Beiträge von thiodaheri

    Hallo,

    ein Egerling ist das schon. (Alle Champignons sind Egerlinge). Allerdings hast Du die Fußknolle abgeschnitten. In ihr verbirgt sich ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal. Darum immer den ganzen Pilz heraus nehmen.

    Irrtümer können bei Egerlingen unangenehme Folgen haben.

    D.

    Hey zusammen,

    Eure letzten Beiträge haben ein breites Spektrum an Überlegungen zur Neophytenproblematig geliefert, die ich alle sehr wertvoll finde. Dazu will ich jetzt nichts mehr sagen. Ein Richtig oder Falsch gibt es auch in der Entwicklung der Natur und unserer Umwelt nicht. Es ist immer nur eine Frage von Intressen.

    Aber ich möchte noch etwas zu > Urwäldern < sagen. Der reine Begriff Urwald bezieht sich einfach auf einen Wald, der von Urbeginn unbeeinflusst besteht. Der "Urbeginn" liegt garnicht so lange zurück, etwa 10.000 Jahre in der Zeit, in der in Mitteleuropa Wälder anfingen sich zu entwickeln. Solche Wälder gibt es in Europa meines Wissens nirgens mehr. Die könnten sich erst wieder nach der nächsten Eiszeit entwickeln. Natürlich können wir den Begriff Urwald auch enger definieren. Wälder entstehen (Keimung), wachsen, leben und sterben unbeeinflusst mehr oder weniger als ganzes. So ein Zyklus dauert im Durchschnitt +- 300 Jahre. Aber auch solche Wälder gibt es in Deutschland nicht. Moore, in verbliebenen winzigen Fetzen, sind vielleicht noch ursprünglich, aber eben keine Wälder. Der einzige größere Wald der einige Jahrhunderte unberührt blieb liegt an der Polnisch- Weißrussischen Grenze. In den Karpaten, vor allem in Romänien sollen noch einige über hundertjährige Wälder existieren.

    Alles andere geht in Deutschland frühestens auf das 19. Jh zurück, als man überhaupt erst ein Gefühl für Wälder entwickelt hat. Damals war man nähmlich drauf und drann die deutschen Wälder zu verköhlern. Um den steigenden Energiebedarf der voranschreitenden Industrialisierung zu decken, fing man an Kohle aus der Erde zu buddeln, um die Wälder zu retten. In dieser Zeit entstand das romantische Bild vom deutschen Wald. In diesem Umfeld hat sich die deutsche Romantik entwickelt. Aber selbst so alte Wälder haben wir in Deutschland nicht mehr. Wirtschaftliche Intressen zerstörten die romantischen Ideen. Erst nach den Weltkriegen bildete sich der Naturschutzgedanke neu und einige Forstverantwortliche begannen winzige Waldkrümel sich selbst zu überlassen. Daraus könnten sich in 100 bis 200 Jahren urwaldähnliche Ökologieen entwickeln. Vorausgesetzt, der Zeitgeist bleibt in den kommenden Jahrhunderten stabieler, als er es in den vergangenen war. - na ja...

    LG, Diether

    Hey,

    die Gesamtheit der Stoffwechselökologie, besonders des Waldbodens, rückt ja nur sehr langsam nach und nach in unser Bewustsein, so schwierig die Erforschung davon ist. Leider hinkt die Erforschung einer angepassten Waldwirtschaft da sehr weit hinterher. Natürlich ist es mit der Landwirtschaft, selbst für unseren gesammten Lebensbereich, sehr ähnlich.

    Danke, Pablo, Deine Beiträge bringen uns dieser Komplexität immer etwas näher.

    LG, Diether

    Also Douglasien sind ja auch Kiefer

    Sorry, aber Douglasien sind keine Kiefern, wie kommst Du denn darauf? Auch wenn sie zur gleichen Familie gehören. Aber dazu gehören auch Fichten und Tannen usw..

    Ob sich der Baum mit ner Glucke dran heimisch fühlt, wage ich zu bezweifeln…

    Da hast Du natürlich Recht, aber in dem Fall ist es eher der umgekehrte Fall, er ist in der neuen Heimat angenommen, auch wenn ihm das nicht gefällt. (Er ist schließlich nicht freiwillig hier).

    Andere Frage, wie lässt sich der "gewaltige Fruchtkörperdruck" jetzt nun erklären? Gibt es da Theorien?

    So viel ich weiß, gibt es keine Theorien. Aber man kann sich seine Gedanken machen. Grundsätzlich hat die Evulotion dazu geführt, dass die Natur immer so funktioniert, wie es am besten geht.

    Wir reden gern über die nette Partnerschaft zwischen Bäumen und Pilzen. Aber kann man ermessen, welch unglaublicher Druck während einer Dürre, wie sie in den Sommermonaten herrschte, von Seiten der Bäume auf die Pilze ausgeübt wurde? Die starken Regenfälle der letzten Wochen müssen zu einer gewaltigen Entspannung geführt haben. Kann auch sein, dass der Dürrestress im Sommer ("mir geht's an den Kragen") zu einer intensieven generatieven Vermehrungsanstrengung geführt hat.

