Beiträge von Steigerwaldpilzchen

    Hallo,

    dein braunhütiger Büschel hört auf den Namen Brauner Rasling, Büschelrasling, Geselliger Rasling, Gepanzerter Rasling, Knorpeliger Knäuelrasling, Frostrasling, Geselliger Ritterling, Buchele, Ockerbrauner Büschelrasling (LYOPHYLLUM DECASTES SYN. LYOPHYLLUM AGGREGATUM).

    Die Konsistenz ist knorpelig, dehnbar und der Geruch neutral. Büschelig wachsende, große Rötlinge kenne ich nicht.

    Rötlinge (Name!) hätten fleischfarbenes Sporenpulver und damit eingefärbte Lamellen.

    Das Bild gehört einem Tintling. Zur Art kann ich nur raten, es ist jedoch keinesfalls der Schopf-Tintling, sondern einer der potentiell mit Alkohol giftigen.

    Wenn du den vermentlichen Büschel Rasling probieren möchtest musst du ihn vorher einem Pilzsachverständigen Pilzsachverständige finden zeigen. Wir machen hier nur Bestimmungsvorschläge, die nach Bildern alles andere wie sichere Freigaben sind.

    LG Steigerwaldpilzchen

    Hallo,

    Puh, diese purpurnen Täublinge, das wird nicht einfach, fürchte ich.

    Geruch: keiner

    Auch nicht an der Stielbasis, oder beim Verletzten der Lamellen?

    Fleisch: mild schmeckend

    Schmeckt die Huthaut evtl. bitter?

    Gilbt/Verfärbt sich das Fleisch?

    Fernab der gut kenntlichen Arten braucht man hier das ganze Programm (Sporenpulverfarbe, Ökologie, Baumpartner, Chemische Reaktionen, Sporenornament, Huthaut mit oder ohne Zystiden...).

    LG Thiemo

    Noch mal hallo,

    Grundsätzlich wäre ich hier auch beim Grasgrünen. Aber Täublinge haben mich schon oft vom ersten Blick her getäuscht/die Zunge verbrannt das ich da aufgrund der großen Variabilität insbes. bei den Hutfarben immer etwas skeptisch bin, vielleicht auch schon fast paranoid ;). Das gilt erst recht bei reiner Bildbestimmung unter Kunstlicht, ohne den Pilz selbst prüfen zu können.

    So quasi als Differnetialdiagnose gäbe es ja noch den Grünen Speisetäubling und grüne Formen des Frauen Täublings. Beide haben weißes Sporenpulver im Gegensatz zum Grasgrünen.
    Auf den Bildern meine ich vor dem Stiel schon eine regelmäßige Gabelung der Lamellen zu erkennen. Jedoch lässt mich die Hutfarbe und die gute Abziehbarkeit der Huthaut wieder am Grünen Speisetäubling zweifeln. Die Festfleischigkeit kann ich ja leider nicht überprüfen. Der Grüne Frauen Täubling wäre auch denkbar, hat meist noch etwas Violett, also Mischfarben auf dem Hut. Gut, ich sehe da splitternde Lamellen, aber beim Eintrocknen splittert auch die Frau. ;)

    Reaktion auf Eisen(II)-sulfat: Frauen Täubling - negativ / Grüner Speise Täubling - karottenrot / Grasgrüner Täubling - ockerbraun.

    LG Thiemo

    Hallo,

    der Grasgrüne Täubling scheint wirklich am besten zu passen.:thumbup:

    Aber für die 100% würde mich trotzdem die Sporenpulverfarbe interessieren, ob die nicht doch rein weiß ist. Vieleicht klappt das ja noch über Nacht (Stiel abschneiden, Hut mit den Lamellen nach unten auf ein Blatt kariertes Papier/Glasplatte legen, mit Schüssel abdecken, am nächsten Morgen kontrollieren ob der Pilz auf die Unterlage gesport hat). Sind die Sporen nicht rein weiß sondern blass cremefarben ist es wohl sicher der Grasgrüne Täubling.

    Noch schneller ginge es mit der Chemie, aber du wirst nicht zufällig Eisen(II)-sulfat daheim haben? :)

    LG Thiemo

    Hi,

    am einfachsten ist es natürlich die Fruchtkörper abzusammeln, aber kommen werden sie wohl wieder, vielleicht auch erst im nächsten Jahr.

    Das Pilzgeflecht sitzt im Boden und solange der Rasen nicht massiv geschädigt/umgegraben wird, werden auch die Fruchtkörper immer wieder kommen. Düngerlinge mögen nährstoffreiche Standorte, ob das Kalken zum Erfolg führt würde ich bezweifeln.

    Generell wäre es das Beste, Kindern möglichst früh beizubringen, weder Pilz noch Pflanzenteile in den Mund zu stecken. Viele Pflanzen (Eibe, Maiglöckchen, ...) sind ohnehin deutlich giftiger als Pilze.

