Beiträge von StephanW

    Dann passt das aber nicht mit der Einstufung des Morchella-Syndroms als Vergiftungssyndrom, wie es die DGfM vornimmt. Eine Vergiftung setzt das Wirken eines (als solches identifizierten) Giftes voraus, sonst beruht das Syndrom auf Spekulation. Und wenn das Morchella-Syndrom selten ist, dann ist es auch falsch bei den häufigen Syndromen einsortiert. Dann muss generell in Frage gestellt werden, ob das nicht woanders hin gehört, z. B. zu den individuellen Unverträglichkeiten, sonst wird die Glaubwürdigkeit dieser Liste angekratzt.

    FG

    StephanW

    Hallo Daniel,

    Eine lose Sammlung meiner Gedanken:

    Bei manchen Pilzen kenne ich nur die wissenschaftlichen Bezeichnungen, weil es keine volkstümlichen gibt.

    Bei anderen muss ich sie auch immerzu nachschlagen

    Bei noch anderen ändern sich die wissenschaftlichen Bezeichnungen von Jahr zu Jahr, während die volkstümlichen bleiben, da merke ich mir dann lieber die volkstümlichen Namen.

    Und bei noch anderen ist es so, dass in Diskussionen die Anfragenden volkstümliche Namen wie "Braunkappe", "Bitterling", "Rotzerpilz" oder "Fette Henne" verwenden und sich dann wundern, dass niemand weiß, welche Pilzart sie meinen.

    Und letztlich ist es wichtiger, den Pilz hinter dem Namen und nicht nur den Namen zu kennen.

    Als mnemotechnischen Tipp zum Auswendiglernen von Pilznamen hätte ich, dass du den gefundenen Pilz vor dich hältst, ihn von allen Seiten anschaust und den wissenschaftlichen Namen 5 mal hintereinander laut sagst. Danach solltest du ihn auswendig können. Am besten im Gedächtnis bleibt er, wenn du direkt im Wald den Pilz mit seinem so gelernten wissenschaftlichen Namen im wortwörtlichen Sinne "ansprichst". Wenn du das ein paar Mal gemacht hast, siehst du nächstes Mal im Wald den Pilz und kannst sofort den wissenschaftlichen Namen sagen.

    Aus dem Buch Namen von Pilzen auswendig zu lernen, die man nie in der Realität findet, halte ich dagegen für ziemlich sinnlos.

    FG

    StephanW

    Hallo Veronika,

    besten Dank für die Links zu dem Morchella-Syndrom. Erstaunlich finde ich, dass es in der DGfM-Liste als "häufiges" (!) Syndrom bezeichnet wird und unter demselben Gliederungspunkt aufgeführt wird wie die bekanntesten anderen Vergiftungssyndrome mit Pantherpilz, Knolli & Co, die wirklich jeden treffen, der diese Pilzarten isst.

    Eigentlich ist es von der DGfM angesichts dieser von ihr selbst veröffentlichten Faktenlage vollkommen unverantwortlich, die Morcheln weiterhin als Speisepilze zu bezeichnen und sie nicht endgültig auf die Giftliste zu setzen! Mit anderen Pilzarten hat man dies schon bei deutlich geringerer empirischer Faktenlage getan, z. B. mit den Grünlingen.

    FG

    StephanW

    Dass wir uns richtig verstehen: auch ich finde es korrekt, auf einen vorhandenen bedenklichen Zustand der Morcheln hinzuweisen. Aber dieses Forum hat auch einen gewissen fachlichen Anspruch. Wenn der Zustand der Morcheln nicht verschimmelt oder stark verwest ist, ist es meines Erachtens nicht korrekt, aus Übertreibung das Gegenteil zu behaupten. So prägt sich bei den Mitlesern möglicherweise ein unzutreffendes Bild ein, und ich halte es schon für wichtig, dass die sich bei den Mitlesern einprägenden Bilder zutreffen.

