Beiträge von chrishaertl

    Hallo Stephan,

    1. B. radicans schließe ich aus. Geschmacksprobe war mild.

    2. Ja, Schnittbild entstand Samstag abend. Pikz wurde Mittwochs aufgesammelt. Ich habe ihn noch und er bläut immer noch deutlich beim Anschneiden. Wenn ich einen alten Flocki anschneiden würde und der würde nach drei Tagen so blauen würde ich mir nichts denken.

    Danke für den Hinweis aufs andere Forum. Vielleicht versuch ich das noch.

    Chris

    Hallo Kuppy,

    so klappt das leider nicht. Man sieht an diesem Pilz nichts von dem, was wichtig wäre: Knollenform, Ringform, Verfärbeverhalten...

    FG

    StephanW

    Hallo Kurt,

    ich meine eine Natterung im Stiel zu erkennen, wobei das Foto nicht so scharf ist und die Natterung zu schwach als dass ich das vom Foto her sicher sagen kann. Natterung würde gegen Chlorophyllum (Safranschirmling) und für Macrolepiota (Riesenschirmling) sprechen. Aber wie schon gesagt wurde, solltest Du die relevanten Merkmale zeigen.

    Gehe so vor wenn du einen Riesenschirmling vermutest: Verschiebbarer, komplexer Ring, keine oder kaum Rötung aber Stielnatterung, dann Riesenschirmling. Keine Stielnatterung, weniger komplexer Ring und starke Rötung bei Verletzung dann Safranschirmling. Bei den Safranschirmlingen gibt es giftige Art(en). Die Riesenschirmlinge sind essbar. Nachfolgendes Bild zeigt dir die Stielnatterung sowie den komplexen Ring eines Riesenschirmling, hier ein Parasol.

    Grüße

    Chris

    Hallo Zusammen

    Ich kann mir hier kein Anhängselröhrling vorstellen. Ich würde hier noch mit der Familie Imperator vergleichen.

    Am ehesten noch mit dem I. torosus

    BG Andy

    Hallo Andy, hallo zusammen,

    an I. torosus (die anderen Purpurröhrlinge passen definitiv weniger) habe ich tatsächlich auch gedacht, war wohl doch nicht so abwegig. Allerdings habe ich auch den nie in Natura gesehen und ein Fund hier wäre echt spektakulär.

    Nachdem bzgl. B. (sub)appendiculatus relativ große Einigkeit herrschte, war ich fast schon beruhigt, aber jetzt macht ihr mich wieder unsicher :-).

    Die Konsistenz ist wie gesagt eher wie bei einer Hexe, ein massiver Pilz also. Vielleicht kann hier noch jmd was zur Dichte von B. appendiculatus sagen, ich hatte den wie gesagt erst einmal in der Hand, sodass mir jegliche Vorstellung fehlt, so dicht hatte ich den jedenfalls nicht in Erinnerung. Fühlt sich B. appendiculatus nicht eher wie B. edulis s.l. an? Wenn du einen Steinpilz drei Tage liegen lässt (sogar im Kühlschrank), ist der weich und schlabbrig, der hier liegt nach vier Tagen noch ganz gut da...

    Hinsichtlich des Hutes würde zwar das Farbenspiel für den I. torosus sprechen, von der Farbe her würde ich aber die grauen Töne vermissen. Zwar lese ich beim I. torosus im Netz mancherorts etwas von einer braunhütigen Nadelwaldform, aber die meisten Bilder, etwa auch auf 123Pilze zeigen eher graue Töne und oft auch grünliche Stellen. So überaus ausgeprägt war das Farbspiel auch nicht.

    Das spektakuläre grünblaue Anlaufen war bei diesem Exemplar nicht der Fall. Allerdings ist die Frage, ob das nach paar Tagen noch so aussagekräftig ist. Der Pilz war halt auch nicht mehr so feucht.

    Das Fehlen des Netzes an der Stielspitze spricht gegen I. torosus (aber auch gegen B. appendiculatus :-(). Hier weiß ich nicht, wie zuverlässig dieses Merkmal ist. Bei B. edulis inst das Netz oft nicht erkennbar, bei den Netzhexen würde man aber mindestens an der Stielspitze eines erwarten dürfen, auch und gerade bei alten Exemplaren.

    I. torosus müsste nach Stunden nach Rhabarberrot zurückfärben. Unten ein Foto nach Abklingen der Bläuung: Das Gelb ist intensiver als nach dem Anschnitt, die Rotanteile mehr (aber Rhabarberrot?).

    Den fruchtigen (Ananas)geruch bei I. torosus habe ich nicht wahrnehmen können, aber was sagt das schon.

    Nun, letztlich habe ich mit beiden Arten wenig Erfahrung, den I. torosus glaube ich auch nicht wirklich, mit B. appendiculatus hatte ich mich schon fast zufriedengegeben, aber vielleicht fällt ja noch jemandem was ein :)

    Viele Grüße

    Chris

    Hallo Chris, den Unterschied zum Hexenröhrling kannst du dir leicht merken. Die Hexen haben rote Röhren. Oben in deiner Beschreibung steht gelbe Röhren. Dann fallen die Hexen schon mal weg.

