Beiträge von Steigerwaldpilzchen

    Hallo,

    grob gesagt ist das schon etwas aus der Verwandtschaft des Parasolpilzes. Früher wurde dein Fund in der selben Gattung geführt. Mittlerweile zählt die Art in die Gattung der Safranschirmlinge Chlorophyllum.

    Im Gegensatz zum Parasol hat die Gattung der Safranschirmlinge keinen genatterten Stiele und wird an Verletzungen deutlich rot anlaufen. Dein Pilz nennt sich Olivbrauner Safranschirmling Chlorophyllum olivieri und ist der Waldbewohner mit den wenig kontrastierenden Hutschuppen. Der Hutbuckel ist etwa stark ausgeprägt, vielleicht auch weil dein Pilzchen noch im Wachstum ist. :wink:

    Das ist natürlich keine Verzehrsfreigabe.


    LG Thiemo

    Hallo,

    nach fast 1 1/2 Monaten nahazu pilzfreier Zeit bei uns, regt sich endlich wieder etwas.

    #1 Tonweißer Schüppling Pholiota lenta - Die lange ziemlich hell bleibende Lamellen können durchaus verwirren. Mit den weißlichen im Schleim schwimmenden Schüppchen auf dem Hut jedoch gut kenntlich.


    #2 Rauchblättriger Schwefelkopf Hypholoma capnoides - Kommt meist erst im Spätherbst. Lamellen und Stielspitze ohne gelbgrüne Farbe im Gegensatz zu den bitteren Verwechslungspartnern. Einer meiner am höchsten geschätzten Speisepilze.


    #3 Bereifter/Stattlicher/Herbst-Rotfußröhrling Xerocomellus pruinatus - Fester und dickfleischiger als die anderen Rotfüße, welche ich immer stehen lasse. Ein durchaus lohnenswerter Speisepilz.


    #4 Heimtückischer/Zedernholz-Täubling Russula badia - Ein weinroter aber auch purpurroter Täubling. Mit der Eigenschaft zunächst mild zu schmecken, jedoch bei längerem Kauen unglaublich scharf zu werden in jeder Form zu erkennen.




    Ein paar Tip's ihn auch ohne brennende Zunge zu erkennen: Der Hut des Ockersporers hat fast immer ockerliche Flecken (bes. im Zentrum). Der Stiel ist auffällig runzelig und fest (rot überhaucht kann, muss er aber nicht sein).
    V.a. Die Guajak-Reaktion ist extrem auffällig: Auf dem Stiel absolut 0, selbst nach Minuten noch! Aber auf den Lamellen jedoch klar positiv.


    #5 Weißer Rasling Leucocybe connata - Ob nun mutagen wirkend oder nicht wird immer noch diskutiert.


    #6 Weißer Anis-Trichterling Clitocybe fragrans - Zerbrechliche Art mit einem Peak im Spätherbst, jedoch nahezu das ganze Jahr zu finden. Duftet immer ansprechend süßlich nach Anis/Fenchel aber leider Muscarin giftig.


    #7 Purpurschwarzer Täubling Russula bresadolae (vormals atropurpurea) - Ein im günstigen Falle bereits makroskopisch leicht zu erkennender Täubling.

    Der stattliche Pilz hat in der Mitte einen schwarzvioletten Hut, der zum Rand mehr oder weniger ausblassen kann. Der Geschmack ist meist etwas scharf, keinesfalls jedoch brennend. Alte Exemplare wie diese hier sind fast mild. Erst das längere Kauen eines großen Stückes, brachte die leichte Schärfe hervor. Dass die Lamellen cremefarben sind darf einen nicht täuschen, denn es handelt sich um einen Weißsporer Ia!

    Was auch auffällt ist die grauende, längsrunzelige Stielrinde.

    Guajak reagiert positiv auf Lamellen und Stiel in mittlerer Stärke (+ bis ++).

    Scharfe, violetthütige Weissporer gehören zu den Atropurpurinae. Die am größten werdende Art ist der Purpurschwarze Täubling Russula bresadolae, welcher genau die hervorgehobenen Merkmale in sich vereint. Insb. die im Alter grauende Stielrinde und die schwache Schärfe ist typisch für diese Art. Sie kommt zwar vorwiegend unter Eichen in Laubwäldern vor, verschmäht aber auch nicht Koniferen, wie hier.

