Beiträge von Clavaria

    Hallo Andi

    Die Intensität der Riefung ist kein konstantes Merkmal. Beide Arten können einen gerieften Hut haben, mehr oder weniger stark. Wichtig ist nur, dass der Hut feucht gerieft ist.

    Hinzu kommt, dass auf 123pilze nicht unbedingt jedes Foto eine korrekte Bestimmung darstellt. Ein gutes Pilzbuch ist zwar auch nicht fehlerfrei, aber doch der Online-Bestimmung vorzuziehen.

    Der starke Geruch den du beschreibst ist typisch für Clitocybe fragrans. Clitocybe agrestis hat nie so einen intensiven Geruch.

    Absolute Sicherheit gibt es aber nur mit einer Sporenmessung, wie Andy schon schreibt.

    Gruss Raphael

    Hmm, warum suchst du kleine braune Pilze auf einer Weide, die du dann gleich mit Psilos in Verbindung bringst?

    Ist immer merkwürdig, wenn es im ersten Beitrag gleich um sowas geht. Anfragen mit Missbrauchs-Absicht von Drogenpilzen sind hier nämlich unerwünscht.

    Wie auch immer, ich will dir nichts unterstellen:

    Das irgendein Düngerling. Der wellige Stiel ist eine Wachstums-Anomalie und hilft nicht bei der Bestimmung.

    danke für Deine Einschätzung, Raphael. Aber ehrlich gesagt hab ich Zweifel, daß so eine Rarität ausgerechnet in dieser pilzarmen Gegend vorkommen soll.

    Seltenheit schützt Pilze nicht davor gefunden zu werden...

    Diese Tubaria ist vermutlich völlig unterkartiert, weil sie meistens als "unbestimmbar" im Wald gelassen wird, oder vorschnell (wie alle braunen Pilze an Holz) als Gifthäubling abgetan wird.

    Hallo Benjamin

    Ich habe sie einfach nicht gerne. Naja, eine Morchelsauce oder ein Steinpilz-Risotto finde ich gut.

    Aber mit einem reinen Pilzgericht kann man mich jagen.

    Früher dachte ich immer, ich müsste das alles brav mitessen nur weil alle so gerne Pilze essen, und zwang mich dazu.

    Irgendwann war ich alt genug um offen zu sagen, dass es mir nicht schmeckt.

    Jetzt nehme ich manchmal Speisepilze für die Familie mit, die mögen das. Ansonsten bleiben die schönsten Steinpilze im Wald :)

    Lg, Raphael

    Hallo zusammen

    In alten Lärchenwäldern ist das ein Massenpilz.

    Mit etwas Glück folgt er der Lärche in tiefere Lagen wo sie angesiedelt wird, aber halt nicht immer.

    Zum Speisewert kann ich nichts sagen, ich esse schon länger keine Pilze mehr.

    Gruss Raphael

    Hallo zusammen

    Ich habe jetzt nicht alles durchgelesen, aber habe den Eindruck ihr bringt da etwas durcheinander.

    Die KK-Reaktion ist ein mikroskopisches Merkmal, manchmal nützlich bei schwer trennbaren Arten (wozu Perlpilz und Pantherpilz nicht gehören).

    In den oben zitierten Beitrag aus dem DGfM-Forum wird das eigentlich klar...

    Eine positive KK-Reaktion bedeutet, dass die Hyphensepten an der Stielspitze eine blaugraue (amyloide) Reaktion in Melzer zeigen. Diese Reaktion gibt es bei diversen Amanita-Arten, nicht nur bei Amanitopsis.

    Aber es reagieren eben nicht die ganzen Hyphen, sondern nur die Septen (die Verbindungsstellen der Hyphen).

    Deshalb denke ich nicht, dass man das makroskopisch überprüfen kann indem man Melzer auf den Stiel schmiert. Der reagierende Anteil des Gesamtmaterials ist viel zu klein für eine makroskopische Beobachtung.

    Im Gegenteil, wie jemand schon schrieb: An der Stielspitze kleben jede Menge Sporen. Selbst wenn man meint makroskopisch eine Reaktion zu sehen, weiss man nicht ob die Sporen reagieren oder die Septen.

    Also sicher kein Kriterium für den vorsichtigen Pilzsammler, man sollte sich besser an die etablierten Merkmale halten.

    Gruss Raphael

    Hallo Raphael,

    Dein erster täubling hat reinweiße Lamellen, da fällt es mir schwer zu glauben, dass da ockerfarbenes sporenpulver herauskommen soll. Für mich sieht er stark nach Kirschrotem Speitäubling aus.

