Beiträge von Evergrowing

    Habe #3 jetzt gepflückt, aber bin mittlerweile nicht so sicher, ob es sich nicht auch um den Riesenrötling (tödlich giftig) handeln könnte. Habe mehrfach gelesen, seine Lamellen seien am Grund mit Queradern verbunden, das konnte ich aber auf keinem Foto nachvollziehen.

    Könnt ihr mir nochmal Tipps geben, wie ich die beiden (Würziger Tellerling (essbar) <vs> Riesenrötling (tödlich giftig)) unterscheiden kann?

    Der Geruch ist pilzig/leicht muffig, die Huthaut lässt sich abziehen. Geschmack wie Champignon, mild, nichts Negatives aufgefallen

    Hallo zusammen

    Eine Fragestellung, die mir schon länger im Kopf umherschwirrt, betrifft die Giftigkeit von Pilzen. Man findet natürlich häufig Kategorien wie "giftig" oder "tödlich giftig", aber ich möchte mein Verständnis dazu erweitern und genauer hinsehen.

    Insbesondere kam mir diese Fragestellung auf, als ich erfahren habe, dass die Nebelkappe erst seit einigen Jahren als giftig gilt, aber wohl seit hunderten Jahren als Speisepilz genutzt wurde.

    Vorbemerkung: Ich rede nicht von den Pilzen, bei denen Todesfälle bekannt und häufig sind (Grüner Knolli soll ja wohl für 90% der Pilztoten verantwortlich sein). In diesem Thread möchte ich drei Dingen nachgehen:

    1. Welche Mengen sind eigentlich wirklich giftig

    Schon Paracelsus wusste: "allein die Dosis macht das Gift". Alkohol ist auch ein Gift, jeder weiß das, und trotzdem trinken Menschen massig Alkohol. Das bedeutet aber nicht, dass 2 Gläser Wein alle 2 Wochen einen gesunden Menschen irgendwie nennenswert schädigen würden.

    Daher stellt sich mir ständig die Frage bei Pilzen, die auf der Suchmaschine zB als giftig oder ungenießbar stehen: ab wann würde man denn hier was merken? Ich würde schon auch mal die giftigen/ungenießbaren probieren (zB Rosa Rettichhelmling), aber in welcher Menge ist das gefahrlos vertretbar? Kleines Magengrummeln würde ich in Kauf nehmen. Vllt verarbeitet mein System die Pilze ja anders als bei Leuten mit empfindlichem Magen, wer weiß.

    Natürlich gibt es viele Pilzgifte; vielleicht gibt es ja aber sowas wie eine grobe Kategorisierung nach den giftigsten Substanzen, sodass man eine geordnete Liste erstellen kann. Bzw vermutlich gibt es sowas schon irgendwo.

    Außerdem stellt sich mir die Frage, ob Pilze permanente Schäden verursachen und ob sie nur temporär sind. Habe schon öfters was von Leberschäden gelesen. Aber ist nicht grade die Leber für ihre Regenerationsfähigkeit bekannt? 10% einer Leber können wieder auf 100% anwachsen etc.. Gibt es also überhaupt permanente Schäden durch Pilzkonsum abgesehen von Todesfällen?

    2. Giftstoffe abkochen / Rohverzehr

    Gut, nun nehmen wir mal an, ein Pilz ist als giftig deklariert. Wenn/falls aber beim Abkochen oder beim Braten diese Giftstoffe unschädlich gemacht werden, wozu dann der Aufriss? Kann man dann nicht genauer deklarieren und sagen "roh schwach giftig, gekocht essbar"? Leute kochen auch mit Wein und niemand schreibt ins Rezept "Alkohol ist tödlich giftig". Mir fehlt irgendwie zusätzlich zu Mengenangaben (s.1.) noch die genaue Unterscheidung [Giftigkeit je Zubereitungsart]. Und ständig zu lesen "manche Leute haben Magenprobleme bekommen" ist so, als würde man sagen "manche Leute vertragen keine Milch". Ja gut, ausprobieren, dann weiß man's. Deshalb deklariere ich doch aber keinen Pilz als giftig oder ungenießbar. Kann man auch hier je nach Gift Methoden nennen, die es dann konkret neutralisieren können, sodass Giftpilze dann doch essbar sind? Habe sowas bisher glaube ich nur beim Hallimasch und zur Nebelkappe gefunden (Abkochen und gut is ^^).

