Beiträge von StephanW

    Hallo MisterX,

    besten Dank für die Beweisfotos, genauso kenne ich diese KOH-Reaktion. Nun musst du nie mehr einen Geschmackstest bei Cortinarius infractus agg machen.

    Hallo Andy,

    diese KOH-Reaktion hat C. infractus exklusiv und verlässlich, daher meine Anmerkung, dass man von C. infractus zum Bestimmen keine Kollektion braucht. Bei 99,5 % aller Cortinarien braucht man selbstverständlich eine Kollektion, das wollte ich nicht in Frage stellen, und da fühle ich mich auch falsch verstanden.

    FG

    StephanW

    Hallo zusammen,

    kann sein, dass es hier schon gesagt wurde, aber den Cortinarius infractus gibt es nicht, es handelt sich stattdessen nach aktueller Forschung um ein Aggregat bestehend aus knapp 10 verschiedenen Arten, daher auch die enorme morphologische Variationsbreite. Die verschiedenen Arten sind in LUDWIG, Pilzkompendium Band 4 gut und nachvollziehbar gegenübergestellt.

    Zur Bestimmung muss niemand in einen C. infractus agg. hineinbeißen. Man schmiert einfach etwas KOH20% auf den Hutrand, da wird es dann kurzzeitig türkisblau und später gelblich. Das machen anscheinend alle Arten des Aggregats, und jeder intakte Fruchtkörper. D. h. zur Bestimmung von C. infractus agg. braucht man keine Kollektion und auch keine Jungexemplare.

    FG

    StephanW

    Wie schon vor einiger Zeit gesagt: Denkfehler. Nur weil dir keine Gegenbeispiele genannt werden, bedeutet das nicht, dass du glauben solltest, dass deine Regeln stimmen. Ein echter Pilzexperte könnte dir zu jeder deiner Regeln Gegenbeispiele bringen - nur verspürt niemand Lust dazu. Das liegt z. T. auch an deiner Art zu diskutieren. Manche fühlen sich dadurch unter den Tisch geredet. Du argumentierst und argumentierst mit dem Ziel, dass du letztlich Recht hast. Du möchtest auch keine kritische Rückmeldung, sondern eigentlich nur Bestätigung und Lob für deine investierte, zugegeben umfassende geistige Arbeit. Ich entschuldige mich dafür, dass ich in diese Rückmeldungs-Falle getappt bin, das wird nicht mehr vorkommen, das verspreche ich dir.

    Auch habe ich nirgends geschrieben, dass du Anfänger behelligst, wie du behauptest. Ich hatte nur darum gebeten, Anfänger damit nicht zu behelligen. Um diesen Bedeutungsunterschied wahrzunehmen, braucht es eine einigermaßen emotionslose Sicht auf den Diskussionsgegenstand, was ich hier nicht erkenne. Oder anders: du verstehst, was du verstehen willst, und das macht es für mich anstrengend. Rückblickend war aus meiner Sicht ein Fehler, das Rückmelden und Diskutieren überhaupt begonnen zu haben.

    Aber ich kann Mister X sehr gut verstehen: Eine logische Spielerei probieren und dies von den Experten hier prüfen lassen. Ich finde das interessant. Mich würde es auch interessieren, ob jemand diese Regeln widerlegen kann.

    Hallo Myzelio,

    nichts anderes habe ich doch gemacht. Das Problem ist offensichtlich, dass das ablehnende Ergebnis der Prüfung dem Gegenüber nicht gefällt und er daraufhin meint, sich verteidigen zu müssen.

    Mit "auseinandernehmen" hat das nichts zu tun, man sollte "inhaltlich ablehnen" keinesfalls verwechseln mit "auseinandernehmen", da letzteres immer auch eine persönliche Komponente hat. Wenn meiner Meinung nach etwas gesagt gehört, sage ich es. Wenn darauf dem Diskussionspartner ein Zacken aus der selbst aufgesetzten Krone brechen sollte, sage ich es trotzdem. Und wenn man eine selbsterstellte logische Spielerei in einem Internetforum zur Diskussion stellt, muss man stets mit argumentativem Gegenwind rechnen, zumal wenn man sich mit Pilzen noch nicht wirklich gut auskennt.

