Beiträge von KopfPilz

    Melde Sichtung eines Hexenrings unbekannter Pilzobjekte.

    Die Objekte haben eine Größe von ca. 5 - 20 cm und die Form eines Trichters.

    Die Objekte verströmen einen merkwürdigen puderig-süßlichen Geruch und haben eine nahezu perfekte Form und Oberflächenbeschaffenheit.

    Lokale Geheimdienste vermuten, dass es sich bei den fraglichen Objekten um Köpfe von Klosterbewohnern handeln könnte.

    Ein Exemplar wurde zum Zwecke der wissenschaftlichen Untersuchung entführt. Eine Verspeisung ist nicht geplant, um die jungen diplomatischen Beziehungen zu dieser Art nicht unnötig aufs Spiel zu setzen.

    Schöner Korb!

    Die rechts im Korb würde ich für Reizker halten, wobei ich nicht sagen kann welche genau. In der Mitte sind Maronen und Steinpilze (ist der dunkelhütige da ganz oben auch ein Steini?).

    Aber die kleinen da links kann ich gar nicht erkennen. Was ist das?

    Trotzdem sind auch langjährige Speisepilze nicht davor gefeit, auf der Giftpilzliste zu landen. So ging es beispielsweise dem Kahlen Krempling vor ein paar Jahrzehnten (klingt jetzt schon irre lange her, aber als ich anfing, Pilze zu sammeln, war das noch frisch genug, dass ich noch auf mehrere nicht-antike Pilzbücher gestoßen bin, die ihn als Speisepilz führten), und dem Grünling erst vor wenigen Jahren. Beide gelten jetzt als potenziell tödlich giftig. Auch die Nebelkappe ist jetzt kein Speisepilz mehr, wenn auch nicht tödlich giftig, und der Schwarzblauende Röhrling ist wegen des Arsengehalts von der Speisepilzliste der DGfM geflogen.

    Hi Sabine,

    stimmt, ich kenne diese Geschichten. Was dann wohl daran liegt, dass die auftretenden Symptome bei diesen Pilzen doch relativ selten sind: Selten genug, dass die allermeisten, die die Pilze essen nie etwas davon bemerken, aber oft genug, dass sie heute nicht mehr als sicheres Lebensmittel gelten können. Die Giftigkeit fällt dann nur auf, weil der Pilz immer wieder gegessen wird, oft genug als dass die seltenen Vergiftungserscheinungen irgendwann mit dem Pilz verknüpft werden können, wie z.B. in dieser Studie über den Grünling im Jahr 2001. Zwar habe ich gerade keinen Parallelweltengenerator zur Hand, aber ich würde mit dir wetten, dass wenn der Grünling von Anfang an nicht als exzellenter Speisepilz sondern als "ungenießbar, aber ungiftig" gegolten hätte, er diesen Status noch heute hätte.

    Hi Biologe und danke dir für deine Mahnung zur Vorsicht. Ich hatte das vielleicht etwas unglücklich formuliert - natürlich möchte ich beim Sammeln alle Merkmale in Betracht ziehen, aber es schadet ja nicht, noch ein weiteres zu kennen.

    Und da bleibt ja die Frage bestehen - ist diese Beschaffenheit der Huthaut ein weiteres gutes Charakteristikum für Lepista, oder gibt es Cortinarien, die eine ähnliche Beschaffenheit haben? Wenn ja, welche?

    Das ist wohl eine Einstellungssache. Wenn ich wirklich lernen möchte, versuche ich zunächst die Bestimmung selbst und lasse sie nachher von der KI überprüfen. Dann habe ich mMn den größten Lerneffekt, denn ich vermeide, dass ich mir meine eigenen Fehler einpräge, was ohne die Überprüfung der AI ja leicht passieren könnte. Wenn ich die Bestimmung aber gar nicht erst selber versuche und nur die AI frage, dann lerne ich da auch nicht viel bei - klar.

    In der Hinsicht wäre eine gute AI halt ein bisschen wie ein sehr wortkarger Experte, der dich überall begleiten kann. Ich könnte mir von dem das denken abnehmen lassen und immer nur fragen "Was ist das?" etc. oder - wenn ich lernen möchte - versuche ich die Bestimmung erstmal selbst und Frage dann nach, ob ich richtig liege.