    3. Ist der Pilz als Ganzes überhaupt giftig / Umdeklarationen

    Ich habe meine Vorbehalte, wenn von hunderten Stoffen eines Nahrungsmittels einer isoliert betrachtet und als giftig eingestuft wird und dann gesagt wird, das Ganze sei giftig. Wie kommt also die Giftigkeits-Info/der Konsens zustande? Führen teilweise winzige Mengen schon zu solch einer Deklaration?

    Wie kann es sein, dass (zB) die Nebelkappe anscheinend teilweise als giftig gilt, während Menschen hunderte Jahre lang diesen Pilz konsumiert haben? Mikroskope und sonstige Apparaturen/Methoden hin oder her: wenn dieser Pilz gemieden werden sollte, so meine ich, wäre das auch schon unseren Vorfahren aufgefallen. Ich möchte wirklich nicht "DIE WISSENSCHAFT" als Totschlag-Argument gelten lassen, denn die hat sich schon oft genug geirrt und heutzutage wird alles nur noch mit der Lupe betrachtet, ohne das große Ganze zu sehen. Dieser Punkt soll also nicht die Erfahrungswerte anzweifeln (Pilz X hat ständig Todesfälle hervorgebracht, s. Vorbemerkung), sondern klären, wo allein aufgrund von Laboranalysen ohne Erfahrungswerte eine Umdeklaration stattgefunden hat. Also genauso wie unter Punkt 2 oft [Giftigkeit je Zubereitungsart] fehlt, fehlt mir hier, ob es sich um Erfahrungswerte oder Modelle handelt und welche Pilze früher noch als essbar galten.

    Welche Pilze gelten gemeinhin/neuerdings als giftig, mit denen ihr aber keinerlei Probleme habt? Würde mich echt interessieren.

    LG

    Kay

    um den Parasitischen Scheidling beneide ich dich glühend!

    Meine Flauschis :*

    Zu den Stockschwämmchen: Die auf Deinem Foto sind definitiv schon zu alt. Ich würde auch meinen, dass die eher eine maximale Erntezeit von 3-4 Tagen haben. Aber das ist nur mein Gefühl bzw. meine Erfahrung.

    Wow, so wenig?? Da muss man ja richtig Glück haben, welche zu finden. Ich fand die von der Konsistenz her eher noch sehr fest, hätte gedacht, die wären in top Form. Woran machst du fest, dass die schon so alt sind (habe ja keine Referenzwerte zu denen bisher)?

    Bei „Marzipan“ und „+/-weiß“ fällt mir aber noch spontan der Marzipanfälbling ein, der sicher nicht zu den Speisepilzen zählt. Und ich bin mir fast sicher, dass es da noch ein paar andere Kandidaten gibt.

    Hm OK, aber der hat ja anscheinend eher nen braunen Hut und der schmeckt auch angeblich bitter, während mein Exemplar ein Gedicht von einem Marzipanaroma war :saint:

    #1 sind Nebelkappen.
    #2 ist der Parasitischer Scheidling (VOLVARIELLA SURRECTA) , der gerne auf Nebelkappen wächst. Toller Fund!👍

    #7 und 8: ein Champi - was der Klumpfuß damit zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht. Der ist was komplett anderes.

    Also diese Nebelkappen... :) das kommt zwar auf den Fotos nicht so rüber, aber einige Lamellen waren wirklich farblich ganz anders als ichs von Nebelkappen kenne und der Geruch war auch anders. Aber das liegt dann wohl am Alter. Diese kleinen Trickser

    Zu den Stockschwämmchen hätte ich ne Frage: undzwar wie lange halten die sich in der guten/essbaren Form wie auf dem Foto? Kann ich da auch in einer Woche noch vorbeikommen und ernten?

    Zum Klumpfuß: naja, lies doch mal die Frage. "Sehe ich es richtig, dass ALLE nach Marzipan riechenden, mild schmeckenden Lamellenpilze bis auf den Prächtigen Klumpfuß essbar sind?" Der P.K. hat insofern damit was zu tun, dass die Suchmaschine bei 'Geruch Marzipan'+Lamellen[+Ich füge hinzu: mit weißem Hut.] genau nur essbare auswirft+Klumpfuß. Wäre ja ein super Merkmal, wenn man wüsste "Marzipangeruch bei Lamellenpilzen mit weißem Hut = essbar"

    Den Schiefknolligen Anischampignon hatte ich auch in der Zielmenge. Mit welchen giftigen Pilzen könnte man die beiden Arten (S.A. & Dünnfleischiger Anisegerling) eurer Meinung nach verwechseln? Bei allem, was weiß ist, bin ich als Anfänger natürlich ganz besonders vorsichtig.

