Beiträge von DocMarten

    Bei uns ist der echte Zunderschwamm wirklich häufig.
    Weil ich in meinen Pilzbüchern auch gelesen hatte, dass er so selten sei, war ich anfangs der Meinung, die vielen großen Konsolen wären irgend ein anderer Baumpilz. Heute kann ich den Zunderschwamm aber sicher bestimmen und finde nicht nur viele FK an einzelnen Stämmen sondern auch häufig an vielen verschiedenen Laubbaumarten. Das mag daran liegen, dass wir hier im ostholsteinischen Hügelland viele alte Buchenbestände haben und der Feuchtigkeitsgehalt der Luft wegen der Ostseenähe immer ziemlich hoch ist. Ein seltener Pilz ist der FF hier sicher nicht.
    Saskia

    Da bin ich aber froh, dass Peter nur ein Netzwerk assoziiert hat. Mir fiel als erstes eitriger Schnodder ein ......
    Warum ist der Schwefelporling fast weiß auf der Oberseite? Nachträglich ausgebleicht? Ich kenne die nur knatschgelb und im Alter dann immer brauner werdend.
    Saskia

    Wie würdest du denn den Geruch beschreiben? Manchmal schmecken LM gut riechen aber abartig -wie zB Esrom. Vllt war es auch so, dass der Riesenporling, den wir damals fanden, eine lange Trockenperiode durchgemacht und sich danach wieder voll Wasser gesogen hatte. Solche Pilze sehen dann gut aus, sind aber trotzdem schon verdorben. Das gibt es zB beim Nelkenschwindling recht häufig.
    Saskia

    Danke ebenfalls für die Rückmeldungen und für die Pilzentwicklungsfotos. Ich koche zwar mit viel Säure und esse auch gerne saure Gurken, aber den Leberreischling lasse ich erst mal an Ort und Stelle.
    Ich hatte schon mal so ein olfaktorisches Aha Erlebnis mit dem Riesenporling, der bekanntlich als essbar gilt. Selbst die allerjüngsten noch zarten Konsolen dieses Monsters haben für mich so abstoßend gestunken, dass ich den Pilz nie probieren würde, außer in Kriegszeiten bei absolutem Eiweißmangel vllt. Mir wurde richtig übel davon. Hat den schon mal jemand probiert?
    Saskia

    Der heißt im Englischen "dyer´s polypore", weil er so viel goldgelben Farbstoff enthält, der sich sehr gut und dauerhaft auf die Wolle zaubern lässt. Wenn du Interesse daran hast, diese sehr einfache und anfängertaugliche Färbung einmal durchzuführen, kann ich dir per PN eine Anleitung zuschicken.
    Saskia

    Die Posts haben sich überschnitten.
    Das Problem bei deiner Geschäftsidee ist die gewerbliche Nutzung eines wildlebenden Pilzes, das ist in D verboten. Dabei kennt das NatSchG keinen Unterschied zwischen guten Pilzen, die dem Baum als Symbiosepartner helfen, und schlechten Pilzen, die den Baum mittelfristig zerstören.
    Pilzesammeln für den begrenzten nicht gewerblichen Eigenbedarf ist von diesem generellen Aneignungsverbot ausnahmsweise ausgenommen. Kolonnen, die unsere Wälder heimsuchen und tonnenweise die Pilze rausschleppen, handeln ganz klar kriminell und werden von den Forstbehörden verfolgt. Aufgrund der geringen Personaldecke haben die aber leider kaum Fahndungserfolge.
    Überlege dir doch einfach, ob du die Rohmaterialien im Ausland sammelst, wo andere Naturschutzregelungen herrschen. Gerade für ein Startup, von dem du eines Tages leben möchtest, ist es wichtig, dass du in allen Punkten Rechtssicherheit hast.
    Saskia

    Ich persönlich glaube nicht, dass shroomlight den Bestand an Baumpilzen mit seiner kleinen Manufaktur ernsthaft gefährdet, wollte aber nicht, dass seine Geschäftsidee von vorneherein den Bach runter geht, weil die Herstellung nicht ganz legal ist.
    Die Idee mit den Abgüssen finde ich auch schon mal nicht schlecht. Vielleicht gibt es in den europäischen Nachbarländern auch die Möglichkeit, Wildpilze für gewerbliche Zwecke einzusammeln. In Weißrussland, Ukraine und den baltischen Staaten scheint das ja offensichtlich kein Problem zu sein. Deshalb werden von dort auch Tonnen von Pfifferlingen nach D exportiert.
    Saskia