    Ich gehe jedenfalls nicht von meiner Meinung ab, dass diese Liste für Anfänger nichts taugt, nicht einmal als logische Spielerei. Es bleibt das Problem der "Halbvergiftung" oder der "Ein-bisschen-Vergiftung", was ich einem Anfänger gegenüber nach wie vor verantwortungslos halte. Wenn das persönlich genommen wird, nun, dagegen kann ich nichts machen. Ich finde es höchstens schade, überhaupt eine Rückmeldung gegeben zu haben. Wenn man wirklich ernsthaft eine Rückmeldung einholen wollte und sie dann kommt, bedankt man sich nach meinem Verständnis höflich für die Rückmeldung und nimmt sie so hin, aber man argumentiert nicht gegen. Sonst kommen Leute vielleicht auf die Idee, demjenigen besser keine Rückmeldung mehr zu geben, um unerquickliche, schnell ins Persönliche abdriftende Diskussionen zu vermeiden.

    Eine positive Rückmeldung zu der logischen Spielerei habe ich hier jedenfalls noch nicht gelesen, das sagt schon einiges aus.

    FG

    StephanW

    Hallo,

    in deinem Startbeitrag sind ganz viele Themen gleichzeitig angesprochen, so dass man schnell den Überblick verliert, worauf genau du hinauswillst. Nur so viel: man sollte Pilze anderen Leuten (Verwandte, Nachbarn...) nur dann schenken, wenn man sich 100%ig sicher ist, um welche Art es sich jeweils handelt, und dass diese essbar sind. Pilze, die man so schlecht kennt, dass man sie in einem Internetforum anfragen muss, verschenke man besser nicht, das kann fatal enden.

    Vielleicht habe ich da jetzt schon wieder in deinem Beitrag was falsch verstanden, das kann natürlich sein.

    FG

    StephanW

    Die Liste war nie dafür gedacht, dass man damit direkt Speisepilze identifizieren kann.

    Vielmehr war sie gedacht als zusätzliche Sicherheit bei der Pilzbestimmung, um Pilze zu finden, bei denen man auch wenn man sich in der Art irrt, nicht an tödliche Pilze geraten kann. Zur Risikominimierung sozusagen.

    Aber so arbeitet ein Pilzsammler nicht, bzw. er sollte so nicht arbeiten, da herrscht maximale Vergiftungsgefahr, und wir im Pilzverein versuchen ihm genau das auszutreiben. Entweder man kennt einen Pilz genau als essbar, dann kann man ihn essen, in jedem anderen Fall darf man ihn nicht essen. Vergiften tun sich keine Leute, die sich mit Pilzen überhaupt nicht auskennen, sondern Leute mit Halbwissen und Selbstüberschätzung. Das mit der Positivliste von 8 bis 10 Pilzen ist nicht ein mögliches Vorgehen unter vielen, es ist das einzig sichere Vorgehen!

    Hat jemand ein Gegenbeispiel wo eine der Regeln nicht stimmt? Das war meine Frage.

    Hallo MisterX,

    du unterliegst da einem Denkfehler. Aus den nicht zurückgemeldeten Gegenbeispielen solltest du keinesfalls ableiten, dass deine Regeln stimmen.

