Beiträge von Clavaria

    Hallo,

    ich würde einfach die Finger davon lassen. Dass sich irgendein expliziter Giftstoff entwickelt denke ich nicht.

    Aber im Ernst: So einen schmierigen, schlabbrigen, gilbenden Stäubling essen? Ist die Hungersnot so gross? Ist für mich etwas so appetitlich, wie eine gelbe Lohblüte vom Baumstumpf kratzen.

    Ich kenne niemanden der das schon probiert hätte. Im schlimmsten Fall endest du mit unguten Gefühlen im Bauch auf der Schüssel.

    Und was bedeutet schon "ungeniessbar" - das heisst halt, dass der Durchschnittsmensch das als absolut nicht gut empfindet.

    Aber wenn du Spass dran hast... sterben wirst du nicht, wenn du mal einen probierst. Einfach nicht der ganzen Familie als Abendessen servieren.

    Das ist aber keine Verzehrfreigabe, sondern ein explizites Verzehrabraten.

    Gruss Raphael

    Hallo Pablo,

    Funga Nordica ist auch mein Favorit, wenn es nicht auf deutsch sein muss. Aber du erwähnst explizit die Ausgabe von 2012. Spricht erwas gegen die Ausgabe von 2018?

    Na ja, es kommt auch darauf an, was man mit dem Mikroskop vorhat. Will man durch tolle Präsentationen in der Fachwelt renommieren, ist das was anderes, wenn man nur mittels des Mikroskops seine Bestimmungsideen für sich überprüfen will.

    FG

    StephanW

    Mit dem Thema Mikroskop könntet ihr recht haben. Ich habe damals beim Kauf verschiedene Modelle getestet. Vom "einfachen" Mikroskop zum Axiolab war es so ein riesen Sprung in der Bildqualität, dass es mir das Geld wert war. Das Modell aus dem Mykoshop habe ich nie ausprobiert.

    Lg, Raphael

    Beim Mikroskop gibt es drei Varianten:

    a) Das scheinbar günstige:

    Du kaufst irgendwas billiges, so um 1000 €. Damit fängst du an, und ärgerst dich spätestens wenn du die Sporenornamente von Täublingen untersuchst.

    Am Ende sind billige Mikroskope oft teurer, weil du 2-3 Jahre später ein besseres kaufst.

    b) Du kaufst ein gutes Mikroskop, je nach Ausstattung zwischen 3000 € und 8000€, oder auch noch mehr. Daran hast du dann aber locker 20 Jahre Spass.

    Sollte eine bekannte, gute Marke sein. Nikon, Olympus, Zeiss etc.

    Manche Händler bieten da sogar Finanzierungen (Leasing) an, dann passt es eher ins Budget.

    c) das gebrauchte:

    Wenn du Geduld hast, kannst du schauen ob du ein gutes gebrauchtes Mikroskop findest.

    Es gibt manchmal Firmen oder Universitäten, die gute Mikroskope günstig anbieten.

    Aber bloss nicht irgendwas ungesehen auf ebay kaufen.

    Naja, das ist meine Meinung. Vielleicht hat sonst jemand hier einen besseren Tipp für dich.

    Bei mir wurde es Variante b (Zeiss Axiolab A.1)

    Gruss Raphael

    Hallo Jaaba

    Der Cetto ist schon ein paar Jährchen älter und hat recht viele Fehlbestimmungen drin. Ausserdem sind die Bilder nicht wirklich der Hit.

    Die letzten zwei Bände gibt es nur auf italienisch. Wenn du den kaufst, brauchst du schon alle Bände. Sonst fehlt dir wieder vieles.

    Bestimmungsbücher auf deutsch:

    Die zwei Bände von Gröger, da sind aber nicht alle Gattungen drin. Dafür recht günstig und gut ausgearbeitet.

    Doch Achtung, der geht nicht zimperlich mit mikroskopischen Merkmalen um.

    Oder irgendwo einen gebrauchten Moser (von Vorteil 5. Auflage) auftreiben, für viele Gattungen ist der noch ganz ok als Einstieg.

    Ansonsten muss man sich nichts vormachen. Gängige Speisepilze sammeln ist ein preisgünstiges Hobby. Aber wenn man sich ernsthaft mit Pilzen beschäftigt, dann wird es richtig teuer.

    Ich habe in den letzten zwei Jahren ca. 2000 € in Literatur investiert...

    Lg, Raphael

    Hi all,

    Einen Fälbling kann ich mir nicht vorstellen, nicht mit reinweissen Lamellen.

