Beiträge von DocMarten

    Unter Wuhlepilze postet Heinz dort nicht. Unter dem Suchbegriff "Pilzleder" habe ich aber ein ganz nettes Video gefunden, in dem ein Experimental-Archäologe zeigt, wie man Pilzleder und Zunder herstellen kann. Der macht das etwas anders als die Lederhersteller aus dem Frankenwald und erhält besonders große Stücke.
    Dann werde ich demnächst auch mal ein wenig üben.

    peter
    in DE ist es grundsätzlich verboten, wilde Lebewesen -also auch Pilze- gewerblich zu nutzen. Deshalb mussten sich die beiden Lederproduzenten für die Ernte im Frankenwald eine Ausnahmegenehmigung beschaffen.
    Für das Sammeln in geringen Mengen (~1kg) ausschließlich für den Eigenbedarf besteht eine generelle Ausnahmegenehmigung.
    Gar nicht sammeln darf man streng geschützte Arten, wie zB alle Trüffeln der Gattung Tuber, leider!
    Ist eben alles streng reglementiert, manche Reglung ist sinnvoll, andere eher nicht.
    Thomas
    Ich kann den Link auch nicht aufrufen, weder in diesem noch in dem verlinkten Thread. Ich komme immer nur auf so eine nichtssagende Werbeseite von YouTube. Wenn das von Heinz ist, stellt der seine Videos dort auch unter Wuhlepilze ein? Hier kann man ihn ja leider nicht mehr fragen.

    Der Hut steht dir ausgezeichnet!
    Von den rumänischen Hüten habe ich auch schon 2 im Original gesehen. Ich finde es auch gut, dass dort das Geld ankommt, wo es sicher dringend gebraucht wird. In DE kann man rumänische Pilzhüte über den DGfM Pilzsachverständigen Peter Karasch beziehen.
    Das besondere an dem Link, den ich gepostet ,ist, dass die beiden Pilzler mit Genehmigung im Frankenwald ernten dürfen und absolut auf Nachhaltigkeit achten müssen.
    Es gibt im www auch reichlich Anweisungen zur Herstellung von Zunder aus Zunderschwämmen (zB unter http://www.venatus.de als Download). Nur zu dem Thema, wie man das Pilzleder herstellt, konnte ich bisher nichts finden. Deshalb habe ich mich über den Artikel in der LandIdee besonders gefreut, als er mir durch Zufall in die Hände geraten ist.

    Ja stimmt, das war ich.
    Ich freue mich natürlich über jeden Färbepilz aber lass dir ruhig Zeit. Ich brauche sowieso mindestens noch ein halbes Jahr, bis ich meine getrockneten Färbepilzschätze abgearbeitet habe.
    Saskia

    Ich tippe auch auf C.cinnamomeus bzw cinnamomeobadidus.

    Wegen des größeren Farbstoffgehaltes hatte ich auch schon mehrfach gehofft, C. malicorius gefunden zu haben, aber ich habe mich wohl immer geirrt. C.malicorius heißt ua auch orangefaseriger Hautkopf und soll zumindest am Hutrand deutlich orangefarbige Fasern besitzen. Auf den wenigen Detailaufnahmen, die mir zur Verfügung standen, waren die auch gut zu erkennen. Deine Hautköpfe sind sehr glatthütig. C. cinnamomeus färbt aber sehr schön und auch noch durchgefroren.

    Den Alkoholtest finde ich nicht so 100% zuverlässig. Als ich noch nicht so ganz Hautkopf-sicher war, habe ich mal viele blutblättrige Hautköpfe weggeworfen, nur weil ich die rote Farbe nicht auslösen konnte.

    Den Schwefelritterling hätte ich schon von der Optik her auch so angesprochen. Ich habe schon öfter welche mit dieser bräunlichen Hutfarbe gefunden. Allerdings war ich mir 100%ig sicher, dass es kein Schwefelritterling sein könnte, nachdem du nach der Geruchs- auch noch eine Geschmacksprobe durchgeführt hast ><. Das würde mir ja niemals einfallen, einen Schwefelritterling zu probieren. Ich kann den am ausgestreckten Arm kaum ertragen. Du bist ja echt taff drauf.
    Saskia

