Beiträge von ThomasL

    Hier mal ein paar Funde von heute, aus dem tiefen Spessart. Da alle drei persönliche Erstfunde sind Angabe der Art mit Vorbehalt.

    Persönlicher Erstfund, auf ca. 350m im Buchenwald (mit einzelnen Fichten) massenhaftes auftreten, mit teils enormen Ausmaßen.

    Bild 1a,b,c,d Schönfußröhrling (Boletus calopus):

    Im Buchen / Fichtenmischwald auf Fichtenstumpf, in ca. 450m Höhe noch ein Erstfund braunhütige Form des Zitterzahns (Pseudohydnum gelatinosum):
    Bild 2a,b,c:

    Laut Literatur roh verzehrbar, weder die Konsistenz (siehe zweiter Teil des lateinischen Namens) noch Geschmack konnte aber überzeugen.

    Bei den Schwiegereltern auf dem Rasen lag dann noch der herum:

    Bild 3a,b,c (Kegliger?) Saftling (Hygrocybe conica)

    Bin mir nicht sicher, meine aber neben dem Vielfärbigen Birkenpilz einen Steinpilz auszumachen (Bild 1 rechts). Sieht zumindest für mich etwas nach einem weißen Gitternetz aus. Bei der Aufnahme bin ich mir aber nicht sicher.

    Eine Frage, bringt einem bei Rauhfüßen die Stielbasis etwas zur Unterscheidung der einzelnen Arten?

    Um die Rotkappen bin ich mehr als neidisch, bezüglich Totentrompeten. Gestern die ersten "frisch" zubereitet probiert. Waren ok, aber nicht besonders geschmacksintensiv. Die restlichen habe ich zum Trocknen ausgelegt mal sehen...

    Da ich in den Wald will kopiere ich einfach mal einen Teil aus meiner Vorstellung hier rein. Beantwortet die Frage:

    Motivation 1 (Wissenserweiterung):
    Die eher leicht bestimmbaren Speisepilze (Röhrlinge, Pfifferlinge, "fette Henne" etc...) habe ich beim Pilzsuchen mit meinem Vater kennen gelernt. Mit diesem Wissen bin ich dann auch später mit meiner Frau, und noch später mit meinen Kindern, in der "typischen Pilzzeit" zum Suchen in den Wald.
    Als Kind / Jugendlicher habe ich außerdem ziemlich intensiv mit dem Überleben draußen (Neudeutsch "Survival") beschäftigt. Nachdem das lange Zeit eher brach lag, begann ich vor einigen Jahren damit, mich u.a. wieder mit dem Teilbereich essbare Pflanzen und Heilpflanzen zu beschäftigen. Sehr schnell kam ich dabei aber an den Punkt wo ich jede Pflanze die ich fand, bestimmen wollte.
    Das macht(e) viel Spaß, aber nach ein paar Jahren war im Herbst nicht mehr viel zu bestimmen (dort wo ich regelmäßig bin) und mir fehlte auf meinen Wanderungen und Spaziergängen einfach etwas. Gleichzeitig wurmte es mich, dass ich mich jetzt zwar einigermaßen gut mit Pflanzen auskannte, bei Pilzen aber, bis auf wenige Ausnahmen, eher planlos war und entsprechende Fragen meines Sohns bestenfalls mit "der hat Lamellen könnte giftig sein" beantworten konnte (ja ich weiß es gibt auch giftige Röhrlinge etc.... ;-)) .

    Die Lösung war einfach. Ich kaufte mir ein Pilzbestimmungsbuch und fing damit an "jeden" Pilz den ich so fand, zu bestimmen (soweit möglich)
    ....

    Motivation 2:
    Ich bin einfach gerne ir der Natur unterwegs und das Suchen nach "neuen" Pilzarten macht Spaß und entspannt.

    Motivation 3 (Essen):
    Neben der reinen Bestimmung, habe ich auch damit begonnen, einfach zu identifizierende Arten mit geringen Verwechslungsrisiko, zu probieren.

    Mot. 1 ist mir dabei am wichtigsten, Mot. 3 am unwichtigsten

    Nochmal zur Mengenbeschränkung. Muss zugeben, dass war für mich nie ein Thema weil ich sowieso aufhöre wenn ich genug für 1-2 Mahlzeiten zusammen habe. D.h. deutlich weniger als 1kg. Mehr hatten wir nur einmal, als wir mit der ganzen Familie gesammelt haben.

    Hallo Lenz,

    ich bin hier auf eine Stelle mit unzähligen Hexeneiern vom Tintenfischpilz gestoßen. Melde Dich per PM dann sage ich Dir wo genau.
    Siehe auch Fundbericht Hessen

    Viele Grüße
    Thomas

    Verd...
    Das es sich hier auch um einen Scheidling handelt hätte ich nicht vermutet. Danke Pablo, der hat mich gestern abend fast um den Verstand gebracht. Zu ersten Vermutung Wiesenchampignon passenden u.a. schonmal nicht die Lamellenfarbe (müsste ja jung schon rosa sein), andere Champignons passten noch weniger.
    So was passiert wenn man die Knolle nicht ganz bergen kann ;)
    Muss ich wohl doch noch eine kleine Schaufel in den Rucksack packen.