    Vielen Dank, das sollte mir als PSV nicht gänzlich unbekannt sein :-). Oft ist das Rot der Poren bei den Hexen aber noch nicht vorhanden, wenn jung, oder verliert sich zunehmend im Alter, häufig z.B. bei den Netzhexen. Das Auffällige war bei meinem Exemplar vielmehr, dass die Poren eben ein leichtes Rot zeigen, wie bei Hexen. Dies sollte der Anhängselröhrling eigentlich nicht zeigen. Aber es war wohl tatsächlich eine altersbedingt leichte Veränderung ins rotbraune. So leicht ist das mit den Merkmalen halt oft leider nicht. Sonst müsste man den Anhängselröhrling wegen des fehlenden Stielnetzes auch ausschließen. Aber bekanntlich ist dieses z.B. beim Steinpilz auch nicht immer erkennbar. Es sind eben nicht immer alle Merkmale erkennbar oder typisch ausgeprägt.

    Grüße

    Chris

    Hallo zusammen,

    vielen Dank für eure Antworten!

    Ja, den Anhängselröhrling hatte ich (zugegebenermaßen unter anderem) auch auf dem Schirm, zumal ich ein paar Tage vorher vom selben Sammler ein Foto von einem Anhängselröhrling zu sehen bekommen habe. Dieser war aber eben in anderem Zustand (Hut gleichmäßig braun, Röhren schön gelb, Stiel schön gleichmäßig gefärbt, habituell wie ein Steinpilz), sodass ich mir da tatsächlich sicherer war als bei diesem Exemplar, obwohl ich dieses in der Hand halten konnte. Interesannterweise hatte der Sammler bei dem erstgefundenen selbst bereits die Vermutung "Gelber Steinpilz", das gezeigte Exemplar hielt er für einen Hexenröhrling.

    Was mich bei vorliegendem Exemplar irritiert hat, war das gänzliche Fehlen eines Netzes im Stielspitzenbereich und der scheckige Hut, der ein gelb-braunes Farbspiel zeigt, wie ich es vom Anhängselröhrling nicht kannte und wie es in der Literatur auch nicht beschrieben ist. Auch das Schwärzen der Stielbasis habe ich so auf Fotos eher nicht gesehen. Auch schien mir über den Röhren ein rötlicher Schimmer zu liegen (kommt auf dem Foto nicht so rüber). Außerdem kam mir der Pilz recht schwer vor, und trotz des Alters (ich bekam ihn erst drei Tage nach dem Aufsammeln) absolut fest. Von der Kosistenz und dem spez. Gewicht also eher so beschaffen wie etwa ein Flocki. Beim Anhängselröhrling hätte ich eher eine Konsistenz wie beim Steinpilz erwartet. Dem Anhängsel selber hätte ich nicht allzuviel Bedeutung beigemessen. Kennt man ja auch von anderen Arten.

    Dazu muss ich sagen, dass ich tatsächlich erst einmal zuvor, vor etlichen Jahren, einen Anhängselröhrling in der Hand hatte und die Variationsbreite bzw. die Veränderungen im Alter etc. bei dieser Art überhaupt nicht kenne. Die Art ist hier definitiv selten (und darf aus Naturschutzrechtl. Gründen ja eigentlich gar nicht entnommen werden).

    Die Frage nach der KOH-Reaktion hatte ich mir tatsächlich auch gestellt. In Ermangelung von KOH habe ich Soda genommen (siehe Bild). "reddish brown" (danke JoBi!) kommt sehr gut hin, auch wenn das wohl kein Alleinstellungsmerkmal ist.

    Das doch recht deutliche Blauen würde gegen den falschen Anhängselröhrling sprechen. Dass Mischwald nicht allzu präzise ist, weiß ich :-). Das Gebiet kenne ich, nur den genauen Fundort nicht. Hier am Rande der fränkischen Alb ist aber alles sehr kleinräumig, im Bereich der Flugsande hat man eine ganz andere Bodenchemie als in den Bereichen, in denen der weiße Jura ansteht. In der Nähe des Fundortes findet sich aber z. B. auch Cortinarius varius, grundsätzlich gehe ich eher von einem basischen Standort aus, obwohl viel Fichte und Kiefer vorhanden. Im Gröger-Schlüssel (2006) heißt es überigens "neutrophil" bei B. appendiculatus, B. subappendiculatus spricht er auf Gminder verweisend keinen Artrang zu, aber ich bin da nicht auf dem Laufenden.

    Ich danke euch jedenfalls sehr für die Antworten und gehe von Butyriboletus appendiculatus aus.

    Viele Grüße

    Chris

    Hallo zusammen!

    seit längerem nutze ich gerne die vielen hilfreichen Infos von 123 Pilze und gebe nun auch meinen Einstand im Forum.

    ich durfte heute einen schönen "Hexenröhrling" in Augenschein nehmen und ablichten. Zum Standort ist lediglich bekannt: Mischwald (Fotos nicht vom Standort).

    Hut ca. 10 cm Durchmesser, braun-gelb-scheckig, auch etwas rot in den Schneckenfraßstellen.

    Röhren gelb, aber eine Rötung der Poren ist ansatzweise zu erkennen. Druckstellen auf den Röhren blau, später braun.

    Fleisch hell-gelb, im Schnitt schnell aber nicht allzu stark bläuend, in der Stielbasis am Rand rötlich.

    Stiel gelb, nach schwarz verfärbend, netzartige Struktur am Stiel aber keine Stielnetz an der Stielspitze erkennbar. Keine sich farblich abhebenden Flocken. Mit wurzelartiger Fortsetzung am Stiel.

    Geruch unauffällig pilzig.

    Eure Meinungen würden mich interessieren!

    Viele Grüße!

    Chris