Hallo MisterX,
eine tolle Zusammenstellung der Amanita-Merkmale, die du mit viel Mühe und Sachverstand erstellt hast. Das mit dem Geruch von A. porphyria sehe ich wie du, auch diese riecht nach meiner Erfahrung nach Kartoffelkeller (nicht alles, was in einem Pilzbuch steht, stimmt immer!). Du hast auch auf das wohl einzige Merkmal Bezug genommen, das man für sich isoliert betrachten darf: das allmähliche Röten beim Perlpilz (dauert bei einem aufgeschnittenen Pilz etwa 12 bis 18 Stunden, bis es deutlich sichtbar ist) bzw. Rosaverfärbungen am unverletzten Pilz. Das gibt es wirklich nur beim Perlpilz und bei keiner anderen Amanita, diese bräunen höchstens, was den Perlpilz dann für sich genommen gut erkennbar macht.
Nur das mit den Velumflocken am Hut sehe ich etwas anders. Perlpilz, Grauer Wulstling, Narzissengelber Wulstling und Königsfliegenpilz können spitzschuppige oder flächig-schollige Flöckchen haben, selbst beim Fliegenpilz habe ich schon flächige Schollen beobachtet. Da ist man zunächst einmal beim Bestimmen sehr irritiert. Aber entweder ist die Art der Hutflöckchen variabler als gedacht, oder es verbergen sich tatsächlich genetisch unterschiedliche Arten dahinter, die man optisch-makroskopisch an der Struktur der Hutflöckchen festnageln könnte.
Immer flächig ist das Hutvelum, so wie ich es beobachtet habe, bei A. strobiliformis und A. eliae, immer spitzschuppig bei A. solitaria, A. pantherina, A. franchetii und A. rubescens var. annulosulfurea.
Wegen Pilz Nr. 3 braucht man mir nicht mehr oder weniger zu vertrauen wie jedem anderen auch, ich schrieb ja nur von einer Vermutung.
FG
StephanW