    Jedeenfalls danke für Eure Antworten.

    LG, Diether

    Hallo miteinander,

    Hat ja lange gedauert, dass Pseudozugas wie Fremdkörper in unseren Wäldern standen. Gemeinsame Sache mit Pilzen konnten wir jedenfalls bei ihnen lange nicht beobachten. Vielleicht liegt es ja einfach an dem gewaltigen Fruchtkörperdruck, den die Pilze derzeit machen. Ich will noch gar nicht annehmen, das hier Symbiosen entstehen, aber erstaunlich sind die folgenden Bilder allemal:

    Hier tummeln sich etliche Maronen um eine Douglasie, wo ich die letzten Jahre keinen Pilz beobachtete. Allerdings wachsen einige kleine Fichten rundherum,

    aber Kiefern gibt es keine in der Nähe uns es heist doch, dass Fette Hennen auf die angewiesen sind:

    Die wächst eindeutig am Fuß einer Douglasie und die Macrolepioten fühlen sich da auch recht wohl.

    Noch mal in groß, weils so schön ist:

    Ich habe aber noch ein zweites Beispiel:

    Auch eine Douglasie mit noch mehr Tuchfühlung.

    Das sind nur Beobachtungen, keine Schlussfolgerungen. Vielleicht hat jemand ähnliche Beobachtungen gemacht.

    LG, Diether

    Hallo Veronika,

    das ist eine interessante Idee. Dann ist er wohl noch sehr jung. Wenn ich ihn noch mal finden sollte ist er dann vielleicht schon etwas "angebrannter". Danke für Deine Meinung.

    LG, Diether

    Hallo,

    jedenfalls ist das ein Egerling (Champingnon), wie Pilziwald schon sagte. Sie sind schon ziemlich alt und sowieso nicht mehr zu genießen. Die gelbe Farbe am Hut ist auch typisch für Anis-Egerlinge. Die Verfärbung am Fuß ist mir nicht stark genug für Karbol-E.. Du mußt die Stielknolle schräg anschneiden. Ein Karbol-Egerling färbt dann sofort leuchtend gelb. Der ist dann giftig. Da sollte man sich also ziemlich sicher sein.

    Die Verfärbungen auf den letzten Fotos ist typisch für Alte Egerlinge.

    LG, Diether

    Ich sehe da Herbst-Rotfüße. Die rote Schicht unter der Huthaut spricht dafür. Schönfuß-Röhrlinge blauen an der Porenschicht bei Berührung sofort.

    Beim ersten mal im Forum wär ein Hallo und eine kurze Vorstellung ganz nett.

    Bestimmungen im Forum anhand von Fotos sind keine Freigabe zum Verzehr. Die gibt nur ein Pilzsachverständigen vor Ort, wenn er oder sie den Pilz in die Hand bekommt.

    Hallo liebe Pilzfreunde,

    im Schönbuch fand ich gestern einen Röhrling für den mir nur die Ziegenlippe einfällt, obwohl einige Merkmale etwas abweichen.

    Ist wohl schon etwas älter der Knabe und vom vielen Regen mitgenommen.

    Die Poren sind auch in Stielnähe nicht weiter und der Stiel selbst für eine Ziegenlippe ziemlich lang

    Die Poren verfärben nach Druck nicht un im Schnitt blaut es nur etwas. Das Fleisch ist doch noch relativ fest.

    So sieht er jung aus

    Das ist mal echte Geschwisterliebe

    Geruch unbedeutend.

    Was denkt Ihr womit ich es hier zu tun haben könnte?

    LG, Diether

    Vergleiche damit: Hainbuchen- Raufuß (Leccinum griseum)

    Hallo,

    da muß ich Uwe beipflichten. Die Angabe Buchen ist besonders in dem Fall zu ungenau. Wahrscheinlich gab es Rotbuchen, wie überall, aber waren da auch ein paar Weißbuchen dabei? Dann wäre das ziemlich sicher ein Hainbuchen-Raufuß. Die Weißbuche ist ein Birkengewächs und wird als Hainbuche häufig in unseren Gärten als Hecke verwendet. Die Blätter sind denen der Rotbuche recht ähnlich, aber die Rinde bricht vertikal, wärend die der Rotbuche, wenn überhaupt, nur horizontale Strukturen zeigt.

    LG, Diether

    Hallo Pablo,

    Mikroskop habe ich leider nicht und das 20x Binok wirds nicht bringen. inzwischen sieht der Pilz auch schon ganz schön alt aus.

    Heute war ich noch einmal auf der Tour. Bei den Stielporlingen von #11 handelt es sich tatsächlich um eine Art, wie die Bilder zeigen:

    Die vormals hellen, jungen:

    Kommt eigentlich nur P. badius infrage, obwohl er mir eigentlich zu hell ist. Auch in unserem Wald wächst der ganz dunkel rotbraun.

    LG, Diether