    LG Steigerwaldpilzchen

    Hallo und herzlich willkommen!

    Zumindest die Art auf Bild 3 ist ein Heu-Düngerling. Erkennbar sind die gescheckten Lamellen, die im Gegensatz zu den restlichen Düngerlingen nicht schwarz sondern nur braun gefärbt sind. Der farblich extrem variable Hut kommt durch dessen Hygrophanität – Wikipedia

    Ob aber alle gezeigten Pilzchen diese Art sind bin ich skeptisch. Bild 6 dürfte wahrscheinlich etwas anderes sein...

    Der Heu-Düngerling ist leicht giftig. Im schlimmsten Fall gibt es Übelkeit, Bauchweh und Durchfall wenn etwas verschluckt wird. Er kann auch zu etwas Schläfrigkeit führen durch seinen hohen Tryptamin und Serotonin Gehalt. Psychoaktiv (Halluzinationen) ist er nicht.

    LG Steigerwaldpilzchen

    Hi,

    das hat nichts mit stupide zu tun. Es ist ohne Erfahrung sogar sehr schwer diese drei Gattungen auseinander zu halten. Wenn man sich jedoch selber Gedanken macht und zum Ergebnis kommt ist das mit mehr Leneffekt und Verständnis verbunden, als wenn ich einfach gleich auflöse.

    Essbar ist dein Pilz nicht. Bezüglich essen oder nicht gilt in jedem Fall: Online-Bestimmungshilfen sind keine Verzehrfreigaben!

    Der Pilz ist ein Schwefelkopf. Vor allem das vorletzte Bild zeigt relativ üppige Velumreste und rötliche Hutfarben uns lässt mich an den Ziegelroten Schwefelkopf denken.
    Die restlichen Bilder wirken mehr wie der Grünblättrige Schwefelkopf. Das bis mit Kunstlicht und ohne den Pilz in der Hand zu haben schwierig die Lamellenfarben richtig zu beurteilen.

    LG Steigerwaldpilzchen

    Hey,

    auch danke an euch! Wobei ich nicht glaube, dass du dich mit deinem Wissen zurückhalten müsstest, Jörg. :)

    Damit das nicht ganz off-topic wird: Der Täubling ist wohl ziemlich sicher der Grasgrüne. Erst recht unter Birken. Auch diese Rostflecken sind im Alter typisch.

    LG Thiemo

    Hallo,

    und herzlich willkommen bei uns!

    Häubling, Flämmling, Schwefelkopf - alle der drei dunkelsporigen Gattungen bringen Fruchtkörper an Holz hervor, soweit hast du das schon richtig eingegrenzt.

    Häublinge sind für gewöhnlich zerbrechlich/schmächtig und besitzen hygrophane Hüte und bräunliche Lamellen. Sporenpulverfarbe rostbraun.

    Flämmlinge haben nie hygrophane Hüte und gelb-orangebraune Lamellen. Sporenpulverfarbe orangebraun/rostbraun.
    Schwefelköpfe haben nie hygrophane Hüte und gelb-violett/graue Lamellen. Sporenpulverfarbe violettschwarz.

    (hygrophan = teilweise Farbveränderungen/Transparenz des Hutes durch Wasserverlust)

    Vielleicht kommst du nun selber zur Art. :thumbup:


    LG Steigerwaldpilzchen

    Hallo, :)

    Schön das du drannbleibst. Zur Bestimmung reichen die Fruchtkörper, wenn dann mache lieber noch ein paar Bilder vor Ort und lass die Pilze dort damit sie sich verbreiten können.

    Das mit der Milch ist immer so eine Sache, die von Feuchtigkeit und Alter stark abhängig ist.

    Wenn der Geschmack klar scharf war und nicht nur bitter und zusammenziehend, dann schließt das die anderen Möglichkeiten aus. Unter Birken wächst auch der häufige Flatter-Milchling = Milder Schwefel-Milchling Lactarius tabidus der aber kaum scharf sondern bitterlich schmecken sollte. Und der Pfützen-Milchling kommt außerdem nur an feuchten Standorten vor.

    Riechen deine Pilze denn auch auffällig fruchtig/geranienartig? So frisch wie sie sind müsste das schon deutlich rauskommen. Wenn ja ist die Sache klar. Ansosten komme ich makroskopisch erst einmal auch nicht weiter.

    LG Steigerwaldpilzchen

    Hi,

    zum praktischen Teil kann ich noch nicht so viel beitragen, da ich erst vor zwei Tagen meine PSV Prüfung bestanden habe :).

