Beiträge von Steigerwaldpilzchen

    Hallo,

    Vorsicht, Weißtäublinge werden nicht durch weißes Sporenpulver definiert. Nach den Fotos zu urteilen ist hier kein weißes Sporenpulver zu erwarten. Somit handelt es sich hier nicht um den Verwandtschaftskreis delica/chloroides.


    Je nach Sporenpulverfarbe dürfte es sich um das Russula pallidospora Aggregat (das ist natürlich auch ein Weißtäubling) handeln. Die genau Art kann man mit dem aktuellen Wissensstand nicht bestimmen.


    VG Thiemo

    Hallo,


    Wirklich schön, so farbenprächtig.

    Übrigens ist das zwar ein Stoppelpilz, jedoch kein gewöhnlicher Semmel-Stoppelpilz. Dafür ist der Hut zu rot und die Stachel laufen nicht am Stiel herab.

    Es handelt sich um einen der Rotbraunen Stoppelpilze aber welcher genau ist nur mikroskopisch rauszufinden.


    VG Thiemo

    Hallo zusammen,

    Vielleicht noch mal kurz zum Grünen Speisetäubling.
    Das hier ist er übrigens in braun:




    Die Sporenpulverfarbe ist bei R.heterophylla 100%ig weiß, das sagen nicht nur alle Täublingsbücher, das konnte ich auch an einem Abwurf verifizieren.

    Bei der Gelegenheit möchte ich nur noch mal betonen, dass ich das für wahrscheinlich gehalten hatte, anhand der Info's die ich aus dem Beitrag lese. Ich bin mir keinesfalls sicher und selbst wenn es ein Speisetäubling wäre müsste man R.heterophylla zudem mikroskopisch gegen R.vesca den es auch in allerlei Farben geben kann absichern.

    Jedoch meitest du:

    der Geschmack mild und wenig spezifisch.

    Bezüglich der Nummer 5 (Bilder 10 bis 13) kann ich sagen, dass ich den Grünen Speisetäubling Russula heterophylla schon einmal im Blick hatte, aber die Sporenfarbe ist bei diesem nicht weiß, der Geschmack ist nussig und schärflich bei den Sporen, was ich nicht feststellen konnte.

    Das verstehe ich nicht ganz. Schmeckt dein gezeigter Fund nun doch scharf, muss man das geschriebene über den Haufen werfen und neu betrachten. Dann kann es kein Speisetäubling sein. Genau so wenn die Sporenfarbe nicht weiß ist. Sollte das ein scharfer Cremesporer sein, kommten die ganzen INGRATE (Stink- und Kammtäubling) in Betracht. Aber ohne jetzt zu wissen welche Angaben nun stimmen halte ich mich mit weiteren Vorschlägen zurück.

    VG Thiemo

    Hallo Bernhard,

    Ich muss große Abbitte leisten, der Wirtsbaum ist doch Hainbuche. Ich war heute morgen extra noch einmal vorbei gelaufen und habe genauer geschaut als vorgestern bei gleisender Sonne.

    Alles gut, keine Abbitte nötig. Ich finde oft nur manche Bäume weil ich zuerst seinen Pilzbegleiter sehe. ;)

    Die Milch hat sich allerdings innerhalb 1/2 Stunde nicht verfärbt.

    So etwas in der Art wollte ich hören. Es gibt ja z.B. auch grauhütige und zonierte Violettmilchlinge, die bei deutlich verfärbender Milch noch in Betracht gezogen werden können. Das schwache gilben der MIlch bei L.circellatus kommt ziemlich langsam und nicht immer deutlich.

    Die zusätzlichen Fotos zeigen für mich auch eindeutig den Gebänderten Hainbuchenmilchling.

    VG Thiemo

    Hallo Corinne,

    Gut recherchiert, der Beißende Haselmilchling Lactarius pyrogalus wäre ein ähnlicher Pilz und kann durchaus mit L.circellatus verwechselt werden. In der Therorie sind sie schon ziemlich ähnlich und mich hatte einige Zeit die Frage beschäftigt, wie man sie denn am besten auseinander halten könne. Wenn man jedoch in der Praxis beide mal in der Hand hatte, ist dies doch einfacher als vorher gedacht. Das sind für mich schon allein makroskopisch unterschiedlich anmutende Pilze.