    Nur kurz soviel: man hat in Ostasien einen tödlich giftigen Täubling entdeckt, von dem hierzulande kein Pilzsammler was weiß. Das mit den roten Täublingshüten stimmt auch so nicht, im Gegenteil: Viele hierzulande bekannten giftigen Täublingsarten haben rote oder rötliche Hüte. Man kennt auch genügend giftige - wenn auch nicht tödlich giftige, aber das halte ich sowieso für eine rein akademische Unterscheidung - rosastielige Pilze, z. B. den Rosa Rettichhelmling oder den Zitronenblättrigen Täubling oder andere rosastieligen Risspilze und Schirmlinge als die von dir wahllos aufgezählten Arten. Der Satanspilz wird blau, der Laubfreundtrichterling sport blassrosa. Und so weiter und so fort, Gegenbeispiele zu den anderen Punkten schenke ich mir.

    Also Klartext statt Höflichkeitsfloskeln, dir verlangt offenbar danach: deine Auflistung taugt für die Pilzsammlerpraxis nichts. Oder glaubst du, dass ein Pilzsammel-Anfänger deine Regeln im Kopf hat und sie anwendet (anwenden kann), wenn er Pilze suchen geht?

    Wenn dein Regelkompendium für dich selber als Pilzesucher was taugt, will ich das nicht in Abrede stellen, aber behellige bitte keine anderen Anfänger damit.

    FG

    StephanW

    Hallo Andre,

    du kannst in der praktischen Prüfung sagen, dass das ein Safranschirmling ist, und ihn nicht freigeben. Du kannst auf die Rückfrage: "wieso gibst du ihn nicht frei?", die dann wohl kommen wird, warten und dann deine Sicht der Dinge darlegen. Mit Chlorophyllum olivieri habe ich selber noch nie ein Problem gehabt, obwohl ich ihn schon oft gegessen habe, auch die anderen Mitglieder in unserem Pilzverein hatten noch nie Probleme. Daher kann ich nachvollziehen, dass er auf der Positivliste steht. Chlorophyllum rhacodes habe ich selber noch nie gegessen und habe auch nicht vor, es jemals zu tun. Als PSV gebe ich ihn auch nicht frei.

    Wichtig ist, dass du erkennst, welcher Pilz es ist. Liegt ein Gift-Riesenschirmling (Chlorophyllum brunneum oder molybdites) vor dir, wird glaube ich schon erwartet, dass du ihn nicht einfach so als Safranschirmling abtust. Giftpilze müssen in der praktischen Prüfung i. d. R. benannt werden.

    FG

    StephanW

    Ingwer ist sicherlich ein besserer Kandidat, auch Isländisch Moos (= "Islamoos"). Sehr gut soll auch der Schleim grüner Zwiebelschlotten sein, den man z. B. mit Honig vermischen kann.

    Eine Erkältung dauert halt ohne Behandlung eine Woche, mit Behandlung sieben Tage. Der menschliche Körper bewältigt in der Regel Erkältungen auch ohne Hilfsmittel, wichtig ist ausreichende Flüssigkeitszufuhr wegen der Auswurfschleimbildung, viel Schlaf (unterstützt mit Ibu?) und das Vermeiden jeglicher Anstrengungen, da solche aufs Herz gehen können.

    FG

    StephanW

    Hallo zusammen,

    die Nebelkappe ist hier aufgrund der Angabe des Geruchs gut möglich, aber auch solche Sachen wie Laubfreundtrichterling oder sogar Riesenrötling. Fazit: ohne exakte Angabe von Sporenpulverfarbe ist hier wenig zu machen. An Mönchskopf oder Büchelrasling glaube ich hier eher nicht.

    FG#StephanW

    Hallo Martin,

    Clitocybe gibba kenne ich mit weißem oder zumindest sehr blassem Stiel. Ist der Stiel dagegen hutfarbig, ist es meistens Clitocybe costata. Außerdem schwirrt seit einiger Zeit eine giftige Art namens Clitocybe amoenolens durch die Literatur, die wohl mit Clitocybe gibba verwechselt werden kann und ihr sehr ähnlich sieht (aber gottlob anders riecht).

