Beiträge von KopfPilz

    "Was danach geschah..."

    Meine Netzhexen sind noch einige Male (und teilweise in großer Zahl) aufgetaucht, wurden aber inzwischen von Maden entdeckt. Selbst in jungem Alter sind die Stiele jetzt schon zerfressen, aber die Hüte ließen sich oft noch gut verwerten. Was mich dann dazu verleitet hat, sie nochmal zuzubereiten und diesmal auch ganz ohne Beschwerden. - Dann kamen die Kopfschmerzen beim ersten Mal wohl doch von der Flasche Wodka an dem Abend, deren Haltbarkeitsdatum schon was länger abgelaufen war! -

    Nein, Quatsch. Also, für eure Statistik: mit Alkohol zusammen hab ich sie noch nicht probiert (und auch keine sehr großen Portionen), aber ohne scheinen sie mir jedenfalls keine Probleme zu bereiten.

    Hi...

    Zu Pilz 1:

    Bin heute nochmal an denen vorbei gekommen, und sie riechen tatsächlich ziemlich intensiv (wobei jetzt gar nicht sooo furchtbar übel...). Das war mir beim ersten mal gar nicht so aufgefallen. Stinkschirmling dürfte also passen.

    Zu Pilz 2:

    Dein Champignon hat einen doppelten Ring und ist deshalb kein Wiesen Camp.

    Oh, das hatte ich jetzt nicht als doppelten Ring erkannt. Ich glaube, ich verstehe auch nicht so ganz was damit überhaupt gemeint sein soll... ist es, dass der Ring sich sowohl an der Oberkante als auch an der Unterkante vom Stiel ablöst? Wenn es das ist, könnte ich das nachvollziehen.

    (Und der Pilz selbst wächst zwar auf Nadelstreu aber ganz in der Nähe (< 10 m) von einer großen Wiese auf der auch öfter mal Champignon-artige zu finden sind.)

    Zu Pilz 3:

    Kollar oder nicht kann ich leider auch nicht mehr zu sagen, als man auf dem Bild erkennen kann. Als ich den kleinen Pilz im Wald gefunden hatte, habe ich sofort an den Halsbandschwindling gedacht, der mir ein paar Tage vorher schonmal hier beim Durchblättern im Forum begegnet war. Bei genauerer Betrachtung musste ich dann aber feststellen, dass das Halsband bei meinem Pilz gar nicht so klar erkennbar war wie auf den meisten Bildern und es ja noch eine Reihe ähnlich ausschauender Arten gibt.

    Ausschließen würde ich allerdings Marasmius Wettsteinii (das Käsepilzchen :) ), da sich der Pilz definitiv auch in reinen Laubwaldabschnitten (ohne Nadelstreu) gezeigt hat.

    Hallo liebe Pilzfreunde,

    wer mag mir bei der Bestimmung dieser Erstfunde helfen? Wie immer schreibe ich jeweils zuerst meinen eigenen Bestimmungsversuch dazu und was mich dazu führt.

    Pilz 1: Igelschirmling (??)

    Mit 2 Fragezeichen, denn die Bestimmung scheint mir hier selbst nicht wirklich plausibel. Allerdings habe ich auch keine bessere Idee. Der Pilz sieht ein bisschen aus, wie ein Mini-Parasol, aber ohne Ring. Die Lamellen scheinen frei zu stehen. Der weiß-braun geschuppte wächst zusammen mit einem vermeintlich anderen, etwas kleineren, braunhütigen Pilz. Oder könnte es sich hier vielleicht sogar um zwei Ausprägungen / Altersstadien derselben Art handeln?


    Pilz 2: Wiesenchampignon (Agaricus Campestris)

    Der Pilz riecht diesmal ziemlich genau wie Champignons aus dem Supermarkt, deutlich anders als die Schafchampignons, die ich vor ein paar Wochen hier schonmal reingestellt hatte. Er ist auch etwas kleiner, und die Verfärbung geht deutlich mehr ins rötlich-braune als ins gelbliche. Ich vermute den Wiesenchampignon Agaricus Campestris:

    Pilz 3: Irgendein Schwindling (Marasmius Spec)

    Der Pilz ist sehr klein und tritt in großer Zahl auf (Laubwald, Mischwald). Einen besonderen Geruch konnte ich nicht feststellen. Kann man hier ohne Mikro weiterkommen als "irgendein Schwindling"?

