Beiträge von Fuddler

    Ja, natürlich "entscheidet der Arzt oder nicht?" - verkürzt zu "Ja oder Nein?" - , wenn es um die Frage des Erbrechenauslösens vor der ohnehin in jedem Fall angezeigten medizinischen Abklärung und Behandlung geht. Wir haben hier doch nicht diskutiert, ob ärztliche Hilfe bei einer Vergiftung notwendig ist.

    In Deutschland sieht man übrigens unter Umständen schneller einen Arzt, wenn man den Rettungsdienst ruft, als wenn man in der Klinik wartet.

    Aber das ist auch von Tag und Uhrzeit und weiteren Umständen abhängig und nicht immer klar vorherzusehen. Deshalb lege ich mich da auch nicht fest.

    Viele Grüße

    Bernhard

    Ich glaube die Frage ob der Arzt zu einem kommt oder man selbst zum Arzt ist hier nicht wirklich diskutiert worden (Ich habe das beides mitgedacht), eher die Frage „Arzt ja oder nein“? Zumindest als potentiell vergifteter selbst zu fahren scheint mir nicht optimal.

    Latenzzeit ist übrigens die Zeit bis zur Wirkung, die Zeit bis nichts mehr zu retten ist, kann deutlich kürzer sein.

    Viele Grüße

    Bernhard

    Moin!

    Ich würde mich da an die Empfehlung der Ärzte halten. Hier ist ganz klar eine Risikoabwägung vorgenommen worden, und zwar generalisiert. Diese KANN sich ändern sobald Näheres zum Einzelfall bekannt wird.


    Die Risiken sind hier schon genannt worden:

    1. Aspiration von Erbrochenem

    2. Fortschreitende Vergiftung


    Aspiration ist zwar vielleicht selten, aber dann immer kritisch und sehr schwer zu behandeln. Erstens kann man direkt ersticken. Zweitens kann z.B. eine Folgeschädigung, Lungenentzündung eintreten. Die Lunge kann man nicht spülen oder auspumpen.
    Jemand der selbst denkt, vergiftet zu sein, ist sicher nicht rational abwägend, vielleicht auch nicht mehr ganz zurechenbar und kontrolliert.

    Ärztliche Hilfe ist meist zumindest bei uns nicht fern, dann kann kontrolliert ausgepumpt und behandelt werden. Der regelmäßig absehbare zusätzliche Schaden durch Warten auf professionelle Hilfe ist hier - absolut nachvollziehbar - als weniger dramatisch bewertet worden als der unregelmäßige, nicht gut behandelbare Schaden durch Aspiration (der natürlich nicht immer eintritt). Mitgespielt haben dabei sicher auch weitere Aspekte:


    1. Viele Arten von Pilzvergiftungen, insbesondere die, die so schnell einsetzen, dass Erbrechen helfen könnte, sind zumindest bewusstseinstrübend. Das erhöht das Risiko der Aspiration. Eine im Beginn befindliche Wirkung auf die Körperkontrolle ist auch nicht immer klar zu erkennen.

    2. Nicht jeder der glaubt, vergiftet zu sein, ist es auch. Hier kauft man sich mit unnötigem Erbrechen ohne Anlass ein zusätzliches Risiko ein. Deshalb ist diese Klärung vorher nötig, bzw. das Warten auf ärztliche Beurteilung.

    Das selbe gilt für potenziell sehr dramatische Pilzvergiftungen, die aber erst deutlich nach dem Konsum vermutet werden.

    (Frage: Wie wahrscheinlich ist es, dass jemand guten Mutes grüne Knollis oder Rauköpfe isst, und direkt danach geht ihm ein Licht auf, sodass Erbrechen richtig was bewirken kann? Wie groß wäre der Gewinn gegenüber einem Auspumpen unter medizinischer Aufsicht 15 Minuten später bei einem solchen Fehlgriff?)

    3. Viele Pilzvergiftungen kann man mit medizinischer Hilfe „aussitzen“, oder zumindest sind genug andere Behandlungsoptionen verfügbar, um auf ein unüberlegtes Erbrechen verzichten zu können.

    Zu guter Letzt sollte klar sein, dass die behandelnde Ärztin, nicht der PSV, die Entscheidung über die Behandlung trifft und auch dafür in der Verantwortung steht.
    Selbst wenn im Einzelfall ein Erbrechen ratsam sein könnte, muss der Fall erst ärztlich beurteilt werden, und dabei spielen nicht nur (vermutete) Pilzart und Gift eine Rolle.


    Viele Grüße

    Bernhard

    Moin!

    Das hab ich mir auch gedacht. Waldmeister hab ich hier noch nie gesehen.
    Ich vermute, die Kartierungsfunde waren einfach Glücktreffer. Allerdings war auch die Lagebeschreibung trotz recht genauer Angabe des Waldstücks so weit gefasst, dass man da unmöglich alles abgehen kann.

    Ich hab bewusst Jungpflanzen angesteuert und auf Unregelmäßigkeiten im Bewuchs geachtet, um etwaige kleine Bereiche mit veränderten Boden zu identifizieren.
    Aber: Nichts.

    Viele Grüße

    Moin!

    Mir geht es auch so:
    Ich bin sicher, den Perlpilz zu erkennen, esse ihn aber (noch) nicht. Dieses Jahr wäre sehr ergiebig, aber ich trau mich nicht ran. Zudem stehen in unmittelbarer Nachbarschaft meist ziemlich viele andere Leckereien, und meine Erinnerung (von vor Jahren, nach Freigabe durch einen PSV) weist den Perlpilz als mittelmäßig aus.
    Den Vergleich mit Täublingen kann ich allerdings nicht ganz nachvollziehen. Die sind doch viel weniger kritisch und da probiere ich mich auch fleißig durch.


