Rotrandiger Baumschwamm stinkt??

Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 12.470 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. Februar 2020 um 16:08) ist von Der Biologe.

  • Hallo, ihr alle! Das ist mein erster Beitrag! :)

    Ich bin hier im Forum gelandet, als ich "rotrandiger baumschwamm stinkt" gegoogelt habe. Also habe ich mich registriert. :)

    Meine Frage wurde aber auch hier nicht vollständig beantwortet.

    Ich habe im Schweiße meines Angesichts einen jungen Fomitopsis pinicola in Scheibchen geschnitten, um lt. Angabe einen Tee daraus zu brühen. Ich habe schon viele Texte gefunden, wonach der Pilz in den verschiedensten Teilen der Welt für Abkochungen verwendet wurde (wird?).

    Meine Brühe war leider nicht genießbar, genauer gesagt hat es einfach eklig gerochen. Ich kann den Geruch leider nicht beschreiben. <X

    Jedenfalls habe ich auf 2 verschiedenen Webseiten die Aussage gefunden, dass der Pilz in einem bestimmten Stadium fürchterlich/bestialisch stinkt.

    Bitte, welches Stadium ist denn das? Ich habe den Eindruck, es könnte sich um Phasen der Guttation handeln, andernorts wird aber beschrieben, dass man gerade die jungen, saftigen Hüte bzw. die weiche Zuwachszone für Tee verwendet.

    Mein Exemplar war übrigens nicht im Guttations-Stadium, als ich ihn geborgen habe.

    Über einen regen Erfahrungsaustausch wäre ich höchst erfreut! :good:

  • Dann sei willkommen!

    Ich muss passen, habe bisher nur Schmetterlings trameten, lackporling und Birken porling als Tee getrunken.

    Habe aber rotrandige schon verpulvert. Das Glas ist aber noch unberührt.

    Werde mal testen, falls es stinkt melde Ich mich 8o

    Lg jens

  • Aha, und wie hast du den pulvrig gekriegt? Das würde mich auch sehr interessieren!

    Ja, bitte testen und melden - danke!! Der Tee soll ja kein Nachteil sein. ;)

    LG Gerit

  • Nur bitter oder auch stinkig? Ich meine, faulig-stinkig?

    So ungenießbar kann der ja nicht sein, die Indianer haben ihn angeblich seit Anbeginn verwendet ...

    Der kanadische Pilz-Guru Robert Rogers schreibt: The tea is mild and sweet with a slight bitter after-taste.

    :/

    Also, dieses Rätsel hätt ich echt gern mal gelöst!

  • Liebe Gerit,

    herzlich willkommen.

    Den Geruch des Rotrandigen Baumschwamms empfinde ich sehr unangenehm.

    Er wird in der Literatur oft als säuerlich beschrieben.

    Besonders unangenehm nehme ich den Geruch wahr, wenn die Luftfeuchtigkeit hoch und die Umgebungstemperatur nicht allzu tief ist.

    Ich konnte feststellen, dass nicht jeder Mensch diese Abneigung gegen diesen Geruch entwickelt.

    Mir ergeht es z. B. auch bei den Judasohren so. Eine TCM Ärztin riet mir daher vom Genuss dieser Pilze, die prinzipiell recht gesund wären, ab. Sozusagen auf die innere Stimme achten.

    Vielleicht solltest du vom Genuss ebenfalls Abstand nehmen, der Geschmack wird ohnehin als sehr bitter beschrieben.

    Liebe Grüße

    Roswitha

  • Hallo

    Ich hatte mal einen großen aber jungen Rotrandigen gefunden. Den wollte ich zu Dekozwecken mitnehmen. Das habe ich aber ganz schnell unterlassen. Der hat bestialisch gestunken. Ältere Fruchtkörper riechen eigentlich nur noch ganz schwach, etwas unangenehm.

    Seit wann macht man Tee aus dem Pilz? Man muß doch nicht alles trinken, nur weil es eventuell ungiftig ist.!

  • Hallo

    Ich hatte mal einen großen aber jungen Rotrandigen gefunden. Den wollte ich zu Dekozwecken mitnehmen. Das habe ich aber ganz schnell unterlassen. Der hat bestialisch gestunken. Ältere Fruchtkörper riechen eigentlich nur noch ganz schwach, etwas unangenehm.

    Seit wann macht man Tee aus dem Pilz? Man muß doch nicht alles trinken, nur weil es eventuell ungiftig ist.!