    Heute mal ein neues Waldstück im hessischen Grenzland erkundet (Bestand mit vielen, alten Buchen und Eichen, untermischt mit anderen Laub- und Nadelbäumen).
    Gab einiges zu entdecken, hier mal ein Bestimmungsversuch, auch wenn ich noch am studieren bin:

    Bild 1a,b Grubenlorchel:

    Bild 2a,b,c Goldröhrling:

    Bild 3a,b Hexeneier vom Tintenfischpilz, wer hier im Forum wollte den unbedingt fotografieren? Bei der Menge an Hexeneiern wäre dieser Wald ideall (Details gerne per PM):

    Bild 4a,b,c Editiert, dank Pablo: Größte Scheidling (Volvariella gloiocephala), roch nach Spargel, verfärbte sich nur schwach braun-orange, Wiese am Waldrand. Die Spitze liess sich im harten, dicht bewachsenen Boden nicht besser bergen:

    Nicht weit entfernt gab es auch einige Karbolegerlinge

    Bild 5 (Rotbrauner-???) Scheidenstreifling:

    Bild 6:
    Schopftintlinge in unterschiedlichen Stadien:

    Bild 7 Stinkmorchel:

    Bild 8a,b Nach Wochen der Suche endlich Erfolg - Totentrompeten:

    Bild 9:
    Ein bisschen was zum trocknen:

    Außerdem gab es noch viele Stockschwämmchen (sammele ich aber noch nicht) und große Mengen an Stäublingen, mit teils beachtlicher Größe. Auch einige Anistrichterlinge standen herum.

    Ein paar der Totentrompeten gab es gleich frisch mit gebratenem Reis, Ei und Lauch, abgeschmeckt mit Sojasoße, Knoblauch und Sambal. Lecker!

    Da sich vernünftiges sammeln nicht negativ auf die Arterhaltung auswirkt,nehme ich Speisepilze, die nur einer Mengenbeschränkung und keinem Sammelverbot, unterliegen mit (falls ich sie verzehren möchte).

    Wie bei allen Pilze achte ich aber darauf:

    - sehr junge Exemplare stehen zu lassen

    - zweifelhafte, alte Exemplare stehen zu lassen

    - d.h. nicht gnadenlos alles abzuernten

    Außerdem achte ich gerade bei so besonderen Funden darauf, möglichst wenigin der Umgebung rumzutrampeln um das Myzel nicht unnötigt zu stressen.

    Das hängt vielleicht auch ein bisschen mit der Erwartungshaltung zusammen. Ich habe die letzten Wochen viele Gallenröhrlinge (bei denen ich mir vorher schon sicher war) geprüft um meine Geschmackssinn zu trainieren und auch mit Steinpilzen verglichen. So extrem Bitter wie oft gesagt wird empfinde ich! den Geschmack nicht, dennoch aber deutlich bestimmbar. Meiner Frau gab ich dann einen zum probieren (Zungenprobe) und die fand ihn nicht bitter - auch hier glaube ich lag es eher an der Erwartungshaltung.


    Bezüglich Essen:

    Als ich (noch bevor anfing mich intensiver mit Pilzen zu beschäftigen) zum ersten Mal nach Jahren wieder Steinpilze gefunden hatte und diese dann auf dem Tisch standen, fand ich sie auch recht bitter und konnte nicht so richtig verstehen was die Leute alle so besonders an Steinpilzen finden. Im Nachhinein glaube ich, dass da mindestens ein Gallenröhrling mit drinnen war. Prüfen lässt sich das leider nicht mehr. Probleme hatte mir diese Mahlzeit aber nicht beschert.

    Hallo Michael,

    dass zeigt dochmal wieder, dass man basierend auf Bildern vieles nicht wirklich einstufen kann. Nochmals Glückwunsch zu dem tollen Fund und dann mal "nen Guuden".

    Zur Kilogrenze: Sollte auch nur ein Scherz sein ;-), bot sich irgendwie an da gerade ein solches Einzelexemplar, dass die Grenze bereits sprengt, doch recht gut die Probleme mit "scharfen" gesetzlichen Regelungen aufzeigen.
    Von Kontrollen ist mir bei uns hier auch nichts bekannt.
    Ich sehe es wie Du, für den normalen Sammler sind die Beschränkungen eher unnütz. Meiner Meinung nach ist das Hauptproblem, dass wir eben in einem sehr dicht besiedeltem Land leben, was leider viele Regelungen erforderlich macht. Dummerweise sind diese dann oft bürokratische Monster, mit fragwürdigem Nutzen. Zum Glück sind wir beim Pilzesuchen davon bisher kaum betroffen.