    Der wurzelnde Schönkopf wäre denkbar, aber untypisch. Wurzel, Farbe und Habitus passen, aber der Stiel ist soweit ich es erkennen kann ganz kahl. Bei einer jungen Tricholomella constricta müssten da Flocken, Gürtel oder ein Ring zu erkennen sein.

    Ich habe noch überlegt ob es ein deformierter, junger gefleckter Rübling (Rhodocollybia maculata) sein könnte. Gefällt mir aber auch nicht so richtig.

    CH-Andy : Hast du wenigstens an dem Ding gerochen? Das könnte schon weiterhelfen. Der Schönkopf müsste einen markanten Geruch nach Mehl oder Gurken haben.

    Lg, Raphael

    Danke also essbar und vom Geschmack wie der normale Parasol? Der Ring ist verschiebbar.

    Hallo Anka

    Die Frage wird weder hier noch im pilzforum.eu jemand beantworten.

    Die Bestimmung anhand von Fotos ist schon sehr heikel und fehlerbehaftet, aber damit ein bestimmter Pilz wirklich als essbar eingestuft werden kann, muss man ihn schon in der Hand halten.

    Gruss Raphael

    Hallo Andy

    #2 würde ich als Herkuleskeule bezeichnen (Clavariadelphus pistillaris).

    Sehen aber auch schon recht trocken aus.

    #5 würde ich auch was anderes draus machen, kann ihn aber so spontan auch nicht einordnen.

    Vielleicht erkennt ihn ja jemand anhand des Bildes.

    Lg, Raphael

    Hi all

    Mir sieht es auch klar nach Conocybe aus.

    Pholiotina wurde mal mit Conocybe zusammengelegt, mal nicht. Gemäss Hausknecht (FE 11) haben genetische Untersuchungen ergeben, dass die Gattungen getrennt werden müssen.

    Lg, Raphael

    Hallo zusammen

    Die letzten Tage gab es einige ergiebige Gewitter. Das hat mich veranlasst, endlich einmal wieder am Sonnenhang in den Wald zu gehen.

    So richtig viel ist noch nicht los, aber überall schauen kleine Hütchen aus dem Boden. Es geht also jetzt richtig los.

    Ein paar Eindrücke.

    Jagdrevier auf 1700m:

    1) A informierte mich darüber, dass B hier zu finden sei. Beide durften dort bleiben.

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    2) Marasmius wettsteinii, das "Käsepilzchen" (wer denkt sich diesen Namen aus??)

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    Sporen sehr lang:

    HDS mit den typischen igeligen Zellen (Zystiden ähnlich):

    3) Leucopaxillus cf. albissimus - Blasser Krempentrichterling

    Von der Bestimmung bin ich noch nicht restlos überzeugt. Habe schon im Nachbarforum gefragt - vielleicht hat ja hier noch jemand eine bessere Idee.

    Die schmeckten sehr bitter, L. albissimus sollte aber mild sein.

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    4) Ramaria schildii - Abgestutzte Koralle

    Die Bestimmung ist nicht mein Verdienst, danke an Werner.

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    Sporen absolut glatt:

    5) Ramaria mairei - Blasse Koralle:

    Die ist wohl ziemlich unverkennbar und soll ordentlich giftig sein. Habe trotzdem reingebissen, sie war schön süsslich-mild.

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    Sporen flach ornamentiert:

    6) Hydnum repandum, Semmel-Stoppelpilz

    Oder??? Mich stören die nahezu runden Sporen.

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    Viele Grüsse

    Raphael

    Hallo zusammen

    Vielen Dank euch, dass ich versucht meinen vertrockneten Stacheling einzuordnen...

    Ich bin hier noch eine Antwort schuldig.

    Den KOH-Test habe ich mit 40% gemacht. Übrigens ist die Teststelle inzwischen praktisch schwarz geworden.

    Ph. confluens sollte ja eigentlich ein Laubholz-Begleiter sein - oder könnte der im absolut reinen Fichtenwald vorkommen?

    Ich hatte den vor allem deshalb gar nicht in Betracht gezogen.

    Im Moment sehe ich nicht wirklich eine Alternative, und würde vorschlagen ich lasse ihn als "vertrockneten Phellodon spec." stehen.