    Vielleicht noch 1-2 Meinungen anderer?

    Hallo zusammen

    Heute mal eine Runde mit Pilzen, wo ich noch viel weniger als sonst eine Idee habe, um was es sich handelt. Sammelareal Mischwald, vereinzelt Nadelbäume. Hauptsächlich Eichen, Birken und Ahorn. Puh, ist dann doch viel mehr geworden, als ich dachte. Wollte erst nur 3 Pilze nehmen, aber der Lerndrang ist einfach zu groß ;)

    Zu den ersten beiden Funden ist zu sagen, dass #2 immer aus #1 gewachsen ist; das fand ich sehr auffällig. Ich weiß auch, dass ich #2 schonmal gesehen habe, finde den Pilz aber nicht wieder.

    #1 ~~ Nebelkappe

    Lamellenfarbe creme. Pilz insgesamt sehr gelee-artig, kann aber auch am Alter liegen - habe keinen frischen gefunden. Sind aber recht groß geworden. Geruch war meine ich trotzdem angenehm nach Zucht-Champignon (typischer Pilz-Geruch?)

    #2 ~~ Parasitischer Scheidling (VOLVARIELLA SURRECTA) (ungenießbar)

    Irgendwie kam ich nicht auf die Idee, so einen Pilz mal herauszunehmen, meist war es echt zu eklig (zu viel Schimmel um den Ursprungspilz #1). Ich glaube, er ist ohnehin einfach zu identifizieren. Die Scheide ist mir besonders aufgefallen, der wollige Hut natürlich und dass einer dieser Pilze eine rot-orange-Färbung aufzeigte (s. o.l.). Dass er immer auf/aus einem anderen Pilz wächst, sagte mir irgendwie, dass er nicht gegessen werden sollte, ist an der Intuition was dran?


    #3 ~~
    Auch hier stehe ich etwas im Wald. Ich dachte, es wäre der Fuchsige Röteltrichterling, weil ich hier (im Gegensatz zu dem, was ich sonst für den F. gehalten habe) tatsächlich Röteln zu sehen sind. Aber genau die fehlen irgendwie sowohl auf den Fotos als auch in den Beschreibungen. Oder ist es eine andere Art, die ich nicht gefunden habe? Falls nein, woher kommen dann diese roten Sprenkler? Der linke Pilz auf dem 2. Bild scheint zu glänzen, war aber nicht so, Oberfläche war leicht mit Schimmel (?) beflockt. Geruch leicht nach Birne/Pfirsisch wenn ich mich nicht täusche.


    #4 ~~ Wässriger Mürbling (essbar)

    Vermutung: Wässriger Mürbling

    Ja gut, warum das jetzt kein Schleierling ist, erschließt sich mir natürlich nicht, aber muss es wohl auch nicht ;) Gespinst vorhanden, feste Struktur (Stiel+Hut). Stiel leicht ockerfarben.

    #5 ~~ Grünblättriger Schwefelkopf (giftig)

    Vermutung: Ziegelroter Schwefelkopf (giftig)

    Lamellen engstehend, ins Grünliche gehend. Wuchs auf Totholz. Ging im äußeren Drittel ins Pinke. Wollige Überreste außen, fast schon Neonfarben


    #6 ~~ Stockschwämmchen (essbar)

    Also hier haun mich die Helme echt um. Ich habe keinen Pilz gefunden, der so krasse Buckel auf dem Hut hat. Geruch extrem erdig, schleimige Oberfläche, färbt bei leichtem Druck bräunlich auf die Finger ab. Stiel war stark befestigt am Baumstamm. Auch hier wieder nicht mal eine Vermutung.

