Beiträge von Clavaria

    Vielleicht noch etwas am Rande, wir haben uns angeeignet nebst dem Lateinischen Namen auch den Deutschen Namen zu ergänzen. Hier im Forum gibt es einige Mitleser die das sicherlich begrüßen würden. 😉

    Hallo Andy

    Macht schon noch Sinn, da hast du recht.

    Ich gelobe Besserung und habe die deutschen Namen ergänzt :)

    Gruss Raphael

    Hallo zusammen

    Im Moment ist es etwas langweilig, die Pilze gönnen sich in meiner Gegend eine Pause.

    Falls niemand was dagegen hat, poste ich deshalb nach und nach ein paar meiner Funde von diesem und letztem Jahr.

    Habt Spass damit, für alle die Interesse daran haben. Einsprachen zu meinen Bestimmungen sind natürlich willkommen, ich lerne gerne dazu.

    Und nur zur Vorwarnung: Es sind keine Speisepilze in diesem Beitrag.

    1) Fomitopsis (oder Laricifomes) officinalis - Lärchenschwamm

    Sieht man nicht so oft, er wächst nur an Lärchen, ist auch dort selten und oft hoch oben am Baum, wo man gar nicht hinschaut.

    Da er in der Schweiz streng geschützt ist, durfte er natürlich am Baum bleiben. Ausserdem hatte ich keine Leiter dabei.

    2) Rhizocybe (ehemals Clitocybe) vermicularis - Lärchentrichterling:

    Gefunden im Lärchen-/Fichtenwald auf 1700m.ü.M.

    Die weissen Rhizoide geben der neu geschaffenen Gattung den Namen.

    Bei Trichterlingen habe ich immer Mühe vernünftige Sporenbilder zu bekommen...

    Sporen in Melzer, 1000x:


    3) Myxomphalia maura - Kohlennabeling

    Auf einem Kohlehaufen beim Grillplatz, wo er halt hingehört.

    Sporen in Melzer, 1000x:

    Cheilos in Kongorot, 400x:

    4) Inocybe ochroalba - Ockerweisser Risspilz

    Am Strassenrand bei Fichten und Lärchen.

    Sporen in Kongorot, 1000x:

    Cheilos in Kongorot, 400x:

    Pleuros in Kongorot, 400x

    Kaulos in Kongorot, 400x:


    5) Hebeloma laterinum - Bräunender Fälbling

    Waldrand bei Fichten und Lärchen:

    Sporen in Kongorot, 1000x:

    Cheilos in Kongorot, 1000x:

    6) Hebeloma celatum - Täuschender Fälbling

    In einem äusserst vielfältigen Mischwald:

    Sporen in Melzer und Wasser, zur Untersuchung der Jodreaktion. Bei Fälblingen ist es entscheidend, wie stark die Sporen reagieren.

    Cheilos in Kongo, 400x:

    So viel für heute, ein anderes Mal mehr.

    Viele Grüsse

    Raphael

    Hallo,

    Rein makroskopisch könnte es sein. Aber...

    Bei Risspilzen braucht man sehr viel mehr Infos, z.B.:

    - Geruch ganz wichtig, viel Zeit dafür nehmen. Unverletzt, im Schnitt und gerieben testen.

    - Gute Bilder von Sporen und Zystiden (Cheilo und Pleuro), inklusive viele Messungen der Sporen

    - Kaulozystiden oben und unten am Stiel suchen

    - Meist junge und alte Fruchtkörper nötig, damit man die Entwicklung des Velums beobachten kann

    Damit kriegt man sie einigermassen eingegrenzt, ohne ist es nur ein munteres Ratespiel.

    Inocybe erubescens hat die dumme Eigenschaft, dass er oft gar nicht so stark rötet wie man erwartet. Die hier habe ich neulich auf einem Kinderspielplatz gefunden - nicht unbedingt die beste Umgebung für so einen giftigen Pilz:

    So wie ich es verstanden habe ("gut war er"), ist er schon im Kopftopf gelandet. Finde ich recht mutig, ohne zu wissen was es ist und in diesem fortgeschrittenen Stadium.

    Bei Röhrlingen halte ich mich raus, da kennen sich andere besser aus.

    Lg, Raphael

    Interessant, das war auch mein erster Gedanke als ich ihn fand. Nachher war mir der Hut zu dunkel, aber das kann halt schon eine Alterserscheinung sein.

    Ich halte dieses Jahr an der Stelle nochmal Ausschau, vielleicht finde ich jüngere Fruchtkörper.

    Lg, Raphael

    Hallo zusammen

    Hier laufen ja jede Menge Röhrlingsspezialisten rum, zu denen ich mich nicht zähle. Die Röhrlinge sind mir aktuell zu verworren, die Merkmale zu wenig konstant. Aber wenn ich einen in der Hand habe, will ich halt dann doch wissen welchen.

    Letztes Jahr am 1. September bin ich auf diese hier gestossen. Es war sehr heiss, sie wuchsen am Sonnenhang, 900 m.ü.M., im Mischwald bei Fichten, Flaumeichen, Weiden und Hasel. Vielleicht auch sonst noch andere Bäume.

    Das Fleisch wurden im Schnitt schön himmelblau, mit den Stunden dann auch noch dunkler.

    Meine bescheidenen Bestimmungsversuche führten mich zu Rubroboletus rubrosanguineus.

    Hat jemand eine Idee dazu?

    Lg, Raphael

    Hallo zusammen

    Dem Goldtäubling gefällt es offenbar im Moment... bin vorgestern auch über welche gestolpert. Ja ok, keine Musterexemplare.