    Zur Unterscheidung der Lila Rötelritterlinge von ihren "schleierhaften" Verwechslungspartnern werden ja meist die folgenden Merkmale genannt:

    • Geruch (Lepista: Multisaft, Bocks-Dickfuß: Ziegenkäse, andere Lila Cortinarien (?))
    • Schleier(reste) (Lepista: keine, Cortinarius: ja)
    • Sporenpulverfarbe: (Lepista: blaßrosa, fast weiß, Cortinarius: braun)
    • evtl. Lamellenbeschaffenheit (Lepista: verschiebbar / ablösbar, Cortinarius: nicht so (?))
    • evtl. Standort (Bocks-Dickfuß nur bei Nadelbäumen, Lepista überall)

    Jetzt meine Frage. Bei den Rötelritterlingen fällt mir auf, dass die Hutoberfläche so einen leichten gummiartigen Glanz hat und sich auch ein bisschen so wie Gummi anfühlt. Jetzt sind mir die Dickfüße noch nie im Wald begegnet, aber haben die auch so einen Hut - oder könnte man die schon allein daran unterscheiden? Auf Fotos sieht es für mich so aus, als wäre der Hut schon deutlich anders beschaffen, aber das kann ja auch manchmal täuschen.

    [...] damit als Mensch etwas gut zu lernen, ist meiner Meinung nicht erfolgsversprechend.

    Das würde ich so nicht unterschreiben. Es hilft mir ja schon sehr beim lernen, wenn ich auf Bestimmungsfragen eine schnelle und zuverlässige Antwort vom Typ (richtig | falsch | unzureichende Datenlage) bekommen kann. Klar hilft es, wenn man darüber hinaus noch strukturiertes Grundlagenwissen hat, um die Ergebnisse schneller einordnen zu können, aber eine gute AI kann schon sehr beim lernen helfen - selbst wenn sie ihre Entscheidungen nicht erklärt.

    Ich spiele selbst das Brettspiel Go, und da ist es nicht allzu lange her (2016), dass AIs menschliche Spieler an Spielstärke überholt haben. Vor allem anfangs war oft die Meinung zu hören, dass AIs menschlichen Spielern beim lernen nicht viel helfen können. Witzigerweise hatte Fan Hui, der als erster Profispieler der Welt mit Alpha Go trainieren konnte, genau zu dieser Zeit wohl einen ziemlichen Spielstärkeschub bekommen. Inzwischen wird an sehr effektiven AI-basierten Lerntools gearbeitet, im Grunde sind das AIs, die menschlichen Spielern ihre Entscheidungen besser "erklären".

    Danke nochmal an alle für die hilfreichen Antworten! BLV und Kosmos sind also beide brauchbar und ähneln sich sehr. Zur Ergänzung gibt der "Grundkurs" von Rita Lüders gute Erklärungen für Einsteiger. Und als ein wirklich umfangreiches Werk bieten sich die FOTE an. Daran, dass so ein Buch wie FOTE schnell vergriffen sein könnte und dann im Preis steigen hätte ich jetzt auch nicht direkt gedacht. Im Zweifel hätte man damit dann ja sogar eine kleine Wertanlage... :)

    StephanW, huehnchen69

    Dann sieht es wohl so aus, dass auf längere Sicht für mich kein Weg an den FOTE vorbeiführt...

    Also, ich wollte auch nicht sagen, dass das Buch für das was es leistet zu teuer ist, bloß lagen Preis und Umfang des Buches eben außerhalb meiner Vorstellung. Das einzige Buch, was ich bislang besitze ist wie gesagt der Kosmos Pilzführer in der kleinsten Version, und von da zu den FOTE ist es schon ein ziemlicher Sprung. Ich hatte mehr an so etwas an der Größenordnung vom "großen BLV" gedacht, was aus meiner momentanen Sichtweise eben schon recht umfangreich ist.

    niclodemus

    Danke für den Tipp. Die beiden Bücher hatte ich vorher schon in die engere Auswahl gezogen und es ist gut zu wissen, dass Leute hier sie benutzen und damit zufrieden sind.

    Ich werde dann wohl nochmal in mich gehen und überlegen, wie umfangreich meine nächste Buchanschaffung denn nun sein soll.

    Nochmal vielen Dank für eure bisherigen Kommentare und Empfehlungen! Weitere Meinungen und Tipps werden natürlich nach wie vor gerne gelesen....