    Naja - er ist eben nicht nur "eventuell ungiftig", sondern richtig interessant wirksam! Und nicht nur bei Guthmann! Sagt irgendwem von euch Robert Rogers (Uni Alberta/Kanada) etwas? Ich habe den Eindruck, dass er ein richtiger Kapazunder ist. Er beschreibt ihn ziemlich genau. Aber nicht nur er. Ich geh mal davon aus, dass all die anderen nicht bei ihm abgeschrieben haben. :hmmm:

    Aber wie es scheint, sind die, die ihn nicht mögen, in der Mehrzahl. Jedenfalls die Handvoll Menschen in meiner kleinen Umfrage hier. ?(

  • Hallo Gerit,

    in Kanada zumindest gilt Rogers schon als ein Experte. Wenn man dort einmal pilztechnisch (bzw. gar heilpilztechnisch) unterwegs ist, kommt man an ihm auch kaum vorbei.:wink:

    Erging mir jedenfalls vor einigen Jahren in Nova Scotia so.

    Selbst probiert habe ich den Rotrandigen noch nicht. Von den publizierten Erkenntnissen, Annahmen oder Erfahrungen her ist er allerdings jetzt auch nicht so ein "Wunderpilz" oder kann in irgendeiner Form mehr, als es auch viele andere und größtenteils garantiert besser schmeckende Heil- und Vitalpilze ebenso können.

    Ich möchte da einmal nur, und das nicht nur weil es mein "Gebiet" und mein Favorit ist, den Chaga oder aber auch die Schmetterlingstrameten oder den Birkenporling nennen. Alle, sowohl von den Inhaltsstoffen als auch den Wirkweisen, bestens erforschte und "geniessbare" bis leckere (Chaga) Pilze, die zudem bereits eine besonders relevante Rolle in der jahrhunderte langen Historie der Volksmedizien bis zur heutigen Zeit gespielt haben, es noch immer tun bzw. es zukünftig gar verstärkter tun werden.

    Gesund oder zumindest nicht ungesund ist aber sicher Vieles aus der Natur, aber darum geht es bei dieser Thematik ja gar nicht!:wink:

    LG Thomas

  • Danke, Thomas!

    Da es in Europa nicht so viel Praktisches (Rezepte und so) über Heilpilze zu lesen gibt (nur über Heilkräuter), kommt man auch von Europa aus ganz schnell zu Rogers. Muss schon ein schrulliger Kerl sein. ;)

    Den Chaga werde ich hier in meiner Gegend vermutlich nie zu Gesicht bekommen. Der Wienerwald ist Birkenporlings-Land, und angeblich teilen sich die beiden keinen Wald!

    Der Rotrandige ist insofern interessant, als er wirklich sehr häufig ist. Ich finde ihn STÄNDIG. Und SCHÖN ist er! ;D

    Daher hätte ich die Nuss gern geknackt, ob und wann er "mild und süß" schmeckt. ;) Und wo er doch so ein altbewährtes Mittel ist! Lässt mir einfach keine Ruhe! ;)

    LG Gerit

  • Hallo Gerit,

    also wie gesagt, ich würde, nur weil er bei mir verstärkt vorkommt, nicht zwangsläufig daraus ein Muss machen! :wink:

    Ich beschäftige mich schon recht intensiv mit diesem Thema, auch wissenschaftlich, bin jedoch diesbezüglich noch nie wirklich über explizit diesen, zugegebenermaßen wunderschönen, Pilz gestolpert. Man darf bei all dieser Thematik auch einen Aspekt nicht aus den Augen verlieren: Der Pilz von einem anderen Kontinent oder auch anderen speziellen klimatischen Regionen muss nicht zwangsläufig gleichzusetzen sein mit den Exemplaren der Heimatgegend. Veränderte chemische Zusammensetzung, unterschiedliche Konzentrationen gleicher Inhaltsstoffe, klimabedingt gebildete Schutzsubstanzen und und und bis hin zu verschiedener Genetik. So kann man z.B. ja auch trotz landläufigen Umgangs den asiatischen Mu-Err nicht 100%ig mit unseren Judasohren gleichsetzen.

    Aber deinem Einwand, man fände hier im Internet nicht genügend Infos, muss ich mal rigoros widersprechen!

    Ganz im Gegenteil, für meinen Geschmack steht darin tatsächlich viel zu viel, und vor allem auch viel zu viel Unsinn...

    Beweis? ich weiß ja nicht, woher du diese, für mich komplett unsinnige, Info hast, aber das Vorkommen des Birkenporlings ist alles andere als ein Chaga-Ausschlusskriterium! Bei meinen weit über 100en Chaga waren zwangsläufig auch immer besagte Porlinge im Spiel. Wachsen sie doch nicht nur zwangsläufig am selben Substrat, sie zeigen auch einen gewissen "Gesundheitszustand" eines Waldstückes an. Abgestorbene vom Chaga befallene Birken werden natürlich auch vom Birkenporling besiedelt. Der Chaga von solch totem Holz ist zwar völlig wertlos, zeigt jedoch das Vorhandensein dieser Art "im Revier"!

