Beiträge von Beorn

    Hi.

    Ganz genau.
    Was nicht die Bedeutung der normalen, deutschen Namen verringern soll.
    Die sind schon wichtig.
    Für den Alltagsgebrauch des normalen Sammlers ist mehr auch nicht unbedingt wichtig, solange man nicht hunderte Arten von Schleierlingen kennen und bestimmen können will, solange man sich nciht mit weißlichen Belägen auf Holz, kleinen Becherchen und schwarzen Punkten beschäftigt, kommt man auch gut ohne die lateinischen Bezeichnungen aus. Kritisch wird es dann, wenn man Pilze öffentlich präsentiert und auch begreifbar machen will.

    Es ist ja nicht nur das Problem, daß die deutschen namen oft uneindeutig und / oder regional verschieden sind.
    uneindeutig im Sinne von:
    Birkenpilz = welche der mindestens 5 Arten?
    Braunkappe = Marone, Schmierröhrling oder Rotbrauner Riesenträuschling?
    regional verschieden im Sinne von:
    Zigeuner = Flocki (Boletus erythropus) oder Reifpilz (Cortinarius caperatus)?
    Es gibt eben auch Pilzarten, für die gar keine deutschen Namen im Gebrauch sind. Finde mal bitte jemand eine allgemein gültige deutsche Bezeichnung zu Botryobasidium robustius. :wink:

    Darüber hinaus geht es auch darum, daß man bei den lateinischen Namen einen wissenschaftlich belastbaren Hintergrund hat. Jeder Name hat seinen Platz in der Nomenklatur, ist im Grunde zu ergänzen mit einem Autor der Beschreibung und einer Jahreszahl der Beschreibung.
    Das macht eindeutig, welche Art nach wissenschaftlichen Kriterien gemeint ist, auch wenn es diverse Synonyme geben mag oder der Name schon für andere Arten verwendet wurde.
    So ist zB "Leccinum aurantiacum ss. orig." etwas anderes als "Leccinum auratiacum ss. auct." (ss.orig. = im Sinne der Originalbeschreibung; ss. auct. = im Sinne mancher Autoren / nach der Interpretation mancher Autoren). Das ist jeweils nachvollziehbar und beschreibt eben eine bestimmte Art mit einer bestimmten Merkmalskombination, weil es dazu eine wissenschaftlich - fachliche Veröffentlichung gibt.

    Mit deutschen Namen geht das bis zu einem gewissen Grad auch.
    Aber dann hast du irgendwo immer die Verwirrung:
    - Eichenrotkappe?
    - Laubwaldrotkappe?
    - Espenrotkappe? (um mal beim Leccinum aurantiacum - Beispiel zu bleiben).
    Und der Leser fragt sich jetzt: Warum sieht das auf einer anderen Seite ganz anders aus, was ist jetzt was, kann man das irgendwie festnageln?
    Und dann kommst du mit den lateinischen Namen eben weiter, weil du dann bei einem vollständigen Namen immer sagen kannst: Das ist genau das, mit den Merkmalen wie in diesem oder jenem Artikel wissenschaftlich beschrieben.

    Ich weiß, klingt jetzt ein bisschen kompliziert.
    Ist es auch. Pilze sind halt eben nicht einfach.
    Um das wenigstens ansatzweise zu kapieren, wie das mit der Benennung und der Nomenklatur funktioniert (ansatzweise!) habe ich ungefähr zwei Jahre gebraucht.
    Lässt sich nicht so in einem Satz erklären.

    Abgesehen von der viel größeren Aussagekraft der lateinischen Namen hat das ganze aber auch den Vorteil, daß die überall auf der Welt die selben sind.
    Amanita muscaria heißt Amanita muscaria in Finnland, Neuseeland, Tadschikistan, Argentinien, Island, Japan, Korea, Mongolei, Südafrika, Kanada und überall sonst auch. :wink:


    LG, Pablo.

    Hallo, Klaus!

    Was ich nicht verstehe:
    Wenn du tatsächlich eine Aufstellung machen willst, von der Alle etwas haben, warum dann nur die Trivialnamen und keine wissenschaftlichen Bezeichnungen?
    Zumal so eine Aufstellung ohne wissenschaftliche Namen für den Zweck einer Kartierung in einem +/- offiziellen Rahmen nutzlos ist.
    Man kann doch einfach die botanischen Namen mit angeben, ich sehe da kein Problem.
    Wenn du tatsächlich um die 1000 Arten gefunden und bestimmt hast, dann müsstest du die botanischen Namen ja ohnehin dazu notiert haben, zusammen mit den MTB - Daten, den sonstigen Funddaten, den Bildern um die Bestimmung nachvollziehbar zu machen (ist ja sicher auch vieles mikroskopisch untersucht) und eventuell den Exsikaten.

