Hallo Beorn,
verstehe ich dich richtig? Wenn sie Lungenseitlinge sind, werden sie bis Donnerstag zerfallen, weil zu warm ist. Wenn sie aber Rillstieliger Seitling sind, nicht? LG Mehmet
Hallo, Mehmet!
Wenn das Lungenseitlinge (Pleurotus pulmonarius) sind, wie ich ebenfalls vermute, dann sind die am Donnerstag entweder komplett weg oder zumindest schon stark zerfallen / verwittert. Kommt etwas auf den Witterungsverlauf an. Ein (meiner Ansicht nach relativ spezifischer) Aspekt bei Pleurotus pulmonarius bei der Fruchtkörperbildung ist die Auslegung auf sehr schnelles Wachstum. Die Art bildet ihre Fruchtkörper gerne im Sommer in heißen Wetterperioden direkt nach (gewittrigen?) Regenfällen. Die fruchtkörper werden in der Wärme schnell aufgeblasen, zur Sporenreife gebracht und ebenso schnell wieder zersetzt.
Austernseitlinge (Pleurotus ostreatus) dürften da - auch bei Freuchtkörperbildung in den Sommermonaten - langsamer sein.
Austernseitlinge und Lungenseitlinge sind im Sommer oft schwer zu unterscheiden, aber bei deinem Fund würde ich wie Veronika auch wegen der Wuchsform / Fruchtkörperform und Wuchsweise doch von Pleurotus pulmonarius ausgehen.
Pleurotus cornucopiae (Rillstieliger Seitling) sollte das hier nicht sein, denn der sieht schon noch mal anders aus und dürfte auch vorwiegend in wärmebegünstigten Habitaten mit Auwaldcharakter vorkommen.
Die Bilder im oben verlinkten Portrait zeigen vermutlich diverse andere Seitlinge, aber bis auf die Kollektion an dem Eichenstumpf (erste zwei Bilder oben und erste zwei Bilder unten, das könnten eventuell untypisch ausgeprägte Rillstielige sein, aber auch untypisch ausgeprägte Austern).
"Echte" Pleurotus cornucopiae sehen nach meinem verständnis so aus:



LG, Pablo.