    Pilz 4: Eine der Holzkeulen (Xylaria Spec)

    Vielleicht die Vielgestaltige Holzkeule? Der Pilz ist auf jeden Fall deutlich größer als die Holzkeulen, die ich im Frühjahr finden konnte...


    Für alle sachdienliche Hinweise zur Bestätigung / Widerlegung / näheren Eingrenzung der Bestimmungen bin ich dankbar!

    Hallo, der Schleimer hat sich inzwischen schon in braunes Pulver aufgelöst.

    Auffällig daran war wirklich die Farbe, wirklich leuchtend pink, nicht orange oder so. Stiele konnte ich nicht beobachten, die Struktur war eher so, wie ich sie von der gelben Lohblüte her kenne (nur halt in einer anderen Farbe). Aber gut möglich, dass sie zwischenzeitlich mal da waren.... Ich ordne den mal als unbestimmten Schleimpilz ein, wobei mir diese hier am plausibelsten erscheinen:

    Roter Kugelschleimpilz, Variet舩 Lachfarbiger Schleimpilz (TUBIFERA FERRUGINOSA VAR. COMPLANATA SYN. TUBIFERA FERRUGINOSA VAR. ARCYRIA, MYXOMYCET ARCYRIA)

    Fischeierschleimpilz, Lachsfarbener Schleimpilz (TUBIFERA FERRUGINOSA SYN. TUBIFERA FERRUGINEA)

    Rostfarbener Stielschleimpilz, Rostfarbener Stielkelchst舫bling (ARCYRIA FERRUGINEA)

    Hallo Veronika, danke für deine Einschätzung.

    Den Wulstling hatte ich vor allem mitgenommen, um potenzielle Verwechslungspartner vom Perlpilz ein bisschen kennenzulernen. An den Perlpilz würde ich mich demnächst wohl mal rantrauen, das Merkmal mit dem Röten scheint mir inzwischen schon sehr deutlich zusammen mit den anderen Kennzeichen; an die anderen Amanitas eher nicht, zudem die kulinarisch ja auch eh nicht so der Bringer sein sollen.

    Leider hatte ich von der Knolle beim Wulstling kein besseres Foto als das am Fundort. Nachdem es sich als hoffnungslos erwiesen hat, die Knolle von der Erde zu befreien hatte ich sie einfach ein bisschen angeschnitten auch mit der Idee zu schauen ob da dann vielleicht noch was rötet. (Und ohne daran zu denken, wie sich die einzelnen Wulstlinge dann unterscheiden ließen...)

    Schöne Grüße,

    Daniel

    Beide heute im Wald gefunden.

    Pilz 1: Amanita Excelsa / Grauer Wultstling

    Ring ist deutlich gerieft, daher würde ich den Pantherpilz ausschließen.

    Trotz diverser Fraßstellen konnte ich keine Rottöne sehen, daher würde ich den Pilz eher nicht für einen Perlpilz halten.

    An der Knolle konnte ich keinen deutlichen Rand erkennen, von daher denke ich, dass es eher nicht Amanita Porphyria ist.

    Geruchlich ist der Pilz unauffällig.

    Daher vermute ich hier den Grauen Wultstling (Amanita Excelsa).

    Was noch auffällig war, dass der Pilz am Wuchsort stark mit Erde bedeckt war.

    Pilz 2: Amanita Rubescens / Perlpilz

    Den hier würde ich recht sicher für einen Perlpilz halten: Ring gerieft und deutliches Röten sichtbar. Das einzige, was nicht so ganz im Buche steht, ist, dass der Hutrand auch leicht gerieft erscheint - was ich dann mal aufs junge Alter zurückführen würde.

    Die Sporenprobe über Nacht war leider ergebnislos - wahrscheinlich ist der Pilz einfach noch zu jung. Aber ich komme morgen nochmal an der Stelle vorbei und werde mir dann mal die Lamellen bei einem der reiferen Exemplare ansehen.

    Hi,

    hatte heute eine Zufallsbegegnung mit diesem Egerling hier. Bislang habe ich mir diese Gattung noch nie genauer angesehen, aber die kleinen waren trotz ihrer Wuchsstelle so hübsch, dass ich diesmal nicht anders konnte als ein Probeexemplar einzupacken.

    Hat einen leicht süßlichen Geruch, den man vielleicht als anisig beschreiben könnte. Verletzungen verfärben sich nach einer Weile so ins bräunliche (s. zweites Bild), zwischendurch geht der Ton vielleicht auch mal ins gelbliche.