    Lg, Raphael

    Hallo Christian,

    Ich wollte mich da eigentlich erst raushalten. Einzelfruchtkörper von kleinen Dunkelsporern sind eine fast aussichtslose Sache ohne Mikroskop. Aber es schadet ja nicht wenn ich meinen Senf dazu gebe. Ich bin zwar kein Conocybe-Experte, habe ich aber doch ordentlich mit der Gattung beschäftigt und habe schon diverse Verteter bestimmt.

    Was kann ich zu dem Fund sagen: Naja wenn es ein Samthäubchen ist, dann ist es fast sicher das Goldsamthäubchen. Ist die einzige mir bekannte Art in der Gattung mit dieser Farbe.

    Aber um sicher zu sein, dass es überhaupt ein Samthäubchen ist, müsste man schon einen kurzen Blick auf die Zystiden werfen.

    Es gibt sonst nicht Dunkelsporer mit dieser Farbe wie Sand am Meer. Vermutlich ist der makroskopische Eindruck in diesem Fall richtig.

    Lg, Raphael

    Hallo zusammen

    ein sehr bekannter Mykologe fragte mich mal, ob ich den Pfifferling kenne.

    Natürlich... komische Frage.

    Aber hast du ihn schon mal mikroskopiert? Nein, wozu auch.

    Also, sagte er, dann kennst du ihn ja gar nicht.

    Seitdem kommen bei mir regelmässig triviale Arten unters Mikroskop. Natürlich nur, wenn gerade sonst wenig los ist.

    Lg, Raphael

    Hallo zusammen

    Ja ich schwankte auch zwischen den beiden, da sie recht trocken sind kann man sich leider auf die Farben nicht mehr verlassen.

    Und wirklich typisch schien mir mein Fund auch nicht.

    Ausschlaggebend waren folgende zwei Merkmale:

    - Basidien: Die waren grösstenteils 30-35 µm lang. Bei Ph. tomentosus sollten sie nur bis 24µm lang sein (gemäss PdS).

    - KOH-Reaktion auf dem Fleisch: Das wurde grün, bei Ph. tomentosus sollte die Reaktion negativ sein.

    Lg, Raphael

    Hallo zusammen

    Gestern in der Mittagspause habe ich einen kleinen Ausflug in einen meiner Lieblingswälder gemacht.

    Montaner Fichtenwald, mit dem grossen Vorteil dass eine offene Wasserleitung (Suone) am Weg entlang verläuft.

    So richtig trocken ist es dort nie.

    Da offenbar sonst nirgends viel los ist, beschäftige ich euch mit ein paar Fotos. Das meiste sind altbekannte Arten.

    Es gab tatsächlich ein paar nette Sachen.

    1) Agaricus augustus - Riesen-Egerling

    Nicht genauer untersucht und er durfte bleiben wo er ist.

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    2) Hydnellum peckii - Scharfer Korkstacheling

    Ja, er war wirklich scharf.

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    3) Russula vesca - Fleischroter Speise-Täubling

    Einen habe ich zu Hause seziert, der Rest blieb dort.

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    Cheilos:

    HDS:

    4) Suillus (Boletinus) cavipes f. aureus - Gelber Hohlfussröhrling

    In der Gegend hier ein Massenpilz. Mangels Alternativen musste auch hier einer unters Mikroskop.

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    5) Phellodon melaleucus - Schwarzweisser Korkstacheling

    Leider recht ausgetrocknet und deshalb so hell. Geruch nach Maggi, Stiel absolut kahl. Kleine Sporen.

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    6) Inocybe rimosa agg. - Kegeliger Risspilz

    In der Gruppe ist im Moment so viel Bewegung, dass ich mich traue einen anderen Namen dran zu schreiben.

    Spoiler anzeigen


    Cheilos:

    Das war's für heute.

    Viele Grüsse

    Raphael

    Ja, das stimmt natürlich. Ich bezog mich auch eher auf Anfänger, die Speisepilze suchen. Wenn man da Baby-Pilze mitnimmt, landet schnell mal ein Knollenblätterpilz-Ei bei den Champignons... Wenn man dann noch auf die glorreiche Idee kommt, nicht alle Exemplare dem PSV zu zeigen sondern nur einige besonders schöne, dann ist das Unglück geschehen.

    Es gibt auch Gattungen, wo junge FK sehr wichtig sind (Tintlinge, Risspilze, Schleierlinge usw.). Das ist aber alles nichts, womit man seine Pilzlaufbahn starten sollte.

    Lg, Raphael

    Hallo Shawn

    Du stellst hier und im Nachbarforum immer wieder dieselben Fragen, so klappt das aber nicht.

    Du willst dich mit Speisepilzen beschäftigen? Dann würde ich die Sache ganz anders angehen.