    Gerade bei Cortinarien sind die wissenschaftlichen bezeichnungendas A und O.
    Auch bei deinen neuen Bildern wird das nicht einfach. Wie ich schon oben schrieb: Es gibt in Deutschland ungefähr fünf "Gelbblättrige Hautköpfe". Es gibt drei "Orangeblättrige Hautköpfe". Es gibt mindestens zwei "Rotblättrige".
    Du musst dir schon klarmachen, daß die Gattung Cortinarius (Schleierlinge) in Europa ungefähr 800 verschiedene Arten beinhaltet.
    Die Untergattung Dermocybe (Hautköpfe) ist noch die einfachste, aber auch hier ist - gerade bei den Arten mit gelben lamellen - nicht mal so eben eine Bestimmung nach Bild möglich.
    Oft braucht man neben einer detaillierten Erfassung der Ökologie, Schnittbildern udn chemischen reaktionen auch da noch ein Mikroskop, um die genaue Art bestimmen zu können.

    Nur um noch einen kleinen Einblick in die Vielfalt der Gattung zu geben:
    In Europa: 800 Arten. Weltweit: Man schätzt über 2000.
    Einige wenige sind auf der >Seite der Pilzfreunde Stuttgart< abgebildet.

    Was deine Funde betrifft:
    Achte auch mal bei den Blutblättrigen auf die Farben des Velums und die Ökologie. Das ist zur Bestimmung und zur Abgrenzung ganz wichtig, hatte ich oben auch schon mal geschrieben.
    Blutblättrige Hautköpfe (Cortinarius semisanguineus) zeigst du auf den Bildern 5,6,7,8,13,16.
    Bild 9 & 10: Entweder eine der Arten mit gelben, oder eine der Arten mit orangenen Lamellen. Bitte weitere Angaben machen, sonst ist da keine Bestimmung möglich.
    Bilder 11,12,14,15: Jeweils eine der Gelbblättrigen Arten, wobei ich hier den Verdacht habe, daß du zwei unterschiedliche Arten zeigst. Bitte weitere Angaben machen, eine Bestimmung auf Artebene ist sonst nicht möglich.
    Bild 17: Ganz interessanter Fall. Kann das sein, daß der Hut da hygrophan ist, und zwar deutlich? Dann wäre es gar keine Dermocybe mehr. Allerdings fällt mir auch keine Telamonia (Gürtelfüße, eine der schwierigsten Untergattungen der Schleierlinge, Arten teils mit hygrophanen Hüten) ein, die solche Farben vor allem in den lamellen aufweist.


    LG, Pablo.

    Hallo, klaus!

    Beim ersten Bild ist der Hut nass und darum etwas glänziger. Ob der Hut aufschuppt oder nur faserig ist, reicht noch nicht als Trennmerkmal zwischen Dermocybe (Hautköpfe) und Leprocybe (Rauköpfe).
    Kritisch ist von den ersten drei nur das überbelichtete mittlere Bild. Hier ist schwer zu sagen, ob sich nicht auch am Hut und / oder am Stiel rote Fasern finden. Sonst geht das eher in die Richtung Cortinarius purpureus / phoeniceus (Purpur - Hautkopf).

    Beim letzten muss man im Kopf haben, daß C. cinnamomeus noch einige Doppelgänger hat. Äußerlich extrem ähnlich (und eben nicht immer mit orangenem rand) ist der ebenfalls häufige Orangerandige Hautkopf (Cortinarius malicorius) sowie der eher seltene Düstere Hautkopf (Cortinarius sommerfeltii).
    Die Frage ist hier aber: Sind die Lamellen wirklich quietschorange (muss man unbedingt5 bei ganz jungen Pilzen, am besten mit noch geschlossenem Velum beurteilen!) oder vielleicht eher gelb?
    Weil wenn gelb, dann hat man mit C. croceus (Gelbblättriger Hautkopf) und etlichen weiteren Vertretern mit gelben Lamellen, die vor allem in staunassen, moorigen Gebieten bei Nadelbäumen wachsen, noch mehr Arten, die man berücksichtigen muss.


    LG, pablo.

    Hallo, Thorsten!

