Beiträge von Steigerwaldpilzchen

    Hi,

    #3 Ich hätte bei deinem Verdacht ja mal das Eisen(II)sulfat aufgetragen. Denke aber, dass hier eher kein R. heterophylla rauskommen wird. In dem jungen Alter wirken die Lamellen für einen Weissporer (Ia) zu dunkel. Vielleicht täuscht auch das Bild.

    # 7 ist schon ein sehr sonderbarer Pilz. Sollte wider Erwarten eine Hungersnot eintreten, der wäre gegart sogar ungiftig, soll aber ganz fürchterlich schmecken.

    Du wirst lachen, ich kenne eine PSV Kollegin, die den Strubbelkopf zum Verzehr sammelt. Eigene Erfahrungen hab ich hier kulinarisch noch nicht gesammelt. :P

    LG Thiemo

    Hi,

    da gerade der Bitterste Schleimfuß Cortinarius vibratilis erwähnt wurde, möchte ich noch folgende Erfahrung mit euch teilen:
    Auf Pilzexkursion mit L. Krieglsteiner wurden bei dieser Art wirklich nur eine Leckprobe mit Zungenspitze auf die Huthaut gemacht. Das reichte schon deutlich. Aber das können wahrscheinlich nur die extrem bitteren Arten. Normalerweise sollte schon eine "fachgerechte Kauprobe", wie Pablo geschrieben hat, durchgeführt werden.

    Also was ich im Grunde völlig ok finde: Man kann ja erstmal mit der Zunge kurz probieren, und anschließend wenn's unbitter bleibt, eine richtige Kauprobe durchführen.
    Völlig in Ordnung, man darf sich nur nicht auf diese Zungenproben verlassen.

    Sehe ich genau so.:thumbup: Nur bei negativem Ergenis noch mal richtig durchführen, da's sonst falsch negativ sein kann! Andersherum gilt natürlich, wenn's beim lecken schon bitter/scharf war, wirds beim kauen kaum anders ausfallen.

    LG Thiemo

    Hallo Gnolli,

    mit dem Samtfuß-Holzkrempling Tapinella atrotomentosa liegst du richtig. Durch den braunsamtigen, gern exzentrischen Stiel ist die an Stümpfen wachsende Art eigentlich nicht mit den echten Kremplingen (Gattung Paxillus) zu verwechseln.

    Wenn man vorhat unbekannte Pilze zu sammeln, sollte idealerweise immer ein zweites Gefäß mitgenommen werden. Eine Kontamination durch Sporen ist nicht ernstzunehmen. Man sammelt ja auch die Steinpilze, welche in der Nähe von Fliegenpilzen aufgehen. :) Jedoch können im selben Korb Bruchstücke von potentiell giftigen Pilzen evtl. unbemerkt an den Essbaren haften bleiben. Mit unkritischen Samtfußkremplingen im selben Korb hätte ich jetzt kein Problem, die restlichen Pilze zu essen...

    LG Thiemo

    Hallo Matthias,

    auch wenn mir kein Beispiel zu einer Art einfällt, finde ich die Gesammtbezeichung für Pilze je nach Region interessant.

    Was bei euch "Schwammerl" heist, wird in Mittelfranken "Pfiffer" genannt. Nur haben bekanntermaßen nicht aller Pilze Röhren bzw. Leisten. :D

    LG Thiemo

    Hallo,

    das war ja genauer als erhofft, danke euch! Ich muss mal verstärkt bei den Abschnitten mit Buchen schauen. An meine einzigen Goldblattstelle hab ich zwar seit 9 Jahren nichts mehr gefunden, aber dann werde ich dort noch mal verstärkt schauen. Die Beschreibung passt dafür wunderbar: 350m Höhe, Wegrand vom Hohlweg, daher leichte Hanglage, auf sauren (Heidelbeeren), sandigen Boden mit Kiefern und ein paar Buchen in 10m Entfernung. :)

    LG Thiemo

    Hallo Uwe,

    Weil es auch nicht bittere Gallenrohrlinge gibt!


    Wie bei den meisten Merkmalen kann auch der Geschmack schwanken. Wie du selbst schreibst gibt es auch kaum bitter schmeckende Gallenröhrlinge.

    Das "weil" ist jdoch falsch! Das kann man eindrucksvoll auf Pilzexkursionen bewundern wo meistens jemand dabei ist, der den für die anderen sehr bitteren Stoff nicht wahrnimmt. Auch in meinem Bekanntenkreis ist eine Person, die dazu gehört.

