awillbu1  Dünnfleischiger Anischampignon, Dünnfleischiger Anisegerling                        ESSBAR!   .,.wird auch kultiviert!               Vitalpilz (Heilpilz)

AGARICUS SILVICOLA (SYN. AGARICUS SYLVICOLA, AGARICUS SILVICOLAE-SIMILIS)

 

Anischam

anis-champ

anis-champ2

 

 

Fotos oben 1 von links: Ron Pastorino (Ronpast) (mushroomobserver.org)

Anischam2

Schiefknolliger-Anis-egerling8

SchiefknollCha

Anis-Champignon

Anis-Champignon2

Anis-Champignon3

SchiefknollCha

 

Eigenschaften, Erkennungsmerkmale, Besonderheiten, (Gattungen):

Geruch:

Anisartig, Bittermandeln, Weihnachtsplätzchen, +/- leicht marzipanartig

Geschmack:

Mild.

Hut:

3-15 (20) cm Ø, hellcremefarben mit braunen Schuppen, auf Druck nur leicht gilbend, teilweise abziehbar, dünnfleischig, faserig, seidig, feinschuppig.

Fleisch:

Weiß, gelbliche Verfärbung bei Verletzung.

Stiel:

Weißlich, bei Berührung gelblich (schwefelgelb, braungelb) werdend, lang und schlank, Spitze schwach rosalich, Basis knollig, vereinzelt auch etwas schiefknollig weshalb dann eine Unterscheidung zum Schiefknolliger Anisegerling schwierig wird. Spitze ist leicht vom Hutfleisch abtrennbar.

Ring:

Weißlich, einfach, breit, sehr groß, dünnhäutig, schlaff hängend, vergänglich.

Lamellen:

Jung grauweißlich bis cremefarben, blass rosa-grau, später rosafarben, im Alter schokoladenbraun, frei.

Sporenpulverfarbe:

Purpurbraun (5-6,5 x 3-4,5 µm, der Schiefknolliger Anisegerling hat größere Sporen 6-8 x 4-5 μm).

Vorkommen:

Mischwald, Waldwege, gern bei Fichten, Buche, Folgezersetzer (SAPROPHYT), Frühsommer bis Spätherbst.

Gattung:

Champignon-Egerlinge.

Verwechslungsgefahr:

Karbolegerling, Weißer Knollenblätterpilz, Grüner Knollenblätterpilz (beide tödlich giftig) oder anderen Champignonarten, wie z.B. Schafchampignon, Übelriechender Egerling, Schneeweißer Champignon, Schiefknolliger Anisegerling (mit schiefer Knolle).

Chemische Reaktionen:

Mit Kaliumhydroxid (KOH) gelb verfärbend, SCHAFFER-Lösung (Anilin + Salpetersäure) positiv (orange, rotorange mit braunem Ton).

Tipp:

Anis-Egerlinge gilben in der Regel nur an der Oberfläche, meist an den Druckstellen an Hut oder Stiel, nicht aber an Schnittstellen in der Stielbasis wie es gerne die Karbolegerlingarten tun.

Vitalpilz (Heilpilz):

Gilt auch als Vitalpilz (Heilpilz) in der Naturheilkunde oder in der Traditionellen Chinesischen und Japanischen Medizin für:

Positiv: Viele Champignon-Arten enthalten Wirkstoffe, die antiviral, krebshemmend und antibiotisch wirken. Z.B. wurde eine Hemmwirkung des HELICOBACTER PYLORI nachgewiesen. Außerdem soll er das Tumorwachstum diverser Krebsarten wie Brust- oder Prostatakrebs hemmen. Negativ: Gilbende Arten enthalten besonders hohe Konzentrationen von Agaritin (dadurch entsteht das P-Hydroxymethyl-Phenyldiazonium-Ion). Dieses soll in Tierversuchen krebserregende Wirkung gezeigt haben. Aber auch andere Champignonarten, sowie Zuchtchampignons haben Agaritin. Sie gelten aber als ungefährlich. Wer Angst hat, sollte Champignons grundsätzlich meiden; wildwachsende Arten auch wegen des hohen Schwermetallgehalts (Cadmium).