    Danke für das Lob,
    aber von der Qualität der Aufnahmen bin selbst immer ein wenig entäuscht. Insbesondere wenn ich diese tollen Nahaufnahmen von Pilzen mit hochwertigen Digitalkameras sehe, die hier im Forum eingestellt werden. Ich muss mich da endlich selbst mal ran wagen.
    Die Bovistenstraße war wirklich Klasse, sie stammt von einer Weide meiner Freundin aus Ostholstein. Die betreibt mit ihrem Mann einen großen Milchviehhof, da tauchen die Boviste jeden Sommer in mehreren Schüben auf, denn sie haben durch die Beweidung immer genug zu fressen. Das üppige Bovistaufkommen hat aber auch eine Schattenseite. Fremde Bovistliebhaber klettern bei denen ungefragt einfach über die höchsten Zäune und Gatter, um an die begehrte Beute zu kommen - und bedenken dabei nicht, dass zwischen den Milchkühen auch ein Deckbulle läuft...:omg:
    Das Piroggen-Rezept ist kein Geheimnis. Ihr findet es unter http://www.Kochbaeren.com in der Rezeptesammlung unter den Stichwort Pilz-Piroggen. Im Original enthält es eine Steinpilzfüllung.
    @Veronika: Ich glaube ich kenne eure Pilzfärberin, du meinst bestimmt die Ines Junge. Die habe ich schon mehrmals bei einem Spinnevent getroffen. Die Szene der Pilzfärber in Deutschland ist eben doch recht klein..Kannst ihr viele Grüße von mir bestellen.:happy:

    Im Prinzip hast du die Technik schon gut beschrieben. Du brauchst noch einen Mixer, um Pilze und Wasser zu homogenisieren. Und man muss auf das Fliegengitter ein altes Stück dünnen Baumwollstoff legen, mit dem zusammen man die Pilzpapiermasse von dem Gitter wieder abhebt. Sonst "verbeißt" sich das Pilzpapier in dem Gitter. Getrocknet wird zischen mehreren Lagen Zeitungspapier, die man öfter auswechselt, und mit irgend etwas Schwerem obenauf wird gepresst. Wenn das Pilzpapier trocken ist, lässt es sich problemlos von dem Baumwollstoff abziehen.
    Anleitungen zum Papierschöpfen aus (Alt)papier gibt es massenhaft im Internet. Daran kann man sich gut orientieren. Nur die Sache mit dem Baumwollstoff ist ein Extra.

    Von oben nach unten:
    Wollstränge auf dem Frühmittelaltermarkt in Trappenkamp mit Cortinarius cinnamomeobadidus gefärbt im Mai
    Die ersten Samtfußkremplinge mit gefärbter Wolle im Juni
    Ida und ihre Riesenbowiste im Juni
    Röhrlingsschwemme im Juli
    Korkstachelinge im September
    C. sanguineus im Oberharz auch im September
    Hautkopfschwemme im Naturpark Aukrug im Oktober
    Maronen als kulinarischer Beifang bei der Hautkopfsuche
    Pilzpiroggen mit Maronenfüllung
    Entschuldigt bitte die schlechte Bildqualität (Iphone!) und die Doppelbilder. Da habe ich nicht aufgepasst.
    Saskia

    Vielen Dank für die Glückwünsche.
    @ Peter: für Färbereien braucht man große Mengen, homöopathische Dosen nutzen da wenig und der Versand ist zu aufwändig. Du kannst die Färbepilze aber getrocknet sammeln und selbst verwenden. Man kann zB ohne große Vorkenntnisse und Aufwand auf der Basis von Birkenporlingen Papier schöpfen. Das Papier kann man dann entweder mit roten Hautköpfen rosa einfärben oder kleine rote Sternchen in das weiße Papier einfügen. Das eignet sich super für Weihnachtskarten. Wenn es richtig pilzig werden soll, kann man das Papier dann auch noch mit selbstgemachter Tintlingstinte beschreiben.
    Saskia