    Hat jemand z.B. Erfahrungen mit dem "großen Kosmos Pilzführer" oder dem "großen Bestimmungsbuch" von Lassoe?

    Hi Andy,

    danke für den Hinweis. Die Suchfunktion hatte ich schon genutzt, aber so leicht findet sich da gar nichts. Mit einer Suche im Volltext nach "Pilzbuch" finde ich jede Menge Threads, wo irgendjemand das Wort erwähnt. Aber wenn ich die Suche auf den Betreff beschränke, finde ich gerade mal eine handvoll Einträge für dieses Jahr, davon viele in denen Nutzer ihre eigenen Bücher bewerben, oder Kaufgesuche. Das ist schön und gut, aber mich würden v.a. Meinungen und Erfahrungswerte von euch zu aktuellen Werken interessieren.

    Aus diesem Thread hier

    Pilzbuch mit aktuellen Taxa

    nehme ich die Empfehlung "Fungi of Temperate Europe" mit, was wohl eine Art Standardwerk zu sein scheint, kann man das so sagen? Scheint jedenfalls ein super Buch zu sein und auch auf die meisten Punkte von mir zuzutreffen. Allerdings ist der Preis nicht ganz ohne und ich würde auch vielleicht erstmal ein deutschsprachiges Buch bevorzugen. Vielleicht im Moment gerade noch eine Nummer zu groß für mich. Hat jemand noch weitere Empfehlungen, für einen fortgeschrittenen Anfänger?

    Hi,

    kann mir jemand ein Pilzbuch empfehlen? Folgende Punkte sind mir wichtig:

    • Umfangreich sollte es sein, mindestens 1000 Arten, so dass bei einem beliebig aus dem Wald gegriffenen Pilz die Chancen gut stehen, ihn im Buch wiederzufinden
    • Reich bebildert und mit ausführlichen Beschreibungen, so dass eine zuverlässige Bestimmung möglich ist,
    • Möglichst korrekt und dem neusten Stand der Forschung entsprechend,
    • Ein paar Erklärungen zum Vorgehen bei der Pilzbestimmung, Erläuterung der Merkmale etc., vielleicht auch ein allgemeiner Bestimmungsschlüssel. Ich habe zwar inzwischen schon eine ganz gute Vorstellung der meisten Merkmale, würde hier aber gerne Wissenslücken schließen.
    • Erklärung zu den Gattungen und der Einteilung der Pilze wären schön,
    • Hintergrundwissen über das Leben der Pilze und ihre kulturelle Bedeutung wären noch ein super Pluspunkt.

    Falls die Wünsche nicht alle in einem Buch zu haben sind, dann könnt ihr mir gerne auch zwei oder mehr Bücher empfehlen. :)

    Was für mich keine Rolle spielt, ist ein handliches Format. Für Unterwegs hab ich schon 2 Apps und den "Kosmos Pilzführer für unterwegs".

    ... Da schauen wir, dass wir einwandfreie, noch komplett weiße Fruchtkörper sammeln, bei denen die Autolyse noch nicht begonnen hat. Und dann wird diese künstlich herbeigeführt? Entschuldigt bitte, aber da weiß ich nicht so recht, was ich davon halten soll. :smilec:

    Ja, mir kommt das wie gesagt auch ziemlich kurios vor. Aber gibt es für die Regel mit den reinweißen Fruchtkörpern bei den Tintlingen tatsächlich gesundheitliche Gründe oder ist das mehr so ein Ekel-Ding? Falls da jemand fundiertes Wissen zu parat hat: Bitte her damit!

    Im Internet bin ich noch auf folgende interessante Aussage gestoßen:

    Zitat

    In later stages they can be used to make mushroom ketchup, but for general eating only young caps with pale gills should be used.

    Also, scheinbar achten sie bei der Verwendung zur Ketchup-Herstellung auch gar nicht unbedingt darauf, ob die Pilze noch reinweiß sind - was ja dann dafür sprechen würde, dass die reinweiß-Regel rein geschmackliche Gründe hat. Allerdings ist das auch die bislang einzige Quelle, die ich zu der Aussage finden konnte, deshalb würde ich das nochmal mit Vorsicht genießen.

