Beiträge von Steigerwaldpilzchen

    Hi Oliver,

    du sagst das Stichwort

    ohne Verletzung

    D.h. grün anlaufen werden manche Reizker nur an den Stellen, wo sie verletzt wurden. Das können Tierbisse, Einflüsse der Witterung (v.a. im Spätherbst der Frost) oder gerade im Inneren auch Pilzmaden sein. Ich hatte schon oft Fichten-Reizker mit im Stielinneren grün gefärbten Stellen. Meist weil sie madig waren. Fakt ist, dein Fund hat irgendeine Schädigung im Stiel und grünt daher.

    LG Thiemo

    Hallo Andy,


    Schöne Dokumentation. Das i-Tüpfelchen wäre jetzt noch ein Bild vom nächsten Tag, wo der ganze Pilz orangegelb angelaufen ist.

    Falls Birkengewächse in der Nähe wären, müsste man zwecks Verwechslung aufpassen. Aber so passt alles zum Milden Wachs-Täubling/Mädchen-Täubling Russula puellaris. :thumbup:

    LG Thiemo

    PS: Phenol brauchst du nur bei Verdacht auf Rotstielige Ledertäublinge (Gruppe um R.olivacea) oder zur Unterscheidung der Brätlingstäublinge (R.amoena, R.amoenicolor). Bei allen anderen Täublingen ist die Reaktion negativ (banal, braun). :wink:

    Hallo,

    der Waldboden ist bei uns leider immer noch rascheltrocken. Pilze mit Hut und Stiel Fehlanzeige.
    Aber der Anblick hat mich heute erfreut. Jahrelang waren es nur ein, zwei große, alte Fruchtkörper, jetzt zeigen sich viele kleine Zunderschwämmchen. Sieht aus wie eine Kletterwand. ^^


    LG Thiemo

    Hi,


    der Täubling sollte schon was aus der Ecke Stachelbeertäubling sein. Wahrscheinlich der Dunkelrote Stachelbeertäubling Russula fuscorubroides wenn unter Fichte auf sauren Boden.


    Aber da braucht es mehr Angaben als ein, wenn auch sehr gutes, Bild.


    LG Thiemo

    N'abend,

    StephanW

    Ich beziehe mich auf diesen Fund hier aus dem Nadelwald. Zunächst hielt ich ihn für völlig mild, erst eine zweite, größere Kauprobe brachte eine leicht Schärfe. Das in Verbindung mit den kräftigen, etwas grauenden Stiel passt gar nicht zu R.atrorubens. Der wächst dafür 300m weiter am Wassergraben im Torfmoos und ist gehörig scharf :).

    Romagnesi und Marxmüller geben auch Nadelwälder als Standorte an, Einhellinger präzisiert auf Fichte und Kiefer.

    Russula bresadolae/atropurpurea:



    LG Thiemo

    Hallo,

    ich würde aus dem gleichen Grund wie Stephan hier aus deinem Wiesel-Täubling einen Braunen Ledertäubling machen wollen. Es sei denn die Lamellenfarbe auf dem ersten Bild ist durch die Aufnahme fälschlicherweise so gelb.

    Im Zweifelsfall Sporenpulverfarbe mittels Abwurf bestimmen (Wieseltäubling Cremefarben - Ledertäubling intensiv Gelb) oder Eisen(II)sulfat auf den Stiel schmieren, wobei das Wiesel sich sofort stark verfärben würde.

    LG Thiemo

    Hallo,

    Könnte das ein Blaugrüner Reif-Täubling (Russula parazurea) sein

    Könnte gut möglich sein. Farblich passt das durchaus und die Huthaut scheint weißlich bereift zu sein. Da ich den leider noch nicht gefunden habe, würde ich mir zur Absicherung die typisch netzigen Sporen anschauen wollen. Einerseits wären Angaben zum Geschmack und der Sporenpulverfarbe immer gut, andererseits sehe ich hier nicht viele Alternativen.

    LG Thiemo

    Hallo Annerose,

    ob nun Papagei-Täubling Russula ionochlora oder Grauvioletter Tauben-Täubling Russula grisea lässt sich final wahrscheinlich nicht sicher auflösen.


    Ich tu' mir etwas schwer auf den Fotos die Haare zu interpretieren. Das komische Gebilde was du in SV zeigst (in SV schaut man keine Strukturen an, da das Zeugs mit der Zeit alles auflöst und zerstört) ist leider nicht mehr aussagekräftig. Haare bitte immer in Kongo mikroskopieren und die Endglieder raussuchen. Auf dem Letzten Bild in Kongo meine ich etwas zu erahnen, was zu R.ionochlora und R.grisea passen würde. Aber vielleicht versuchst du noch mal ein aussagekräftiges Bild der Haare aufzunehmen.

    Das Problem ist, dass sich beide in ihrer Merkmalen zu einem großen Teil überschneiden und hier genau auf beide zutreffen.