    Ich würde den für Agaricus Arvensis, den weißen Anis-Egerling, halten. Dafür sprechen mMn die weißen Lamellen, das langsame "gilben" (wenn es denn nicht doch ein röten ist...), der Habitus und auch der Geruch.

    Was meint ihr?

    Wegen der Regenfälle diese Woche und weil im Park ja auch schon ein paar Hexen zu finden waren, zog ich heute in den Wald in der Hoffnung ein paar Flockis oder ähnliches ergattern zu können. Aber: nüx. Kein einziger Röhrling ließ sich blicken. Auch kein Frauentäubling, kein Pfifferling, kein.... Naja, dafür habe ich dann mal diese beiden Bestimmlinge eingepackt:

    Geruch ist etwas speziell, ein bisschen süßlich, fast schon aufdringlich.

    Mein best guess (hauptsächlich aufgrund der 123pilzsuche) wäre der Spindelige Rübling (Gymnopus Fusipes), hier scheinen eigentlich alle Merkmale soweit zu passen.

    Was meint ihr?

    Hi Pablo,

    danke für deinen Kommentar. Erstmal freue ich mich, dass wir bei der Gattungsbestimmung dann wohl schonmal einer Meinung sind. :)

    (Was für mich jetzt gar nicht so selbstverständlich ist, weil ich viele Pilze, wie z.B. den Ochsenröhrling immer noch nur von Bildern und Beschreibungen kenne...)

    Naja, nach allem was ich bisher so gelesen hab scheint die Bestimmung der Art bei den Neoboletussen ja ziemlich frickelig. Die Unterscheidung der Arten Erythropus/Luridiformis <-> Xanthopus ist ja auch noch relativ neu, und nach den Fungi Of Temperate Europe ist auch noch nicht so viel über die tatsächliche Häufigkeit der Xanthopen bekannt. Vielleicht auch nicht so verwunderlich, wenn die sichere Bestimmung nur mit Gen-Sequenzierung möglich ist?.

    Das Myzel an der Stelle scheint jedenfalls ziemlich mächtig zu sein - ich habs bloß etwas spät entdeckt. Es stehen da noch mindestens 5 Pilzleichen mit je ~20 cm Hutdurchmesser rum, die wohl noch aus der letzten Regenphase von vor zwei Wochen stammen. Von daher besteht denke ich ganz gut Hoffnung dass jetzt auch noch ein paar nachkommen - mal schauen, wie die dann so ausfallen...

    Hi, ich habe hier einen etwas ungewöhnlichen "Flocki" gefunden. Der Pilz stand in einer Parkumgebung auf einer Wiese in der Nähe von Buchen.


    Die eher helle Hutfarbe ließ mich vermuten, dass es sich wahrscheinlich um eine Netzhexe handelt. Aber, es zeigt sich, dass weder im Stielfleisch noch im am Röhrenboden Rottöne vorhanden sind:

    Besonders interessant scheint mir die Stieloberfläche, die fast vollständig gelb ist, mit nur mini-feinen rötlichen Flocken (hier ein Stück rausgeschnitten, da sonst zu stark vom Hut überdeckt):

    In der Nähe fanden sich noch eine Menge ziemlich riesenhafter, aber schon vergammelnde Exemplare, hier mal ein Beispiel:


    • Da weder Stielfleisch noch Röhrenboden Rottöne aufweisen + kein Netz zu sehen würde ich die Suillelus-Arten ausschließen.
    • Weil wirklich alles an dem Pilz stark blaut, würde ich noch Imperator-Arten einmal kurz in Betracht ziehen, aber hier scheinen mir weder die Farben noch der Habitus der älteren Exemplare der vermeintlich selben Art zu passen (hier hab ich leider keine guten Bilder).
    • Bleibt also Neoboletus. Beim "normalen" Flocki war mir bislang allerdings noch nie so ein Hut begegnet (Farbe + schnelles Blauen) und auch der Stiel zeigt ja nicht wirklich Flocken.
    • Das bringt mich dann zur Vermutung Neoboletus Xanthopus. Von einer blauenden Huthaut habe ich hier zwar auch noch nichts gelesen, aber der Stiel und der etwas hellere und glattere Hut würden ja passen...

    Danke @Boris für die Bestägigung. Bei 2 war ich mir anfangs nicht sicher, ob es sich vielleicht auch um eine der Samthäubchen-Arten handeln könnte, die auf Bildern manchmal ziemlich ähnlich aussehen. Hat aber weißes Sporenpulver, was dann wohl den Nelkenschwindling bestätigt.