    Ansonsten heisst es jetzt durchhalten und auf bessere Zeiten hoffen ;)

    Viele Grüsse,

    Raphael

    Hallo zusammen

    Hallo Raphael

    Hier findet man auch noch eine schöne Aufbereitung der Becher- bzw Lorchelartigen Vielfältigkeit.

    Lorcheln / Gyromitra & Helvella - Ostsee-Pilze-Wismar

    Für die Makroskopisch Bestimmung kann es schon mal helfen, aber ich vermute mikroskopisch muss man hier auch einige Vergleiche annehmen.

    LG Andy

    Die Seite kenne ich, ist ein guter Einstieg. Leider kommen da die Mikromerkmale zu kurz und es fehlen auch viele Arten.

    Hallo, Raphael!

    Die verlinkte Seite ist schon prima, wenn man mehr ins Detail gehen mag, gibt es eine recht >aktuelle Bearbeitung< der ganzen (Sammel-)Gattung mitsamt Schlüssel. Ist auch kein Selbstgänger in der Bestimmung, aber momentan wohl so mit das Solideste, um diesen schicken Ascomyceten beizukommen.


    LG, Pablo.

    Den Schlüssel kannte ich bisher nicht, der ist sehr hilfreich. Danke für den Tipp!

    Meine Bestimmung konnte ich damit bestätigen, führt mich schnurstracks zu H. confusa.

    Ich habe noch zwei letztjährige Funde von Helvella-Arten, die ich bisher nicht zufriedenstellend bestimmen konnte.

    Werde mich damit nochmal auseinandersetzen, wird spannend.

    Lg, Raphael

    Hallo zusammen

    Noch ein Nachtrag: Diese hier mussten erst noch bestimmt werden.

    Was auf den ersten Blick wie "irgendein Becherling" aussieht, ist eigentlich eine Lorchel, nämlich (höchstwahrscheinlich) Helvella confusa.

    Diese becherförmigen Lorcheln mit kurzen, geripptem Stiel sind sehr schwierig, es gibt kaum Literatur und viele widersprüchliche Abbildungen.

    Mir scheinen folgende Merkmale ausschlaggebend zu sein:

    - Gestalt und Länge der Stielrippen

    - Oberfläche der Aussenseite (die Farbe kann stark variieren)

    - Längen/Breiten-Verhältnis der Sporen

    - Standort (montaner Fichtenwald)

    Andere Meinungen sind herzlich willkommen, ich finde diese Art nun schon zum zweiten Mal und bin nicht restlos überzeugt.

    Sporen in Kongorot, 400x:

    Paraphysen in Kongorot, 400x

    Fund letztes Jahr, gleicher Fundort:

    Hallo zusammen

    Gestern im Fichtenwald auf 1500 m.ü.M. fand ich diese zwei nicht ganz alltäglichen Gesellen neben einem offenen Wasserlauf:

    Wynnella auricula (auch als Helvella silvicola bekannt )

    Sporen in KOH, 400x:


    Rhodocybe popinalis:

    Sporen in Kongo, 1000x


    Viele Grüsse

    Raphael

    Südschweiz = Ticino oder anderer Kanton?

    Hallo Pablo,

    Ich wohne im Wallis, was Pilze angeht wohl eine der vielfältigsten Regionen der Schweiz. Meistens bin ich in Kiefern-, Fichten- und Lärchenwäldern unterwegs, oder alpin was mich besonders interessiert.

    Und @Thiemo: Ja genau, so geht es mir dauernd. Ich sammle ab und zu Speisepilze für meine Familie, esse dann aber gar nichts davon oder nur ein Bissen zum Probieren. Löst regelmässig Kopfschütteln aus. Und natürlich völliges Unverständnis, wenn ich ziegelrote Risspilze heimbringe, die ich dann von den Kindern fernhalten muss :hmmm:

    Hallo, habe noch bei Breitenbach/Kränzlin ein Foto von beiden Arten mit Mikrozeichnung.

    illinita hat eine stark gelatinisierte HDS, ochraceolutea weniger stark. Ist aber schwer das anhand des Fotos oben zu entscheiden. Ansonsten hilft das Mikroskop nicht weiter.

    L. illinita kann auch eine Ringzone haben, vor allem an jungen FK (Ludwig nennt es "kantige Struktur", was eigentlich gut zum Foto passt). Der Stiel ist weisslich, bei ochraceolutea ist er ockergelb bis gelbbraun. Drum schien mir illinita besser zu passen. Aber wirklich entscheiden kann man das wohl nur mit dem Pilz in den Fingern.

    Beorn: Deinen Fund würde ich auch für ochraceolutea halten. Würde ich auch gerne mal finden...

    Hallo zusammen,

    Ich möchte mich auch kurz vorstellen.

    Ich heisse Raphael, 40 Jahre jung, lebe im Süden der Schweiz wo auch meine Pilzjagden vornehmlich stattfinden. Ich beschäftige mich seit über 30 Jahren mit Pilzen, das fing schon an bevor ich lesen konnte.

    Ich suche aber nicht für die Pfanne, sondern liebe es möglichst knifflige Arten zu bestimmen.

    Viele von euch mögen mich verurteilen, aber ich lasse regelmässig die schönsten Speisepilze im Wald stehen und nehme lieber ein paar Risspilze und Helmlinge mit.

    Ich werde mich hier ab und zu beteiligen wenn ich das Gefühl habe bei einer schwierigen Art helfen zu können, sonst werde ich eher ein passiver Leser sein.

    Viele Grüsse

    Raphael

    Hallo zusammen,

    Sieht für mich verdächtig nach Limacella illinita aus (oder Zhuliangomyces illinita, wie er jetzt so schön heisst). Passt makroskopisch, Sporengrösse auch.

    Habe mal Foto und Sporen-Mikro von meinem letztjährigen Fund angehängt

    .

    Gruss Raphael