    #7 ~~

    Na, könnt ihr noch? :) es war ein langer Tag heute und der Kay hat viel zu lernen :)

    Hier war besonders auffällig, fand ich, dass der Hut knapp durch das Laub zu sehen war, also quasi "auf Bodenniveau", aber dafür extrem tief eingegraben war. Hab gefühlt den halben Wald umgegraben, um den Stiel sauber freizulegen. Leichter Braunton auf Hut. Markant finde ich auch das Muster auf dem Ring.

    #8 ~~

    Vermutung: Dünnfleischiger Anisegerling, passt aber nicht so recht mit der Gelbfärbung :/ in dieser Kategorie kenn ich mich ebenfalls noch gar nicht aus

    (alles ist der selbe Pilz) Hier war ganz markant der leckere Geruch nach Marzipan und der intensive (!) Geschmack danach. Keine Färbung beim Aufschneiden, auch nicht 1h später, wenn überhaupt (s. schwarze Pfeile) minimal gelb. Sporenfarbe grau-schwarz

    Sehe ich es richtig, dass ALLE nach Marzipan riechenden, mild schmeckenden Lamellenpilze bis auf den Prächtigen Klumpfuß essbar sind?


    Und den hier noch, weil er mich zum Lachen gebracht hat :) die Augen sind zwar von mir eingefügt, aber so ähnlich sah das in meinem Kopf aus. Dieser Wulst war irgendwie so auffällig, weshalb nun ein Gesicht entstanden ist :)


    Vielen Dank für eure Hinweise und ein schönes WE wünscht

    Kay

    Hallo liebe Pilzköppe

    Eigentlich wollte ich heute nur gucken und mich vor allem auf das Bestimmen der Baumarten konzentrieren, aber da ich zum Ende noch in einen Röhrling und nen Hexenring gelaufen bin, konnte ich nicht widerstehen :)

    #1 ~~

    Vermutung: Maronenröhrling (essbar)

    Olivfarbene Röhren, blauend, leicht klebrige Hutoberfläche, im lichten Bereich mit Abstand zu allen größeren Bäumen (Eichen & Buchen hauptsächlich) gefunden

    #2 ~~

    Vermutung: Mönchskopf (essbar)

    Im halben Hexenring gefunden, alle hatten eine fühlbare Delle in der Hutmitte. Geruch etwas eigenartig nach etwas Blumigem, was ich nicht unbedingt essen würde (aber insgesamt kein unangenehmer Geruch).

    Was hier echt merkwürdig war: in zweien (s. 2. Bild) steckten im Hut Blattstiele o.ä.. Es ist nichts, was aus dem Boden kam, steckte aber bei beiden fest in der Huthaut mit dem Teil, der sonst am Baum wächst, nach unten.


    #3 ~~

    Vermutung: Würziger Tellerling (essbar)

    Habe leider den Baum noch nicht identifiziert, wer weiß es? Ansonsten kann ich nichts weiter zum Pilz sagen, Geruch war auch neutral.

    #4 ~~

    Vermutung: Wulstiger Lackporling (Heilpilz)

    Hat, wenn ich das richtig sehe, Braunfäule am Baum ausgelöst. Hart wie Holz, nicht eindrückbar, Rand und Röhren braun verfärbend bei Druck.

    LG

    Kay

    Was man nicht versteht, weil man sich nicht damit beschäftigt (warum auch immer, ob aus genereller Ablehnung oder einfach nur weil's einen nicht interessiert), kann man nicht kritisieren. Bzw. man kann es natürlich, aber es kommt nichts dabei raus als substanzloser Unsinn.
    Taxonomie und wissenschaftliche Studien sind ebenso veränderlich wie das Leben an sich. Evolution bedeutet, daß es keinen festen Ist - Zustand gibt. Es gibt grundsätzlich - auch in der Taxonomie ebenso wie in der Genetik - nur Vektoren. Das zu beobachten, zu beschreiben, zu verfolgen und zu begreifen ist selbstverständlich komplex. Leben ist komplex. Ohne die wissenschaftlichen Grundlagen kann man nur noch glauben und nichts wissen (erst recht nicht wissen, was man alles nicht weiß). "Wahrheit" im wissenschaftlichen Sinne ist immer ein Prozess aus Verständnisgewinn, kritischer Überprüfung und weiterem, veränderten Erkenntnisgewinn.