    L. pyrogalus ist kleiner, mehr braun als grau, weniger deutlich gezont und mit etwas dunkler gefärbten sowie entfernter stehenden Lamellen. Die Fruchtkörper werden im adulten Zustand schnell trichterförmig was ich beim Hainbuchenmilchling noch nicht so ausgeprägt gesehen habe. Vom Haselmilchling ist eine größere Breite in der Wahl der Baumarten bekannt. Neben Hasel, findet man ihn wohl auch bei Hainbuche und selten auch bei Birke (ist ja wie oben erwähnt ein Birkenverwandter-Betulaceae). Natürlich gibt es zwischen den beiden einen fließenden Übergang der Merkmale und daher auch viele Fehlinterpretationen um das Taxon.

    Mal hier im Vergleich:





    Ohne den Pilz in der Hand gehabt zu haben will ich L.pyrogalus nicht zu 100% ausschließen aber vom Foto her meine ich schon L.circellatus zu erkennen.

    VG Thiemo

    Hallo Bernhard,

    Der Milchling sieht rein optisch schon sehr nach einem Gebänderten Hainbuchenmilchling Lactarius circellatus aus. Aber das Problem ist, dass es den ausschließlich mit Hainbuche gibt. So steht's zumindes auch im Milchlingswerk von HEILMANN-CLAUSEN. Wie wahrscheinlich bekannt ist, suggerieren die deutschen Namen zwar Verwandtschaft (Hainbucht, Rotbuche), jedoch gehört die Hainbuche in die Familie der Birkenverwandten.Wäre es möglich, dass eine Hainbuche ein Stück entfernt war oder erst kürzlich abgeholzt wurde?
    Hast du darauf geachtet, ob sich die Milch verfärbt?

    Ob Frauentäubling oder eine GRISEINAE könnte man beispielsweise anhand dieser drei Punkte überprüfen: Fettig verschmierende Lamellen - brüchige Lamellen, Sporenpulver weiß - Sporenpulver cremefarben, Eisen(II)sulfat blass grau-grünlich - Eisen(II)sulfat gelb/orange/braun.

    VG Thiemo

    Hallo Jörg,


    Zwischen diesen zwei Steinpilzen zu unterscheiden finde ich am schwierigsten, da es helle Schwarzhütige- und dunkle Sommer-Steinpilze geben kann. Vor allem wenn man B.aereus noch nicht in der Hand hatte…

    Der Schwarzhütige ist normalerweise am Hut nicht einheitlich, sondern irgenwie gelboliv-fleckig gefärbt. Für einen Sommersteini wäre die Färbung schon ungewöhnlich grau, das fleckige ist jedoch nicht zu erkennen (zu jung?). Gut wäre halt immer eine Kollektion. :)

    Pablos Beitrag hier ist wie immer sehr brauchbar: https://www.pilzforum.eu/board/thread/6…-unterscheiden/

    VG Thiemo

    Hallo,

    Ich fände es gut sich zunächst zu vergegenwärtigen auf welche Merkmale es zur Unterscheidung wirklich ankommt.


    Gemeiner Steinpilz VS Sommersteinpilz:
    Hutoberfläche glatt - Hutoberfläche samtig (wichtigstes Merkmal!)

    Bräunlich gefärbtes Fleisch unter der Huthaut - weißes Fleisch unter der Huthaut

    Stielnetz weißlich - Stielnetz braun

    In Stiel- und Hutfarben gibt es auch individuelle Tendenzen jedoch mit einigem Überschneidungsbereich.

    Erscheinungszeit und Madigkeit gibt leider nichts her. Man findet problemlos Gemeine Steinpilze im Juni.

    Habitat: Höchstens so viel, dass ich den Sommersteinpilz nicht im reinen Nadelwald verorten würde.

    Also Maxi, fühl die Hutoberfläche und du weißt was du hier hast.

    VG Thiemo

    Hallo Henry,

    Dachte erst an den Zitzen-Riesenschirmling, aber der genatterte Stiel weist ebenfalls auf einen Parasol hin

    Vollkommen korrekt müsste es eher lauten: "Der genatterte Stiel weist auf einen Riesenschirmling (Gattung: Macrolepiota) hin.

    Wie bereits bemerkt, ist das mit dem Parasol im engeren Sinn gar nicht mal so einfach. Zumindest den Ring würde ich erst einmal sehen wollen. Ich bin mal so frei und verlinke Lektüre hierzu https://www.pilzforum.eu/attachment/235…olepiota-1-pdf/

    Dein Pilz #5 ist wunderlich. Also Tricholoma sejunctum s.l. würde ich bei diesem Habitus ausschließen wollen, den kenne ich anders. Das sollte aber schon ein Täubling sein. Schaut euch die fehlenden Zwischenlamellen an, so wäre kein Ritterling oder Milchling gebaut. Nach einigem Überlegen und ausschließen, halte ich nach den Angaben die du gibst den Grünen Speisetäubling Russula heterophylla für den besten Tip. Der Hut darf durchaus solche Brauntöne entwickeln, er muss nicht unbedingt grün sein! Die typisch vor dem Stiel regelmäßig gegabelten Lamellen sind auch vorhanden.
    Wenn du den Pilz noch hast schmiere doch einfach Eisen(II) sulfat auf die Stielrinde (solte augenbilcklich lachsorange werden) oder suche im Mikroskop nach sehr kleinen, lose gesprenkelt-flachwarzigen amyloiden Sporen, bzw. nach crins (langen, schmalen Rosshaaren) in der Huthaut.

