Salve!
Phlebia radiata (Orangeroter Kammpilz) ist sehr variabel und kann auch völlig ohne irgendwelche Orangetöne vorkommen. Manchmal sieht man auch "entfärbende" Fruchtkörper, wo die Fransigen Ränder noch orange sind, aber die inneren Bereiche blass rosagrau. Aber selbst die bunten Fransen an den Rändern können komplett fehlen.
Phelbia rufa (& co.) hätten ein anders geformtes Hymenophor.
Bei 9 bin ich unschlüssig: Ist das ein Knäuel aus einzelnen, zusammenklebenden Becherchen, oder eher so ein gehirnartig gewundener Gesamtfruchtkörper? Wenn das Zweite zutrifft, könnte das auch Ascotremella faginea sein.
Ist 10 und 11 der gleiche Pilz? Dann käme Trametes ochracea schon in Frage, angesichts der unteren, stärker gefärbten Fruchtkörper. Trametes ochracea hat ebenso wie Trametes versicolor eine dunkle Schicht zwischen Hutfleisch und Hutfilz, die ebenso wenig konstant ausgeprägt ist wie bei Trametes versicolor. Das Farbspektrum von T. versicolor ist etwas anders ist als das von T. ochracea (wenn auch das Variationsspektrum von T. ochracea nahezu komplett mit abdeckt), und die Farbe der Trennschicht verhält sich analog zur Farbe des Hutfilzes . Beide Arten können nahezu weißlich sein, an solchen Stellen wäre dann auch die Trennschicht weißlich (bei beiden Arten) und demnach nicht mehr vom Hutfleisch unterschiedbar.
Auch Trametes hirsuta kann übrigens so eine trennschicht bilden. Wer das aber gar nicht kann, wäre zB Trametes pubescens.
Ist der Geruch bei 12 irgendwie gärig - obstartig? In einigen Aspekten erinnert das stark an Phlebia nothofagi, die tatsächlich einen sehr merkwürdigen, aber äußerst markanten Geruch verströmen kann.
Die kleinen Keulchen (19) könnten makroskopisch zu Multiclavula mucida passen. Das wäre dann eine Flechte. Die meisten Flechten sind ja Ascomyceten, Multiclavula aber ein Basidiomycet.
Gloeoporus pannocinctus (= Ceriporiopsis pannocincta) halte ich für deinen Fund gegen Ende hin für sehr plausibel.
LG; Pablo.