Hallo Franz
Ich habe zwei Methoden. Beides vermutlich nicht die letzte Weisheit, aber meistens genügt es:
Schnell und einfach, nur für Cheilozystiden:
1. Einen schmalen Streifen der Schneide mit der Pinzette entnehmen
2. In eine geeignete Flüssigkeit tun. Ich färbe gerne, je nach Gattung mit KOH, Ammoniak, Kongorot oder Baumwollblau. Aber Wasser geht auch.
3. Dann erstmal nur schwach quetschen, damit man sicher ein paar Bilder von einzelnen unbeschädigten Zystiden hat und einen Gesamteindruck gewinnt
4. Dann richtig gut quetschen, oder auch mit einer Nadel oder Pinzette zerkleinern.
Beim Quetschen passiert den Zystiden meistens nichts, nur ein paar Gattungen haben leicht kollabierende Zystiden (z.B. Psathyrella, Coprinus s.l.).
Es kann einzig vorkommen, dass man sie etwas breiter misst als sie tatsächlich sind. Darum ist Schritt 3 wichtig.
Meistens ist aber die Form der Zystiden wichtiger als die Breite auf 1-2 µm genau.
Etwas umständlicher, dafür sieht man auch Pleurozystiden:
1. Lamellenschnitt machen, z.B. mit zwei Rasierklingen
2-4 wie oben, wenn man wirklich gut geschnitten hat kann man sicher aber 4 sparen.
Dann sieht man zusätzlich auch die Struktur des Lamellentramas und kann dort nach Schnallen suchen (wichtig bei einigen Gattungen wie z.B. Entoloma).
Der Nachteil ist, dass man so nur wenige Cheilozystiden sieht.
Ein gutes Quetschpräparat gelingt oft nicht beim ersten Versuch und es braucht wie alles etwas Übung.
Es gibt auch Literatur zum Thema, z.B. Erb/Matheis. Das ist zwar schon etwas älter, aber das Handwerk für (für uns Laien) das gleiche geblieben.
Gruss Raphael