    Der andere recht milde Atropurpurinae im Nadelwald Russula aquosa (Wässriger Moortäubling) ist viel zerbechlicher und Guajak negativ. Seine Sporen haben ein derberes Ornament.
    Ebenso unterscheidet sich der Wechselfarbige Spei-Täubling Russula fragilis von Russula bresadolae: Guajak negativ und ein anderes Sporenbild (fast kugelförmig). Dieser ist außerdem deutlich scharf und (meist) kleiner. Im typischen Fall mit gesägten Lamellenschneiden.
    Die Unterscheidung zum Schwarzroten Spei-Täubling Russula atrorubens kann etwas trickreich sein, doch dieser schmeckt entschieden scharf, hat vorwiegend rote Hutfarben und ziemlich kleine Sporen.

    LG Thiemo

    Hallo,

    wenn ich richtig vestanden habe, geht es um die Unterscheidung Mönchskopf Infundibulicybe geotropa und Wolliger Milchling Lactifluus vellerus?

    Schau dir beide Arten im Vergleich an:

    https://www.123pilzsuche.de/daten/details/…fEssbar1004.htm

    Wollschwamm, Wolliger Milchling, Erdschieber = LACTIFLUUS VELLEREUS (SYN. LACTARIUS VELLEREUS, LACTIFLUUS ALBIVELLUS, GALORRHEUS VELLEREUS, LACTARIUS VELLEREUS VAR. VIRESCENS, LACTARIUS VELLEREUS VAR. ODORANS, LACTARIUS VELLEREUS VAR. QUELETII, LACTARIUS VELLEREUS VAR. BERTILLONII, GALORRHEUS VELLEREUS VAR. EXSULLA, LACTARIUS VELLEREUS VAR. FUSCESCENS, LACTARIUS VELLEREUS VAR. TYPICUS, LACTARIUS VELLEREUS VAR. TRIFURCATUS)

    Die beiden haben ganz andere Proportionen bzgl. des Hut-Stiel Verhältnisses. Der Wollige Milchling hat einen dicken, kurzen Stiel im Gegensatz zum Möchskopf mit langen, dünnen Stiel. Bei jungen Exemplaren ist das noch deutlicher (schließlich kann man nur die jungen Mönchköpfe verzeheren). Dazu kommt noch der deutliche Buckel des Mönchskopfs. Daher muss man sich bei genauer Betrachtung gar nicht bücken und auf Milch prüfen, geschweige denn reinbeißen oder die Brüchigkeit des Fleisches von Sprödblättlern feststellen.

    LG Thiemo

    Ahh!

    Ich hatte kurz an einem Dachpilz (wegen dem Blauen) geglaubt aber dann wieder verworfen, da die Lamellen aus dem Blickwinkel nicht frei ausgesehen haben.

    Gutes Rätsel, danke! Ich hab ihn bei mir noch nicht bewusst gefunden.

    LG thiemo

    Hallo,

    das Mäuseschwänzchen Baeospora myosura hat gedrängt stehende Lamellen und einen fein bepuderten Stiel. Diese Merkamle würde ich bei dem gezeigten Fund nicht erkennen.

    Vgl. hier mal ien paar Bilder: https://www.123pilzsuche.de/daten/details/…chwaenzchen.htm

    Verwechslungspartner wären z.B. die bereits erwähnten Fichten-Zapfenrüblinge oder auch Fichtenzapfenhelmlinge.

    Übrigens hat die Gattung Baeospora amyloide Sporen (im Gegensatz zu den Verwechslungspartnern). Wenn ein Tropfen Jodlösung vorhanden ist einfach auf das Sporenpulver geben, welches sich im positiven Fall violettschwarz verfärbt.

    LG Thiemo

    Hi,


    ich schließe mich Jörg an, so leuchtend gelb ist der Ockergelbe nicht. Außerdem wäre die geschätzte Sporenpulverfarbe bei deinem Fund viel zu dunkel dafür. Ochroleuca heist ja quasi gelb und weiß - also gelblicher Hut und weißliche Lamellen+Sporenpulver.

    Der Gelbe Graustieltäubling würde mir der Hutfarbe nach gefallen. Aber allein nach Hutfarbe kann man den hier nicht festnageln zumal ich nirgens eine klare Grauverfärbung erkennen kann. Hier muss man zwingend den Geschmack kennen um weiter zu kommen. Ist der bekannt?

    LG Thiemo

    Hallo,

    hier ist es sicherlich recht klar ersichtlich, welche Art vorliegt. (Grünspan-T.). Aber sobald die Pilzchen älter werden fällt oft das Teilvelum ab und es wird schwieriger. Das mit der Sporenpulverfarbe klappt immer und ist leicht gemacht. :)

    Hallo Peter. Für meinen Teil habe ich oft Grünspan-Träuschlinge ohne häutigen Ring gefunden. Sag niemals nie. :wink:

    LG Thiemo

    Hallo Baumi,

    ich kann dir verraten, dass Russula bresadolae=atropurpurea möglicherweise ein heiser Kandidat wäre mit dem du deinen Fund mal vergleichen kannst.

