Beiträge von Steigerwaldpilzchen

    Hallo,

    die Thematik wird hier erschöpfend behandelt:

    Schwefelporling an Eibe/Robinie giftig? - Rund um Pilze - Forum der Deutschen Gesellschaft für Mykologie e.V.

    Es wird aktuell sogar daran geforscht:

    Schwefelporling an Eibe oder Robinie gesucht / DGfM

    Kurzfassung:

    Es gibt keine sicher bestätigten Fälle über eine Vergiftung von Schwefelporlingen mit Wuchs an giftigen Pflanzen. Die Gifte sind im Allgemeinen auch schwer wasserlöslich, so dass Auswaschungen unwahrscheinlich sind. Einzelne unentdeckte Eibennadeln sind natürlich auch eine Möglichkeit ohne das ein Stoffaustausch stattfinden muss. Aber da "unwahrscheinlich" nicht "sicher" ist, würde ich keine Schwefelporlinge ohne das Substrat zu kennen freigeben. Bis dato war ich noch nie in der Bredoille.

    LG Thiemo

    Hallo Sascha,

    Apfelbaum und Garten sind typisch für Schild- oder Schlehenrötlinge. Zur Unterscheidung dieser beiden Arten hatte ich vor ein paar Tagen was geschrieben Rötling im Garten unter Apfel/Pflaume/Wein

    Nur noch mal der Hinweis: Das ist keine Verzehrfreigabe!

    Bzgl. der Pilzapps stimme ich dir zu. Davon ist allgemein wenig zu halten. Auch wenn sie vielleicht mehr oder weniger häufig einen Treffer landen, ist es russisch Roulette danach Pilze zu verzehren. Es braucht dafür einfach die eigene Kenntnis alle in Frage kommenden Giftpilze auszuschließen. Es werden entweder Informationen abgefragt, die Anfänger gar nicht richtig einordnen können und daher oft auch falsch eingeben oder einfach zu wenig Infos verlangt. Bildervergleich ist nun mal keine Bestimmung. Das mag bei Röhrlingen recht harmlos sein ist bei Lamellenpilzen sieht das anders aus. Daher ist es wichtig sich die Beschreibungen durchzulesen und da leistet ein gutes Pilzbuch meiner Meinung nach bessere Arbeit.

    LG Thiemo

    Hallo,


    der Größte Scheidling Volvopluteus gloiocephalus hätte freie Lamellen, einen längeren Stiel und v.a. eine Scheide (Gesammthülle) an der Stielbasis.

    Das ist schon ein Rötling, ob es allerdings wirklich der Schildrötling ist würde ich erst einmal nicht unterschreiben. Dennoch gibt es eine gute Wahrscheinlichkeit dafür, der hat heuer wohl ein extrem gutes Jahr. Der mehlige Geruch kommt oft erst beim Zerreiben/Quetschen. Wichtig wären ökologische Aspekte. Waren denn Rosengewächse wie Apfel-, Birnbaum, Schlehe oder Zwetschge in der Nähe?

    LG Thiemo

    Hallo,

    ich bin da bei Schupfnudel mit einem Rötling und rate zu einem Sporenabwurf der wahrscheinlich eine Aha-Erlebnis bringt.

    (Dazu den Stiel ganz oben abschneiden und den Hut mit den Lamellen nach unten auf ein kariertes, weißes Blatt Papier oder, noch besser, eine transparente Glasplatte legen. Das Ganze dann mit einer Shüssel o.ä. abdecken. Am nächsten Morgen ist die Schicht der herabgefallenen Sporen so dick, dass man sie mit dem Auge sehen kann.)


    Ritterlinge, Schönköpfe -> weißlich
    Rötlinge -> kräftig fleischrosa

    LG Thiemo

    Hi,

    also würde der auf Holz wachsen und weiß absporen sehe ich Ähnlichkeiten zu Tricholomopsis decora (Olivgelber Holzritterling). T. fulvum glaube ich nicht.

    Aber ich denke auch, dass es sich hier um einen Braunsporer handelt und da wüsste ich nicht mal die Gattung ohne mehr Daten rauszubekommen.

