Hallo zusammen,
wow. Vielen Dank für all die Antworten. Ja, die Pilze haben mich sehr anfixt. Und darin liegt das Problem. Ich habe 1000 Fragen. Und wie es halt so ist, man bekommt natürlich immer unterschiedliche Antworten und es ist ein langer Prozess, bis man daraus eine eigene Meinung bilden kann, die so fundiert ist, dass man sie vertreten kann, aber auch so wissenschaftlich ist, dass man sie wieder verwerfen kann (denn die Wissenschaft lebt ja von Fehlurteilen, sonst bräuchte man sie ja nicht weiter zu betreiben).
Die Punkte, die ich verstanden habe, greife ich nicht mehr auf, danke! Zu den anderen schreibe ich was, damit es verständlicher wird:
1. Samtfußrüblinge kann man meines Wissens gut essen. Ich habe dummerweise alle meine alten Pilzbücher weggeworfen, um das historisch auszuwerten, aber in den "neuen Medien" wir der Pilz generell als "sehr guter Speisepilz" bewertet, wie z.B. auch hier:
Samtfußrübling, Gemeiner Samtfußrübling, Enoki, Winterrübling,
Winterlinge (FLAMMULINA VELUTIPES SYN. COLLYBIA VELUTIPES)
Geschmeckt hat er mir allerdings nicht, er verbirgt sich im Essen und trägt zum Geschmack nicht bei.
Den "Klebrigen Hörnling" aus dem Profilbild habe ich auch schon gegessen und auch schon Empfehlungen gesehen, dass das geht. Freunde haben mir berichtet, dass sie die "Fichtenreizger" nicht essen konnten, weil sie ihn eklig fanden. Und ich war dabei, als wir sie gesammelt haben, die waren ok. Wenn also der eigene "Geschmack" da mit hineinspielt, sollte man "ungenießbar" dann meiner Ansicht gar nicht verwenden und bei den Pilzen, die "giftverdächtig" sind, dass auch so benennen. Bei den anderen würde ich sagen "kein erkennbarer Speisewert".
2. Hier meinte ich sowas wie: "Lamellen essbar", oder "Hutfleisch giftig" oder "Velumreste auf Hut tödliche giftig". Wenn ich z.B. "Buche" als "essbar" beschreibe, dann kann man das Problem vielleicht verstehen: "Bucheckern" würde ich schon essen, aber das Holz nicht, die Blätter zut größten Not. Bei Holunder ist glaube ich das Holz giftig, die Beeren und die Blüten nicht. Bei einem Fisch würde ich die Galle nicht essen und die Gräten auch nicht. Beim "Pilz" ist es immer der gesamte Organismus, bzw. die oberflächlich sichtbare Form, die als "giftig", "essbar" oder "ungenießbar" beschrieben wird. Und das wundert mich.
3. Das mit dem "Burggraben" habe ich schon gewusst. Aber wäre es nicht praktisch, wenn alle Pilze mit Burggraben "Ritterlinge" wären und alle "Ritterlinge" auch einen Burggraben hätten Ich mag solche Aussagen wie "Alle Leistlinge sind essbar" oder "Alle Täublinge, die nicht scharf oder bitter schmecken, sind essbar" - aber ich frage mich halt, wieso ein Sprödblättler "Sprödblättler" heißen darf, obwohl er es nicht ist.
6. Hat das jemand mal wissenschaftlich erforscht, ob das was hilft? Vor 20 Jahren musste man plötzlich Pilze abschneiden und nicht mehr rausreißen. Jetzt soll man sie zumeist "rausdrehen" und dann die Fundstelle verdecken. Meine Eltern haben damals Uhu auf die Zecken gemacht, damit sie ersticken und irgendwann absterben. Und dann musste man sie links-, dann rechtsherum rausdrehen und dann kam die Zeckenzange und die Zeckenkarte. Ich glaube ehrlich gesagt noch nicht, dass es der Weisheit letzter Schluss ist, da wieder ein paar Blätter draufzulegen und die Erde festzudrücken. Aber das ist nur eine Meinung - und die ist unfundiert.
7. Die "Konversationsleiste" ist plötzlich weg! Gott sei Dank!
8. Der Stinker unter den getrockneten Pilzen scheint der Birkenporling zu sein, irgendwie erinnert mich der Geruch an etwas
9. Am meisten Bammel habe ich wahrscheinlich auch vor der eigenen Versagen und dem Umgang damit. Deshalb würde ich mich ja auch freuen, wenn es andere "Kandidaten" gäbe, mit denen man sich austauschen könnte.
10. Google Lense ist lustig, vor allem für "Anfänger". Natürlich kommen bei drei Fotos des gleichen Pilzes oft drei unterschiedliche Ergebnisse. Ist es ein Foto aus dem Internet, dann ist die Trefferquote sehr hoch. Natürlich würde ich niemals danach einen Pilz bewerten. Aber ich hätte z.B. den "Goldfellschüppling" nicht so schnell rausgefunden. Für einen "Profi" ist dieses Hilfsmittel sicherlich nicht interessant, aber für einen, der ohne Ahnung einem Pilz begegnet und sich vor dort aus weiterbewegt und weiterbestimmt, hat mit "Google Lense" Vorteile. Natürlich auch Nachteile, nämlich dann, wenn man seiner Wahrnehmung zu schnell glauben will und nicht selbstkritisch bleibt.
Matthias: Ich wohne in Freiburg, habe aber das Glück, bei Hornberg im Schwarzwald noch eine zweite Bleibe zu haben (die Hütte ist innen Schwarz und außen herum ist Wald). Ich glaube, in der Umgebung von 50 km habe ich schon alle PSVs genervt, ob sie mich nicht als "Lehrling" mitnehmen wollen. Aber es ist Corona, die Leute haben auch andere Dinge zu tun und so ein wissbegieriger Anfänger kann ganz schön nervenaufreibend sein ... deshalb ist es besser, die Anfänger bleiben erstmal unter sich, bis sie sich
Grüßle und Danke!
Gango