    Hallo Ihr,

    ich meine ja, dass der mittige Teil des frontal zugewandten Stiel überbelichtet ist und daher nicht beurteilt werden kann. Wenn man an die rechte und v.a. linke Seite schaut geht das Netz meiner Meinung nach deutlich weiter runter als nur die oberen 2-3mm. Das wäre dann schon etwas viel für eine bloße Anormalie an der Stielspitze.

    Lanmaoa fragrans - danke für den Input! Die Art muss ich mir mal anschauen. :thumbup:

    LG Thiemo

    Hallo nochmal,

    rein von der Färbung her habe ich auch schon solche Maronen gefunden. Aber noch nie mit einem Stielnetz. Und gerade das schließt für mich eine Marone völlig aus. Welche Art das hier ist, kann ohne Schnitt nur spekuliert werden. Ich denke aber das einer der Anhängsel-/Königsröhrlinge =Butyriboletus am naheliegensten ist. Boletus hat gar keine gelben Farbpigmente und einer der Hexen oder Purpurröhrlinge ist das auch nicht. Die Bitterröhrlinge =Caloboletus können noch ein Netz haben, wären aber gewiss nicht verspeist worden :wink: und würden makroskopisch hier nicht passen.

    LG Thiemo

    Hallo Rigo,

    das sieht schon sehr nach R. violeipes aus, übrigens ein schöner Pilz der leider bei mir kaum vorkommt.

    Die Lamellenschneide sieht mit den weit herausragenden Elementen wieder sehr ähnlich aus, wie du sie schon kürzlich gezeigt hast Weißstieliger Ockertäubling, Russula violeipes var. citrina ;) und beweist damit einen der Brätlings-/Samttäublinge (R.violeipes, R.amoena, R.amoenicolor).

    Von den Bätlingstäublingen hat er tendenziell den unbeständigsten Geruch nach Fisch/Hering/Flusskrebs und die geringste Violettfärbung. Der Brätlingstäubling R.amoenicolor kommte weniger auf sauren, sondern eher auf neutralen oder Kalkböden vor. Der Schöne Täubling R.amoena unterscheidet sich durch eine violette Phenolreaktion (hier brauch man das Zeuugs mal). Bei R.violeipes ist die Huthaut mit aufgeblasenen und langgezogenen Basalzellen zudem anders aufgebaut als bei den Beiden vorherigen.

    LG Thiemo

    Hey,

    klar kann das auch 'ne andere Art, wahrscheinlich sogar mehere sein, aber ohne weiter Angaben wird's schwierig und dazu kommt das Problem der Bildbestimmung. Ich habe erst kürzlich so einen rotgelben Kandidaten gefunden wo ich etwas anderes vermutet hatte. Daheim wurde R.vesca dann mit weiteren Untersuchungen entlarvt. Einige der gezeigten Farben kann der auch. Daher rührt vielleicht auch hier mein Schnellschuss.

    Warten wir mal auf den Eisen(II)sulfat-Test. Wenn eventuell auch noch Sulfovanillin (Vanillin & 60-80% Schwefelsäure) rumsteht dann bitte hiervon auch gleich etwas auf den Stiel. Damit wäre auf einen Roseinae zu testen (z.B. Morgenrot-Täubling R. velutipes).


    Der Reaktionsmechanismus der Reaktion ist meines Wissens nach unbekannt. Ich würde eine Reduktion zu elementaren Eisen auf jeden Fall ausschließen, da 1.das grauschwarz werden würde und 2. Eisen(III) dann eigentlich auch reagieren dürfte.


    Der Baumi: Tipp für den nächten Täubling:

    Am Besten wäre es erst einemal nur einen Fruchtkörper/Kollektion abzulichten. Und dann nicht nur mit so schönen Makroaufnahmen (echt gut gelungen:thumbup:) von oben und der Seite, sondern auch von unten. Die Konsistenz des Stiels, Abziehbarkeit der Huthaut und noch die Sporenpulverfarbe (die man hier nur vermuten kann) wären noch zu erheben. Ohne das wird's nur ein Ratespiel. Daher macht's auch keinen Sinn in deiner zweiten Anfrage etwas zu antworten. Nur per Bild geht da leider gar nichts.

    LG Thiemo

    Hi,

    Der Fleischrote Speisetäubling R.vesca wäre ein heißer Kandidat. Sicher ist das natürlich nicht, nur am wahrscheinlichsten.

    Zur Bestimmung von Täublingen bitte immer die Sporenpulverfarbe ermitteln. Wenn dein Fund vor dem Stiel gegabelte Lamellen und rein weißes Sporenpulver hat oder wenn du mit Eisen(II)sulfat auf der Stielrinde in wenigen Sekunden eine lachsorange Färbung bekommst hast du deinen Fund abgesichert.

    LG Thiemo