Beiträge von Steigerwaldpilzchen

    Hey,

    Das Standartwerk ist soweit ich weis: The Genus Lactarius von Heilman-Clausen. Leider nirgends mehr zu bekommen, hätte ich selbst sehr gerne. Abeitet mit einem weitgehend makroskopisch nutzbaren Schlüssel.
    Allerdings sind dort vorwiegend die nordischen Arten vertreten, man wird daher nicht alles darin finden was bei uns wächst. Zweites Manko, es ist schon recht betagt.

    Günstige, verfügbare Literatur: British Milkcaps von G.Kibby. Auch nicht allumfassend, aber ein guter Einstieg in die Gattung.

    Immer brauchbar sind auch die Infos in den Schlüsseln von Funga Nordica und GRÖGER (Bestimmungsschlüssel für Blätterpilze und Röhrlinge in Europa).

    LG Thiemo

    Hallo Andy,

    Rotbraun gefärbte Milchlinge ohne zottigen Hutrand gibt es ja viele, aber nur sehr wenige schmecken scharf.

    - L .rufus, L. hysginus, L. decipiens - mehr fällt mir nicht ein. #2 hätte einen klebrgen Hut und wäre makroskopisch anders von Habitus und auch Geruch, #3 hat eine stark gilbende Milch, richt nach Geranien und wächst an trockenen Standorten unter Laubbäumen.

    Wenn der Geschmack entschieden scharf war, bleibt keine Alternative. Ganz anders sieht es bei den adstringierend-bitteren schmeckenden rotbraunen Arten aus. Da wird's verflixt schwer.

    LG Thiemo

    Hallo vinoagnes,

    ich möchte dich freundlich darauf hinweisen, dass Bestimmanfragen zu potentiellen Drogenpilzen hier nicht erwünscht sind.

    Gerade als erster Post so eine Anfrage deutet leider auf nichts anderes hin. Falls ich da unrecht habe, bitte gerne weitere Bestimmanfragen von (anderen) Pilzen oder Anmeldung mit Personalausweis an den Admin für's entsprechende Unterforum. Niemand möchte einer Straftat Vorschub leisten noch kann dir 100%ig etwas dazu sagen -> Online-Bestimmungshilfen sind keine Verzehrfreigaben!

    Solche, kleinen, braune Pilze (engl. Little Brown Mushrooms) können sicher nur mit mikroskopischen Merkmalen bestimmt werden, denn da gibt es hunderte.

    LG Thiemo

    Hallo,

    über die ganzen Formen des Frauen-Täublings inkl. cutefracta muss ich mir noch eine Meinung bilden, daher belasse ich es für mich erst mal mit Frauen-Täubling agg.

    Welches Taxon soll Russula citrina sein, mit dem man den Ockertäubling verwechseln könnte? Das ist für mich ein Synonym. So sieht es auch Index Fungorum. Und Pilze Deutschland kennzeichnet den Begriff als "unklares Taxon"

    Falls du Russula violeipes var. citrina meinst, der reagiert an der Stielbasis nicht mit KOH rot, hat eine andere Huthaut, Farbnuancen und riecht im Alter nach Krabben/Hering.

    LG Thiemo

    Und weiter gehts. Nun Östlich vom Dorf am Otto-Leege-Pfad und um den "Goldfischteich". Vorwiegend wieder Birken, Erlen.

    #15 Zuerst etwas ahnungslos, dann kam die Eingebung: Gelbblättriger Ritterling Tricholoma fulvum mit mehligem Geruch - der hat mich schon öfter dumm dastehen lassen!


    #16 Dieser rasant scharfe Weißsporer hört auf Birken Spei-Täublimg Russula betularum. Alte Exemplare waren fast ganz weiß.


    #17 Unter Erlen findet man den Erlen-Krempling Paxillus rubicundulus s.l. - Ein Erstfund für mich


    #18 Und etwas weiter ein weiterer, Täubling. Schön bräunend und mit Heringsgeruch. Da keine Nadelbäume und Buchen vorhanden denke ich, dass es sich um den Starkriechenden/Fleischvioletten Heringstäubling Russula graveolens handelt. Das wäre natürlich mikroskopisch abzusichern ...

    Sehr wechselfarbig, manche bräunlich andere wie oben fleischrötlich, aber auch mit etwas violett.


    #19 Ein giftiger, scheinbereifter Trichterling, k.a. welche Art genau. Wahrscheinlich: Rinnigbereifter Trichterling Clitocybe cf. rivulosa

    Es gab natürlich noch mehr: Goldmistpilz, Acker-Riesenschirmling, Fälbling sp. , Risspilz sp., ...

    Die Insel ist auch im Herbst eine Reise wert.

    LG Thiemo

    Hallo,

    aus dem Urlaub bringe ich euch ein paar Pilzbilder von der Nordseeinsel Juist mit. Welche Arten gibt es dort wohl so? ^^

    Mangels Ausrüstung sind alle Funde rein makroskopisch bestimmt und daher nicht in Stein gemeißelt!

