Beiträge von AndiR

    Hallo Thiemo,

    Danke für deine Antwort und spannend, dass wusste ich nicht mit der Riefung.
    Vielleicht täuschen die Bilder auf 123pilze sehr, aber auf mich wirkt es eher, dass Clitocybe fragrans s.l. (Wei゚er Anistrichterling, Dufttrichterling (CLITOCYBE FRAGRANS)) mehr gerieft ist als Clitocybe agrestis (Wiesentrichterling, Rasiger Anistrichterling = CLITOCYBE AGRESTIS (SYN. CLITOCYBE GRAMINICOLA, LEPISTA AGRESTIS, CLITOCYBE ANGUSTISSIMA)).
    Seh ich das was falsch oder sind das einfach etwas irreführende Bilder was dies anbelangt? :/

    LG Andi

    Hallo Raphael,

    Ja das könnte passen! Herlichen Dank für die Hilfe!

    Aha, der Weisse Anistrichterling fällt leider in der Pilzsuche raus beim Merkmal Marzipan-Geruch. Dabei steht in der Beschreibung, dass er nach Bittermandeln riecht. Scheint ein Fehler zu sein?
    Obwohl Gerüche ja immer etwas relativ sind.

    Ich würde nun jedoch eher auf den Wiesentrichterling tippen. Die Hutmitte ist nicht so dunkel wie beim Weissen Anistrichterling und der Standort würde auch zum Wiesentrichterling passen.

    Gruss Andi

    Ich habe heute zwei wunderschön riechende Pilze in der Wiese gefunden, bei denen ich nicht ganz schlau werde.

    Geruch: Marzipan
    Hutoberfläche: Kleiner Buckel in der Mitte. Hygrophan ausbleichend von der Mitte.
    Vorkommen. Wiese

    Vom Geruch her, und der ist wirklich sehr stark nach Marzipan, komme ich mit der Suche ziemlich schnell auf den Nelkenschwindling. Was mir dabei aber nicht passt sind die Lamellen, welche bei meinen Pilzen enger beieinander stehen. Und der Rand ist auch nicht gerieft.
    Daneben gibt's aber gar nicht mehr so viele ähnliche Pilze, welche nach Marzipan riechen.
    Vom Aussehen her find ich den Hellhütigen Waldfreundlich ähnlicher.
    Als besonderes Merkmal, wenn es denn eines ist, fiel mir auf dass beim Entfernen des Stiels eine Spitze am Hüt übrigblieb (siehe letztes Bild). Wollte testen ob es der Knopfstielige Büschelrübling sein könnte.

    Also ich schwanke zwischen den Pilzen und wanke im dunklen.

    Liebe Grüsse
    Andi

    Danke Peter für den Link.
    Sehr interessant was da steht und auch bezüglich Beschreibbarkeit. Ich denke, da hab ich mich geirrt und die Beschreibbarkeit kann, wie es Pablo erwähnt hat, auch bei Zunderschwämmen sehr ausgeprägt sein.
    Auch der Mycelialkern, sofern man ihn korrekt für einen erkennt, ist ein Killerkriterium.

    Danke Pablo für deine wertvollen Erklärungen. Hab wieder viel dazugelernt. Somit speichere ich den Pilz als Zunderschwamm ab. (Ausser ich bin nochmals in der Schlucht und sehe braunes Sporenpulver, dann würd ich mich nochmals melden. ;))

    Liebe Grüsse
    Andi

    Hallo Pablo,

    Danke für deine ausführliche Antwort. Noch einige Anmerkungen meinerseits zu deinen Ausführungen.

    "Beschreibbar" ist ein dehnbarer Begriff. Eine Farbveränderung der Oberfläche beim Ankratzen gibt es bei etlichen Arten der Gattungen Ganoderma, Fomes, Fomitopsis, Phellinus (s.l.), Inonotus (s.l.) und einer ganzen Reihe von weiteren Holzbewohnendern Porlingen wie zB Phaeolus und weitere. Dier Konsistenz der Röhren ist bei den meisten Arten dieser Gattungen vorwiegend abhängig vom Entwicklungsstadium der Fruchtkörper, auch bei FomPini sind die Röhren irgendwann hart und spröde.

    Obwohl viele Arten beschreibbar sind, denke ich, dass es da doch merkliche Unterschiede gibt. Die Lackporlinge sind bekannt dafür, dass sie extrem gut beschreibbar sind. Nicht umsonst nennt man den Flachen Lackporling (GanApp) "Malerpilz". FomFom ist auch beschreibbar, aber nur mit etwas mehr Druck und nicht so leicht wie bei GanApp. Also so weit meine bisherige Erfahrung dazu. Deshalb hab ich auch geschrieben "beschreibbar, wie beim Malerpilz".