Hinweis!

Gilt nur wer Champignonarten erkennen kann!

Die essbaren Champignonarten sind leicht kenntliche Pilze, wenn folgendes beachtet wird:

 

Riechen Champignons (Egerlinge) nach Karbol, (Tinte, Medizinschrank), Fisch oder unangenehm sind immer giftige oder ungenießbare Arten anzunehmen.

Verfärben sich Champignons gelb (vor allem an der Stielbasis) ohne wahrnehmbaren Anisgeruch, sind sie immer giftverdächtig!

Riechen Champignons (Egerlinge) nach Anis sind sie immer essbar!

Riechen Champignons (Egerlinge) pilzig angenehm und haben keine Gelbfärbung an der Stielbasis, sind sie immer essbar!

Verfärben sich Champignons gelb mit Anisgeruch sind sie immer essbar!

Verfärben sich Champignons rötlich im Anschnitt sind sie fast immer essbar solange sie einen angenehmen pilz-, anis- oder bittermandelartigen Geruch aufweisen!

Leider gibt es mittlerweile zwei wärmeliebende Karbol-Champignonsarten die nun durch die Klimaerwärmung auch in unseren Regionen (D, A, CH, CZ) angekommen sind.

Der Falsche Waldegerling (AGARICUS FREIREI) sieht dem Waldchampignon ähnlich, er rötet und hat einen neutralen bis leichten Karbolgeruch!

Der Falsche Wiesenegerling (AGARICUS PSEUDOPRATENSIS) sieht dem Wiesenchampignon ähnlich, er verfärbt sich meist nicht gelb an der Stielbasis, sondern er rötet und hat einen leichten Karbolgeruch, der oft nicht gut wahrnehmbar ist!

Kommentar:

Immer lecker – immer willkommen – sehr guter Speisepilz! Wird auch kultiviert!

Bemerkung:

Champignons werden in Sektionen eingeteilt, hier einige Beispiele:

-       Sektion Arvensis = Anis-Egerlinge (in der Regel nach Anis riechende Arten) = z.B. Schafchampignon, Schiefknolliger Anisegerling, Dünnfleischiger Anischampignon, Riesenchampignon = SCHAFFER-Lösung positiv, KOH gelb.

-       Sektion Minores = Zwerg-Egerlinge = z.B. Weinrötlicher Zwergchampignon, Wiesenzwergchampignon, Ockerfarbener Zwergchampignon = SCHAFFER-Lösung positiv, KOH gelb.

-       Sektion Agaricus = Edel-Egerlinge z.B. Wiesenchampignon, Stadtegerling = SCHAFFER-Lösung negativ, KOH negativ.

-       Sektion Sanguinolenti = Blut-Egerlinge (in der Regel rötende Arten) z.B. Waldchampignon (Kleiner) (Großer), Großsporiger Blutchampignon = SCHAFFER-Lösung negativ, KOH negativ.

-       Sektion Xanthodermatei = Karbolegerlinge (= in der Regel gilbende und nach Karbol riechende Arten) = z.B. Karbolchampignon, Rebhuhnegerling, Perlhuhnchampignon = SCHAFFER-Lösung negativ, KOH gelb.

Gifthinweise:

Relativer Speisewert:

Schweiz: Marktfähig; DGfM: Positivliste Speisepilz; 123pilze: Relative Wertigkeit 1.

Wiki-Link:

https://de.wikipedia.org/wiki/Dünnfleischiger_Anis-Egerling

Priorität:

2

 

 

 

 

 

Fotos oben 1-5 von links: Gerhard Koller ©    Bild oben 6 von links: Josef Rösler (Hausham) ©

 

 

   Weitere Bestimmungshilfen und Informationen hier:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

   Letzte Aktualisierung dieser Seite: Donnerstag, 10. November 2022 - 18:35:59 Uhr

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