    Polaporus ciliatus (Maiporling) ist eine Art mit sehr feinen Poren. Bei jungen fruchtkörpern sind die erst mit der Lupe zu erkennen, mit blosem Auge erscheint die Hutunterseite glatt. Das selbe gilt auch für Polyporus melanopus (Schwarzfußpolring), der optisch eher wie Polyporus badius (Kastanienbrauner Porling) aussieht, aber Schnallen an den Septen hat und nur (?) an vergrabenem Holz wächst.

    Mit ganz weiten Poren muss man natürlich noch den Bienenwabenporling (Polyporus alveolaris / mori) auf dem Schirm haben, der aber eine etwas andere Wuchsform hat, andere Farben und eine andere Hutoberflächenstruktur.

    >Hier gibt's einen selbstgebackenen Schlüssel<.


    LG, Pablo.

    Hallo, zusammen!

    Ich glaube, neben Galerina stylifera gibt es noch zwei oder drei weitere Häublinge, die einen genatterten Stiel haben können. Bei Galerina marginata ist das auch möglich, aber der ist ja anhand anderer merkmale gut zu trennen.

    Ansonsten ist ja schon alles erzählt.
    Bei den Trompetenschnitzlingen (Bilder 1 & 2) kann man im Hinterkopf haben, daß manche Fachleute da auch zwischen Tubaria hiemalis und Tubaria furfuracea unterscheiden. Als Trennmerkmale werden Form und Größe der Zystiden und Größe der Sporen angegeben. Die Erscheinungszeit ist freilich zur Unterscheidung irrelevant. Aber auch die anderen merkmale gehen fließend ineinander über. Zumal es nicht ungewöhnlich ist, daß die Form der Zystiden je nach Witterungsbedingungen und Wuchsbedingungen etwas variiert.

    Insgesamt ist Tubaria furfuracea / hiemalis ein sehr variables Pilzchen, gerade im äußeren Erscheinungsbild. Auf dem zweiten Bild blasst der Hut beim Trocknen halt fleckweise aus, aber Hygrophanität an sich ist ja ein Merkmal der Art.

    Hebeloma mesophaeum bei Bild 4 ist sicher nah an der Wahrheit, aber bei Bild 3 glaube ich eher an einen Schleierling. Den Fälbling habe ich nie mit so einem prägnent gebuckelten Hut gesehen.
    Wenn hier der Hut so hygrophan ist, wie er aussieht, dann kann man die Hautköpfe (Untergattung: Dermocybe) ausschließen und müsste bei den Gürtelfüßen (Untergattuung: Telamonia) suchen.
    Eine Artbestimmung wird da aber nur nach makroskopischen merkmalen kaum möglich sein.


    LG, Pablo.

    Hallo, Thomas!

    Klar, Flechten sind Pilze (meist Schlauchpilze / Ascomyceten), die eine Lebensgemeinschaft mit Algen eingehen. :agree:
    So sind sie in der Lage, sehr exponierte Standorte zu besiedeln, weil sie kein Substrat brauchen. Geht also auch auf nacktem Stein.

    Weil ich mich mit Flechten aber so gar nicht auskenne, Folgendes mehr so aus dem Gefühl:
    - Weil Flechten zur Nahrungsgewinnung kein Substrat durchwachsen müssen, bilden sie kein weitverzweigtes Mycel. Stattdessen besiedelt ein Geflecht aus Pilzhyphen und darin kolonisierten Algen eine Oberfläche. Diese verbindung sollte dann der Thallus sein. Also das Äquivalent zum Mycel bei nicht lichenisierten Pilzen.
    - Aus diesem Thallus muss der Pilz dann ja irgendwann Fruchtkörper bilden. Das läuft analog zu anderen Pilzen: Es wird eine Struktur aufgebaut, die in irgendeiner Weise Sporen zum Reifen bringt. Sicher gibt es dort dann auch Konidienträger (asexuelle vermehrung), wie bei vielen anderen Ascomyceten auch. Müsste man mal nachgucken, welcher der von dir gewählten Begriffe diesem Stadium entspricht.
    - Apothecien sind becherförmige Fruchtkörper von Schlauchpilzen, die fertile Sporen produzieren. Sehr viele Flechten bilden Apothecien, die sitzen dann eben auf dem Thallus (Basisstruktur) auf.


    LG, pablo.

    Hallo.

    Ja, jetzt wirds verzwickt. Aber ist es nicht schon so, daß je nach Alter und Witterung die Behaarung mancher Schichtpilze mal verschwinden kann? So daß nur ein Filz zurückbleibt?
    Für eine Stereum - Art würde mich nun wieder der geschichtete Kontext irritieren.
    Da hast du nicht vielleicht ein Bild von, Veronika?