    #1 Auf einer Düne im Grün den Feld-Schwindling Marasmius oreades


    Im Wald (vorwiegend feuchter Birken-Erlenwald mit einzelnen Eichen)


    zwischen Hammersee und Domäne Bill gab es folgendes:

    #2 Massenhaft (also auch dort :)) Ockergelber Täublinge Russula ochroleuca

    #3 Eichen-Milchling Lactarius quietus


    #4 Auch sehr zahlreich waren diese scharfen, weißsporigen, farblich oft sehr unterschiedlichen Pilze, die mit ihren schön schartigen Lamellenschneiden auf Wechselfarbiger Spei-Täubling Russula fragilis hören dürften

    #5 Natürlich omnipräsent ist der Grünblättrige Schwefelkopf Hypholoma fasciculare


    #6 In großen Scharen standen diese braunen Scheidenstreifling rum

    #7 Birkenporlinge Fomitopsis betulina fehlten auch nicht an den Birken


    #8 Ein Unbekannter, harter, Feuerschwamm?

    Substrat

    #9 Unter Birken wächst auch gern das klassische Pilz-Fotomodel


    #10 Auch den häufigen Flatter-Milchling Lactarius tabidus mit seiner auf einem Taschentuch gilbenden, bitterlichen Milch gibt es auf Juist


    #11 Ganz in der Nähe diese schönen Lackpilze


    #12 Und eine bestimmbare Telamonie/Gürtelfuß mit eigenartig blumigen Geruch: Geranien-Gürtelfuß Cortinarius flexipes s.l.

    Schön mit weißlichen Velumresten auf dem schiefergrauen Hut bedeckt und jung zipfelmützenartig geformt.


    #13 Hier nicht unter Buchen sondern Eiche, der Rotschuppige Rauhkopf Cortinarius bolaris (der ja kein Rauhkopf mehr ist ...)


    #14 Einer der am einfachsten zu bestimmenden Täublinge: Dickblättriger Schwärz-Täubling Russula nigricans


    LG Thiemo

    Hallo,

    #1 würde ich als Kastanienbraunen Stielporling Polyporus badius bezeichnen. Edit: OK hat keinen Stiel. Aber du siehst feinste Löcher=Poren auf der Hutunterseite -> Porling

    #2 zeigt kleine Samtfuß-Holzkremplinge Tapinella atrotomentosa.

    #3 da würde mich ein Sporenabwurf interessieren aber (etwas unsicher) könnte ich mir einen Schüppling vorstellen.

    LG Thiemo

    Hallo Jens,

    Mit nur einem Fruchtkörper wird's schwer, denn der könnte entfärbt sein. ich hatte z.B. mal einen Jodoform-Täubling in genau dieser Färbung ...

    Für einen Zwergtäubling (Sektion: Tenellae) wirkt er mir eigentlich noch zu kräftig. Sry, hier bin ich raus.

    LG Thiemo

    Hallo Sabine,

    ich finde ja diese +/- grauen Milchlinge alles andere wie "trivial" :wink:. Meiner Meinung nach sind die Glutinosi auch eine der schwierigsten Sektionen, mit z.T. wiedersprüchlichen Angaben in der Literatur.

    Der Nordische Milchling ist durch auf Papier gilbende und mit KOH orange verfärbende Milch gut aus dem Kollektiv rauszuziehen.

    LG Thiemo

    Hallo,

    Stephan hat es ja schon geschrieben, dass der Täubling mit dem blauen Schein am Lamellenansatz und den relativ gedrängten Lamellen (momentan) auf Schmalblättriger Weißtäublig R. chloroides hört. Aber eigentlich ist es auch egal, da die Weißtäublinge eh ein Aggregat von so 8 Arten sind, die noch nicht zu trennen sind. :hmmm:

    LG Thiemo

    Hallo Sabine,

    vielen Dank für deinen interessanten Bericht. Gut, dass es scheinbar vergleichsweise glimpflich ausgegangen ist. Noch mal Glück gehabt, nicht auszudenken was mit seinen Nieren passiert wäre, hätten sich keine gastrointestinalen Symptome gezeigt.

    Ich behaupte mal, dass wir alle die hier öfters schreiben und "vom Fach" sind so eine Verwechslung für unmöglich halten. Aber man glaubt nicht was Laien ohne entsprechende Merkmalkenntnis alles verwechslent können. Oder sei es einfach Unachtsamkeit und ungenügendes Betrachten der eingenen Funde.

    Aber ich hatte auch schon einen Mann, der durch den Wald geschlappt ist und alles in die Pfanne gehauen hat, was ergefunden haben

    So einen Fall hatte ich neulich - zum Glück vor der Pfanne! Nicht nur lauter Gammelpilze, die vom Ratsuchenden mit "kann man doch noch reinschneiden" quittiert wurden, sondern auch ein paar Kahle Kremplinge ...

    LG Thiemo

    Hi,

    Panzer und brauner Büschel rasling sind seit ein paar Jahren offiziell eine Art, ein komplex. Wird offiziell nicht mehr unterschieden.

    Alles klar, dann vermute ich Lyophyylum decastes var. loricatum. :cheeky:

    Ein recht knorpeliger Pilz.