    Hallo Stephan

    Stimmt, das sieht wirklich so aus... aber es liegt wohl am Bild, da hat mir sicher der automatische Weissabgleich einen Streich gespielt.

    Ist allerdings schon zwei Jahre her, ich kann nur noch in meine Notizen schauen:

    - Geschmack mild

    - Geruch nach Fisch

    - Mikroskopisch waren alle drei identisch (Sporen nicht netzig)

    - Eisensulfat auf dem Fleisch graugrün

    - Mit Phenol rotbraun

    Gruss Raphael

    Hallo,

    Russula pascua ist im Grimselgebiet häufig. Auf den ersten Blick könnte das schon zu den Fotos passen, aber etwas mehr Angaben braucht man schon.

    Man erkennt ihn leicht am Heringsgeruch. Wenn er nach Fisch gerochen hat, ist er es sicher. Es gibt nur den einen alpinen Heringstäubling.

    Hier ein paar Fotos von Russula pascua aus dem Grimselgebiet, farblich sehr variabel:

    Gruss Raphael

    Hallo zusammen

    Keine Ahnung ob da etwas Gyromitrin drin ist. Wenn man einmal ein paa Löffel davon isst, nachdem man sie gut gekocht hat, stirbt man ganz offensichtlich nicht grad, Symptome hatte ich auch keine.

    Die Frühjahrs-Lorchel heisst nicht ohne Grund "Gyromitra esculenta", also "Speiselorchel". Die wurde früher auch fleissig gegessen und die Leute kippten nicht reihenweise um.

    Ich will das Gift damit nicht verharmlosen. Aber Gyromitrin ist flüchtig und löst sich bei längerem Kochen auf (was jetzt aber kein Grund ist, fröhlich Frühjahrs-Lochels zu futtern).

    Wie gesagt, ich habe mich an meiner damaligen "Pilzbibel" orientiert wo der Spateling als essbar drin stand. Das war vor über 20 Jahren, heute würde ich auch die Finger davon lassen.

    Hiermit rate ich feierlich jedem vom Verzehr der Spatelinge ab :)

    Gruss Raphael

    Hallo zusammen

    Ich denke wirklich selten ist der Braune Afterleistling wohl nicht. Er wird einfach meistens mit H. aurantiaca in eine Tonne geworfen.

    Wer macht sich schon die Mühe einen falschen Pfifferling genauer zu untersuchen...

    An den Schweizer Anlässen lag er letztes Jahr dreimal auf dem Tisch.

    Gruss Raphael

    Hallo Sabine

    Vielleicht Agaricus phaeolepidotus? Der gilbt zwar schwach an der Stielbasis, aber nur wenn man gründlich reibt und wohl auch nicht immer.

    Ludwig erwähnt eine praktisch nicht gilbende Kollektion, und Parra schlüsselt ihn auch unter den nicht gilbenden Arten.

    Agaricus freirei verhält sich ähnlich, wird an der Basis beim Reiben ocker (nicht gelb). Ist praktisch nur mediterran verbreitet und deshalb unwahrscheinlich, aber natürlich nicht unmöglich.

    Mikroskopisch könnte man die beiden gut unterscheiden.

    Gruss Raphael

    Hallo zusammen

    Risspilze sind im Moment aufgrund fehlender, aktueller Schlüssel kaum bestimmbar.

    Einigermassen eingrenzen kann man mit der Funga Nordica, aber die ist für Risspilze leider auch schon veraltet.

    In all den genannten Werken (Pilze der Schweiz, Stangl, sogar Ludwig) sind so viele Fehler, dass man sie kaum für die Risspilz-Bestimmung verwenden kann.

    inocybe.org ist eine super Seite, aber, wie die Autorin selbst schreibt, bei weitem nicht vollständig. Man kann es als Referenz nutzen, aber nicht für die Bestimmung indem man sich "durchklickt".

    Für die Höckersporer gibt es hier einen brauchbaren Schlüssel, der aber auch "schon wieder" über 10 Jahre alt ist:

    https://www.researchgate.net/publication/25…nodulose_spores

    Seitdem wurden wieder etliche neue Arten beschrieben die im Schlüssel fehlen.

    Grundsätzlich: Einen einzelnen Risspilz kann man nicht bestimmen, bestenfalls eingrenzen.

    Wenn man eine schöne Kollektion hat und diese gründlich mikroskopisch untersucht, hat man nur eine Chance wenn man alle neueren Papers berücksichtigt.

    Die meisten sind auf inocybe.org verlinkt. Aber Achtung, das sind nur Beschreibungen, es gibt noch keinen Schlüssel mit all den neuen Arten.

    Gruss Raphael