    Wie oben schon angedeutet: Variationsbreiten beachten. Auch FomFom ist halt recht variabel. Für Rotbraune Formen von FomFom sind zB Rotbraune Farben typisch, ebenso wie weiße Farbspektren typisch für weiße Formen von FomFom sind. Ist aber trotzdem alles FomFom, auch die grauen, schwarzen und rotweißen.

    Lackporlinge haben keinen solchen Mycelkern. Lackporlinge haben braunes Sporenpulver... OK, da müsste man jetzt noch mal während einer sexuell aktiven Phase (des fruchtkörpers, nicht des Beobachters!) den Pilz aufsuchen, aber das Sporenpulver wird hier dennoch weiß sein. Ganoderma pfeifferi ist eine extrem seltene Art, die ziemlich strikt an Rotbuche gebunden ist, zudem ein Naturnähe - Anzeiger in Rotbuchenbeständen, wo alte Bäume eines natürlichen Todes sterben dürfen und das ökologisch extrem wertvolle Stammholz im Wald verbleibt. Die Kontextfarbe von Ganoderma pfeifferi ist ein viel dunkleres Rotbraun.

    Ja da stimme ich mit dir überein. FomFom ist recht variabel. Irgendwann bekommt man halt doch einen Eindruck wie FomFom aussieht. Aber der kann einen vielleicht dann doch mal täuschen. Vielleicht gerade dann, wenn man das Gefühl hat jetzt ist man sattelfest. :D
    Der Mycelkern, der spricht ganz klar für den FomFom (wenn es denn wirklich ein Mycelkern ist 8o). Ich würde gerne mal während der sexuell aktiven Phase (des Pilzes, nicht meiner!) den Pilz aufsuchen. Das sind aber zwei Stunden zu Fuss durch eine Schlucht und ist nicht ganz einfach dorthin zu kommen.
    Der Kupferrote Lackporling ist eine extrem seltene Art. Ich suche den drum auch schon eine gefühlte Ewigkeit. ;) In dieser Schlucht ist sicherlich alles Natur Pur. Danke für die spannende Fakten zur Oekologie des Kupferroten Lackporlings.

    So funktioniert das auch nicht. In Europa existieren keinerlei Pilze, wo beim Anschneiden der Fruchtkörper "Harz austritt".

    Das hab ich übrigens bei meinen Recherchen auf 123pilze gefunden zum Harzigen Lackporling: "bei jungen Fruchtkörpern tritt beim Anschneiden eine schnell harzende Flüssigkeit aus".
    Und ich fand meine kleineren Funde waren noch ziemlich jung.

    So, nun hab ich noch einen 5% KOH-Test gemacht:


    Nochmals im Detail:
    Flacher Lackporling


    Kleiner Fund:


    Grösserer Fund:


    Zunderschwamm:


    Fichtenporling:


    Liebe Grüsse
    Andi

    Servus miteinander,

    Danke für eure vielen Hinweise.
    Also bezüglich Substrat: Ich bin mir bei beiden Standorten sicher, dass es keine Nadelbäume waren. Aber ob Buche, Erle oder sonst ein Laubbaum bin ich mir nicht sicher. Das ist bei umgefallenen Bäumen die länger in der Witterung lagen immer so eine Sache. Der Ort ist eine Schlucht, sozusagen der Grand Canyon der Schweiz. Immer nass und kühl.

    Dann zum Pilz: Rotrandige Baumschwämme (FomPin) hab ich schon hunderte angefasst in der Hoffnung ich finde mal einen Lackporling. Und dieser ist für mich ganz bestimmt kein FomPin. Die Röhrenschicht war beschreibbar wie beim Malerpilz und er war auch nicht so gummiartig wie der FomPin. (Danke übrigens Peter für den Link zu den Schnittbildern)

    Beim Schnitt fiel mir dann auch der Mycelkern auf. Und vom Schnittbild her finde ich diese Pilze dem Zunderschwamm wirklich sehr ähnlich. Jedoch habe ich beim Zunderschwamm noch nie solch stark beschreibbare Röhrenschicht gesehen wie bei diesen Pilzen. Auch vom Aussehen her wirken sie nicht wie Zunderschwämme. Damit war für eigentlich klar, dass es Lackporlinge sein müssen. (Drum auch im Titel "welcher Lackporling"). Aber naja, alles ist diskutabel. ;)

    Ich selber schwankte zwischen Harziger Lackporling oder Kupferroter Lackporling. Da beim Anschneiden keinerlei Harz austritt, fiel der Verdacht auf Kupferroter Lackporling. Das Trama beim Kupferroten Lackporling ist dunkelbraun, beim Harzigen Lackporling hellbraun. Bei meinem Schnittbild variiert das Trama zwischen dunkel-hellbraun.

