Beiträge von StephanW

    Hallo Janaka,

    Kartoffelbovisten haben eine dickere, oft lederartige und strukturierte Außenhülle. Nur ganz jung sind sie im Anschnitt weiß, aber schon bald violettgrau bis violettschwarz. Die anderen Stäublinge sind im Alter im Anschnitt eher gelblich-grünlich. Um sagen zu können, ob Nr. 1 ein Birnenstäubling ist, müsste man mehr über die Fundumstände wissen. Nr. 2 kann durchaus ein Flaschenstäubling, aber auch ein junger Beutelstäubling sein.

    FG

    StephanW

    Frage: ist das normal, dass ein Flockenstieliger Hexenröhrling so einen langen, schmal Stiel haben kann?

    Hallo Rotschild,

    Pilze sehen ganz oft nicht so aus wie im Pilzbuch, das ist ganz anders als bei Blüten von Blütenpflanzen, da sieht jede so aus wie im Pflanzenbestimmungsbuch. Genau deshalb ist Pilzebestimmen so viel schwieriger als Pflanzenbestimmung. Normal ist ein so langer, dünner Stiel beim Flockie sicher nicht, aber vorkommen kann das ohne weiteres.

    FG

    StephanW

    Hallo zusammen,

    Flockenstieliger Hexenröhrling scheidet hier mE aus wegen der weinroten unteren Stielhälfte, das ist weit mehr als nur "leicht rötlich", sondern richtig weinrot. Auch gibt es einen starken Madenbefall und nicht zuletzt eine Bataille-Linie. Nr. 1 ist also sehr sicher ein Suillellus. Welcher genau, dazu bräuchte es bessere, vor allem farbechtere Bilder. Die Hutfarbe kommt hier so muffig braun rüber, in der Realität war sie bestimmt viel freudiger gefärbt. Sehr gut wäre auch ein scharfes Detailfoto von der Stielrinde, damit man sehen kann, ob ein Netz vorhanden ist oder nicht.

    Bei Nr. 2 halte ich mich mit der Diagnose zurück, da kein Schnittbild vorhanden ist, wie ein Flockenstieliger HR sieht der aber auch nicht aus. Für einen Rotfußröhrling kommt der mir zu dick und groß vor.

    FG

    StephanW

    Hallo zusammen,

    wirklich toll, dass es bei euch jetzt so brummt, nur...

    ... bei uns in Hohenlohe ist noch nicht wirklich was los. Gestern habe ich es doch tatsächlich in den Wald an eine Stelle mit Kiefern geschafft, aber keine Krause Glucke, generell wenig Pilze, aber zumindest mal ein paar Flockies und einen Stumpf mit jungen Hallimasch. Also insgesamt nicht viel.

    FG

    StephanW

    Hallo Thiemo,

    zu Nr. 23: solch ausgeblasste Bluttäublinge habe ich vor einiger Zeit auf dem Mieminger Platt in Tirol in Gesellschaft von normal gefärbten Exemplaren gefunden. Daher glaube ich an diese var. confusa nicht, sondern interpretiere dies als normale Variationsbreite des Bluttäublings. Unter dem Mikroskop sah er auch nicht anders als ein "normaler" aus.

    Dann noch herzlichen Glückwunsch zum R. sororia. Wenn du den mal in Großmengen sehen willst, musst in den Bayreuther Hofgarten, da ist der so ziemlich der häufigste Täubling.

    FG

    StephanW

    Edit: wegen Saisonstart: jetzt sollte ich dann wohl doch mal meinen müden A... in den Wald bewegen, sonst geht das Pilzjahr noch komplett an mir vorüber.

    Hallo Pilzscout,

    rein makroskopisch sieht der mir wie der Weinrote Risspilz (Inocybe adaequata) aus. Schau doch mal nach, ob ihm die Pleurozystiden fehlen, das wäre mal ein erster Hinweis. Wie ich gelesen habe, soll er auch nicht spermatisch, sondern nur etwas säuerlich-modrig riechen, vielleicht meinst du das mit deiner Angabe "Geruch neutral".

    Außerdem soll Inocybe adaequata ungiftig sein, irgendein Verwegener, dessen Namen mir grade nicht einfällt, soll den wohl schon beschwerdefrei gegessen haben..

    FG

    StephanW

    Hallo zusammen,

    ich weiß nicht, wer das aufgebracht hat, dass der Satanspilz nach Aas oder nach Bahnhofstoilette stinken soll - das tun nur Satane, die schon längst über den Zenith und matschig sind (wie etliche andere Boleten auch). Trotzdem liest man das immer wieder in Pilzbüchern, so dass Leute, die einen jungen Satanspilz vor sich haben, womöglich denken, das sei keiner, weil er nicht stinke. Fakt ist, dass ein frischer Satanspilz leicht zichorien- bzw. maggi- oder kräuterteeartig riecht mit einem schwachen urinösen Anklang. Dieser Geruch wirkt auf etliche Menschen keineswegs stinkend, sondern gewürzartig angenehm. Wie hier durchaus glaubwürdig angemerkt wurde, wird der Satanspilz auch zubereitet als wohlschmeckend empfunden und schreit in keiner Weise nach Nasezuhalten.

    FG

    StephanW

    Hallo Frithjof,

    aus meiner Sicht sollte auf den Bildern mehr Pilz und weniger Hintergrund sein, aber a) ist das nur meine Sicht und b) weiß ich ja nicht, welche Aussagen mit den Fotos transportiert werden sollen. Z. B. wenn ein bereits bekannter Pilz in seinem typischen Habitat gezeigt werden soll, ist das o. K. Für die Bestimmungsarbeit selber wären die Fotos suboptimal.

