Pilzvergiftung

Verhaltensregeln bei einer Pilzvergiftung:

  • Feststellung der Art/Zeit der Beschwerden. (Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, blutige Durchfälle, Kopfschmerzen, Unruhezustände, Herz-Kreislauf-Probleme, Krämpfe, Harnbluten... seit wann, letzter Alkoholgenuss?)
  • Arzt/Notarzt verständigen.
  • Die Person beruhigen.
  • Nur bei Verdacht auf eine schwerwiegende Vergiftung und wenn ein Krankenhaus zu weit entfernt und ein Arzt nicht zu erreichen ist, kann der Pilzsachverständige Medizinalkohle (1 g/kg Körpergewicht in 400 ml Wasser aufgeschwemmt) empfehlen, oder, falls nicht zu beschaffen, in einer derartigen Ausnahmesituation und wenn die Pilzmahlzeit nicht länger als 5–6 Stunden zurückliegt, dem Betroffenen raten, durch „Finger in den Hals stecken“ zu erbrechen.
  • Unterhaltung über Fundort/Fundstelle der Pilze. Vielleicht mit Personen die den Betroffenen begleitet haben. Es sollte versucht werden die Fundstelle zu ermitteln um weitere identische Pilze zu finden.
  • Keine Hausmittel verwenden. Es gibt keine wirksamen Hausmittel; im Gegenteil dadurch kann sich der Zustand verschlechtern.
  • Alle Pilzreste sicherstellen. (geputzte, Putzreste, gekochte, erbrochene, im Stuhl)

Beschwerden können innerhalb weniger Minuten auftreten, aber auch erst nach Tagen, so dass ein direkter Zusammenhang mit der Pilzmahlzeit nicht immer erkannt wird.

Giftnotrufzentralen:

Deutschland

  • Berlin (Berlin und Brandenburg)

    • Giftnotruf Berlin

      Giftnotruf der Charité Universitätsmedizin Berlin

      Campus Benjamin Franklin

      Hindenburgdamm 30

      12203 Berlin

      Telefon: 030-19240

      Internet: http://www.giftnotruf.de/

  • Bonn (NRW)

    • Informationszentrale gegen Vergiftungen der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität

      Zentrum für Kinderheilkunde

      Adenauerallee 119, D-53113 Bonn

      Telefon 0228 - 28 73 211 und 0228 - 28 73 333

      Telefax 0228 - 28 73 314

      Internet: University of Bonn - Medical Center (IMSDD)

  • Erfurt (Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen)

    • Gemeinsames Giftinformationszentrum der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen

      Nordhäuser Straße 74, D-99089 Erfurt

      Telefon 0361 - 73 07 30

      Telefax 0361 - 73 07 317

      Internet: http://www.thueringen.de/

  • Freiburg (Baden Württemberg)

    • Universitätskinderklinik, Informationszentrale für Vergiftungen

      Mathildenstraße 1, D-79106 Freiburg

      Telefon 0761 - 19240

      Telefax 0761 - 27 04 457

      Internet: http://www.ukl.uni-freiburg.de/

  • Göttingen (Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein)

  • Homburg/Saar (Saarland)

    • Informations- und Beratungszentrum für Vergiftungsfälle an den Universitätskliniken, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin

      D-66421 Homburg/Saar

      Telefon 06841 - 19 240 oder 06841 - 16 83 15

      Telefax 06841 - 16 40 17

      Internet: Universitätsklinikum des Saarlandes - Startseite

  • Mainz (Rheinland-Pfalz und Hessen)

    • Beratungsstelle bei Vergiftungen

      Johannes-Gutenberg-Universität, II. Medizinische Klinik und Poliklinik, Klinische Toxikologie

      Langenbeckstraße 1, D-55131 Mainz

      Telefon 06131 - 19 240 und 06131 - 23 24 67

      Telefax 06131 - 17 66 05

      Internet: Übersicht- Giftinformstionszentrum

  • München (Bayern)

    • Giftnotruf und Mobiles Gegengift-Depot

      Toxikologische Abteilung der II. Medizinischen Klinik rechts der Isar

      Ismaninger Straße 22, D-81675 München

      Telefon 089 - 19 240

      Telefax 089 - 41 40 24 67

      Internet: http://www.toxinfo.org/

Schweiz

2016-04-17_124009.png

Tox Info Suisse betreibt die Notfallnummer 145. Rufen Sie an, wenn die Gefahr einer Vergiftung besteht oder jemand Symptome einer Vergiftung zeigt. Ärztinnen und Ärzte sowie weitere medizinische Fachpersonen geben täglich rund um die Uhr telefonisch Auskunft bei Vergiftungen durch Chemikalien, Medikamente, giftige Pflanzen, Pilze oder Tiere sowie Drogen und vieles mehr. Tox Info Suisse feiert 2016 sein 50-jähriges Bestehen.

Österreich

VIZ

Vergiftungsinformationszentrale
Notruf-Telefon: +43 1 406 43 43

Bei Vergiftungsverdacht (Auslöser: Medikamente, chemische Stoffe, Haushaltsprodukte, Sucht- und Genussmittel, Pflanzen, Tieren oder andere bzw. unbekannte Stoffe) berät toxikologisch geschultes Personal rund um die Uhr. Aufgrund der telefonisch mitgeteilten Fakten wird eine Entscheidungshilfe gegeben, ob ärztliche Hilfe nötig ist.

Wichtige Informationen im Notfall

Bei Verschlucken einer möglicherweise gesundheitsschädigenden Substanz oder sonstigem Kontakt mit verdächtigen Substanzen rufen Sie sofort – noch vor Ergreifen irgendwelcher Maßnahmen – die VIZ an. Für individuelle Beurteilung des Risikos und Beratung sind folgende Informationen wichtig:

  • Was: möglichst genaue Bezeichnung der Substanz bzw. des Produkts (Medikament, Haushaltsmittel, Chemikalie, Pflanzenteil, Droge etc.)
  • Wie viel: möglichst genaue Mengenangabe: Anzahl von Tabletten, Kapseln, Dragees; Volumenangabe in Schlucken, Ess- oder Teelöffeln
  • Wer: Alter, Gewicht, Geschlecht und Zustand der betroffenen Person(en)
  • Wann: Zeitpunkt des Kontakts
  • Wo: Ort des Geschehens
  • Wie: Verschlucken, Einatmen oder Hautkontakt
  • Warum: unabsichtliche oder absichtlich herbeigeführte Vergiftung

Folgen Sie den Empfehlungen der VIZ, oder suchen Sie die nächste Arztpraxis oder ein Krankenhaus auf. Nehmen Sie Verpackung oder Teile der verdächtigen Substanz bzw. des Produkts unbedingt mit.

Euro-Notruf: 112
Rettung: 144
Ärzte-Funkdienst: 141

Weiterer Service:
Informationsleistungen für Ärztinnen/Ärzte und medizinisches Fachpersonal

Achtung: Für die Korrektheit der bereitgestellten Informationen kann kein Gewähr übernommen werden.

pasted-from-clipboard.png