    FG

    StephanW

    Am häufigsten war an Holzresten ein noch nicht bestimmter gelb-orangener Saprophyt zu beobachten (Hutdurchmesser 1 bis 4 cm, Wuchshöhe bis 4 cm, Lamellen gelb bis hellbraun, nicht unbedingt angenehmer Geruch und Geschmack (Bilder 2-1, 2-2 und 3).

    Boah, den hast du gekostet? Weißt du, was das theoretisch hätte sein können, wenn es dumm gelaufen wäre? Kleine braune Pilze mit silbernen Fasern am Stiel, die auf Holz wachsen (noch dazu Nadelholz!), darf man never ever kosten. Sorry, ich muss das so schreiben, damit es keiner von den Lesern nachmacht.

    Dein zuletzt gezeigter Pilz gehört zu den Lacktrichterlingen (Gattung Laccaria). Such da mal nach, du wirst bestimmt fündig.

    FG

    StephanW

    Ich denke ..., dass eine konkrete Merkmalsliste auch Sinn machen könnte, insbesondere für Anfänger.

    Hallo MisterX,

    eine konkrete Merkmalsliste gibt es ebensowenig wie den berühmten schwärzenden Silberlöffel oder die ebenso berühmte schwärzende Zwiebel. Nach der Lehre der Kunst muss man jeden einzelnen Giftpilz mit seinen spezifischen Merkmalen auswendig lernen, wenn man die Giftpilze kennen will. Es reicht ja nicht mal aus, die Gattung zu erkennen,. da es in den einzelnen Gattungen ungiftige und giftige Arten gibt.

    Die von dir begonnene Merkmalsliste mit ihren vielen "gilt nur, wenn..." und "unbedingt abzugrenzen..." und anderen in Klammern gesetzten Anmerkungen ist ja auch nicht gerade anfängergeeignet. Außerdem: was soll eine Liste bringen, durch die nur die tödlich giftigen Pilze ausgeschlossen werden können? Tagelang im Krankenhaus unter Beobachtung zu stehen oder ein paar Nächte auf dem Klo zu verbringen ist schließlich auch kein Spaß.

    In unserem Pilzverein ist allgemeiner Konsens, dass gerade ein Anfänger viel besser und sicherer unterwegs ist, wenn er sich eine Positivliste von 8 bis 10 Pilzarten macht, diese intensiv auswendig lernt und dann konsequent nur diese 8 bis 10 Arten zum Essen sammelt. So vermeidet man Vergiftungen, nicht mittels gefährlicher Verallgemeinerungen.

    Darüberhinaus möchte ich noch anmerken, dass jeder Pilz, den man als Sammler nicht kennt, grundsätzlich als potenziell giftig einzustufen ist. Giftigkeit von Pilzen wird sozusagen über "freiwillige" menschliche Versuchskarnickel festgestellt, nämlich indem nach dem freiwilligen, unkundigen Verzehr mehr oder weniger schlimme Ausfallerscheinungen auftreten. Bei ganz seltenen Pilzen, die quasi nie gegessen werden, kann man infolgedessen nicht wissen, ob sie giftig sind oder nicht, da es an betroffenen Versuchskarnickeln fehlt. Die derzeit bekannten Giftpilze bilden auch nur einen momentanen Wissensstand ab, der selbstverständlich zeitveränderlich ist, m. a. W. ein als essbar bekannter Pilz kann plötzlich ein Giftpilz wein, weil der Wissensstand inzwischen fortschritt.

    FG

    StephanW

    Hallo,

    genau die gleiche Frage hatten wir gestern im Parallelthread diskutiert. Und auch hier halte ich einen Fälbling für wahrscheinlicher als einen Schüppling. Aber ohne den Geruch in der Nase zu haben, bin ich mir natürlich nicht sicher.

    FG

    StephanW

    Hallo Reike,

    im Formenkreis um den Butterrübling gibt es noch den Horngrauen Rübling. Der passt finde ich von der Farbe her noch besser.

    Einer von denen ist es auf jeden Fall, der Stiel ist auch ganz typisch.

    FG

    StephanW