    Ich sammle IMMER beide Species in einem Rutsch bei meinen Chagatouren.

    Ich habe bei meiner letzten hier gezeigten Tour zwar nicht auf die Porlinge geachtet, aber du kannst es mir glauben und mit viel Phantasie kann man es auf den Bildern auch zumindest erahnen: In diesem "Chagawäldchen" waren an vielen vielen Birken auch entsprechende Porlinge!:wink:

    Gestrige Chagatour

    LG Thomas

  • Den Chaga werde ich hier in meiner Gegend vermutlich nie zu Gesicht bekommen. Der Wienerwald ist Birkenporlings-Land, und angeblich teilen sich die beiden keinen Wald!

    Hallo

    Von wem hast du diesen Unsinn? Der Chaga teilt sich den Birkenwald mit Birkenporlingen, Rotrandigen Baumschwämmen, Zunderschwämmen und weiteren Arten.

  • Liebe Gerit!

    Auch von mir ein herzliches willkommen im Forum!


    1. Ich bin auf dem Gebiet der Heilpilze nicht wirklich bewandert und sammle derzeit eigentlich nur Schmetterlinge für Teezubereitung. Zumindest habe ich das vor. Da würde mich mal interessieren wieviel(Gramm, gehäufter kaffeelöffel,...) man von dem Pilzpulver pro Tasse verwendet. Mit kochendem Wasser wie lange ziehen lassen?

    2. Chaga würde ich ja gerne auch finden, nur ehrlich gesagt gibt es in all den Gebieten wo ich schon unterwegs war keine Birkenwälder. Vereinzelte Exemplare ja, aber da ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass man da was findet! Daher gleich die zweite Frage: Wenn der Wienerwald Birkenporlingswald ist, dann sollte es ja dort auch Birken geben. Hast Du da einen Tipp für mich, wo diese birkenreiche Region ist?

    3. und abschließend nur meine Meinung: Auch ich liege immer wieder Fehlinformationen auf. Das liegt einerseits an meinem Unwissen, wodurch ich nicht erkennen kann, welche Informationsquelle korrekt ist und andererseits am Mangel an qualitativ hochwertiger Fachliteratur - einfach, weil mir dazu die Zeit fehlen würde, diese zu studieren - derzeit...

    Worauf will ich hinaus?

    Jeder von uns hat Bereiche, wo uns Rat von anderen weiterhilft. Und aus meiner Erfahrung wird dieser gut gemeinte Rat am besten dann aufgenommen, wenn er positiv vorgetragen wird.

    Mag sein, dass ich heute etwas dünn häutig bin, aber mich hätten als Forumsneuling die sicherlich nett gemeinten Berichtigungen etwas abgeschreckt, weiterhin Fragen zu stellen und mich hier auszutauschen. Das wäre doch schade.


    Liebe Grüße!

    Alex

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

    Offizielle Freigaben kann es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort geben!

  • Lieber Alex,

    vielen Dank für deine nette Nachricht und dein Verständnis! Man darf tatsächlich nicht zu dünnhäutig sein ... Aber ich übe mich darin, nicht alles auf mich zu beziehen oder gar zu viel Bedeutung beizumessen.

    Birkenwälder gibts hier in meiner Gegend auch nicht, aber dennoch viele Birken. Es gibt Flecken, wo viele Birken stehen, aber einen richtigen Birkenwald kenne ich hier nicht. Vielleicht verirrt sich deshalb der Chaga nicht hierher? Wenn man auf austria.mykodata.net schaut, gibt es aber in Ö wirklich sehr wenige Fundmeldungen vom Chaga.

    Jedenfalls scheint es den Birken hier oft nicht sehr gut zu gehen, und die Birkenansammlungen, die ich kenne, sind absterbend. Anscheinend werden sie hier von den Buchen verdrängt.

    Es gibt hier in allen Gärten Birken, und sobald die ein gewisses Alter haben, zieht der Porling ein! Anbei ein Foto von meinem Homeoffice aus. Der Pilz ist links ein bisschen verdeckt. ;)

    Lieber Uwe, zur Frage, woher ich diesen Unsinn habe: Das weiß ich leider nicht mehr, ich habe ihn auch nicht dogmatisch übernommen, aber wie Ales sagt: Man kann nicht alles selbst überprüfen und studieren. Ich lasse mich gerne eines besseren belehren. Ansonsten versuche ich, mir ein Bild zu verschaffen - und so weit ich sehen kann: Alles voller Birkenporlinge, und weit und breit kein Chaga! ;)

    Zum Tee: Ich nehme immer ca. 1 EL vom getrockneten, zerkleinerten Pilz und koche es einmal auf. Eine Abkochung also, genaugenommen. Dann 10 Min. ziehen lassen. Beim Birkenporling hebe ich das abgeseihte Pilzmaterial im Kühlschrank auf und koche es an den Folgetagen noch weiter aus. Das geht 3 x, beim 4. Mal schmeckt es nach nichts mehr.

