Beiträge von Steigerwaldpilzchen

    Hallo,

    dein Täubling sieht mir nach einem Kamm-Täubling aus. Diese Rostflecken hat z.B. gerne der Kratzende Kamm-Täubling Russula recondita, aber zur Bestimmung müsste man schon den Geschmack probieren.

    LG Thiemo

    Hallo Hubi,

    schau mal hier rein, das dürfte deine Fragen beantworten -> Kiefernweichtäubling - Russula cessans

    Mit den Angaben zur Chemie komme ich nicht zurecht. Was verstehst du unter einer positiven Phenol bzw. Eisen(II)-sulfat Reaktion?
    "Positiv" reagieren alle Täublinge mit Eisen(II) außer der Frauentäubling. Ob grünlich, rosa oder orange ist hier eher die Frage.
    Mit Phenol gelten nur Reaktionen positiv, die eine kräftig rotlila (wie zerquetsche Brombeeren) Verfärbung hervorrufen:
    Wie hier mit Russula olivacea agg. :

    LG Thiemo

    Hallo Andy,

    ich muss zugeben, dass ich früher auch gerne bei Index Fungorum geschaut habe, weil ich dachte dann auf dem aktuellsten Stand zu sein. Das Problem besteht nur darin, dass sich dort häufig die Zuordnungen ändern, je nach dem welches Paper gerade wieder eine Vermutung äußert und zu belegen versucht. Solange die neuen Namen noch nicht im Sprachgebrauch üblich sind, verwirrt das eher, vor allem wenn in ein paar Monaten wieder zurückgerudert wird. Mir ging es z.B. mit dem Würzigen Tellerling so: Mal war er Rhodocybe, dann wieder Clitopilus.

    Um nicht jeden Schnellschuss mitzumachen erkundige ich mich lieber bei pilze-deutschland.de über die Verwandtschaftsbeziehung. Dort wird ein neuer Name erst dann wenn er sich gefestigt hat geprüft und übernommen.

    LG Thiemo

    Hi,

    hab ich da was verschlafen, seit wann ist der bei Suillellus eingruppiert? Ich kenne ihn bis jetzt unter Rubroboletus was ja auch Sinn macht. Oder hat sich nur der Fehlerteufel eingeschlichen. :evil:

    In jedem Fall ein wirklich toller Fund!

    LG Thiemo

    Hallo,

    die Gattung stimmt natürlich, bei der Art hat euch der Pilz zunächst mal reingelegt. :)
    Daher sind Foto's für Bestimmungen auch nie ausreichend.

    Auflösung: Karbol-Champignon

    Hier eben mit einem sehr untypisch zahradartig aufgerissenen Ring, der an den des Schafchampignons erinnert. Stinkt und gilbt prächtig im Knöllchen und geht gerade eimerweise im eigenen Garten auf.

    1 Tag später:


    LG Thiemo

    Hallo Andy,

    den hab ich bei mir leider noch nicht finden können. Was mich stuzig macht ist, dass die Stielrinde weder rötet noch graut. Kratz noch mal mit dem Nagel darüber und zeig' morgen ein Bild davon. Von den milden "scharlachroten Täublingen" gibt's noch ein paar mehr.

    LG Thiemo

    Hey,

    Sammelst du die Sporenpulverabwürfe als Referenz?

    Ja, dann kann man sich die Sporen jederzeit wieder anschauen. Die Farben verblassen nach mehrern Monaten leider auch bei lichtgeschützer Lagerung etwas. Als verlässliche Referenz kann man die somit nur eine Saison nutzen.

    Bei Verdacht auf Russula persicina wäre die Frage ob da etwas gegilbt hat? Bei Nadelbäumen und Laubbäumen in der Nähe wird's schwierig, müsste man auch an R. sanguinaria abklären. Letzterer schmeckt tendenziell bitter und mäßig scharf zugleich.

    LG Thiemo

    Hallo, :)

    es wird mal wieder Zeit für ein kleines Täublings-Porträt. Und das funktioniert auch mal ohne Mikroskop!

    Hier finden wir rothütige Täublinge, die jedoch teils stark ausgeblasst, manchmal auch nahezu weißlich bis gelbweißlich sind.

    Habituell sind die meisten Fruchtkörper mittlerer Größe, und dabei weder auffällig fest noch extrem zerbrechlich. Eine Ausnahme bildet der Stiel, der kaum ein Entnahme ohne dabei zu brechen zulässt.

    Die Stielrinde einiger Exemplare zeigt eine Tendenz zur Grauverfärbung.


    Am Fundort kommen als Mykorhizzapartner ausschließlich Birken in Frage.