    Weiterhin scheint sich die Herstellung von Pilzketchup nicht nur auf Tintlinge zu beschränken, sondern alle möglichen Pilze können dafür verwendet werden. Rezepte findet man schnell, wenn man einfach mal nach "mushroom ketchup" googlet. Pilzketchup ist laut Wikipedia (link siehe oben) sogar deutlich älter als Tomatenketchup und war im England des 18. Jhdt äußerst beliebt. Tomaten waren denen zu der Zeit wohl eher suspekt, da es sich ja um Nachtschattengewächse handelt, von denen viele gefährlich giftig sind...

    Hm... ja schade, ich dachte, wenn ich jemanden finde, der das schonmal ausprobiert hat, dann hier! :D

    Bald ist ja auch Halloween und das Gericht könnte da ja schon irgendwie passen, hehe...

    Ehrlich gesagt hab ich aber auch keine Vorstellung, welche Farbe der "Ketchup" dann am Ende haben soll. Und wegen der Temperatur vermute ich mal dass die 200° jetzt eher als Scherz gemeint waren....

    Also, der Pilz stand in einem Laubwald, hauptsächlich Buchen, aber vermutlich auch andere Bäume in Reichweite. Genaueres kann ich gerade leider nicht dazu sagen. Damit wird dann wohl auch eine genaue Bestimmung unmöglich bleiben. Aber... vielleicht kann und möchte mir ja doch noch jemand etwas mehr dazu sagen. Welche Arten würdet ihr denn _in Betracht ziehen_ für den kleinen? Und was würdet ihr zur weiteren Bestimmung unternehmen? Käme man da mit ein bisschen Chemie weiter, oder müsste man mit dem Mikroskop ran?

    Im Buch "essbar" von Richard Mabey bin ich auf dieses kuriose Rezept gestoßen. Um copyright-technisch auf der sicheren Seite zu stehen, paraphrasiere ich mal anstatt die Seite abzufotografieren:

    Man schichtet die Tintlinge abwechselnd mit etwas Salz in einem Steinguttopf. Dieser kommt dann für 1-2 Stunden in den Ofen (keine Temperaturangabe) zum garen. Dabei sollen die Pilze zerlaufen. Anschließend filtert man das ganze durch ein Tuch, würzt noch mit viel Pfeffer und einer Prise Muskat und fertig ist der Schopftintlingsketchup.

    Hat jemand von euch so etwas schonmal probiert? Würde mich ja mal interessieren, wie das so schmeckt und aussieht. :)

    Hi,

    ich hatte hier kürzlich auch eine ähnliche Anfrage gestellt:

    Welcher Safranschirmling ist das?

    Muster und Farben der Hutschuppen sind wohl neben dem Standort ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal. Anhand der Bilder traue ich mir da aber bislang auch noch keine sicheren Aussagen zu. Ich denke, wenn man beide (bzw. alle drei) Varianten ein paarmal in echt gesehen hat, und sich die Muster einprägt, sieht man irgendwann den Unterschied?

    Hm, also mein Eindruck bislang ist, dass die Meinungen über den Speisewert bei vielen Pilzen auch unter den erfahrensten Pilzern teils sehr weit auseinandergehen. Es gibt solche, die so gut wie alle Arten sammeln, die sie sicher als essbar bestimmen können und sich über einen möglichst bunten Korb freuen, und solche, die sich ausschließlich auf eine handvoll Lieblingsarten konzentrieren, oder vielleicht sogar gar nicht am Essen von Waldpilzen interessiert sind.

    Hi,

    irgendwie war ich der Meinung, bessere Fotos von diesem Pilz gemacht zu haben, aber naja der Pilz ist jetzt nicht mehr fotogen und von daher gibt es leider keine neuen Fotos.

    Farben auf dem Foto etwas gelbstichig - im Tageslicht ging der Eindruck mehr ins Taubengrau mit klarem violett-stich. Hutdurchmesser ist etwa 4 cm.

    Die Lamellen sind ziemlich brüchig, etwas gelblich, manche in Stielnähe gegabelt.

    Hier nochmal die etwas zugespitzte Stielbasis (nach Bruchprobe).

    Ein Sporenabwurf ergab ein sehr helles gelb, fast weißes Pulver.

    Geruch ist ziemlich neutral. Bei einer sehr vorsichtigen (vielleicht zu kleinen) Geschmacksprobe konnte ich keine Schärfe feststellen.

    Also, ich vermute schwer, dass es sich hier um einen Täubling handelt. Dabei würde ich u.a. wegen Größe und Hutfärbung am ehesten auf den Papageientäubling setzen.