    Wenn der Aufhänger der volkstümliche (nicht wissenschaftliche!) Begriff "Sprödblättler" ist, bitte einfach die taxonomisch korrekte Ordrnungsbezeichnung (Russulales) verwenden. Das ist in dem Fall nicht nur genetisch gestützt, sondern auch morphologisch.

    Zum einen ja: ich habe mich nicht monatelang mit der genetischen Zuordnung beschäftigt. Ist aber auch für mein Argument nicht notwendig, wenn es verstanden wird. Allerdings möchte ich mal ein gutes Beispiel geben für das, was ich meine:

    Zitat von Welcher Pilz ist das (Kosmos) S. 33

    Pilze als Symbionten, Gemischte Formen

    Die Abgrenzung von Ekto- und Endomykorrhiza ist keineswegs so scharf und eindeutig, wie man es vielleicht erwarten würde. Es gibt zahlreiche fließende Übergänge [...]. Weiter gibt es noch gemischte Formen, bei denen Pilze ein Doppelleben führen.

    Aha, es gibt also alle möglichen Zwischenformen für die gleiche Art. Ja gut, dann ist diese "Unterteilung" (und darum geht es mir) ziemlich nutzlos. Wie der Text schon sagt, sind die Übergänge immer fließend und nicht digital. Ich möchte damit auch nicht die Wissenschaft mit ihren Erkenntnisgewinnen kritisieren, da stimme ich dir ja vollkommen zu. Nur, in dem Moment, wo ich etwas dualistisch beschreibe/auseinandernehme, ist es nicht mehr die Realität. Es wird eine Abstraktion der Realität, nicht mehr die Realität selbst. Man hätte ja die Klassen, Gattung etc auch völlig anders festlegen können, zB nach Farben oder nach Gerüchen. Ich hoffe, wir sind uns einig, dass die Zuordnungen allein menschengedacht/-gemacht und 100% willkürlich sind. Der Kuchen ist da, aber es gibt unendlich viele Möglichkeiten, ihn zu zerschneiden. Naturvölker würden die Pilze wohl komplett anders kategorisieren als wir. Und ich bin mir nicht sicher, ob Naturvölker ihre Pilze schlechter kennen als wir ;)

    Von mir auch vielen Dank für die Infos.

    Dass das ein Sprödblättler ist, finde ich ja spannend. Überhaupt, dass auch Porlinge Sprödblättler sein können.

    Da werfe ich mal Erkenntnisse aus ganz anderen Bereichen ein: das ist alles sowieso nur menschengemachter "Trennungs-Blödsinn", der in Wahrheit/der Realität ohnehin nicht existiert. Ich war schon immer der Meinung, dass die gesamte Taxonomie Willkür hoch 10 ist. Das ist nur, damit der Mensch das irgendwie schubladenmäßig besser handhaben kann. Wenn ich mal die Mikroevolution von Tieren bedenke, würde es mich nicht wundern, wenn das für Pilze genauso gilt. Und dann gibt es eben so viele verschiedene Pilze, wie es das Kreuzprodukt aus DNA-Varianten hergibt, und das dürften einige sein ;)

    Long story short: ich finde es wenig sinnvoll, sich an menschengemachten, willkürlichen Taxonomien festzuhalten. Diese sind keine Wahrheit.

    So, das war's aus der Kay's Weisheits-Ecke ;)

    #1 ~~

    Vermutung: Bergporling (essbar)

    Hallo Kay,

    ziemlich seltsame Diagnose, die du aufstellst. Der Bergporling (Bondarziewa mesenterica) ist wie schon der Name sagt ein ausgesprochen montan verbreiteter Pilz, der am Maschsee bzw. in der Eilenriede (das müsste bei Hannover sein, auf ein paar Dutzend Metern ü. NN, oder?) nicht zu erwarten ist. Es handelt sich um einen an Weißtannenholz wachsenden Pilz, doch dein Foto zeigt keine Weißtanne. Der Bergporling ist auch nicht essbar, sondern bitterlich-scharf im Geschmack, also eher nicht wie Hähnchenfleisch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein Pilzberater den zum Essen freigeben würde. Fast möchte ich mit dir wetten, dass du den Bergporling noch nie gesehen hast. Was du stattdessen gefunden hast, dürfte wie hier schon geschrieben wurde der Riesenporling (Meripilus giganteus) sein, der sehr gern an Eichenholz im Tiefland vorkommt.

