Hallo, Ralph!
Danke.
Interessant dabei: Kein einziger Madengang im Fleisch.
Das wäre untypisch sowohl für Glattstielige Hexen als auch für Netzhexen - im Grunde für alle Arten, die nun der Gattung Suillellus zugeordnet sind. Die zeichnen sich ja im Unterschied zum Flocki (Neuerdings als "Neoboletus" eingeteilt) durch recht weiches, lockeres Fleisch aus, das rasch von Tierchen zerlöchert wird. Beim Flocki kommt das sehr selten vor, die sind meistens wegen dem kompakten, festen fleisch bis ins Alter madenfrei.
Aber: Flockis haben seltenst irgendwelche Rottöne im Stielfleisch. Unten in der Stielbasis kommt das vor, aber so weit herauf wie bei dir habe ich es bei noch keinem Flocki (auch im hohen alter) gesehen.
Plus: Ich meine da im Schnitt Ansätze einer Bataille - Linie zu sehen. Also eine hauchdünne, rot gefärbte Schicht des Hutfleisches da, wo die Röhren am Hut sitzen.
Das könnte nur der Netzstielige Hexenröhrling, beim Glattstieligen und beim Flocki kommt das nicht vor.
Aber auch das kann bei dem alter ein Artefakt sein, ausgelöst durch verschiedene Zersetzungsprozesse.
Hutfarbe wiederum würde besser zum Flocki passen, die gesamte Staur des Pilzes (breite, dicke, große Fruchtkörper) und die Hutfarbe (sattes braun, kein rot, kein rosa, kein gelbbraun) nicht wirklich zum Glattstieligen; das fehlende Stielnetz kann im Laufe der Zeit verwittert sein, dieses merkmal kann man bei einem so alten Pilz nicht sicher beurteilen.
Tendenziell, mit allen Details zusammen, würde ich da am ehesten von einer Netzhexe ausgehen. Aber das ist auch nur ein gefühl, nur besierend auf diesem einen fruchtkörper. Nun müsste man die Kollektion am Fundort noch detaillierter beobachten, gucken, ob es noch ein paar jüngere Exemplare gibt, wo man die Hutfarben im Fruschzustand beurteilen kann und auch ob die vielleicht ein Stielnetz hätten.
Puh...
In manchen Fällen ist die Röhrlingsbestimmung irgendwie auch nicht so einfach.
LG; Pablo.