    LG, Pablo.

    Hallo, Frank!

    Welche Zahl da auch immer stehen mag: Es ist ein schöner Anlass sich mal richtig feiern zu lassen von den Lieben Leuten um einen herum.
    Das mach mal ausgiebig, für die kommenden Monate seien dir Gesundheit, Glück, mehr Spaß al Nerv mit dem Forum und ausgiebig gute Funde gewünscht.

    Was Buntes:


    LG, Pablo.

    Hallo, Veronika!

    Genau genommen ist Chondrostereum ja sogar vierschichtig: Fruchtschicht, Kontext, gelatinöse Zwischenschicht, Hutfilz (von unten nach oben). :wink:
    Das passt also schon dazu.
    An eine Borstenscheibe glaube ich hier allerdings nicht (egal ob Hymanochaete rubiginosa oder H. tabacina). Borstenscheiben hätten auch nichts Gelatinöses, sind auch nicht geschichtet. Filzige Hutoberseiten wie hier erkennbar habe ich da auch noch nicht gesehen. Von der Konsistenz der frischen Fruchtkörper sollte es dann klar sein bei der Unterscheidung. Chondrostereum ist recht weich und biegsam, Hymenochaete eher hart und spröde.
    Man kann auch mal mit einer Einschlaglupe die Fruchtschicht angucken, ob man da Setae findet, also winzige, braune Borsten. Die hätte Chondrostereum nicht.
    Chondrostereum purpureum hat nach meiner Erfahrung ein sehr breites Substratspektrum, bevorzugt aber durchaus Buche.

    Hallo, Harry!

    Schöne Zusammenstellung!
    Wenn das Sasbacher Kelche sind (PN mit Standort kommt), dann werden es wohl Österreicher sein.

    Und Dieter: Nein, da schimpft bestimmt niemand, wenn du den Kaffebraunen Gabeltrichterling erkennst. Würde ich jedenfalls auch so bestimmen. :wink:

    Nach meinem Wissen sind in Deutschland bisher nur S. austriaca (häufigste Art) sowie S. coccinea und S. jurana nachgewiesen.
    Von einigen Experten, die alle Arten schon mehrmals gefunden haben, liest man daß durchaus eine makroskopische Unterscheidung möglich ist. Allerdings mit der entsprechenden Erfahrung und nur, wenn die Pilze auch einigermaßen typisch ausgeprägt sind.


    LG, Pablo.

    Hallo, Dieter!

    "Scheinbar" auf dem Boden. Allerdings finde ich auch den Gemeinen (F. velutipes) immer wieder mal an vergrabenem Holz, sieht dann auch nach einem Bodenbewohner aus. Bilder zu einem solchen Fund hatte ich kürzlich in dem Portrait eingestellt, das auch Emil verlinkt hat.

    Die Gemeine Hauhechel ist nun aber auch eine recht spezielle Pflanze, die recht spezielle ökologische Bedingungen (extensiv bewirtschaftete Wiesen / Magerrasen) bevorzugt. Erkennt man diese, dann kann man den entsprechenden Pilz auch gut bestimmen.


    LG, Pablo.

    Hallo, Uwe!

    Das wird schon so sein, wie Veronika schreibt.
    Mit solchen grauen Poren hat man nicht viel Auswahl. Wären die Poren geschlitzt bis labyrinthisch könnte man noch an Cerrena unicolor (Aschgrauer Wirrling) denken, aber der macht eigentlich nicht solche Brauntöne. Und Bjerkandera adusta wächst im Jungstadium fast resupinat. Wenn du da in zwei Wochen oder so noch mal vorbeikommst, kann das gut sein, daß du schön konsolig ausgeprägte Hütchen da findest.


    LG, pablo.

    Hallo, Veronika!

    Ich finde das sieht wie ein Violetter Knorpelschichtpilz (Chondrostereum purpureum) aus. Im Alter verliert der seinen violetten Glanz in der Fruchtschicht und wird braun.


    LG, Pablo.

    Hallo.

    Vom Stiel und auch vom lamellenansatz ist ja leider nicht viel zu sehen. Aber was man sieht, sieht schon nach Pleurotus aus. Auch vom Gesamterscheinungsbild her wären das für mich eher Austern als Muschelseitlinge.


    LG, Pablo.

    Hallo, Uwe!