    Viele Grüße

    Bernhard

    Hi Fuddler. Habe mal gegoogelt, ob es in Deutschland auch so einen Verbreitungsatlas gibt wie bei uns bzw. in der Schweiz. Guckst Du hier: Verbreitung Craterellus cornucopioides (L.) Pers. 1825

    P.S.: Nahe der von mir bisher gefundenen Totentrompeten fand ich Sommersteinpilze und Semmelstoppel. Was in sich ja fast ein Widerspruch ist, oder irre ich mich da? Im Wald selbst sieht man die halt so wahnsinnig schlecht, bei mir lag es eher daran, dass ich lang keine gefunden hab, glaub:blush:. LG von der Miesmuschel und viel Glück!

    Moin!

    Ich hab mir gestern mal mein Rad geschnappt und zwei Bereiche in meiner Nähe untersucht, an denen Totentrompeten vermerkt waren. 52 km und 19k Schritte in den Beinen muss ich leider konstatieren, dass es entweder dort keine Totentrompeten gibt, nicht mehr oder gerade nicht, oder ich sie nicht gefunden habe. Vielleicht fehlt mir der Blick noch.
    Schwefelritterlinge oder das was ich dafür gehalten habe (Geruch!) waren vor Ort.
    Dafür gab es Steinpilze, Maronen dick wie Steinpilze, Reizker, Täublinge, Krause Glucke, Judasohren und Austernseitlinge.

    Alles in allem war der Wald an beiden Stellen nah an dem was ich sonst so durchstreife. Überwiegend Buchen durchmischt mit Kiefern, ab und an Vaccinium (saurer Boden!), Eichen und Birken. An der zweiten Stelle standen auch viele Hainbuchen.

    So viele Gelegenheiten bekomme ich dieses Jahr wohl nicht mehr.

    Bleibt mir nur, mal etwas weiter zu fahren, dahin, wo Cluster verzeichnet sind.

    Hi,


    Danke fürs Teilen!
    N bisschen schlucken muss ich, weil „Weisser Pilz mit weißen Lamellen“ den grünen Knolli ausschließt. Da hätte im Artikel gut noch stehen können, dass das zwar ne gute Regel ist, aber nicht hinreichend um die giftigsten auszuschließen. Die Gattung Cortinarius fällt da ja auch raus…

    Ich bin sicher, dass nicht jeder Leser versteht, dass das im Artikel stehende nicht ausreicht um die schlimmsten Fehlgriffe zu vermeiden.

    Viele Grüße

    Bernhard

    Eigentlich würde ich mir gerne etwas Basteln, mit dem ich die Hände frei habe. So etwas wie einen Rucksack, den ich mit "Korb Schubladen" füllen kann. Aber aktuell habe ich zuviele Projekte, die wichtiger sind.

    Ich habe mir einen nierenförmigen Korb geflochten und einen Riemen dran befestigt. Der Korb sitzt auf der Hüfte (deshalb die Nierenform), und der Riemen geht über die abgewandte Schulter. Ich finde das sehr bequem, und die Hände sind frei. Aber das mit dem "zu viele Projekte" kann ich gut nachempfinden - ich habe auch einen Haufen Dinge, die seit Ewigkeiten darauf warten, erledigt zu werden, und es ist schon überraschend, dass der Korb mal in der Prio hochgespült wurde. Das kann man vom Projekt "Austausch des provisorischen Riemens gegen ein hübsches brettchengewebtes Band (mit pilzgefärbter Wolle)" nicht behaupten...

    Beste Grüße

    Sabine

    Moin!

    Ich hab einen Fliegenfischer-Korb von Johann Proels, den ich noch mit Karabinern versehen habe, um ihn zusätzlich an den Gürtelschlaufen der Hose zu befestigen.
    Klappt gut, damit fahre ich auch Rad.

    Viele Grüße

    Bernhard

    Moin!

    Da sind keine Austernseitlinge. Hör nie wieder auf die App. Leider fehlen die Stiele und Knollen und das Bild ist sehr schlecht zur Beurteilung.

    Ich hab zudem den Verdacht, dass da mehrere Arten zu sehen sind. Nur den Hüten nach könnten das Hallimasch oder auch Schirmlinge (Lepiota) sein. Mit beidem kennen sich andere hier besser aus als ich, vielleicht kommt da noch was.
    in jedem Fall könnte das Ergebnis deiner Kostprobe unerfreulich werden.

    Ich würde die Pilze schnell - d.h. heute noch -einem Sachverständigen vorlegen damit du ggf. auch ebenso schnell Entwarnung bekommst. Better safe than sorry.

    Moin!

    Darf ich fragen wo genau du da ein Abgrenzungsproblem hast?

    Lamelletten sollten nicht durchgehend sein, Verzweigte haben mehr als zwei Enden.
    Das widerspricht sich doch auch nicht, zumindest theoretisch sind also auch verzweigte Zwischenlamellen möglich.


    Zusätzlich sagt wohl eine einzelne Lamelette so wenig aus wie eine isolierte Verzweigung. Kommt einer der Aspekte in einem Pilz häufiger vor, könnte es bestimmungsrelevant sein. Dann hast du aber viele Stellen zur Beurteilung und solltest erst recht kein Problem haben, die korrekte Bezeichnung festzunageln.

    Viele Grüße

    Bernhard