    Der Geruch ist unauffällig. Die Geschmacksprobe ist scharf, jedoch erträglich, so dass es nicht zum ausspucken reizt. Noch viel überraschender ist die schnell nachlassende Schärfe beim weiteren Kauen.
    Mit den hervorgehobenen Merkmalen wäre auch schon eine starke Vermutung da, um was es sich handeln könnte: Den Verblassenden Birken-Täubling Russula exalbicans.

    Kontrolle ist besser: Guajak-Tinktur, reagiert sehr zögerlich, nahezu negativ.
    Sporenabwurf zeigt einen Tag später, dass es sich um einen Ockersporer IIIb handelt. Damit wären schon mal alle Spei-Täublinge (mit weißem Sporenpulver) draußen. Gerade der Birken Spei-Täubling wäre ein ähnlicher, ausblassender Kandidat, welcher normalerweise aber sehr scharf schmeckt.



    Rote, scharfe Ockersporer gibt es unter Birken oder Nadelbäumen. Die unter letzteren vorkommenden "Säufernasen" Sardoniae kann man also ausschließen. -> Exalbicantinae
    Die restlichen Arten dieser Gruppe (Zierlicher Birken-Täubling Russula gracillima, neuerdings auch der Schwachfleckende Täubling Russula persicina) zeigen ein helleres Sporenpulver, sind also Cremesporer und scheiden ebenso aus.

    Somit bleibt nur der Verblassende Birken-Täubling Russula exalbicans übrig.

    Mikroskopisch fallen übrigens die länglichen Sporen auf.

    LG Thiemo

    Hallo,

    Bisher waren Scheidenstreiflinge für mich dadurch gekennzeichnet, dass sie eben keine Velumreste aufweisen. Zack, wieder was dazugelernt.

    Da ist wahrscheinlich eine Kleinigkeit durcheinander gekommen. ;) 
    Ein Velum hat auch ein Scheidenstreifling und zwar das Velum universale (Gesammthülle, die den ganzen jungen Fruchtkörper umschließt). Schau dir mal die Stielbasis von Steiflingen an.
    Dein Satz ist aber richtig, wenn du dich auf das Velum partiale (Teilhülle, die zwischen Hutrand und Stiel die Lamellen schützt) beziehst!

    LG Thiemo

    Hallo Hubi,

    An einem Hainbuchen-Täubling Russula carpini mag ich hier nicht glauben.
    Was mich stört:

    - Habitus zu kräftig
    - keinerlei Gilben des Fleisches (nächster Tag?)
    - und vor allem keine Hainbuchen von dir als Baumpartner genannt. (Anmerkung Buche ist nicht mit Hainbuche verwandt)

    Hier mal ein Vergleich:
    Russula carpini


    Aber mit deiner Dokumentation stimmt die Sektion höchstwahrscheinlich: Ledertäublinge. Das sind milde, Ockersporer und eben meist recht kräftig im Wuchs. Da Eisen(II) nicht graugrün ausfällt kann man auch die ähnlich gebauten Heringstäublinge ausschließen. Da Phenol negativ ausfällt, wie wär's denn mit Russula romellii?

    Tipp zur Methodik:
    Die Chemikalien werden auf der Stielrinde und ggf. auf en Lamellen aufgetragen. Nicht im Stielfleisch. Du schreibst ja auch "Cortex" also Stielrinde :wink:.
    Bei Guajak ist die Zeit bis zum Farbumschlag ausschlaggebend. Das Blau stellt sich immer ein, nur ob sofort, nach 3, 10 Sekunden oder Miuten ist wichtig.

    LG Thiemo

    Ganz subjektiv natürlich:
    Bei den Champignons ist das schon ganz anders, eher süßlich, Marzipan bis künstliches Bittermandelaroma (benzaldehyd).
    Der Mönchskopf müffelt nur irgendwie.
    Ockerbrauner Trichterling aber auch Kaffeebrauner Gabeltrichterling (nur bisweilen), haben wie der Feld-Schwindling diese stechende Note, wie man sie auch immer beschreiben mag. Soll ja tatsächlich von Blausäure, bzw. dem flüchtigen Cyanwasserstoff kommen.

    LG Thiemo

    Hallo,

    lange hat er sich vor mir versteckt, aber nun hab ich ihn hoffentlich gefunden, den Kerbrandigen Trichterling.

    Was die Bilder schlecht hergeben:

    Lamellen sind nicht rein weiß, auf dem Foto erscheinen sie heller!
    Stielbasis etwas verdickt

    Geruch: „bittermandelartig“, cyanotisch
    Ökologie: Im Moos stehend auf neutralen bis basischen Boden, Parkanlage, bei Linde und Birke.




    KOH 20% auf Hut und Stieloberfläche führt zur Braunfärbung - im Vergleich mit Leitungswasser bestätigt

    Morgen schau ich mir noch die Sporen an, wenn er denn absport.

    LG Thiemo