    Ich hoffte hier Bestätigung für den Kupferroten Lackporling zu bekommen. Weit gefehlt. :D

    Ich habe noch versucht eine KOH-Lösung-Abbild zu machen. Weiss nicht ob ichs richtig gemacht habe. Habe eine 20%-Lösung draufgetropft und noch etwas Wasser zum verdünnen und dann diese auf ein weisses Papier gedrückt.

    Liebe Grüsse
    Andi

    Hallo Zusammen

    Nach langem Suchen habe ich endlich Lackporlinge entdeckt welche keine "Flachen Lackporlinge" sind. Ich bin mir aber trotzdem nicht ganz sicher welcher es sein könnte, habe jedoch eine Vermutung.
    Ich denke die Pilze sind an umgefallenen Buchen. Die Röhrenschicht ist beschreibbar.

    Liebe Grüsse
    Andi

    Der grössere Lackporling:



    Und die kleineren Lackporling an einem anderen Standort:

    Hallo Stephan,

    Danke für den Tipp wegen der Huthaut, dass diese schnell abtrocknen kann! Und auch für den Bauerntrick mit dem Rote-Rüben-Geruch! Das muss ich unbedingt mal ausprobieren. ^^
    Unter diesen Umständen tendiere ich auch zum Erdigriechenden Schleimkopf.

    Beste Grüsse
    Andi

    Hallo Pablo,

    Danke für den Hinweis! :)
    Ja, das könnte gut passen. Die Hüte können bei älteren Bocksdickfüssen anscheinend auch ziemlich bräunlich werden. Auf diese Art muss ich das nächste Mal genauer achten. Mein Pilz hat für mich sicherlich nicht so gestunken, wie in der Literatur erwähnt, aber Gerüche werden bekanntlich auch sehr individuell wahrgenommen.

    Lg Andi

    Hallo Andy,

    Danke, das ist gut zu wissen. Sind eigentlich wenig, im Vergleich dazu was alles essbar wäre. Ich nehme an, das hat mit der Unterscheidungsschwierigkeit mit anderen Cortinarien zu tun.

    Wünsche dir noch einen schönen Tag.
    Lg Andi

    Hallo Andy,

    Danke für deine Hilfe. Stimmt, die Basis ist auf meinem ersten Bild nicht gut erkennbar. Sie ist knollig verdickt.

    Meine Bestimmungen der Cortinarien waren bisher nicht so erfolgsversprechend wie ich gedacht habe. Es ist ja nicht so, dass ich zwischen einigen Pilzen schwanke, sondern dass ich das Gefühl habe es passt gar keiner.
    Makroskopisch sieht für mich der Pilz aus wie ein Erdigriechender Schleimkopf nur, dass er eben nicht schmierig ist.

    Da sehe ich übrigens gerade, dass auf 123pilze der Erdigriechender Schleimkopf als ungeniessbar gilt und in meinem Buch "Der Grosse BLV Pilzführer, 2020" als essbar.

    Zudem "Der unangenehme Geruch und das schnelle Verschwinden der violetten Farbtöne kennzeichnen diesen Pilz. Dennoch ist eine Bestimmung nur mit einiger Erfahrung möglich, da es etliche ähnliche Verwandte gibt. Wenn auf das violett gefärbte Fleisch geachtet wird, ist eine Vergiftung ausgeschlossen".

    Ich nehme an, dies gilt nur für die Schleimköpfe und nicht für die Cortinarien. Denn da wär noch z.B. der giftige Bocks-Dickfuss mit violettem Fleisch. :/

    Lg Andi

    Hut: 12 cm, trocken, samtig, dunkelbraun wie Maronenröhrling (auf dem Bild erscheint er heller durch die Spiegelung)
    Stiel: Violetter Schimmer
    Geruch: Erdig, süsslich
    Vorkommen: Im Mischwald bei Fichten

    Hab diesen Pilz schon mal gefunden und hab Mühe in richtig einzuordnen, weil die Huthaut weder schleimig noch klebrig ist.

    Kann mir wer weiterhelfen?

    Liebe Grüsse Andi

    Wow gratuliere! Das sieht sehr schön aus! ^^
    Dass die bei dir alle schon so schön wachsen! Im Toggenburg hinkt die Zeit noch etwas hintendrein.
    Bei mir gibts heute nur ein paar Breitblatt Rüblinge, die mir gestern über den Weg gelaufen sind.

    Lg Andi

    Nachtrag zur Feuerzeug-Probe:

    Die Vermutung von Pablo scheinen sich bestätigt zu haben. Nur beim Zunderschwamm ist das ganze Trama (Röhrenschicht nicht) schön runtergeglüht und bei den anderen beiden nicht.

    Dass beim Rotrandigen Baumschwamm die Kruste glänzend wird und schmilzt (wie in einem Artikel erwähnt) hat sich bei meinen Funden nicht bestätigt.

