Hallo Thomas!
Zitat
Bisher dachte ich immer, dass sich die Bezeichnungen lokal unterscheiden können (was ja einer der guten Gründe dafür ist, immer auch die lateinischen Namen zu verwenden).
Das siehst du richtig!
Leider darf jede Region auf deutsch zu jedem Pilz sagen, was sie will. Das bringt zwar meist recht viel durcheinander, wenn keiner mehr weiß, was mit Eierschwamm oder Braunkappe gemeint ist, und deshalb gibt es eben auch die wissenschaftlichen Namen.
Bei den letztgenannten ist natürlich auch nicht immer alles klar, aber man müht sich.
Einen guten Versuch jedem Pilz einen eindeutigen deutschen Namen zuzuordnen, gab es mit dem "Abbildungsverzeichnis Europäischer Großpilze" von Bollmann, Gminder, Reil.
Hier sind für die meisten Taxa die günstigsten deutschen Namen gewählt worden.
Ich wünschte mir, dass die deutschen Namen dort bindend wären (verringerte es doch die ständigen Missverständnisse), aber das sind sie eben nicht.
Dort hieße die Art übrigens Laccaria amethystina (Violetter Farbtrichterling).
Laccaria hudsonii ist Synonym und amethystea ist auch nicht gültig und recht verschieden interpretiert.
Auf deutsch ist es oft nicht schlecht, den wissenschaftlichen Namen 1:1 zu übersetzen, bleibt doch gleich besser im Hirn hängen. Deswegen wohl auch Amethystfarbener Lacktrichterling.
Allerdings hört sich das etwas geschwollen an und Violetter Lacktrichterling wird besser akzeptiert.
Ist mir beides lieb, solange nicht sowas wie "Lack-Bläuling" gefördert wird, wo man eher denken könnte, das Ding flattert mit 4 blauen Flügeln gleich davon.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bl%C3%A4u…Luc_Viatour.JPG
VG Ingo W