    Für mich stellt sich jetzt die Frage, wie man hier zu der Diagnose Bergporling kommen kann, das ist mir ein Rätsel. Da scheint im Bestimmungsprozess irgendwas zentral schiefzulaufen, wie man auch an Pilz 2 (Krempling statt Röteltrichterling) sehen kann. Trifft es zu, dass du deine Bestimmungen nur mithilfe von Bildvergleichen, aber ohne Berücksichtigung von wörtlichen Beschreibungen machst?

    Ich habe weder auf Wikipedia noch auf 123pilzsuche etwas davon gelesen, dass der Bergporling nur in bergigen Regionen wächst. Und nur aufgrund des Namens lässt sich das nicht ableiten, denke ich. Ja, da mein Pilzbuch immer noch nicht angekommen ist und ich erstmal nen Einstieg für die ersten Pilze brauche, gehe ich noch sehr stark (aber nicht ausschließlich) nach Bildern. Der Trichterling war ein Aussetzer, weil es schon so spät war :S. Ist mir bei klarem Verstand nun auch klar, dass ja gar keine Trichterform vorhanden ist. Aber ich kenne ja noch nichtmal alle Gattungen, daher war für mich als verwirrter Anfänger Trichterling das Näheste :P

    Dir sollte doch klar sein, dass ich mich erst seit ein paar Wochen mit Pilzen beschäftige, also ja, natürlich habe ich wohl den Bergporling noch nie gesehen. Aber ich äußere lieber eine Vermutung als keine. Aus Fehlern lernen etc :)

    Habe bei Seite 17 aufgegeben. Durch das Taxochaos steige ich echt nicht mit vertretbarem Aufwand durch. Deshalb möchte ich nochmal nachfragen, wenn ich mal vereinfachend darstelle, dass es mir nur auf die Essbarkeit ankommt, ob meine Zusammenfassung so passt:

    Macrolepiota (zB Parasol) immer genattert, Fleisch färbt nie

    Chlorophyllum nie genattert, Fleisch färbt orange/safranfarben

    > unter denen gibt es nur den olivieri, der essbar ist + ggf rachodes. Unterscheidungsmerkmal: die Knolle darf nicht gerandet sein. Extrem stickstoffhaltige Böden meiden

    + Aufpassen muss man bei den Arten, deren Stiel geblich/grünlich verfärbt, deren Knolle massiv anhaftet und dort, wo die Sporen und Lamellen im Alter grün werden. Komposte vermeiden

    Kann ich damit die Essbarkeit eingrenzen (aus der Menge der Riesenschirmpilze und alles, was so ähnlich aussieht wie Parasol oder Safranschirmling)?

    Hallo zusammen

    Ich war wieder ein paar Mal unterwegs und könnte eure Bestimmungshilfe gebrauchen.

    Nun habe ich diesen Pilz schon öfters gesehen, kann aber nicht mit Sicherheit sagen, um welche Art genau es sich handelt und wie ich das unterscheide:

    #1 ~~

    Vermutung: Bergporling (essbar)

    Verhält sich wie Hähnchenfleisch, schmeckt auch ähnlich. Poren extrem fein. Aber wie unterscheide ich diesen vom Schwefelporling (essbar) und vom Nadelholzschwefelporling (essbar)? Den Zimtfarbenen Weichporling kann ich aufgrund der Farbe und der Porengröße wohl ausschließen.


    #2 ~~

    Vermutung: Wasserfleckiger Röteltrichterling (essbar) ; auf jeden Fall ein Trichterling

    Geruch angenehm/neutral. Auf Mischwaldboden gewachsen. Relativ groß (~15cm)


    #3 ~~

    Vermutung: Rosablättriger Helmling (ungenießbar) / Voreilender Helmling (ungenießbar)

    Oberfläche feucht/fettig (kann auch die Witterung gewesen sein), Geruch unsicher, aber tendenziell pilzartig und nicht unangenehm


    #4 ~~

    Vermutung: Sparriger Schüppling (ungenießbar)

    Am Wegesrand neben dem Maschsee (Parkareal) gewachsen.