    Aber grundsätzlich gebe ich nichts frei, was ich noch nicht gegessen habe. Du musst dir wirklich so sicher sein, dass du den vorgelegten Pilz dir selber in die Pfanne hauen würdest. Und dafür braucht man einfach die praktische Erfahrung mit beiden Arten. Grundsätzlich sind typische Stockschwämmchen mit ihrem geschuppten Stiel schon 100%ig zu bestimmen. Aber wenn man den Gift-Häubling noch nie gefunden hat, ist eine gewisse Unsicherheit natürlich. Falls irgendetwas komisch vorkommt sehe das wie Sabine: Weg damit! Von einem essbaren Pilz der zuviel auf dem Kompost landet wird niemand verhungern. Man muss nichts freigeben.

    LG Thiemo

    Hallo,

    sehr gut, die Milch gilbt. Das Merkmal ist äußerst wichtig! Jetzt geht's an's probieren. Einmal bitte ein kleines (erbsengroßes) Stück vom Hutfleisch so 30 Sekunden kauen bis man einen Geschmack (bitter/scharf) wahrnimmt und wieder ausspucken. Dann noch einmal mit einem Tropfen Milch.

    Du schreibst Wiese als Fundort. War es dort besonders sumpfig/feucht oder normal trocken. Gibt es noch andere Bäume als die erwähnten Pappel in der Nähe (so in 20 Meter Umkreis) ?

    Wenn es dort nicht sonderlich sumpfig war und der Pilz deutlich scharf schmeckt, würde ich nach allem was ich jetzt gesehen habe auf den Scharfen Schwefel-Milchling Lactarius decipiens tippen. Den oft vorhandenen Buckel hat dein Fund ebenfalls und er sollte auffällig fruchtig riechen. (Am sumpfig-feuchten Standort und weniger scharf im Geschmack wäre der seltene Pfützen-Milchling Lactarius lacunarum. Wobei mir der gezeigte Pilz dafür etwas stämmig erscheint, das wäre dann wohl mikroskopisch abzusichern.)

    LG Steigerwaldpilzchen

    Hallo,

    wie Pablo schon geschrieben hat, gleicher Fall:

    Ich sehe da eher einen Milchling (und auf einem Bild sogar weiße Milch auf den Lamellen).

    Welche Art der Gattung Lactarius: Da müsste man erstmal wissen, wie sich die Milch verfärbt (auf weißes Tuch tropfen und dann warten) und natürlich ob die Milch scharf ist, ob das Fleisch scharf ist und jeweils wenn ja wie sehr?

    LG Steigerwaldpilzchen

    Hallo,

    das ist ein Pilz aus der Gattung der Schleierlinge. Mit ein paar hundert Arten nicht gerade die kleinste und einfachste Gattung der Lamellenpilze ;).

    Erst einmal wäre die Einordnung in eine Untergattung wichtig um das Ganze grob einzugrenzen. Der Pilz sieht etwas abgetrocknet aus, könntest du Hut UND Stiel mal befeuchten ob sie schleimig werden (-> Schleimfuß)?
    Grundsätzlich erinnert mich der erste Eindruck an den hier Natternstieliger Schleimkopf, Natternstieliger Schleimfuß (CORTINARIUS TRIVIALIS)

    LG Steigerwaldpilzchen

    Hallo Sabine,

    ich habe noch nicht so viel Lactarius Milch geschleckt :wink:, aber ich kann dir sagen, dass der Leberbraune Milchling auch eine bittere, adstringierend (zusammenziehende) wirkende Milch hat. Das bleibt eine gute Weile im Mund, meist länger als die Schärfe von vielen anderen Arten. Ich vermute das weitere Arten der Sektion Tabidi ebenso schmecken, also ähnlich wie Zedernholz.

    LG Thiemo

    Hallo,

    Die Bilder sind nicht gerade optimal und bei Kunstlicht entstanden, denn mit so gelben Lamellen kenne ich den eigentlich nicht. Du hast ihn vor Ort also vergleiche selbst mal deinen Fund mal mit dem hier Grüngefelderter Täubling, Feldriger Täubling, Grünschuppiger Täubling (RUSSULA VIRESCENS)

    Aber grundsätzlich ist Täublingsbestimmung nicht so einfach, man braucht Haptik, Geruch, Geschmack, Verfärbungen, Ökologie, Partnerbäume, chem. Reaktionen, etc. wenn man sich sicher sein will und fällt trotzdem immer wieder auf die Nase.

    LG Steigerwaldpilzchen

    Hey,

    genau das ist meist der Grund warum Bestimmung nach Bildern schwierig ist. Die Bilder in Pilzbüchern sind meistens "schöne" Exemplare im besten Alter. Nur die praktische Erfahrung kann helfen die ganze Variationsbreite und Altersstadien richtig einzuschätzen, also muss man sich da keinen Kopf machen. Generell sind zu alte oder ganz junge Pilze schwierig zu bestimmen. Oft geht dann nur noch die Gattung.

    Also dranbleiben. :thumbup:

    LG Steigerwaldpilzchen