    Wenn die Fruchtkörper selten mal recht einzeln kommen (2-3) Hüte, ist genau das sein bestes Erkennungszeichen - und dass er sonst sehr merkmalarm ist. Trotz der Knorpeligkeit wundert es mich immer wieder wie gut die Art mundet. Das wird beim Erhitzen etwas besser.

    LG Thiemo

    Hallo,

    wie so oft, die Dosis macht das Gift. Jeden Tag möchte ich nicht damit arbeiten, da kann's dann schon etwas kritisch werden. Von einem einmaligen Kontakt wird aber auch nichts groß passieren. Wir habe vor Ort Hautärzte, die
    50%(!) Phenollösung den Patienten zum Veröden auf die Haut tupfen ...

    LG Thiemo

    Hallo Andy,

    #1 sieht mir für einen Braunen Rasling im engeren Sinne zu robust aus. Und dann noch die stark bereifte Huthaut. Ich denke fast das dürfte eine der kaum abgrenzbaren, anderen Arten aus dem Aggregat sein. Hast du einen Hut mal durchgebrochen? Knackt es dabei ordentlich? -> Panzerrasling

    #3 Schöner Champi, und gar nicht so rosa in den jungen Lamellen, nicht? :wink: Zur Art halt' ich mich dezent zurück.

    #5 Hast du Jodlösung (Lugol, Melzer, oder eine andere aus der Apotheke)? Dann teste mal den Sporenabwurf auf Amyloidität. Leucopaxillus Sporen müssen schwarzblaulila reagieren.

    #6 Für einen der tödlichen (phalloides var. alba, verna, virosa) hat der mir ganz schön viel Velum auf dem Hut. Die Knolle kann ich nach Bild nicht richtig beurteilen, daher wäre ich erst mal Richtung Gelber Knolli abgebogen.

    #7 Vielleicht junge Birkenporlinge?

    LG Thiemo

    Hallo Jens,

    Sehr gut! Ich wusste nicht, dass du Phenol hast, sonst hätte ich das gleich geschrieben. Na dann Volltreffer! Auf deinem Bild kann ich die Farbe nicht gut erkennen, aber wenn das violett geworden ist gibt es keinen Zweifel an Russula amaoena. Zu deutsch "Schöner Täubling" genannt, denn der Brätlingstäubling nennt sich Russula amoenicolor.

    Ein Vergleichsbild von R.amoena mit Phenol:



    LG Thiemo

    Guten Morgen,

    schieb das Pulver mal etwas mit einer Rasierklinge o.ä. zusammen. Man muss gerade bei einem so spärlichen Abwurf eine Schicht die dick genug ist beurteilen. Das es aber kein Ocker-oder Dottersporer ist sieht man schon mal. Die Frage ist jetzt blasscreme oder doch rein weiß.

    LG Thiemo

    Hallo Ines,

    ich hoffe du hast das nicht falsch aufgefasst. Das war keinesfalls bloßstellend gemeint. Ich hätte auch einfach die Antwort ausspucken können. Dann wärst du erst einmal bestätigt/wiederlegt aber weist beim nächsten mal wieder nicht so recht. Daher wollte ich sehen anhand welcher Merkmale du deine Funde beurteilst und dir Hilfestellung geben, die richtige Antwort selbst zu finden. Das kostet mich natürlich auch mehr Zeit, aber ich mache das gerne.


    > Wulstlinge/Knollenblätterpilze haben im allgemeinen (fast immer) weiße Lamellen und ein weißes Sporenpulver und eine ausgeprägte Gesammt- sowie Teilhülle. Jung ist der Fruchtkörper von der Gesammthülle vollständig umgeben, diese reist beim Wachstum dann je nach Art in unterschiedlicher Weise auf. Dabei können Reste auf dem Hut (kennt man gut vom Fliegenpilz)und/oder an der knolligen Stielbasis (Grüner Knollenblätterpilz) zurückbleiben.

    > Champignons haben jung (grau)rosa bis elfenbeinfarbene Lamellen, die bald vom Sporenpulver schokoladenbraun gefärbt werden. Die Gesammthülle ist bei den meisten Arten kaum vorhanden, es gibt also keine Hüllreste auf Hut oder Stielbasis.

    Was für ein Champignon es ist, ist ohne Geruch schwer zu sagen. Falls er leicht nach Anis riecht, dann wäre er essbar. Riecht er nach Phenol und verfärbt sich chromgelb vor allem an der Stilbasis, könnte es sich um einen giftigen Karbolegerling handeln.

    Champigons gibt es mehr giftige als nur "den" Karbol-Champignon (das sind auch mehrere Arten). Perlhuhn, Rebhuhn oder auch der eingewanderte Falsche Wiesenchampigon und Falsche Wald-Champigon enthalten das selbe Gift. Sie müssen auch nicht immer gilben oder stark riechen. Wenn er deutlich nach Anis riecht ist es zwar sicher keiner der giftigen Champis aber gerade die Anis-Champignons sind extreme Schwermetallsammler (Cadmium) und zusammen mit dem krebserregenden Agaritin zwar nicht akut giftig aber ungesund. :/

    LG Thiemo