    "Für sachdienliche Hinweise..." bin ich natürlich wie immer dankbar :)

    LG

    Kay

    Ich versuche mal, zusammenzufassen:

    Macrolepiota (zB Parasol) immer genattert, Fleisch färbt nie

    Chlorophyllum nie genattert, Fleisch färbt orange/safranfarben

    > unter denen gibt es nur den olivieri, der essbar ist + ggf rachodes. Unterscheidungsmerkmal: die Knolle darf nicht gerandet sein. Extrem stickstoffhaltige Böden meiden

    Gibt's denn unter den Macrolepiota giftige Arten?

    Hallo Birgitt

    Ich bin viel zu frisch im Pilzfieber, als dass ich dir gute Tipps geben könnte :)

    Ich halte eigentlich immer Ausschau nach toten Bäumen und passe bei jedem Schritt auf, wo ich hintrete, bewege mich sehr langsam und gucke mich oft um. Direkt an der Straße sammeln ist vllt nicht optimal wegen der Abgase. Momentan bin ich bzgl der Pilze noch wie ein Kind (hoffentlich bleibt das auch so ^^), kann also auf 50x50m mehrere Stunden verbringen. In dem Tempo schaffe ich den ganzen Stadtwald nicht in einer Lebenszeit :)

    Also das mit dem Standort als starkes Merkmal -muss ich sagen- ist mir äußerst suspekt. Es erscheint mir unlogisch zu sagen, auf einem Kompost, wo im Zweifel genauso wie im Wald nur organische Dinge landen, wächst ein giftiger Pilz, aber im Wald nicht. Selbst wenn man das nur mit 90% sagen kann, erschließt sich mir die Logik dahinter nicht. Wenn ich wie ein Wilder Pilzsporen von beiden Arten im Wald und auf dem Kompost ausbringen würde, würden doch beide Arten in beiden Lagen wachsen oder etwa nicht?

    Kann es sein, dass die Giftigkeit daher rührt, dass manche Leute einfach gesagt giftige Stoffe auf ihren Kompost werfen? Dies könnten zB gespritzte Pflanzen sein oder Käseränder etc.

    Nummer vier sind m.M. nach alte Vertreter von L. nuda.

    Meinst du, also auch vom Violetten Röteltrichterling? Lepista Nuda wäre ja das gleiche wie #1, aber #4 hat doch ganz klar Trichterform. Das erschließt sich mir grad überhaupt nicht, wie das die gleiche Art wie #1 sein soll.

    Oder sind es einfach verschiedene Arten auf Bild #4?

    Stimmst du Stephan sonst insoweit zu?

    Foto 2 und 3 zeigen den Wald-Safranschirmling (Chlorophyllum olivieri).

    Zu den Pilzen auf Foto 4 muss ich zurückfragen: haben sie denn gestunken, und wonach

    zu 2 und 3 hatte ich ja die gleiche Vermutung. Meine Frage ist, wie ich die von den giftigen unterscheiden kann, das habe ich noch nicht verstanden.

    ad 4) Habe nicht daran gerochen, muss ich wohl nochmal nachholen.

    edit: 4 riecht neutral, keinesfalls widerlich

    Hallo

    Wollte ja heute eigentlich früher ins Bett, aber wie es halt immer so ist ;)

    Hier noch ein paar Funde aus unserem Stadtwald mit der Bitte um Bestätigung/Korrektur/Vorschläge.

    #1 ~~ Violetter Rötelritterling (essbar)

    Vermutung: Violetter Rötelritterling (essbar)

    #2 ~~ Horngrauer Rübling (essbar) & unten links Grüner Anistrichterling (essbar)

    Vermutung Horngrauer Rübling (essbar)

    Hier ist die Frage, ob es sich bei den blauen (unten links) auch um die gleiche Art handelt. Ich habe das Gefühl, dass ein blauer Schimmel diesen Pilz befallen hat. Es gab durchaus mehrere blaue im gleichen Areal.

    #3 ~~ #vergammelter Röhrling#

    Was zum F*** bin ich sehend???? Sind das 3 Pilze auf einmal? Dieses Konstrukt war extrem weich, roch pilzig/neutral und ansonsten war es ziemlich formlos. Ich wüsste nichtmal, womit ich meine Suche anfangen sollte :D

    #4 ~~ [alte Violetter Rötelritterling (essbar)]

    Vermutung: Fuchsiger Röteltrichterling (essbar)

    Bin mir allerdings unsicher, ob es wirklich alles die gleiche Art ist (oben sieht so dunkel aus, vllt weil schon sehr alt?)