    Gestern im Vivarium in Darmstadt (lag schon da, Schnittbild habe ich verzichtet da hinter den Zaun und die Leute eh schon komisch schauten, weil ich über den flachen Zaun gestiegen war ;-):

    Bild 1:

    Bild 2:

    Bild 3:

    Dachte an den Netzstieligen Hexenröhrling, bin mir aber nicht wirklich sicher.

    Heute beim Wandern war ich auch mal außerhalb des Waldes unterwegs und daher endlich auch mal ein paar Champions.

    Alle Angaben wieder nur als Arbeitstiteln, mit keinen habe ich bisher tiefergehende Erfahrung gesammelt.

    Bild 1a,b,c: (Karbol?) Egerling

    Ich meinte er roch nach Pflaster, mein Vater konnte das nicht riechen und meine Frau meinte er riecht halt wie ein Champion


    Bild 2a,b,c: (Spangrüner Kiefern?-) Reizker

    Bild 2c zeigt die Verfärbung der Milch nach 10min, einzige Nadelbäume in der Nähe waren Kiefern

    Bild 3a,b,c Gruener Anistrichterling?:

    Den Geruch kannte ich nur dank des kostenlosen Ouzo beim Griechen einstufen. Roch wie Ouzo, also schwach nach Anis

    Jedenfalls war der Verzicht auf eine Kostprobe sehr sinnvoll. Roh ist der stark giftig (potentiell tödlich)!
    Früher wurde er ausreichend gegart für essbar gehalten, der wiederholte Verzehr kann aber zu einer tödlichen Antigen-Antikörper Reaktion führen.

    Siehe auch https://www.123pilze.de/DreamHC/Download/KahlerKrempling.htm

    und etwas mehr ins Detail gehend:
    http://www.dgfm-ev.de/sites/default/files/ZM581B05Pohle.pdf

    Hallo Norbert,

    vielen Dank für Deine Einschätzung - gerade erst gesehen.

    Ich hoffe ich finde von denen noch welche. Den einen habe ich dann doch entsorgt, weil er etwas lang im Kühlschrank gelegen hatte.

    Viele Grüße
    Thomas

    Sehe da auch eine Marone (Bild 2 und 3 im ersten Beitrag), aber Du weisst ja es gibt keine Verzehrfreigabe übers Internet.

    Verwechslung mit ungeniessbarem: Könnte man u.U. mit dem Gallenbitterling, der hat aber ein braunes Stielnetz (und unterscheidet sich auch noch in anderen Details wie Hutfarbe (unsicher), Röhrenfarbe, Reaktion auf Druck - Maronenröhrling blaut...).

    Hallo Pablo,

    vielen, vielen Dank für Deine Einschätzung und Hinweise.

    Zu Nr 1: Werde ich das nächste mal machen. Mich interessieren alle Pilze, nicht nur die Speisepilze (wenn auf denen gestern auch der Schwerpunkt lag)

    Zu Nr 2: Ich denke auch, den hatte ich gestern noch bei meiner Rechereche gefunden und di e Merkmale passen recht gut - vor allem auch der Wuchsort

    Zu Nr. 3, die Stiele lassen mich Stockschwämmchen vermuten, aber richtig sicher bin ich mir nicht. Die Schuppen waren nicht so stark ausgeprägt wie ich dass erwartet hatte. Habe damit aber auch nicht viel Erfahrung. Meistens finde ich hier Schwefelköpfe.

    Nr. 4: Das freut mich aber, Rauhköpfe wollte ich schon immer mal finden
    Interessant, bei Wikipedida steht: "Der Rotschuppige Raukopf gilt als giftverdächtig" bei (von mir bevorzugt) 1, 2,3 Pilze steht "tödlich giftig".

    Nr. 6: Der zeigte auch in der Pfanne die typische Verfärbung

    Nr. 10 Geschmacklich find ich die Birkenpilze auch jung nicht wirklich überzeugend (wenig Eigengeschmack), Kuhröhrling und Hexenröhrling waren aber lecker

    Heute war gut was los. Hier mal eine kleine Auswahl, die Namen bitte nur als Arbeitsbegriff (falls mit?) sehen, da ich einiges noch zu bestimmen versuchen werde.

    Bild 1a,b,c Schleierling? unter Buche:

    Bild 2 Großer Schleierling? an morschem Kiefernstumpf:

    Bild 3a,b Stockschwaemmchen?:

    Bild 4 In irgendeinem meiner Bücher schon gesehen, suche noch;-):

    Bild 5a,b Flockenstielige Hexenröhrlinge (persönlich zum ersten mal im Bachgau gefunden):

    Bild 6a,b,c Kuhroehrling?:

    Bild 7 Hohlfußroehrling:

    Bild 8 Tintlinge:

    Bild 9 Gruener Knollenblaetter (gab gleich 3 nebeneinander):

    Bild 10 Etwas für den Telle gab es auch, auch wenn die Steinpilze am späten Nachmittag schon etwas knapp waren. :