    LG Thiemo

    Hallo zusammen,

    super Rätsel auf jeden Fall! Gerne wieder. ^^

    Stephan muss ich da zustimmen, ich sehe auch einen blassrosa Hauch - hatte daher auch kurz einen ausgeblassten Fleischfalben Trichterling im Köcher, aber wegen dem Wuchsort wieder verworfen.

    LG Thiemo

    Hallo Veronika,

    ich freu mich für dich über deinen Erstfund. :)

    Man sieht in deinem Vergleich auch super die unterschiedlichen Hutformen, wobei das natürlich nur Tendenzen sind und daher variabel. Hier passt es aber: Der Schildrötling mit diesem deutlichen, geschwungenen Hut samt Buckel und Schlehenrötling ohne diesen Verlauf.

    LG Thiemo

    Hallo,

    sehr schöne Vorstellung. Wichtige Merkmale hast du treffend benannt ich markiere sie noch mal:

    Gelblich-weiße, hüllen- und ringlose Pilze mit gurkigem Geruch. Verhältnismäßig kleiner Lamellenanteil im Verhältnis zum Hutfleisch. Recht massive Exemplare, von denen einer in die halbe Hand passt. Die Lamellen stehen eng zusammen. Aufgrund der Lamellenfärbung bei den älteren Schlappen würde ich die Sporenpulverfarbe mit weiß angeben:

    LG Thiemo

    Hallo Boris,

    schön dass du uns noch ein paar Bilder zeigst. Dieses schollige Aufreißen der Hutoberfläche durch Sonneneinstrahlung ist bei diesen Rötlingen oft zu beobachten.

    Eine Anmerkung noch zum Geruch. Der Schildrötling riecht lange nicht so intensiv wie der Maipilz. Meiner Erfahrung nach muss man ihn durch quetschen oder reiben erst herauskitzeln. Daher glaube ich gerne, dass du ihn nicht direkt am Anfang wahrgenommen hast. :wink:

    Zur Unterscheidung zum Schlehenrötling sei noch gesagt, dass das auch mit Guajak-Tinktur und nicht nur mit giftigen Anilin geht. Der Schlehenrötling E. sepium färbt sich schon innerhalb weniger Minuten blaugrünlich (Stielbasis, Hutfleisch) damit.

    LG Thiemo

    Hallo Boris,

    wenn man den Fundort Garten und die in unmittelbarer Nähe wachsenden Rosengewächse (Apfel, Plaume) bedenkt, kann es sich bei deinem Rötling nur um den Schild- oder Schlehenrötling handeln. Die doch recht dunklen Farben und typische Hutform (Römerschild) lassen mich den Schildrötling Entoloma clypeatum für am wahrscheinlichsten halten. Der Schlehenrötling E. sepium ist für gewöhnlich nur blass gefärbt. Man könnte noch ein Schnittbild machen und schauen ob das Fleisch in den Madengängen rötet (oder man hat giftiges Anilin daheim) -> Positiv bei E. sepium.

    Der Pilz sollte verletzt (zerreiben) nach Mehl/Gurke riechen.

    LG Thiemo

    Ich kenne nur Gyromitra ancilis/perlata aus eigener Anschauung und die darf so wie dein Fund aussehen. Mit entsprechender Funderfahrung kann wer anderes vielleicht mehr sagen. Aber bei den vielen ähnlichen Arten (s. verlinkten Schlüssel) wird man wie gesagt ohne Mikro nicht zur Art kommen, denn G. perlata und Co. können sowohl auf Nadel- als auch Laubholz wachsen. Wer es genau wissen möchte brauch bei den Ascos fast immer das scharfe Glas.

    LG Thiemo

    Hallo,

    ich sehr hier ebenfalls Flämmlinge. Hut- und Stieloberfläche sehen typisch für Gymnopilus aus, Lamellenansatz passt und das schwach ausgeprägte Teilvelum (undeutliche Ringzone) ebenso.


    Was bewegt dich an deiner Bestimmung zu zweifeln, Franz?

    LG Thiemo

    Hallo,

    für mich sieht der Fund nach einem Austernseitling Pleurotus ostreatus aus. Dieser wächst zwar an Holz, dieses kann jedoch auch im Boden vergraben sein oder sich um eine Wurzel handeln.