    Lg Andi

    Hallo Andy,

    Haha, ja das stimmt. Oft wenn ich denke jetzt hab ichs, kommt unverhofft wieder ein zusätzlicher Verwechslungspartner, den ich nicht im Schirm hatte. Jaja, das machts ja spannend. ;)
    Danke dir und ebenfalls viel Spass.

    Lg Andi

    Hallo Pablo,

    Herzlichen Dank für die ausführlichen Infos. Also, ich staune nur woher du das alles weisst. Solch Infos finde ich sind wirklich schwierig zu finden auf dem WWW. Deshalb ist es um so genialer, wenn du uns profitieren lässt von deinem grossen Erfahrungsschatz.

    Danke und liebe Grüsse
    Andi

    Hallo Pablo,

    Vielen Dank für deine Einschätzung! Ich hab leider keine Fotos gemacht vom Fundort und weiss auch nicht mehr genau wo die waren. Aber es waren sicherlich Laubbäume nach meiner Einschätzung, welche aber so verwittert waren, dass ich nicht erkannte welcher.

    Ich hab mir die Bestimmung etwas einfacher vorgestellt, aber einerseits finde ich es schwierig Informationen dazu zu finden und andererseits stimmen welche auch nicht.
    Wie z.B. dass sich der Feuerschwamm sich mit Kalilauge nicht färbt (siehe Link oben), wobei der Weidenfeuerschwamm sich mit KOH schwarz verfärbt:
    Weidenfeuerschwamm, Grauer Feuerschwamm, Gemeiner Feuerschwamm, Schwarzer Feuerschwamm (PHELLINUS TRIVIALIS, PHELLINUS IGNIARIUS VAR. TRIVIALIS)
    Und bei anderen Feuerschwämmen steht wieder nichts zur Reaktion mit KOH.

    Zum Rotrandigen Baumschwamm hab ich gelesen die Kruste wird glänzend und schmilzt mit einem Feuerzeug. Das hab ich bei Nr. 3 mal ausprobiert, aber es hat nur gebrannt und gerochen. Muss ich mal bei einem eindeutigen Rotrandporling nochmals ausprobieren. Die Poren haben sich jedoch bei Druck nicht verfärbt, das würde deine Vermutung FomPini wieder bestätigen.
    Meinst du es ist wichtig ob es 5% KOH ist oder 20% bei der Reaktion mit FomPini? Oder generell bei den Farbreaktionen? Ich hab nur 20%ige KOH und hab gedacht, das müsste eigentlich auch funktionieren.

    Lg Andi

    Vor ein paar Monaten hab ich drei Porlinge nach Hause genommen in der Annahme es könnten alle Zunderschwämme sein. Ich hoffte nach dem Aufschneiden ist es etwas klarer. Wurde es aber leider für mich nicht. Jetzt hab ich eine KOH-Lösung gekauft und das Ergebnis:

    1. Oberster Pilz wurde Braun mit KOH. Kein Myzelialkern ersichtlich. Poren beschreibbar, sehr klein und grau. Ein grauer Feuerschwamm?
    2. Mittlerer Pilz wurde Rot mit KOH. In diesem Fall denke ich eindeutig Zunderschwamm. Myzelialkern ist jedoch nicht oder nur undeutlich erkennbar.
    3. Unterer Pilz wurde Braun mit KOH. Kein Myzelialkern. Poren weiss. Auch ein grauer Feuerschwamm?


    Ich hab gelesen die Feuerschwämme färben sich nicht mit Kalilauge:
    Zunderschwamm. Fomes fomentarius - PDF Kostenfreier Download

    Heisst das, es sind doch keine Feuerschwämme? Irgendwie komm ich mit der Bestimmung noch nicht ganz klar.

    Liebe Grüsse
    Andi

    Diese Pilze wuchsen an totem Holz (wahrscheinlich Fichte) in Bachnähe. Sehen aus wie ein Fichtenzapfenrüblinge, ausser dass die Lamellen ausgebuchtet angewachsen sind und sie an Totholz, nicht Fichtenzapfen, wuchs.

    Grösse der Fruchtkörper: Bis 2 cm
    Geruch: angenehm pilzig
    Substrat: Ca. 30 Pilze an liegendem Totholz

    Weiss jemand was das sein könnte? Hab nichts gescheites gefunden.

    Liebe Grüsse
    Andi

    Hallo Oli,

    Spannend. Vorallem die Kombi find ich noch interessant. Das hab ich drum auch gleich mal ausprobiert.

    Fazit: Kurkuma-Pulver in den fertigen weisslichen Birkenporlingtee (Birkenporlingpulver im Teesieb) ergab bei mir ein schönes gelbes Hexentränkli. :)
    Du hast das ja schon mit einer weissen Tasse ausprobiert oder?

    Liebe Grüsse
    Andi