Judasohr oder doch was Anderes?

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 4.907 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. Januar 2020 um 20:22) ist von Carmen T.

  • Hallo liebes Pilzforum,

    anbei ein Pilz, wo ich mir nicht sicher bin, ob das ein Judasohr ist. Vielleicht könnt Ihr mir hier weiterhelfen. Vielen lieben Dank und VG Carmen

    Datum: 22.01.2020

    Fundort: Thüringen, Mischwald, auf liegendem Totholz

  • Hallo Carmen

    Bild 1 bis 3 könnte ein gezonter Ohrlappenpliz sein

    (Auricularia mesenterica)

    Leider sehe ich die Oberseite nicht.

    Bild 4

    Sieht wie ein erfrorenen Gallertbecher aus

    ASCOCORYNE agg.

    LG Andy

  • Gezohnte ohrlappen habe ich ein paar stellen. Die sehe ich hier nicht. Dachte an Judas Ohren, bis auf das letzte Bild evtl.

    Muss aber wegen der Härchen auch mal nachschlagen...

    Lg jens

  • Halllo Christine,

    Öhrchen kenne ich nur samtig bereift, aber nicht haarig striegelig. Lasse mich aber natürlich gerne überzeugen.

    Wenn es struppig zottig wird bin ich auch eher bei A. mesenterica, aber da müsste man halt vielleicht auch die Oberseite sehen. Vielleicht gibt es ja noch weitere Ideen.

    Grüßle

    RudiS

    • Offizieller Beitrag

    Salut!

    Auch die auf dem letzten Bild dürften Judasohren sein, nur halt in ganz jung.
    Und ja: Judasohren sind immer behaart. Nicht so extrem wie Gezonte Ohrlappenpilze (Auricularia mesenterica), aber eben durchaus haarig.

    Kleines Missverständnis sollte man hier vielleicht noch ausräumen:
    Judasohr = Auricularia auricula-judae (also sämtliche abgebildeten Pilze in diesem Thema)

    Judasöhrchen = Schizophyllum amplum (syn.: Auriculariopsis ampla), sieht aber ganz anders aus (und ist eher filzig als behaart):

    Verwand sind die beiden übrigens nicht, eher ungefähr so nah wie Regenwurm und Albatross.


    LG, Pablo.

  • Hallo Zusammen!

    Das sind Judasohren, trotz der wilden Frisur. :wink:

    der Gezohnte Ohrlappenpilz sieht nur von unten ähnlich aus wie die Judasohren, von oben viel Striegleliger und dunkler.

    lg

    Alex

    EDIT: Pablo ist einfach viel zu schnell!

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

    Offizielle Freigaben kann es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort geben!

  • Halllo Christine, hallo Pablo,

    dann schieb ich das jetzt einfach mal auf die fehlende Brille, dass meine Ohren keine Haare haben... 😎

    Mit blossem Auge sehe ich nur Samt. Und mit Brille oder Lupe hab ich die wohl noch nie betrachtet. Das zeigt mir, dass man auch vermeintlich bekannte Arten durchaus mal genauer inspizieren sollte.

    Prima. Wieder was dazu gelernt.

    Pablo, die Judasohren nenne ich aus Sympathie "Öhrchen". Aber vielleicht auch, weil sich mir das echte Judasöhrchen partout nicht zeigen will. EDIT: Sehe gerade auf pilze-d, dass es das Judasöhrchen bri mir im südlichen Bayern überhaupt nicht gibt?!

    Grüßle

    RudiS

    2 Mal editiert, zuletzt von Gwürzbuizl (23. Januar 2020 um 09:23) aus folgendem Grund: Ährgantsung

  • Hallo liebes Pilzforum, vielen Dank für Eure Hilfe. Ich hänge noch einmal Bild 4 unbearbeitet an. Ich denke, man sieht so, daß auch dieser Pilz zu der Gruppe gehört. Und auch noch ein weiteres Bild. An diesen Stellen lag der Ast im Lauf auf. Es ist also die Unterseite des Astes. LG Carmen

    Bild 4 unbearbeitet: ob am Bildrand sieht man verschwommen, die Pilze von Bild 1-3

    Zweites Bild: ebenso ein Liegestelle im Laub

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Carmen!


    Das passt schon so, ganz junge Judasohren sehen eben so aus, also bei feuchtem Wetter und vollgesaugt quasi knopfförmig, bei trockenerer Witterung mehr schüssel - oder becherförmig. Und klein natürlich.


    Daß Schizophylllum amplum in Südbayern gar nicht vorkommt, kann ich mir kaum vorstellen. Pappeln und / oder Weiden in Gewässernähe dürfte es dort doch auch geben, und klimatisch ist das ja nicht grundsätzlich verschieden von Gegenden wie zB der Oberrheinebene, also zumindest so im Donautal sind ja viele Arten anzutreffen, die ich hier auch immer wieder mal finde (auch seltenerer Krams).

    Vielleicht fehlen >hier< ja auch einfach einige Datensätze für Bayern, also schlummern in einer anderen Datenbank und sind noch nicht übertragen?


    LG; Pablo.

  • Hallo Carmen,

    Pablo hat Recht. Schizophylllum amplum fand ich zusammen mit Ludwig Beenken im Kapuzinerhölzl in Nymphenburg (München), auch wenn dies einige Jahre her ist.

    Viele Grüße

    Thomas

    Auch von mir selbstverständlich keine Essensfreigabe. Sämtliche Darlegungen und Aussagen sind subjektiv und unverbindlich.

  • Halllo Thomas,

    dann werde ich mal durchs Kapuzinerhölzl stromern. Ist halt schon sehr auffallend, dass auf pilze-deutschland.de im südlichen Bayern nicht ein einziger Fund verzeichnet ist. Bei anderen Pilzen ist die Kartierung im Großraum München eigentlich recht gut.

    Grüßle

    RudiS

    Einmal editiert, zuletzt von Gwürzbuizl (23. Januar 2020 um 21:36) aus folgendem Grund: Fella

  • Hallo RudiS,

    wie gesagt, ist der Fund einige Jahre her und wie's insgesamt mit dem Vorkommen bestellt ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Falls du fündig wirst, wäre es prima, wenn du es hier posten könntest.

    Viel Finderglück.

    Thomas

    Auch von mir selbstverständlich keine Essensfreigabe. Sämtliche Darlegungen und Aussagen sind subjektiv und unverbindlich.