    Das wäre jetzt mein Bauchgefühl. Ohne die Sporenpulverfarbe zu kennen, kann man die Art nicht bestimmen. Daher meine Anregung, das nachzuholen, sonst siehst du bei Täublingen kein Land.

    LG Thiemo

    Hi,

    ein Lackpilz/Lacktrichterling ist das schon. Selbst mit besseren Bildern, wird man sich schwer ohne Sporenmikroskopie auf die exakte Art festlegen können. Der kugelsporige Gemeine Lackpilz Laccaria tetraspora=laccata var. pallidifolia als häufigster Vertreter erscheint am wahrscheinlichsten. Der Rote=Ellipsoidsporige Lackpilz Laccaria laccata ist kräftiger gefärbt und selten.

    LG Thiemo

    Hallo,

    bzgl. Giftigkeit: Ich denke hier sind weniger die sich zersetzenden Lamellen, sondern vielmehr sekundäen Faktoren ausschlaggebend. Die Autolyse macht das ganze nicht direkt giftig. Bakterien die von den Zersetzungsprodukten leben können schon eher. Also kein Echte Pilzvergiftung, eher in Richtung Lebensmittelvergiftung, was nicht minder gefährlich sein kann. Das gleiche gilt für sich bereits verfärbende, jung essbare Stäublinge und Boviste.

    LG Thiemo

    Hallo,


    wenn du dich der Art annähren willst, müsstest du probieren. Bei den alten Teilen klingt das allerdings weniger reizvoll <X, daher wartest du besser auf frischen Nachschub.
    Was für Bäume gab's denn um den Kammtäubling herumstehend?

    LG Thiemo

    Hi,


    man muss hier differenzieren. Frühjahr und Frühsommer waren schon klasse mit Pilzen bestückt. Da konnte man kaum klagen.

    Der Herbst hält bei weitem nicht was man sich erwartet hat. Anfang September gab es noch mal einen Schub diverser Arten dann war bei uns Schluss. So einen pilzarmen Oktober wie dieses Jahr habe ich noch nie erlebt. Der Wald ist leer. Selbst die Trockenjahre waren dagegen besser.


    Meine These ist, dass sich die Geflechte dieses Jahr erholen müssen, nachdem durch das Absterben vieler Baumpartner in den extremen Sommern eine Art Notfall Vermehrung in Form von regelrechten Massenvorkommen hervorgebracht wurde.


    Noch ist das Pilzjahr nicht vorbei. Bis der erste Schnee liegt und der Dauerfrost kommt, kann noch was passieren. Und dann kommen die Winterpilze ;).


    Bis Juli: 8/10

    August bis jetzt: 2/10


    LG Thiemo

    Hallo Pablo,

    Kann das sein, daß der leichte Violettöne zeigt, oder täuscht das auf den Bildern?

    Lustig, dass du das erwähnst. Tatsächlich hatten wir beim Milchlingskurs einen vermeintlichen Lactarius fluens gefunden (und zum Glück mitgenommen!), dersich am nächsten Tag als Lactarius luridus (Fahler Violett-Milchling) entpuppte. Die können verdammt ähnlich sein!


    Hier ein Bild von oben, man beachte v.a. den blassen Hutrand der ja prinzipiell für L.fluens DAS Merkmal wäre:

    L. luridus


    Der wird nämlich auch gerne mal braun statt violett:


    LG Thiemo

    Hallo,

    ich sehe da auch Kremplinge. Es gibt da seit ein paar Jahren mehrere bekannte Arten. Bei der fulminanten Größe dürfte das auch eine davon sein (ammoniavirescens/validus, cuprinus, obscurisporus). Evtl. kann man das noch näher eingrenzen wenn ein junger und alter mit Lamellenansicht gezeigt wird.

    LG Thiemo

    Hallo,

    das ist meiner Meinung nach einer der Säufernasen-Täublinge. Leider sind die Bilder nicht wirklich optimal und es gibt auch keine Beschreibung der Merkmale.
    Hier kann mal mal reinschauen für den Optimalfall: Angaben zur Pilzbestimmung

    Wenn du bestätigen kannst, dass die Lamellen des jungen Exemplars eine gelbliche Färbung haben und ein paar wasserklare Tröpchen an ihnen hängen, handelt es sich um den Zitronenblättrigen Täubling Russula sardonia.
    Ich meine da sogar ein paar Guttationströpchen auf Bild 1 zu erkennen.

    LG Thiemo