Beiträge von Steigerwaldpilzchen

    Hallo,

    Es ist wie du vermutest. Die nicht zum Untergrund kontrastierenden Hutschuppen, und die damit ziemlich einheitlich graubraune Färbung machen C.olivieri aus. Dazu kommt die Ökologie, in dem Fall der Wuchs an nicht besonders nährstoffreichen Standorten, also nicht Kompost, Garten mit gedüngter Erde, Waldweg zwischen Brennesseln etc.

    Zwischen C.rhachodes/rachodes und C.brunneum ist es schwieriger. Tendenziell ist der Ring beim zweiten eher einfach statt doppelt ausgeprägt und die Knolle mehr gerandet aber Gewissheit hat man nur nach dem Vermessen der Cheilozystiden.

    VG Thiemo

    Hallo,

    ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich bei dem unter #1 gezeigte Pilz um den Leberbraunen Milchling Lactarius hepaticus handelt.
    Zielführend bei der Bestimmung sind die sehr dunkel gefärbten jungen Fruchtkörper auf dem zuletzt gezeigten Foto in Beitrag 8, die glatte Hutoberfläche und das Habitat (Nadelwald des Flachlandes unter Kiefern spät in der Saison). Dieser hätte eine auf einem Zipfel Taschentuch gilbende Milch. Probier das doch mal aus, wenn du wieder über ihn stolperst.

    #2 Geflecktblättriger Flämmling Gymnopilus penetrans halte ich auch für sicher.

    VG Thiemo

    Hallo,

    das hier war der angesprochene Fund.


    Meiner Meinung nach scheidet der Fichtenreizker völlig aus. Den Edel-Reizker hab ich noch nie so grün gesehen. Bleibt der Wechselfarbige und der Spangrüne Kiefernreizker. Da der Fund unmittelbar am Schotterweg war, würde ich den säureliebenden Wechselblauen Kiefernreizker allein der Ökologie wegen ausschließen. Den finde ich nur tiefer im Wald, fernab der Wege, meist zwischen Heidelbeeren. Daher bin ich immer noch vom Spangrünen Kiefernreizker überzeugt. Leider fehlt die Kentnis des entscheidenden Merkmal, die Milchverfärbung. Daher bleibt es ungewiss. Im Folgejahr hat die Stelle nicht mehr fruktifiziert.

    VG Thiemo

    Hallo ihr Zwei,


    danke für eure Antworten.

    Heuler22 Ja, der Spangrüne fehlt mir noch. Wahrscheinlich. Ich hatte vor ca. 10 Jahren, als ich mich noch nicht so tiefgründig damit beschäftigt hatte einen Fund, der wurde jedoch von einem PSV als frostgeschädigter Fichten-Reizker bestimmt. Heute hab ich meine Zweifel ob er damit richtig lag. Denn der Habitus, die Grübchen, deutliche Zonierung und Wuchs direkt am Kalkschotterweg sprechen da eine andere Sprache. Leider hatte ich mangels Erfahrung damals nicht die Milch auf Verfärbung getestet. Ich bin gerade unterwegs und suche abends mal das Bild raus.


    VG Thiemo

    Hallo Reike,


    bei den Dickblättrigen Schwärz-Täublingen gibt es jetzt zwei Arten, da lohnt genaueres Hinsehen. Mit dem Thüringischen Täubling Russula thuringiaca wurde dieses Jahr eine neue Art beschrieben. Die dicklichen Lamellen haben eine lachsrosa Tönung und der Fruchtkörper rötet an Verletzungen im Gegensatz zu Russula nigricans nur sehr schwach.


    VG Thiemo

    Hallo,

    Langsam neigt sich die Herbstsaison dem Ende entgegen und ich habe die letzten Wochen noch einmal genutzt um durch bekannte Wälder zu streifen.
    Ein paar häufige und weniger häufige Funde von Täublingen & Milchlingen möchte ich euch hier zeigen.

    #1 Zitronenblättriger Täubling Russula sardonia - Aktuell ein Massenpilz in den örtlichen Kiefernwälder. Schön farbenprächtig.