    100%-ig ist die Bestimmung nicht aber es spricht vieles dafür. Hutfarbe und -beschaffenheit, der orangene Röhrenboden, die Statur, das zum Flocki eher weiche Stielfleisch und dessen Oberfläche, selbst der Fundort in einem Park paßt zur Netzhexe nur das da eben kein Netz ausgebildet wurde. Ich war auch perplex und habe den Fund hier zur Disskussion gestellt.

    Danke für den Link, sehr interessanter Thread, der mich so ein bisschen mal wieder mit dem Eindruck zurücklässt, dass selbst scheinbar bekannte Pilze manchmal echt schwierig zu bestimmen sein können....

    Hi,

    ich habe hier ein bisschen mitgelesen und frage mich gerade:

    Die haben überhaupt kein Netz und sind trotzdem welche.

    Hmm... Es ist kein Netz zu sehen, die Poren haben für meinen Blick eine etwas untypische Farbe (zu Purpur-rot), und der Hut auch (etwas hell). Was mir da gerade völlig unverständlich ist: Wie kannst du da überhaupt zur Überzeugung kommen, dass das auf jeden Fall Netzhexen sein müssen?

    Bitte nicht falsch verstehen: Ich möchte hier nicht deine Kenntnis anzweifeln, sondern verstehen, wie man bei so untypischen Exemplaren überhaupt zu einem sicheren Bestimmungsergebnis kommen kann.

    Fund 1

    Vor zwei Wochen auf Totholz, unbestimmte Baumart. Der Pilz war dort im letzten Herbst schon zu sehen und ich habe mich gefragt, ob es sich da wohl um Stockschwämmchen (Kuehneromyces Mutabilis) handeln könnte. Vor zwei Wochen waren da eine Menge kleiner Exemplare, wenn auch viele nicht im guten Zustand. Hut ist stark hygrophan und am Stiel meine ich kleine Schüppchen zu erkennen. Geruch ist angenehm. Sporen wollte mir der Pilz nicht zeigen.

    Und noch ein Makrobild von der Stieloberfläche:

    Fund 2

    Auf einer Wiese, in der Nähe zwei Nadelbäume verschiedener Art (ich meine Zypresse und Eibe). Wuchs dort in großer Zahl, leider habe ich kein Bild vom Fundort. Geruch kaum wahrnehmbar. Ich hätte hier den Nelkenschwindling (Marasmius Oreades) in verdacht.

    Vielen Dank schonmal fürs ansehen!

    Hier mal ein paar Fotos von der seltenen, madenfreien Spezies:

    Zur Verträglichkeit bei mir kann ich noch nichts sicheres sagen. Nach der Kostprobe am Samstag Mittag (ca. 1 Hut, gut durchgegart) hatte mein Magen zwar keinerlei Probleme, aber am Sonntag Morgen hatte ich leichte Kopfschmerzen. Keine Ahnung ob die jetzt was mit dem Pilz zu tun hatten oder nicht... ich werde jedenfalls erstmal noch vorsichtig mit denen umgehen und schauen ob sich das wiederholt.

    Hi,

    ja super Rezept Andy. Auch eine gute Idee für Leute, die den Geschmack von Pilzen, aber nicht deren Konsistenz mögen. :) Letzten Herbst hatte ich so eine Butter mit verschiedenen Pilzarten ausprobiert:

    • Parasol-Stiele ***** (auch mein Favorit echt super lecker mit nussiger Note)
    • Violette Rötelritterlinge **** (überraschend gut, kräftiger Geschmack)
    • gem. Röhrlinge ** (Maronen, Rotfuß, Steinpilz; Geschmack war etwas muffig, was vielleicht auch daran gelegen haben könnte dass ich für das Pilzpulver die Exemplare "zweiter Wahl" benutzt habe, die schon ein bisschen matschiger aber mir gerade noch benutzbar erschienen)
    • Schopftingling-Stiele ** (nicht mein Fall)

    Natürlich auch hier: immer das Pulver gut anschwitzen, vor allem bei den Rötelritterlingen, die Roh giftig sind!

    Alles klar, und danke für eure Berichte. Mein Fund ist wie gesagt tatsächlich noch schön frisch und (größtenteils) madenfrei (bei 2 von den Pilzen hatte sich dann doch schon eine Made am Stiel vergangen, der Hut ist aber komplett top). Ich habe daher beschlossen mir heute eine kleine Portion davon zu braten und den Rest für spätere Verwendung zu trocknen.