    Ich finde die Baumpilzlampen sehr schön und halte das für eine kreative Idee. Ich wünsche und gönne dir sicher ein erfolgreiches Geschäftsmodell irgend einer Art.
    Dennoch geht das so nicht. Die Baumpilze leben noch, wenn du sie sammelst, sind keine Zuchtpilze damit wilde Lebewesen und stehen unter dem strengen Schutz des Nat.Sch.G. Eine Aneignung ist danach erst mal grundsätzlich verboten. Eine Ausnahme vom diesem Sammelverbot gilt nur für begrenzte Mengen AUSSCHLIESSLICH für den Eigenbedarf. Jegliche gewerbliche Nutzung von wildlebenden Tieren, Pflanzen oder auch Pilzen ist verboten. Man müsste diese Baumpilze durch beimpfen von Hölzern im zB eigenen Garten züchten, um sie gewerblich nutzen zu können. Unter ganz bestimmten besonderen Bedingungen können die zuständigen Naturschutzbehörden (meist Untere NatSchB)auch mal Ausnahmegenehmigungen erteilen. Das tun die aber idR nur, wenn irgendein öffentl. Interesse besteht. So erteilen sie zB Tierparks die Genehmigung, wilde Tiere auszustellen und damit gewerblich zu nutzen, weil ein naturpädagogisches Konzept oder ein Nachtzuchtprogramm dahinter steht.
    Saskia

    Nein ich habe den Pilz vor Ort gelassen, weil er selten ist und die Fruchtkörper auch noch ziemlich klein waren. Mich würde aber auch interessieren, wie er schmeckt.
    Die Farbwiedergabe auf meinem eigentlich schlechten Handyfoto ist übrigens orginalgetreu. Der Pilz war im Gegensatz zu dem von Peter wirklich richtig hellrot, fast genau dieselbe Farbe wie die sog. Glaskirschen, eine frühe Süßkirschenart.
    Saskia

    Ein Foto von unten habe ich leider nicht, weil ich keinen ganzen Fruchtkörper entfernen mochte. Der Keilschnitt hatte aber die gleiche typische Struktur, wie Peter sie auf seinen schönen Fotos gezeigt hat. Deshalb bin ich davon ausgegangen, dass es ein Leberreischling ist.
    Vor vielen Jahren habe ich an einer alten Eiche in ca. 500-800m Entfernung schon einmal eine ganz klassische riesige Ochsenzunge entdeckt. Das war damals mein pers. Erstfund und dieser ist der zweite.
    Saskia

    Wenn ich mich nicht geirrt habe, wäre der unter den Speisepilzen richtig eingeordnet. Sonst bitte ich um Korrektur. Ich habe aus dem einen Fruchtkörper zur Diagnosehilfe nur einen kleinen Keil herausgeschnitten und den Rest an Ort und Stelle gelassen, so häufig sind sie hier nicht. Biotop: kalkhaliger Boden, altes Buchen- und Eichengehölz.
    Saskia

    Ist vllt eine blöde Frage: aber warum ist das jetzt auf gar keinen Fall ein zimtf. Weichporling? Wenn ich so ein Exemplar wie auf Bild 1 endlich mal entdeckt hätte, hätte ich mich wahrscheinlich zu früh gefreut und zumundest den KOH Test gemacht.
    Was sind genau die Unterscheidungskriterien?
    Ganz nebenbei. die Inonotusarten färben auch ganz nett, aber eben Goldgelb-Goldbraun und nicht Lila.
    Saskia

    Kaliumverbindungen werden über die Niere mit dem Harn ausgeschieden und die Transaminiereung und Umbau der Muskeleiweiße erfolgt in der Leber. Ich weiß, dass Wildscheinkörper untersucht wurden, deren Muskulatur noch ok war deren Leber aber verworfen werden musste.
    Mein Sammelschwerpunkt im Harz liegt am Nordrand von St. Andreasberg, ist auf der Karte hellrosa, also nicht ganz unbelastet. Ich schicke dir auf jeden Fall Maronen aus dem Gebiet.
    Ich glaube auch, dass die Schwermetallbelastung aufgrund der uralten Bergbauhalden im Harz das eigentlich größere Problem in den Pilzen ist. Dazu, welche Pilzarten welche Schwermetalle ganz besonders anreicherrn, habe ich leider gar keine Infos.
    Saskia

    Ok, da habe ich Verständnis für.
    Ich selbst habe zwar auch eine sehr feine Nase, bin aus beruflichen Gründen aber ziemlich hartgesotten, was das Aushalten von Gestank anbetrifft.
    Falls ihr Koordinaten von Th. palmata aus SH oder Nds. habt (auch andere Th. Arten), könnt ihr mir die gerne per PN schicken, ich versuche dann, den Stinker bei Gelegnheit selbst zu sammeln.
    Und Danke Peter für das Mädchen. Hatte ich schon erwähnt, das ich in einigen Monaten zum ersten Mal Großmutter werde?
    Saskia