    So bekommt man - verteilt über 3 Tage - die hitzeempfindlicheren Inhaltsstoffe genauso wie die, die erst durch längeres Köcheln (am 3. Tag 20 Min.) frei werden!

    LG!

  • Hallo (dünnhäutiger:P) Alex,

    nur mal so am Rande ein kleiner Tip, falls ich deine Frage unter 1) richtig verstanden habe: Man liest ja all zu oft, dass jeglicher Heilpilz zum "Zwecke der Oberflächlichenvergrößerung" zermahlen werden müsse. Müssen sie definitiv nicht!

    Bei den, in der Regel, relativ langen oder gar mehrmaligen Kochvorgängen ist es völlig egal, ob sie grob gestückelt, klein gestückelt oder gar pulverisiert sind. Das Ergebnis ist das Selbe, nicht nur das Gleiche!

    Als Beweis dafür kann ich nur wieder einmal die Praxis anführen: Kein Heilpilze verwendendes Naturvolk hatte in der Wildnis eine Mühle "am Mann" (vorrausgesetzt es gab schon eine solche in der jeweiligen Kultur und Zeit). Auch bei Ötzi wurden zwar Birkenporlinge, jedoch keine Mühle gefunden.:D

    Zur sofortigen Benutzung in der Natur wurde alles mit den Werkzeugen die vorhanden waren, Messer, Äxte etc., klein gemacht und verarbeitet. In Nordamerika oder Sibirien habe ich gesehen, wird z.B. der Chaga in richtig großen Brocken am Lagerfeuer frisch vom Baum in den Kessel geschmissen.

    Zudem, je nach Mahlwerk, wird immer öfter vor Metall- oder gar Plastikabrieb gewarnt. Gerade bei solch harten Kollegen wie dem Chaga nicht ganz unwichtig.

    Andere Pilze, hatten wir erst neulich in einem Beitrag, neigen dazu, sich watteartig beim zermahlen zu verhalten (z.B. Schmetterlinge).

    Und letztendlich auch immer mein Vergleich mit Kräutern, die werden ja in der Regel auch nur zerkleinert, um sie dann auszukochen. Aber selbst das ist ja, beispielsweise bei der Pfefferminze, nicht einmal zwingend notwendig.

    Schädlich ist das Pulverisieren natürlich nicht, es ist bei dieser Form der Teezubereitung nur halt überhaupt nicht notwendig und irgendwie ja auch eine Frage des Aufwandes. Schmetterlinge nach dem Putzen in kleine Stücke schneiden, dann trocknen und genau so auch verwenden. Habe ich so von Tommy (Na Icke) gelernt, der auf diesem Gebiet ja seit vielen Jahren hier der absolute Experte und "Mann der Praxis" ist.

    Einen Punkt habe ich zum Thema fast vergessen, betrifft allerdings nicht uns Selbstversorger: Wer Pflanzen oder Pilze, egal was, von anderen in Pulverform bezieht, braucht schon ein gewisses Vertrauen, kann er doch kaum noch ersehen, was, in welcher Qualität und in welchem ursprünglichen Zustand er da tatsächlich vor sich hat! Negative Beispiele aus der Praxis gibt es da ja leider zur Genüge!

    Hallo Gerit,

    also wenn da etwas falsch angekommen sein sollte, Sorry, daß war keinesfalls so gemeint! :hail:

    Mein "Unsinnig" bezog sich überhaupt nicht auf dich, sondern ausschließlich auf gewisse Quellen im Netz.

    Ich habe dich tatsächlich auch gar nicht als Neuling wahrgenommen, laut deinen Profilangaben bist du nämlich hier schon ein "alter Haase"!?

    LG Thomas

    2 Mal editiert, zuletzt von Beachwolle (29. Februar 2020 um 03:37)

  • Jedenfalls habe ich auf 2 verschiedenen Webseiten die Aussage gefunden, dass der Pilz in einem bestimmten Stadium fürchterlich/bestialisch stinkt.

    Hallo

    Ja eine war bestimmt meine, nach deiner Formulierung zu urteilen, aber schau mal auf dieser Seite von sehr guten Pilzexperten: fpinicola.php

    Dort spricht man von vollgesch....... Windeln. Was man nicht beantworten kann, ob evtl. noch irgendwelche Bakterien oder anderes mit beteiligt sind.