    Folgendes funktioniert nicht:

    1. Es gibt kein Patentrezept, wo und wann du die von dir auserkorenen Pilzarten findest.

    2. Niemand hier verrät dir, an welchen Koordinaten er Speisepilze gefunden hat, damit du nun dort ernten kannst.

    3. Pilze sind keine Roboter, die überall dort in Massen wachsen wo die richtigen Bäume stehen, der Boden mit Moos bedeckt ist, und wo es geregnet hat.

    4. Pilze sind eigensinnig, eine Art kann im gleichen Wald ein Jahr massenhaft vorkommen, im nächsten Jahr gar nicht. Woran das liegt weiss niemand so genau.

    5. Den Pilzen sind die Grenzen der Bundesländer egal, die Ökologie ist wichtig. Die meisten Speisepilze dürfte es in jedem Bundesland geben.

    Also wie funktioniert es?

    1. Leg das Internet zur Seite. Beschaffe dir 2-3 Pilzbücher für Anfänger, wenn du noch keine hast, mit Fokus auf Gift- und Speisepilze.

    2. Pilze suchen lernt man im Wald, nicht im Internet. Also: Geh in den Wald. Nicht einmal, sondern ganz oft. Nicht an einem Ort, sondern an vielen Orten. Warte damit aber, bis die Hitze/Trockenheit vorbei ist.

    3. Frag nicht rum in welchen Wald du gehen sollst, sondern probiere es einfach aus. Egal wo. Du merkst schnell, wo es etwas gibt und wo nicht.

    4. Beschäftige dich mit den Pilzen, die du dort findest, anstatt dich auf ein paar Arten zu fixieren und krampfhaft nach denen zu suchen.

    5. Ignoriere sehr junge/überalterte/zerfressene Pilze.

    6. Nimm pro Ausflug maximal 3-5 Pilzarten mit, die du noch nicht kennst. Du kannst dich da erst auf Röhrlinge fokussieren, musst du aber nicht.

    7. Diese Pilzarten versuchst du mit deinen Büchern zu bestimmen (NICHT: direkt ins Forum posten, NICHT: als erstes mit Apps rumprobieren. Warum nicht? Weil du sonst viel weniger lernst.)

    8. Bevor du einen Pilz isst, zeigst du ihn einem PSV in deiner Region. Nicht im Forum fragen, ob du etwas essen darfst.

    9. Am Schluss kannst du deine Funde gerne hier zeigen, und wir helfen beim Bestimmen. Du bekommst aber keine Verzehrfreigabe von uns.

    Wenn du dich auf die Weise ein paar Jahre mit Pilzen beschäftigst, wird es dir Spass machen.

    Du musst dich aber damit abfinden, dass der Einstieg ins Pilzesammeln schwierig ist, am Anfang kann es sehr frustrierend sein.

    Du brauchst Geduld und musst selber Erfahrung in den Wäldern deiner Umgebung sammeln.

    Mit deiner Fragerei versuchst du Abkürzungen zu nehmen, die nicht funktionieren.

    Lg, Raphael

    Hallo Andy

    Na wenigstens war was zu finden, du solltest zufrieden sein.

    Ich war gestern sowohl montan als auch alpin unterwegs, bin bis auf 2500m in ein Sumpfgebiet gegangen, und kam mit einer einzigen Risspilz-Kollektion heim.

    Im Moment ist wirklich überall Flaute.

    Zu dem Cortinarius kann ich nichts sagen - von denen habe ich gar keine Ahnung. Der Rest ist m.E. klar.

    Lg, Raphael

    Ich finde deine Übersicht gut und strukturiert, wie geht das eigentlich mit diesem Spoiler Anzeige?

    LG Andy

    Hallo Andy

    Das ist ganz leicht, in der Tool-Leiste für neue Beiträge ist so durchgestrichenes Augen-Symbol.

    Lediglich den Agaricus campestris würde ich rein makroskopisch schon anzweifeln wollen. Das sollte was anderes sein.

    Das will ich nicht völlig ausschliessen, ich habe den aber nicht haargenau untersucht. Die einfachen Merkmale wie Verfärbung, Geruch, Standort etc. passten zu campestris. Was könnte es sonst sein? Die wuchsen zu hunderten an mehreren Standorten in der ganzen Region, sicher 5 Stellen über 15 km verteilt, in Wiesen etwas abseits der Strasse. Eine der seltenen Arten sollte es also auch nicht sein.

    Lg, Raphael