    R.ionochlora sport Ib - IIc ab; R.grisea IIa - IIc
    R.ionochlora hat isolierte bis (perlenschnurartig)gratige Sporen; R.grisea hat gratige bis teilnetzige Sporen
    R.ionochlora ist bodenvag; R.grisea bevorzugt wärmebegünstigte Stellen und Kalk- oder Lehmböden
    R.ionochlora ist öfter zweifarbig (lila, grün) und seltener triste grau gefärbt; R. grisea ist meist mit trister, grauer Färbung
    Beide haben die gleichen Baumpartner (Buche, Hainbuche, Linde)
    Beide haben polymorphe Haare (auch wenn das manchmal als Unterscheidungsmerkmal genannt wird) und vergleichbare Zystiden
    Mit Eisen(II)sulfat soll(!) R.grisea wohl lebhafter reagieren, dass zählt nach den vielen (auch prominenten) Fehlbestimmungen von R.grisea wohl auch als wenig zuverlässig. Apropos Chemie: Was wolltest du mit Phenol erreichen? Damit brauchst du nicht standartmäßig zu testen. Das ist nur zum Erkennen von R.olivacea und Co. sowie zur Unterscheidung von R.amoena u. R.amoenicolor. Spar' dir das giftige Stinkezeugs :).

    Dein Pilz hat IIa, gratige Sporen, wächst unter Buche und ist nicht sonderlich bunt gefärbt - können blöderweise Beide.

    Wenn du jetzt einen R.ionochlora verdächtigen Täubling hättest, der Ib sport oder nahezu isolierte Sporen hat oder sehr farbenfreudig und klein daherkommt oder an weniger warmen Standorten wächst (Küste, Berge), dann kann man ihn festnageln.


    Ich würde Russula cf. ionochlora drauf schreiben, oder eine Stückchen zur Sequenzierung schicken. :S

    LG Thiemo

    Hi,

    tatsächlich hab ich auch gedanklich mit einem eingetrockneten Milchling geliebäugelt aber mir fällt keine Art hierzu ein. Hättest du einen konkreten Vorschlag?

    Die Pfeffermilchlinge haben noch gedrängter stehende Lamellen (zumindest der junge Frkp.) und die Wollmilchlinge sehen doch etwas anders aus (kürzer Stiel, Längenverhältnis Hut-Stiel).

    LG Thiemo

    Hi Corinne,


    ich bin wie Andy hier gegen einen Mönchkopf Infundibulicybe geotropa.


    Mich stört dabei vorrangig der Habitus der jungen Fruchtkörper. Das ist etwas schwer zu beschreiben. Ich würde sagen der Stiel ist zu dick, zu kurz und der Hut untypisch geformt. Jung sehen die Mönchsköpfe eigentlich immer gleich aus, erst mit zunehmenden Alter wird das Erscheinungsbild variabel. Der Geruch ist sehr markant, aber dafür bräuchte es Geruchs-Internet.


    Ob der Tip von Andy stimmt könntest du überprüfen. Mach zunächst einen Sporenabwurf und gebe dann etwas Jodlösung auf die Sporen. Bei den Krempentrichterlingen ist das Sporenpulver amyloid, d.h. die enthaltene Stärke reagiert mit Jod schwarzblau-schwarzviolett. Das sieht man auf dem Sporenabwurf dann auch makroskopisch. Den Abwurf dafür solltest du aber auf eine Glasplatte machen nicht auf Papier oder Zellstoff. Im Falle einer positiven Reaktion kann man zusätzlich noch den Geschmackstest machen, denn die Krempentrichterlinge sollen wohl bitter schmecken.


    LG Thiemo

    Hallo,

    es ist natürlich schade, wenn man nach so einer Aktion nichts mehr davon hört. 2014/15 war ich noch nicht in der DGfM, aber was ich aus der Jubiläumsschrift zur Geschichte gelesen habe, waren das wohl ziemlich turbulente Zeiten mit innerlichen Streitigkeiten über Inhalte und Kompetenzen. Vielleicht ist deswegen die Aktion im Sande verlaufen.

    Nächste Woche soll noch mehr Niederschlag kommen, aber das glaube ich erst wenn mein Regenmesser gefüllt ist. Wir haben hier einen der trockensten Orte in ganz Bayern - nicht ganz ideal für Pilze, was. :P

    LG Thiemo

    Hallo,

    schöne Pilzbilder erleichtern die pilzfreien Zeit. :thumbup:Die letzten 24h gab es immerhin mal nennenswert Regen mit 25l/m^2, vielleich ein mykologischer Lichtblick.

    Ich weis nicht inwiefern das noch aktuell ist aber es wurde vor zwei Jahren nach Schwefelporlingen an Robinie gesucht um in einer wissenschaftlichen Arbeit zu untersuchen, ob Giftstoffe der Pflanze aufgenommen werden (was ja bis jetzt unklar ist). Wenn du magst kannst du da mal reinschauen und dich beteiligen -> Schwefelporling an Eibe oder Robinie gesucht / DGfM

    LG Thiemo

    Hey Pablo,


    Danke für deine Antwort. Ich habe auch noch nie Eisen(II)sulfat auf Röhrlinge geschmiert, das kommt bei mir auf Täublinge. :)

    Bei Rheubarbariboletus armeniacus scheint wohl eine intensive Blaureaktion damit im Stielfleisch spezifisch zu sein. Jetzt wäre nur interessant ob eben Artspezifisch oder Gattungsspezifisch. Müsste man halt mal finden, die Röhrlinge…


    LG Thiemo