    Abgrenzung zum seltenen, ähnlichen Wolfstäubling Russula torulosa ist mit einer Base (Kalilauge, Ammoniakwasser) durch Rosarot-Färbung der Lamellen leicht.


    #2 "Erdschieber" Wolliger Milchling Lactifluus vellerus - Gerne mal die milde Milch probieren, denn beim seltenen Doppelgänger Lactifluus bertillonii ist sie nämlich scharf.


    #3 Kuhroter Milchling Lactarius hysginus - Dieser scharfe, seltene Milchling aus dem Nadelwald war für mich ein echter Kracher. Da der charakteristische Geruch im Frischzustand kaum vorhanden ist, kann es doch zu Verwechslungen kommen. Letzte Zweifel räumte das Mikroskop aus.


    #4 Vielfarbener Täubling Russula versicolor - Ein kleiner Birkenbegleiter mit stark gilbenden Stiel und merklich scharfen Lamellen.


    #5 Lärchen Milchling Lactarius porninsis - Zeigte sich dieses Jahr seit langem mal wieder. Ist eigentlich ein Pilz der Alpen und höheren Lagen. Übrigens ist er verwandtschaftlich gesehen ein Reizker, hat allerdings weiße Milch.


    #6 Orangeblättriger Milchling Lactarius badiosanguineus - Ein weiterer Pilz des Gebirges, der sich nach Mittelfranken verirrt hat. Mild/Bitterlicher Geschmack und deutlich mehr Rottöne in der Färbung als bei ähnlichen braunen Milchlingen lassen ihn schon im Gelände auffallen.


    #7 Roter Heringstäubling Russula xerampelina -Dunkelrot gefärbt, im Nadelwald mit bräunendem Stiel und Krabbengeruch, kaum verkennbar.


    #8 Purpurschwarzer Täubling Russula bresadolae - Nur moderat scharf in den Lamellen, gern unter Eichen aber habe ich selten auch unter Nadelbäumen gefunden.


    #9 Schwarzroter Spei-Täubling Russula atrorubens agg. - Hier schmächtig und mit mehr violett als ich ihn kenne. Die kleinen länglichen Sporen und mehrfach septierten Pileozystiden entlarven dieses ziemlich scharfe Artenaggregat im Mikroskop.


    VG Thiemo

    Hallo,


    Da man beiTäublinge das Gift schmeckt (scharfe Terpene), kann man den Speisewert durch eine wiederausgespuckte Kostprobe testen, sofern man Täublinge sicher als Gattung erkennt. Das mag der Grund sein warum sie manchmal als Anfängerpilze gelten.


    Bei anderen Pilzen mit Lamellen ist das mitnichten der Fall. Der tödliche Grüne Knollenblätterpilz schmeckt z.B. nicht auffällig.


    Lilahütige Täublinge gibt’s so 50 bei uns. Allein die von dir beschriebenen Merkmale reichen da nicht. Wichtig zur Erkennung des Amethyst und Jodoform-Täublings ist neben dem milden Geschmack, der in der Mitte dunkler (wie gestempelt) gefärbte Hut, der nur mittelgroße Habitus, Fund im Nadelwald, gelblich getönte Lamellen(gelbes Sporenpulver) und der meist vorhandene Jodoform Geruch an der Stielbasis.


    VG Thiemo

    Hallo Ulli,

    Ein Willkommen auch von mir.

    Weil ich heute jedoch einen Amathysttäubling gefunden habe und sogar richtig bestimmt habe, wurde ich wohl ein wenig übermütig

    Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass ein wissbegieriger Anfänger, einen Pilz wo Experten ein Mikroskop zur Bestimmung und Artabgrenzung brauchen, aus der Hand bestimmt. Allein zwischen Jodoform- und Amethysttäubling zu unterscheiden, ist makroskopisch nicht wirklich möglich.