    FG

    StephanW

    Hallo Pilzscout,

    wie du schriebst, hast du keine karottenroten Punkte in der Stielbasis feststellen können. Dabei zeigst du die eigentliche Stielbasis gar nicht. Das geht alles nur bis zur unteren Stielhälfte, dann ist der Stiel abgebrochen. Die karottenroten Punkte befinden sich oft in den untersten Millimetern Stiel. Für mich sehen die durchaus wie Hortiboletus rubellus (wenn man das als eigenständige Art akzeptiert) aus. Das gesellige Wachstum in ausgetrockneten Bachläufen, Wegrandgräben u. ä. halte ich für sehr typisch.

    FG

    StephanW

    Hallo Knusi,

    was du da hast, sind in der Tat Steinpilze. Wenn du das nächste Mal im Wald bist und wieder so was findest, schau doch mal genauer auf den Waldboden, ob daneben nicht noch kleine semmelbraune Knubbel aus dem Moos hervorlugen - das sind nämlich die wirklich besten. Bei denen mittleren Alters, wie du sie auf dem Foto zeigst, empfiehlt sich eine Fingerdruckprobe auf dem Hut und am Stiel, der Pilz muss an allen Stellen fest sein und Widerstand geben. Eingedrückt bleibende Stellen sind dagegen kein gutes Zeichen.

    FG

    StephanW

    Ich hab jetzt mal, weil das Risiko wirklich gering ist, weil es ziemlich sicher Stockschwämmchen sind, auf einem Stück rumgekaut. Geschmack gut.

    Hallo Mrsgreen,

    eine Geschmacksprobe ist hier nicht zielführend. Würden Giftpilze nicht auch gut schmecken, würde sich ja niemand dran vergiften. Bei der Entscheidung Grünblättriger vs. Rauchblättriger Schwefelkopf bringt eine Geschmacksprobe etwas, oder bei Speisetäubling vs. Speitäubling, aber nicht bei Stockschwämmchen vs. Gifthäubling.

    FG

    StephanW

    Hallo Adri,

    erstmal herzlichen Glückwunsch zu deinem tollen Gartenfund. Meine Meinung zum Verzehren selbstgesammelter, wild gewachsener Champignons wäre, dass ein sehr sporadischer Verzehr weniger Exemplare nicht wirklich schädlich sein kann. Trotzdem wäre es aber wohl keine gute Arbeit eines Pilzberaters, dem Finder gänzlich zu verschweigen, dass es Schwermetallprobleme bei gilbenden Champignons überhaupt gibt. Nur mit dieser Information kann ja der Finder wirklich eigenverantwortlich entscheiden, ob er so etwas isst oder dann lieber doch nicht. Immer im Kopf behalten sollte er die schon vor ewigen Zeiten herausgegebenen Empfehlung der DGfM, innerhalb einer Woche nicht mehr als 250 Gramm zubereiteter Wildpilze zu verzehren. Dann sollte eigentlich nichts schiefgehen.

    Wenn Pilzberater, wie hier immer mal wieder zu lesen ist, Champignons nicht "freigeben", bedeutet das nur, dass sie keinerlei Verantwortung für das Essen der Pilze übernehmen bereit sind zu übernehmen (was bei einer "Freigabe" der Fall ist). Selbstverständlich darf der Finder auch "nicht freigegebene" Pilze essen, aber dann halt auf alleinige Verantwortung.

    FG

    StephanW

    Hallo Sören,

    wenn du die Pilze längs durchschneidest, zeigen sie ein leicht verschiedenes Verfärbeverhalten: der Hainbuchenröhrling wird im Fleisch gleich grau, der Gelbporige Raufuß wird erst leicht rosa, dann grauviolett und zum Schluss erst grau. Gewöhnliche Birkenpilze der Art Leccinum scabrum zeigen dagegen kein Grauen des Fleisches.

    FG

    StephanW

    Hallo Kilian,

    es ist nicht tragisch, wenn hier die Art nicht benannt werden kann. Sammelt man Täublinge (und das sind welche), kann man sich an die Täublingsregel halten: mild schmeckende sind essbar, scharf oder bitter schmeckende nicht.

    Fragst du Täublinge an, darfst du sie nicht unter Kunstlicht fotografieren, sonst wird die Hutfarbe verfälscht (sind die hier jetzt braun, violett, rot, ziegelorange...?), und dann hat man bei Täublingsfotos einfach nullkommanull Erkennungschance.

    FG

    StephanW

    Nein, es sind einfach die für diese Arten günstigen Witterungsbedingungen. Heißer Sommer, dann plötzliche Abkühlung. Genau dieses Wetter lieben die Boleten.

    FG

    StephanW

    Hallo Sören,

    hierzulande gibt es noch den Hainbuchenröhrling (Leccinum carpini/pseudoscabrum) mit sehr ähnlichem Verfärbeverhalten und etwas blasserem Gelb der Röhrenmündungen. Dessen Hutfarbe ist braun wie bei einem gewöhnlichen Birkenpilz, wohingegen die Hutfarbe typischer Gelbporiger Röhrlinge blasser bräunlich mit einem leichten Orangeton ist.

    Bei deinem Fund wäre ich mir nicht zu 100 % sicher, welcher der beiden es nun ist.

    FG

    StephanW

    Ja, die Trichterlinge! Sehen sie wie im Buch und "vorschriftsmäßig" aus, sind sie schnell bestimmt. Aber wehe, sie sind untypisch gewachsen, dann wird es schnell knifflig.

    FG

    StephanW