    Ich habe mich in letzter Zeit ein wenig rar gemacht, aber nicht, weil ich mich nicht mehr für Pilze interessiere, ganz im Gegenteil.
    Ein WE- und ein Wochenkurs in der Pilzschule liegen hinter mir und drei WE Module Pilzcoachausbildung bei Rita und Frank Lüder. Ich habe viel Neues über Pilze gelernt und bin seit letztem WE geprüfter Pilzcoach der DGfM:).
    Außerdem hatte ich dieses Jahr viele persönliche tolle Erstfunde: Korkstachelinge, zimtfarbige Weichporlinge (3 versch. Fundorte!), stinkende Lederkoralle und Cortinarius sanguineus in Altenau, alle zum Färben. Dazu kamen noch Tschaggapilze für die Gesundheit und überhaupt ein sensationell gutes Pilzjahr mit vielen Körben voll schon ab Juni.
    Demnächst komme ich dann auch endlich mal dazu mich mit gefärbter Wolle erkenntlich zu zeigen, spätestens im Januar.
    Saskia

    Hier Meine Wunschliste:

    Alle Hautköpfe mit roten, orangefarbenen oder auch leuchtend gelben Lamellen.
    Ich habe bei diesen Pilzen allerdings ein bisschen ein schlechtes Gewissen, wenn ich andere darum bitte, weil sie so klein sind und man sich so oft bücken muss. Hier in SH nennt man solche Arten daher Gymnastikpilze.

    Alle Korkstachelinge. Stehen in D allesamt unter Naturschutz, soweit ich weiß. In anderen europ Ländern sieht es offensichtlich anders aus.

    Alle Schillerporlinge

    Zimtfarbene Weichporlinge
    Zwei kleine habe ich schon von netten Foris bekommen und ein ZW watret noch auf seine Ernte. Von denen könnte ich aber immer welche gebrauchen, weil sie so eine sensationelle Farbe ergeben und ich gerne mal einen größeren Pott aufsetzen möchte.

    Super Färbepilze sind auch Kiefernbraunporlinge und Samtfußkremplinge. Von den finde ich selbst aber fast mehr, als ich brauche. Wenn ihr das Färben mit Pilzen mal ausprobieren wollt und euch der KBP vor die Füsse fällt, schicke ich euch gerne eine einfache Färbeanleitung zu.

    Schönes WE von der sonnigen Kieler Woch wünscht euch Saskia

    Vielen Dank für die Antworten.
    Es hilft offensichtlich nichts, ich werde dort eben öfter vorbeifahren müssen. Immerhin ist es eine schöne Fahrt an der Ostsee vorbei und der Wald ist auch nett zum spazierengehen incl. Uhusichtung. Wenn es nichts wird mit der Austernpilzernte, bleiben mir im Winter immer noch die anderen Austern Marke Sylter Royal, die von den Zuchtbänken ausgebüxt sind und sich im Nordfriesischen Wattenmeer breit gemacht haben ;)
    Außerdem habe ich jetzt ingesamt 5 riesige am Boden liegende Buchenstämme mit Mycel entdeckt. Das sind richtig große gefällte Baumstämme, die man gut hätte verwerten können. Ich weiß auch nicht, warum die den Pilzen zum Fraß vorgeworfen wurden. Die Austern sind nicht die einzigen, die sich auf den Stämmen angesiedelt haben, aber ich hoffe trotzdem irgendwann auf gute Ausbeute.
    @ ThomasL: das ist eine sehr schöne Fotodokumentation, die hatte ich vorher übersehen.
    Saskia

    Ich war vor zwei Tagen zum zweiten Mal bei "meinem" Austernseitlingsstamm und musste feststellen, dass ich dieses Mal zu spät dran war: einige FKs, die deutlich drüber waren, einige FKs schon ausgerollt aber noch grau, Lamellen schon beige und die Konsistenz etwas gummiartig. Nur eine halbe handvoll junge FKs waren noch da. Ich bin in dem Revier dann weitergestiefelt und habe noch vier große gefällte Buchen- und Eichenstämme mit Austern dran gefunden, Reifestadium wie oben. Es waren zum Schluss nur knapp zwei handvoll essbare Austern übrig. Wäre ich rechtzeitig dort gewesen, hätte ich mich für den halben Winter versorgen können.
    Nun ist dieser Wald mit den Austernstämmen weder weit weg noch besonders nahe dran. Ich kann dort nicht ständig vorbeifahren und gucken. Bei meinem ersten Besuch kurz nach unseren ersten richtigen Frösten im November, waren noch gar keine FKs vorhanden.
    Habt ihr einen Tipp, wann der günstigste Sammelzeitpunkt mit Berücksichtigung des Klimas ist? Wie lange nach dem Frost? in welchem Wintermonat? etc.
    Saskia