    Was am Boden prinzipiell in Frage kommen kann sind die seitlingsartigen Arten um den Erdmuschling der Gattung Hohenbuehelia.Daran glaube ich bei diesem Erscheinungsbild aber nicht, außerdem würde dieser mehl-gurkig riechen, mehr trichterförmig gebaut sein und eine gelatinöse Schicht unter der Huthaut haben. Überprüfen lässt sich leider nichts mehr, da der Fund ja 1 1/2 Jahre zurückliegt.

    LG Thiemo

    Hi,

    es gibt ja durchaus einige Wildfunde in D: Verbreitung Lentinula edodes (Berk.) Pegler 1976

    Ich denke, dass die Art im Wettstreit mit den hiesigen Pilzen sich nicht so gut durchsetzen kann und einem hohen Selektionsdruck unterliegt. Die Pilzflora in den japanischen und chinesischen Wäldern ist zum großen Teil anders, daher ist diese Art andere Mitbewerber gewohnt. Ein weiterer Punkt werden die Anforderung an klimatische Verhältnisse sein. Auch wenn er bei uns zwar überlebt, ist es nicht ideal und schränkt die Weiterverbreitung stark ein.

    LG Thiemo

    Hallo,


    ohne jetzt meine grundsätzliche Ablehnung ggü. diverser unbelegter (=fehlende aussagekräftige, randomisierte Doppelblindstudien) Heilversprechen zu thematisieren geben ich zu bedenken, dass bei diversen Verarbeitungsprozessen durchaus auch schädliche Verbindungen entstehen können.

    Man kann zum Schluss den restlichen Chaga auch veraschen. Die Asche in gutes Wasser geben einige Tage stehen lassen und durch Kaffefilter filtern. Dann hat man die Mineralstoffe/ Salze extrahiert. Dies kann man den anderen Zusammensetzungen beifügen.


    Ich weis jetzt nicht, wie man daheim so "verascht", da ich das nur mit Abzug und Labor kenne, aber letztlich ist es eine chemische Oxidationsreaktion bei der die Rückstände nicht nur unreaktive Salze, sondern auch gesundheitsschädliche Produkte enthalten können.

    Exkurs Tee Produktion: Es ist bekannt, dass Grüner Tee, der v.a. Flavonoide und Catechin-Gerbstoffe enthält, gern wegen der antioxidativen und zellprotektiven Wirkung getrunken wird. Schwarzer Tee wird aus dem selben Teeblättern durch schonende Fermentation = Oxidation gewonnen. Die oxidierten Inhaltsstoffe haben dabei ihre o.g. Wirkung zum großen Teil verloren, vielmehr treten nun andere Wirkungen der oxidierten Gerbstoffe in den Vordergrund, denn die Flavonoide sind futsch. Was ich sagen will ist, dass durch einen Oxidationsprozess viele Stoffe "ungesünder" gemacht werden können. Weiterers Bsp wären mehrfach ungesättigte Fettsäuren -> gesättigte Fettsäuren, ...

    Was sich per Mazeration oder Aufguss, sei es mit Wasser oder Ethanol, nicht extrahieren lässt, sollte man vielleicht besser in Ruhe lassen bevor durch chemische Reaktionen auch noch weiter an der Unbedenklichkeit von "Vitalpilzen" gerüttelt wird.

    Um noch etwas Vergleichbares anzuhängen: Es wird auch keine einzige Arzneipflanze (mit positiver Monographie) für die Zubereitung verascht - weder in der Industrie noch bei haushaltsüblichen Gebrauch. Auch die populären Cannabisblüten sollten für eine arzneiliche Anwendung nicht geraucht werden, da so die Wirksamkeit leidet und zudem schädliche Stoffe (hier ist wieder Oxidation angesagt!) entstehen.

    Soviel nur von der pharmazeutischen Seite als Apotheker, denn das musste jetzt raus und ich bin wieder still zu diesem Thema.

    Am Besten mit dem Artzt besprechen.

    Da hast du natürlich vollkommen Recht, das selbe würde ich Ratsuchden bei dieser Thematik mit auf den Weg geben.:wink:
    Aber man muss auch im Hinterkopf behaltenn, dass ein Arzt nicht allwissend ist und gerade bei dieser Problemstellung die Antwort zu 90% ausgewürfelt werden kann. Aber(!) kann er die "eigene Therapie" überwachend begleiten, falls doch etwas aus dem Lot gerät. :thumbup:

    LG Thiemo