    Bewundernswert fände ich schon die Leistung, wenn es ein Täubling im engeren Verwandtschaftskreis des genannten wäre. Täublinge stellen oft ein Buch mit sieben Siegeln für Anfänger dar. Bildervergleich ist im Gegensatz zu Röhrlingen oft sinnlos, es braucht ein strukturiertes Vorgehen mit der Ermittlung der Sporenpulverfarbe, makrochemischer Reaktionen, fachgerechter Kauprobe, Erfassung des möglichen Baumpartner/Ökologie, etc.
    Gibt es Bilder von dem Täubling?

    VG Thiemo

    Hallo,

    diese dunklen, aber schnell hygrophan ausbleichenden Exemplare müssten zu Rhodocollybia asema gehören.

    Es gab vor wenigen Jahren einen wissenschaftlichen Artikel,der klarstellt, dass es sich um zwei Arten handelt, ich finde nur gerade nicht die Quelle nicht mehr, aus der habe ich mir folgendes zum echten Butter-Rübling Rhodocollybia butyracea zusammengefasst:

    Der Horngraue Rübling ist sehr ähnlich und kann nicht immer sicher unterschieden werden. Er neigt im Gegensatz zum Butter-Rübling zum hygrophanen ausblassen und ist mehr graubraun gefärbt. Zudem verflacht sein Hut schnell und er meidet saure, nährstoffarme Böden, die der Butter-Rübling toleriert.

    VG Thiemo

    Hallo,

    für mich ist das ziemlich klar der Wandelbare Hallimasch Armillaria gallica/lutea. Das gelbliche Velum ist auf der Hutoberfläche einheitlich verteilt, was u.a. das entscheiende Merkmale zur Abgrenzung von A.cepistipes sein soll, dessen Artrang von vielen Mykologen bezweifelt wird.

    VG Thiemo

    Hallo Jörg,

    der hat's wohl gerne etwas trockener (was bei uns nicht schwer ist).

    Ist sehr ähnlich, nur blasser gefärbt. Im Alter ist eine Unterscheidung oft nur noch über die signifikant kleineren Sporen möglich. Oder man findet seinen Parasiten daneben fruktifizieren: Russula gracillima (Zierlicher Birken-Täubling), denn bei Lactarius torminosus ist's Russula exalbicans (Verblassender Birken-Täubling).

    Lactarius pubescens


    VG Thiemo

    Hallo,


    so ein Klapperschwamm ist schon ein tolles Teil. Wie ist der kulinarisch so?


    Den echten Birkenmilchling Lactarius torminisus habe ich schon länger nicht mehr gesehen, scheint leider auch rückläufig zu sein. Hier gibt’s vornehmlich nur noch den Flaumigen L.pubescens.


    VG Thiemo

    Hallo,


    #1 ist meiner Meinung nach eindeutige eine Krause Glucke. Wenn abgeschnittene Glucken weiterwachsen, entstehen meiner Beobachtung nach gröber gewundene Krause Glucken. Das hat also nur bedingt mit Alter bzw. Frischegrad zu tun.


    Die Breitblättrige Glucke hat auch gröbere Strukturen, diese sind jedoch weniger kraus gewunden, sondern aufrecht stehend gewellt. Unterschiede in Substrat und Geruch können natürlich auch bei der Bestimmung helfen.


    VG Thiemo

    Hallo,

    lange hat er sich vor mir versteckt, obwohl ich eigentlich oft in seinem Habitat unterwegs bin.

    Saure, nährstoffarme Nadelwälder, gern in höheren Lagen, sind die Heimat des Orangeroten Graustieltäublings Russula decolorans. Hier stehen die zwei jungen Fruchtkörper an einer feuchten Stellen im Torfmoos.
    Dieser mild schmeckende, Hell-Ockersporer (IIIa) ist durch seine grauen Verfärbungen an Verletzungen bereits einfach im Gelände zu erkennen. Im gleichen Habitat kann der ähnliche, meist etwas kräftiger rot gefärbte Apfeltäubling Russula paludosa gefunden werden, welchem diese Charakteristik fehlt. Durch Ankratzen der Stielrinde lässt sich die Verfärbung provozieren, meist tritt nach wenigen Minuten ein Röten auf (s.Foto), dass sich langsam nach aschgrau umfärbt.




    VG Thiemo