    FG

    StephanW

    Hallo Fungiguy,

    zuerst musst du überlegen, welches Risiko du genau versichern willst. Eine Hundehaftpflichtversicherung ist für deine Zwecke vollkommen ungeeignet, diese sichert Schäden ab, die dein Hund Dritten zufügt (wofür der Hundehalter rechtlich haftet, und zwar verschuldensunabhängig, d. h. auch wenn der Hundehalter aus seiner Sicht sich nichts vorwerfen kann). Was du brauchst, ist eine Art Tier-"Krankenversicherung" bzw. eine Tier-"Sachversicherung". Schau mal bei Anbietern nach, die speziell für Landwirte und Tierhalter Versicherungen anbieten, z. B. die WGV-Versicherung.

    Edit: vielleicht weiß eine Tierarztpraxis Rat, hätte ich jetzt noch als Idee.

    FG

    StephanW

    Hallo Emil,

    Becherlinge sind grundsätzlich mikroskopierpflichtig, damit man überhaupt erst mal in die Gattung reinkommt (jodpositive oder jodnegative Asci, Sporenform, -größe, -ornament., Öltropfen...). Du fragtest, ob der Becherling Anthracobia subatra sein könnte, aber das ist ja nicht wirklich das, was du wissen wolltest, sondern ob er Anthracobia subatra ist, und dass lässt sich auf diese Weise nicht klären, da es hundert Becherlinge gibt, die so aussehen.

    FG

    StephanW

    Echt jetzt? Ich sehe keinen Schimmel auf den Böhmischen Verpeln oder eine etwaige starke Verwesung, sorry. Ein paar von denen sind angetrocknet, ja das vielleicht. Aber baks, da siehst du mal, wie es dir gehen kann, wenn du ein Foto von abgeschnippelten Morcheln und Verpeln postest. Ich selber würde so etwas nie tun und mich an meinen Funden still freuen. Dann behauptet keiner, dass deine Morcheln verwest sind.

    FG

    StephanW

    Hallo Ralph,

    statt neidisch in deinem Zimmer zu sitzen könntest du auch da hin fahren, wo die anderen ihre Funde machen. In den Taunus, um Morcheln zu finden, wäre ich jetzt nicht gerade gefahren. In Hessen gibt es etliche andere Ecken, wo man Morcheln nicht bloß sucht, sondern auch findet. Es dürfte relativ bekannt sein, wo das ist. Selbst an bekannten Stellen lässt sich immer noch etwas nachfinden, weil etliche Morcheln schlicht übersehen werden.

    Bei Fichtenzapfenrüblingen und Spitzmorcheln habe ich den Verdacht, dass die für dieses Jahr durch sind. Dagegen gibt es immer noch reichlich Speisemorcheln und seit etwa einer Woche auch reichlich Käppchenmorcheln. Die von Vielen geposteten Böhmischen Verpeln, die angeblich ein so starkes Jahr haben sollen, habe ich dagegen nicht finden können, die scheint es an meinen Morchelstellen partout nicht zu geben.

    Im Moment ist das pilzfeindliche Wetter ein relativ großes Problem, was mich manchmal an den geposteten angeblich tollen Funden etwas zweifeln lässt.

    FG

    StephanW

    Hallo Andre,

    den Kräuterseitling finde ich relativ lecker, und er hat meiner Erfahrung nach (diese nur mit gekauften Supermarkt-Exemplaren!) auch Eigengeschmack, etwa vergleichbar mit dem Austernseitling. Deine Erwartungen hinsichtlich des Kräuterseitlingsaromas und deine geschmackserfassenden Fähigkeiten kenne ich allerdings nicht. Fest steht, dass man mit dem Kräuterseitling natürlich kein Aroma etwa eines Parasols oder eines Riesenträuschlings ("Braunkappe") hinbekommt, aber dieses kann ja wiederum manch einem zu streng sein. Ist das denn öfters so, dass du ein Aroma nicht schmeckst, das andere sehr wohl wahrnehmen?

    FG

    StephanW

    Hallo zusammen,

    laut herrschender Literaturmeinung hat Entoloma vernum keinen mehlig-ranzigen Geruch, das habe ich jetzt auch recherchiert. Aber dennoch bleibt Entoloma vernum ein brauner Pilz, so wie Franzens Kollektion. Im übrigen hat die Artidentität dieser Kollektion keinen Einfluss auf die Artidentität der ursprünglichen Anfragepilze, dazu sehen sich die Rötlingsarten insgesamt alle zu ähnlich.