    VG Thiemo

    Hallo,

    leider sind das wie Corinne schon vermutet hat, keine Pfifferlingsverwandten.

    Versuch dir den Unterschied zwischen Lamellen und Leisten klarzumachen:
    Lamellen sind wie Blätter oder auch dünne Klingen am Fleisch der Hutunterseite befestigt. Du kannst eine Lamellen immer mit dem FInger bewegen bzw. deformieren. Diese Blätter sieht man schön auf deinem letzten Bild.

    Leisten sind wie dickliche, fest verwachsene Adern, und lassen sich mit dem Finger nicht bewegen oder deformieren. Hier die Fruchtschicht eines Trompetenpfifferlings in Nahaufnahme:


    Zu deinem Fund könnte man weiter mutmaßen. Evtl vegleichst du die Merkmale mal mit dem hier -> https://www.123pilzsuche.de/daten/details/…rlingEssbar.htm . Oder etwas ganz anderes aus dem Trichterlingsuniversum. Ohne den Pilz in der Hand zu haben wird das schwer.

    VG Thiemo

    Hallo Jörg,

    na bei dir brummt es schon im Mai gewaltig. Gratulation. Jetzt ärgert es mich fast schon, dass es die Tage in den Urlaub geht, eigentlich müsste ich jetzt die Wälder unsicher machen.

    Du kennst ja deine Standorte schon länger und daher auch die vielfältige Erscheinungsbilder der Fruchtkörper deiner Mycelien. Für gewöhnlich kann man jedoch "R.grisea" nicht so aus der Hand bestimmen. Oder hast du ihn sequenzieren lassen?

    VG Thiemo

    Hallo,

    hier ein Fund vom vergangenen Wochenende, der in vielen Pilzbüchern weitgehend fehlt: Gelbblättriger Waldfreund-Rübling Gymnopus ocior

    Im Gegensatz zu seinen Schwesterarten ist dieser zumindest jung dunkler gefärbt (lilabraun) und später auch deutlich weniger hygrophan ausblassend. Die Lamellen sind eindeutig gelblich und nicht wie beim Waldfreundrübling Gymnopus dryophilus oder Hellem Waldfreundrübling Gymnopus aquosus weißlich gefärbt. Diese drei lassen sich im Zweifelsfall auch anhand dem Grad der Verzweigung ihrer Cheilozystiden mikroskopisch trennen. Mit dem Alpinen - oder besser Großsporigen Waldfreundrübling Gymnopus alpinus sei noch eine seltene Art mit signifikant größeren Sporen genannt.



    VG Thiemo

    Hallo MisterX,


    der Waldmeister riecht zwar frisch bereits mehr oder weniger charakteristisch, entwickelt jedoch zunehmend sein Aroma beim welken nach dem Sammeln. Für die Verwendung zu Genusszwecken sammelt man ihn üblicherweise am Vortag und lässt ihn auf einem Küchentuch über Nacht liegen. Dabei wird der Aromastoff aus seiner Speicherform freigesetzt.

    Du schreibts völlig richtig, dass man ihn vor der Blüte sammeln sollte. Im Verlauf der Vegetationsperiode produziert die Pflanze zunehmend ihre Sekundärstoffe als Gift für Fressfeinde. Selbst dann sollte der Konsum sparsam erfolgen, denn neben den bei Überdosierung akut auftretenden Beschwerden wie Kopfschmerzen, wirken das Cumarin bei wiederholter Zufuhr organschädigend (Leber). In Deutschland ist Waldmeister bzw. Cumarin in Lebensmitteln daher verboten und darf nur als künstliches Aroma zugesetzt werden. Ausschließlich in der Maibowle dürfen 5ppm Cumarin (entsprechend 3g Waldmeister auf 1l) enthalten sein.

    Bestimmt hast du deinen Waldmeister soweit ich das erkennen kann schon richtig.

    Bei mir wächst er leider kümmerlich, dafür hab ich Bärlauch ohne Ende. :)

    VG Thiemo