Beiträge von Schupfnudel

    Hi.

    einmal davon abgesehen, daß diese Bemerkung nichts, aber auch überhaupt nichts, mit der ursprünglichen Thematik zu tun hat (dieses spezielle Thema hatten wir hier übrigens erst vor knapp 2 Wochen), finde ich das schon extrem "haarig"! Haarig im Sinne von Haarspalterei oder auch das sprichwörtliche Haar in der Suppe suchen.

    Wer im Netz nach "Heilpilzen" sucht bekommt in schöner Regelmäßigkeit wahre Wundermittel versprochen. Das hier war lediglich der Hinweis darauf, dass in Hinsicht auf den Chaga ("der König der Vitalpilze") durchaus noch nicht alle Eventualitäten geklärt sind und Kontraindikationen vorliegen können (und ja, natürlich gilt das auch für andere Lebensmittel, aber wir sind ja ein Pilzforum).

    Das kann man als übertrieben empfinden, gehört für mich aber zur Meinungsfindung dazu, insbesondere weil der Chaga laut dem Artikel das 6-100-fache an an Oxalaten enthält im Gegensatz zu üblichen Speisepilzen und es ihn somit ihn der Hinsicht zu einem Ausreißer macht. Vor diversen Champignon-Arten wird ja mittlerweile auf Grund der hohen Schadstoffanreicherung auch gewarnt. Die hohen Oxalate machen den Chaga natürlich nicht direkt giftig, aber ein Hinweis darauf sollte doch erlaubt sein, wenn ein Pilz eben so eine Sonderstellung einnimmt. Chaga wird denke ich mittlerweile von vielen auch über einen längeren Zeitraum eingenommen und die in ihm enthaltenen Oxalate sind wohl durch den Konsum als Tee oder Alkoholauszug für den Körper auch gut aufzunehmen. Bei der konstanten Zufuhr ist sollte man sich dessen finde ich bewusst sein.

    Ich bin übrigens kein Chaga-Hasser aber Fan von vorsichtigen Formulierungen. Dass Chaga in vitro durchaus vielversprechend in seinen Eigenschaften ist, würde ich bejahen. Für in vivo müssen wir aber weiterhin abwarten.

    Es wäre nicht das erste Wundermittel, das sich im menschlichen Körper als Blender entpuppt.

    LG.

    Er hat den Anspruch, eine wissenschaftliche Basis aufzuzeigen ohne Wunsch und Glauben an medizinale Wirkung, denn solche Bücher gibt es zur Genüge. Rein wissenschaftlich betrachtet, ist es eben nicht "gestattet", von Zellkulturstudien auf menschliche Reaktionen zu schliessen. Wissenschaftlich fundierte Studien am Menschen gibt es diesbezüglich nur auf russisch (und da kommen wir auf die Anfrage nach Übersetzern....). Daher formulierte er entsprechend vorsichtig.

    Damit hat er bei mir schon mal einen Stein im Brett und auf der Basis werde ich mir das Buch jetzt auch endlich mal anschaffen. :)

    Der Vollständigkeit halber hänge ich mal noch zwei pdfs hier an die auf das potentielle Problem der Oxalate im Chaga hinweisen und Kontraindiaktionen für den Konsum anführen. Über letzteres wird, wie ich finde, auch zu selten gesprochen.

    LG.

    Hi.

    Ich kann den Frust zum Teil nachvollziehen, da mit steigender Erforschung der Pilze (was ja wünschenswert ist) eben auch die Komplexität steigt. Es stellt sich heraus, dass das was die alte Schule an Pilzlern bequem aus der Hüfte bestimmt hat eben doch etwas vereinfacht war. Das muss aber den Laien nicht so hart treffen. Statt "der gemeine Samtfußrübling" ist's jetzt eben "ein Samtfußrübling", "Samtfußrübling im weiteren Sinne", "Samtfußrüblingsaggregat". Dezent angepasst aber fachlich richtig ohne einfach eine Art zu erraten. Im konkreten Fall zwar durchaus einigermaßen sperrig mit "Irgendeine Rötlingsart aus der Sektion Nolanea" aber die Natur schert sich halt nicht darum ob ihr Artenkonzept für den Menschen sprachlich und wissenschaftlich leicht zu durchblicken ist. :P

    Von daher schließe ich mich Thomas an und möchte auch nochmal meinen Dank aussprechen an Pablo der, auch meiner Meinung nach, komplexe Zusammenhänge im Forum regelmäßig auf ein verständliches Maß herunterreduziert.

    Lediglich mit dem letzten Absatz von Thomas stimme ich nicht so überein. Ich lese ganz gerne in internationalen Foren mit, teilweise bei der Recherche auch mal in mir unbekannten Sprachen (Google Übersetzer macht es möglich). Da ist ein lateinischer Name deutlich hilfreicher als irgendeine lokale Trivialbezeichnung (sofern es überhaupt einen lokalen Namen gibt). Lateinische Namen sind einfach universeller und eindeutiger. Ich gehe zum Beispiel davon aus, dass viele Menschen denken, dass "Safranschirmling" eine Artbezeichnung ist, obwohl der Genus Chlorophyllum bei uns mindestens 4 Arten einschließt und weltweit nochmal deutlich mehr. Das Problem gibt's im Englischen übrigens auch mit der Bezeichnung "Shaggy parasol". Da ist Latein einfach im Vorteil.

    LG.

    PS: Mittlerweile ist es Standard, dass neue Arten auch genetisch abgesichert werden. Mal eben so eine neue Art ausrufen wegen irgendwelcher Kleinigkeiten ist heute eher nicht mehr so einfach wie früher. Das hat zwar durchaus auch seine Fallstricke (man denke an Leccinum - die Raufußröhrlinge z.B.) ist aber durchaus ein sehr hilfreiches Tool was uns auch Einblick in die Verwandtschaftsverhältnisse der Arten und Gattungen bringt. Erkenntnisgewinne im stiefmütterlich beachteten Pilzreich finde ich persönlich doch sehr begrüßenswert. Auch wenn ich nun mit mehr "eventuell", "vielleicht", "cf." um mich werfen muss. :happy:

    Hi.

    Ich hätte hier ganz gerne zur Abwechslung mal ein Bild von weiter weg gesehen. ;) Ich kann z.B. die Größe gar nicht abschätzen.

    Die Nahaufnahmen sind nämlich schon etwas verwirrend und ich war auf den ersten Blick beim Perlpilz. Ist aber natürlich keiner. Mit dem ganzen Ozonium, dem Wachstum auf Holz und vor allem dem kleineren Exemplar im Hintergrund auf Bild 5 wäre ich hier schon bei Coprinellus. Ob Haustintling oder was verwandtes übersteigt dann aber meine Kenntnisse.

    LG.