    Edit: bei den ursprünglichen Anfragepilzen könnte ich mich mit Entoloma plebejum rein makroskopisch anfreunden.

    FG

    StephanW

    Hallo Veronika,

    alles was du schreibst ist auch richtig und wahr und mir bekannt (vielleicht außer dass ein Apfelbaum zum Weitertragen reife Äpfel braucht; am Apfelbaum in meinem Garten fielen letztes Jahr wegen der Trockenheit alle Äpfel im Sommer unreif ab, und trotzdem wird er dieses Jahr wieder tragen, der Blütenansatz ist jedenfalls super!). Aber dieses Exemplar trug das entscheidende Bestimmungsmerkmal mit sich, es war also im Hinblick auf die Bestimmungsarbeit keineswegs zu klein.

    FG

    StephanW

    Hallo zusammen,

    der fragliche Pilz rechts oben wurde nicht durchgeschnitten. Und von dem Schnittbild des Pilzes links unten auf dasjenige des Pilzes rechts oben zu schließen, ist meiner Meinung nach unpilzsachverständig.

    FG

    StephanW

    Hallo zusammen,

    es ist mir nicht wirklich wichtig, welcher Pilz derjenige rechts oben letztlich war. Jeder darf anhand des vorliegenden Fotos glauben, was er mag. Es geht darum, an welchem Merkmal man überhaupt sehen kann, ob es eine Runzelverpel oder eine Käppchenmorchel ist.

    FG

    StephanW

    Man muss halt die Entscheidung treffen, ob einem der "Natur"schutz wichtig ist oder der Erkenntnisgewinn. Hätte Pilzmaxe die Käppchenmorchel, die mit ihrem Hut schon einiges aus der Erde draußen und in ihrer Art schon gut erkennbar war, wie vorgeschlagen in der Erde stecken lassen, wüsste er jetzt nicht, wie eine Käppchenmorchel aussieht und woran man sie zielsicher erkennt. Und die Käppchenmorchel wäre dann vielleicht von irgendeiner Schnecke gefressen worden.

    FG

    StephanW

    Hallo Andy,

    neutraler Geruch ist schon mal ungewöhnlich, die meisten Arten in dieser Gruppe riechen mehlig-gurkig-ranzig, ähnlich wie Mairitterlinge. Ich habe mittlerweile auch gegoogelt, dass E. saundersii ein Pilz bei Ulme ist und mehlig-ranzig riecht, d. h. ohne Ulme und ohne Mehlgeruch wohl kein E. saundersii. Andere "Frühjahres-Rötlinge" kommen auch unter ungewöhnlichen Begleitbäumen wie Roseaceen (Obstbäume, Rosen...). Ein Hinweis auf den möglichen Baumpartner wäre also nützlich.

    FG

    StephanW

    Hallo Andy,

    für mich ist das Sporenpulver rötlich genug für einen Rötling.

    Entoloma vernum wäre aber ein ziemlich brauner und kein ziemlich grauer Pilz, auch schon im Jungzustand.

    Es gibt bei den Rötlingen eine Sektion grauer, ziemlich fleischiger, im Frühling erscheinender Arten ("Frühlings-Rötlinge"), von denen manche einen glatten, manche einen striaten und andere einen filzig-glimmerigen Hut haben (z. B. Entoloma saundersii). Hierfür braucht es aber neben der Mikroskopie gute bis sehr gute Literatur. Jedenfalls würde ich den Pilz in dieser Sektion suchen.

    Wie war denn der Geruch des Pilzes?

    FG

    StephanW

    Hallo Pilzmaus,

    ob das wirklich alles Runzelverpeln sind, lässt sich aufgrund dieses Fotos nicht klären. Dir ist der kleine Braune rechts als ungewöhnlich aufgefallen. Nun, vielleicht ist das keine Runzelverpel sondern eine Käppchenmorchel. Klären lässt sich das durch einen Längsschnitt durch den ganzen Pilz. Bei der Runzelverpel ist der Stiel am Hutscheitel angewachsen, bei der Käppchenmorchel an der Hutmitte.

    FG

    StephanW