       

    LG

    Kay (geht jetzt :sleeping:)

    Hallo Leute

    Ich versuche derzeit noch zu verstehen, wie sich essbare (Safran)schirmlinge (so ich sie überhaupt korrekt als solche erkannt haben sollte) von ihren giftigen Vettern unterscheiden. Ich habe bisher nur die Merkmale, WO der Pilz wächst (Kompost=böse) und Gift-S. hat deutlichen Rand an der Knolle, wobe ich nicht genau weiß, was damit gemeint ist, sowie dass die Erde massiv an der Knolle haftet.

    Nun habe ich was gefunden, wo ich erwartet hätte, dass der Ring verschiebbar ist, aber bei genauer Betrachtung war er es bei nur einem von etwa 6 Pilzen der vermeintlich gleichen Art. Das hat mich irritiert. Die Hauptfrage hier ist also neben der Frage, ob es sich um Safranschirmlinge handelt, was als verschiebbarer Ring gilt. Schaut mal auf dem ersten Foto, da ist definitiv der Ring nicht verschiebbar und das war wie gesagt bei den meisten so. Da hätte ich viel nachhelfen müssen. Alle Pilze im Mischwald gefunden

    Man letzten Bild sieht man, dass die Lamellen bei Berührung pinklich/lachsfarben wurden und die Schnittfläche schnell orange. Die Knolle habe ich leider nicht fotografiert :(

    Welche Merkmale gibt es noch, um eindeutig sagen zu können, dass so ein Schirmling (aus dem Wald) essbar ist?

    Dazu habe ich nämlich auch noch solche gefunden. Sind das Stinkschirmlinge?

    Aja, und dann gibt's noch diesen hier, tippe auf den Spitzschuppigen Schirmling?

    LG

    Kay

    Was meinst du mit meiner Art und Weise? Und was für ein Brecheisen? Ich versuche, zu verstehen.

    Ich weiß ja, was du meinst, irgendwann ist das alles drin und entzieht sich womöglich dem bewussten Verstand. Trotzdem wird es doch wohl erlaubt sein, Fragen zu stellen. Wer sich davon gestört fühlt, bei dem frage ich mich, was er in einem Forum tut. Es ist halt ein komplett neues Feld für mich, vllt muss ich erstmal meine Denkmuster adaptieren. Und außerdem kenne ich ja die Community hier nicht bzw deren ungeschriebene Regeln ;) wenn irgendwas nervt: direkt sagen

    OK, verstehe.

    Danke Alex, dass du meine Frustration nachvollziehen kannst ^^

    Nochmal zum Algorithmus (btw: ein A. ist etwas abstraktes, hat also nichts damit zu tun, dass Elektronik zum Einsatz kommt. Nur nochmal, damit verständlich wird, was ich wirklich meine):

    theoretisch MUSS es den geben; zumindest einen, der Konfidenzwerte zuweisen kann. Ein (nur in der Theorie) perfekter Pilzexperte müsste in der Lage sein, einen Algorithmus zu entwickeln, der perfekt arbeitet (auch wenn einer der letzten Schritte wäre, dutzende Chemikalien oder ein Elektronenrastermikroskop zu nutzen). Ansonsten müsste man die gesamte Taxonomie der Pilze über den Haufen werfen.

    Dass am Ende nicht immer eine Konfidenz von 100% herauskommt, weil niemand perfekt ist, ist mir klar.

    Für die Zukunft: wenn ich einen anderen Pilz vorschlage, maße ich mir natürlich keinesfalls an, es besser zu wissen. Ihr seid mir um Jahre oder Jahrzehnte voraus. Es geht mir darum, zu verstehen, warum ich falsch liege :*

    ähm, lol? :D

    Pilzsuche - Pilze bestimmen mit der Pilzsuchmaschine nach makroskopischen Merkmalen - Finde hier deinen Pilz ??? Das hier ist doch das Forum zur Suchmaschine (steht da zumindest)

    Warum sollte ich die Art, das Wissen aufzunehmen, beschränken auf Experten im echten Leben? Dann wäre ich ja vollkommen auf sie angewiesen. Das Internet hält jede Menge Infos parat, die auch in Büchern gefunden werden können. Ich nutze die S., weil ich sonst 0 Plan hätte, welche Pilze in Frage kommen, ist doch klar ;)