    Vielen Dank für die Karte Joern.
    Mitte September schaffe ich es vllt. mal, in diesem Hotspot Lacktrichterlinge und/oder Maronen zu sammeln und sie dir zu schicken. Ende September bin ich im Oberharz, da hoffe ich dann auch noch auf reichlich Probenmaterial.
    Die Ergebnisse werden hier sicherlich viele interessieren. Mich hat beruhigt, dass sich meine angestammten Sammelgebiete doch eher im unbedenklichen Bereich befinden.
    Ich möchte das og Wildschweinthema noch mal aufgreifen. Die Theorie besagt, dass Wildschweine im Bereich der Kontminationshotspots besonders belastet sind, weil sie nicht nur generell Pilze gerne fressen - das tun Wildwiederkäuer durchaus auch mal- sondern ganz besonders gerne Hirschtrüffeln. Hirschtrüffel sind zwar für den menschlichen Verzehr nicht geeignet, die Frage stellt sich aber, ob T. aestivum ähnliche Beslatungen aufweist. Ich werde das während meines Trüffelkurses im November auf jeden Fall ansprechen. Vllt. gibt es ja dann ein paar Proben aus den Plantagen.
    Bei den Wildschweinen selbst müsste man unbedingt auch Wildschweinleber und -nieren durchmessen, nicht nur Keulenfleisch.
    Saskia

    Hallo Peter,
    Ich freue mich schon auf den Brief, und es ist sicher sinnvoll die Pilze zu trocknen und zusammen zu schicken.....und ähh... die Th. palmata enthält neben dem üblen Geruch einen ganz besonders schönen türkisfarbenen Farbstoff. Und der Geruch geht beim Färben und Nachbehandeln auch wieder aus der Wolle raus, die Farbe bleibt. Ich habe gar nicht zu hoffen gewagt, dass den Pilz jemand außerhalb Skandinaviens findet;)
    Vllt werde ich dann sogar im Harz im September selbst fündig.
    Wo wir gerade bei den Gerüchen sind..
    @ Pablo
    hast du schon mal frisch gemahlenen Bockshornkleesamen gerochen? Eines meiner Lieblingsgewürze.Vllt ist das ja wirklich der markante Geruch, von dem du schreibst.
    Saskia

    Danke für die vielen Hinweise, insbes. auf den tschechischen Bestimmungsschlüssel. Ich denke, die Bestimmung der Sporenpulverfarbe ist auf jeden Fall sinnvoll. Und auf jeden Fall sind die Hydnellumarten für mich auch färberisch interessant.

    Eine Frage: hat jemand die "Maggi" Geruchskomponente bei den Ph. Arten schon selbst wahrgenommen? In dem tschech. Schlüssel steht "fenugreek", das ist für mich schon ein ganz anderer Geruch, ein wesentlicher Bestandteil der Currymischungen eben. Ich habe Bockshornklee auch pur zu Hause, der riecht echt anders. Ich habe mir auch gerade die einzige (und wirklich selten benutzte!) Maggiflasche vorgenommen, die wir besitzen. Da ist natürlich nur Aroma verzeichnet, aber nicht welches. Das einzge natürliche Gewächs, was nach "Maggi" riecht, bleibt für mich immer noch der Liebstöckel. Ich gehe hier jetzt vllt. etwas sehr ins Detail, aber ich finde, der Geruch ist bei der Pilzbestimmung extrem wichtig.
    Saskia

    Ja, es geht ums vor allem Färben.
    Ich bin aber auch an der näheren Bestimmung interessiert und habe ein entsprechendes Mikroskop. Ich will ja auch wissen, welcher Korkstacheling/Erdwarzenpilz wie und ob überhaupt färbt.
    Hilfreich wäre, wenn du schon mal an den noch halbwegs frischen Pilzen die Farbe der Sporen bestimmen könntest. das ist ganz einfach, ich kann dir per PN schreiben, wie man das macht.
    Mein erster Tipp nach den Fotos wäre schwarzweißer Korkstacheling, Ph. melalecus.
    Saskia

    Ob ich an getrockneten Exemplaren noch mehr herausfinden kann, als die Experten hier, wage ich zu bezweifeln. Aber ich kann vllt noch ein paar Sporen mikroskopieren und testen, ob sie amyloid sind usw. Wenn ich etwas herausbekomme, kann ich es hier gerne schreiben. Ich weiß allerdings bis jetzt noch gar nicht, ob überhaupt noch Pilze übrig sind und ich sie geschickt bekomme.
    Saskia