    April war bei dir auch so ein ganz schlimm trockener Monat, oder?
    Drüsling passt schon, wenn es länger trocken bleibt, schrumpfen die tatsächlich zu so einer schwarzen "Haut" zusammen.
    Tendenz hier zum Warzigen (Exidia nigricans) wegen dem unregelmäßig flächigen Aussehen. Eingetrocknete Abgestutzte Drüslinge (Exidia truncata) sehen anders aus, liegen auch nicht so press am Holz an.


    LG, Pablo.

    Moin, Fitis!

    Schichtpilze und Verwandte, also alle die Arten an Holz mit glattem oder warzigem oder warzig-stacheligem Hymenium, ob hütchenbildend oder resupinat, sind nicht nur für dich schwierig. :wink:
    Da gibt es einfach so viele Arten aus ganz unterschiedlichen Gattungen und sogar Ordnungen, die optisch erstmal gleich oder sehr ähnlich aussehen können.
    Hin und wieder kann man schon was machen. Zum beispiel:
    Bilder 13 sowie 14+15 ist jeweils das Selbe. Die Art würde nach einiger Zeit rötlich anlaufen, wenn du daran rumkratzt und hört auf den namen Stereum rugosum (Runzliger Schichtpilz).
    Auf den Bildern 10 bis 12 ist schon mal klar, daß es keine Poren hat. Was deine Frage ob Schichtpilz oder Tramete ja klärt. Was genau das aber ist, kann ich so erstmal nicht sagen. Was ist denn das Substrat?

    Das Substrat wäre auch bei dem Feuerschwamm (Bild 6) interessant. Sieht nach Weide (Salix sp) aus, kann das sein?
    Das Problem ist, daß es eine ganze Reihe +/- resupinat wachsende Feuerschwämme an Laubholz gibt. Und dazu noch solche, die normalerweise Hüte bilden, das aber gelegentlich unterlassen können.
    Bei den hartfleischigen Porlingen ist Phellinus wohl die schwierigste Gattung.


    LG, Pablo.

    Hallo, Uwe!

    "Ein Ast im Fichtenwald" sagt ja nichts über das Substrat aus. :wink:
    P. brumalis kann allerdings auch an Nadelholz vorkommen, ist aber die Ausnahme. Polyporus arcularius dagegen ist mir bisher nur von laubholz bekannt.

    Generell will ich hier aber nichts ausschließen. Die Trennung der beiden Arten ist bisweilen schwierig, weil die Merkmale ineinander übergehen. Mit jeweils eindeutigen Kollektionen gibt es keine Probleme, aber dazwischen stehen immer wieder mal Fruchtkörper, die sich nicht einwandfrei zuordnen lassen.
    Das betrifft übrigens auch die mikroskopischen Merkmale. Manche Autoren führen neben Größe und Form der Poren und Hutrandbewimperung auch noch Sporengrößen an, aber auch da gibt es Überschneidungen.

    Bei Thorstens Fund tendiere ich vom Gesamterscheinungsbild zu Polyporus brumalis, aber das muss nicht heißen, daß es am Ende auch diese Art ist. Könnte sein daß eine Sequenzierung mich da überraschen würde.


    LG, pablo.

    Hallo, Uwe!

    Der Fransige Hutrand ist nach meinen Erfahrungen kein sicheres Merkmal. Das können beide Arten haben, bei P. arcularius ist es regelmäßiger anzutreffen.
    Die Porengröße ist grenzwertig, wenn das auch 10mm Kästchen sind. Allerdings würde ich bei P. arcularius gerade im angetrockneten Zustand schon größere Poiren und auch in einer anderen Form (fast wie bei P. alveolaris / mori) erwarten.


    LG, Pablo.

    Hallo.

    Ehrlich gesagt: Der Laubholzknäueling hat auch keine gesägten Lamellenschneiden. Habe ich jedenfalls noch nie so gefunden.
    Darum ist er ja auch nicht mehr bei Lentinus, sondern bei Panus untergebracht. :wink:

    Im Alter können aber freilich die Lamellen von jeder Art mal ausfransen.

    O. lacteus kenne ich nur mit fast glatter Hutoberfläche. T. chioneus kenne ich leider nur als uralte Schlappen, die schon kurz vor dem vergehen waren. Bei beiden Arten bräunt aber (wenn der Fruchtkörper denn bräunt) im Alter der gesamte Pilz, nicht nur die Röhren. Zudem sind die Poren bei beiden sehr fein, das scheint hier auch nicht ganz zu passen.


    LG, Pablo.