Beiträge von Steigerwaldpilzchen

    Hallo,

    ich hatte die Schwarzpunktierten Schnecklinge kurz geschmort und mit Gewürzen, Sahne und geriebenen Parmesan als Soße zu Nudeln gemacht. Der Pilz-Geschmack ist schon sehr mild und nicht sonderlich stark, aber angenehm.

    Wegen ein paar einzelnen hätte ich mir nicht die Mühe gemacht. An meinen zwei bekannten Stellen wachsen meist 20+, wenn sie denn kommen.

    LG Thiemo

    Hallo,

    dieser Seitling wurde mir vor wenigen Tagen als vermeintlicher Lungenseitling vorgelegt. Substrat war Buche l. Auskunft der Ratsuchenden. Aber aufgrund der schuppigen Hut und Stieloberfläche und des Habitus bin ich mir sicher, dass es sich um den Berindeten Seitling Pleurotus dryinus handeln muss, auch wenn ich den noch nie in der Hand hatte. Daher gab's auch keine Freigabe, da mir dessen der Speisewert unbekannt war. Der Stiel ist derb und extrem fest. Auch die zylindrischen Sporen sind äußerst lang mit 11-15 Mikrometer. Leider ist diieser adulte Fruchtkörper ohne Velumreste am Hutrand.

    Gibt es Einwände?


    LG Thiemo

    Hallo Pfiffer,

    deinem Namen nach kommst du aus Franken. Zumindest ich habe bei uns bisher kaum Tannen in den Wäldern gesehen, daher wirst du hier auch nie einen Lachsreizker finden, da dieser den genannten Baum zwingend benötigt. Und du schreibst ja auch von einem Kiefern, Fichten-Wald. Verwechseln kannst du Reizker, beim Beachten der orangeroten Milch, mit keinem Giftpilz.

    LG Thiemo

    Hallo zusammen,

    beim Geschmack des Pechschwarzen Milchling schreiben alle Autoren von einander ab, scheint mir. Ich hatte ihn dieses Jahr beim Milchlingskurs von L. Krieglsteiner probiert und finde den überhaupt nicht scharf. Initial ist der mild, nach 15 Sekunden kauen kommt ein etwas bitterer Geschmack und die typsiche adstringierende Wirkung im Mund. Von Schärfe kein Spur, wer weis wie lange man dafür kauen müsste ...

    Die Untergattung der Korallenmilchlinge ist ja recht schwierig in der Bestimmung. Außer dem Mohrenkopf Lactarius lignyotus und dem Rosaanlaufenden Milchling Lactarius acris=acer sind alle Arten in ihrer Variationsbreite recht ähnlich und im Zweifel immer mikropflichtig.

    Sehr dunkel gefärbt ist v.a. das Paar Pechschwarzer L. picinus und Rußiger Milchling L. fulignosus. Diese haben keine geflügelten Sporen. Unterscheiden kann man sie nur ökologisch, ersterer im (montanen) Nadelwald, zweiterer im Laubwald (Buche).

    Variabel dunkel gefärbt ist auch noch der im basenreichen Laubwald vorkommende Dunkle Korallenmilchling L.romagnesii. Oft mit gerippten Huträndern und klebriger Milch, aber ob das so konstant ist sei dahingestellt. Die Sporen sind hier mehr querverbunden als längsstriefig geflügelt.

    Die restlichen Arten sind (meist) heller gefärbt. So auch der Flügelsporige Milchling L.pterosporus den man anhand seiner runzeligen Huthaut, den dichtstehenden Lamellen, den schwachen Kokosflocken-Geruch und der deutlich scharf schmeckenden Milch(!) leicht erkennen kann. Sein Doppelgänger, der Rauchfarbende Milchling L. azonites ist kaum runzelig, hat tendenziell entfernter stehende Lamellen und schmeckt mild-bitterlich. Letzterer lässt sich aber kaum vom Hellen Korallen-Milchling L. ruginosus trennen. Bei diesem verfärbt sich die Milch (im Kontakt mit dem Fleisch) nur sehr schwach und langsam.
    Edit: L. ruginosus schmeckt im Fleisch(!) scharf und hat einen gerippten Hutrand <-> L. azonites bitterlich und Hutrand kaum gerippt. Im Zweifel Sporen mikroskopieren: Ornament von L. ruginosus ist deutlich höher und die Grate laufen um die halbe Spore, bei L. azonites ist das Ornament das niedrigste in der gesammten Untergattung.

    Ich hoffe diese Übersicht hilft bei zukünftigen Bestimmversuchen weiter.

    LG Thiemo

    Hey,

    Lachsreizker Lactarius salmonicolor ist eine gute Idee. Auch weil sich der Pilz nirgends grüne Farben zeigt. Um sicher zu gehen wäre die Beobachtung der Milchverfärbung noch eine Möglichkeit. Bzgl. der Grübchen muss man etwas aufpassen, denn einzelne, kleine kann selten auch mal der Fichten-Reizker haben. Außerdem gibt's noch ein paar andere Reizker mit Gruben am Stiel (quieticolor, semisanguifluus, sanguifluus - alles Kiefernbegleiter) welche man aber hier ausschließen kann.

    Wenn du Sporen von Milchlingen im Mikroskop anschaust, solltest du etwas Jodlösung hinzugeben um das Ornament der Sporen besser sehen zu können. Idealerweise macht man das mit MELZERS-Reagenz (Iod/Chloralhydrat-Lösung), aber zur Not geht auch eine einfache (ungiftigere) Iodlösung aus der Apotheke.

    LG Thiemo

    Hallo,

    tolle Zusammenstellung, danke dafür!

    Erschreckend wie ähnlich der Rötling von oben einem Braunen Rasling sieht. Aber spätestens mit der nicht knorpeligen Konsistenz und den fleischrosa Sporen sollte die Unterscheidung klar sein. Der müsste auch nach Mehl riechen, wie der Schild-Rötling, oder? Und zumindest bildet er keine dicken Büschel.

    LG Thiemo

    Hallo,

    Ich habe heute einen Gummi-Helmling Mycena epipterygia s.l. gefunden der etwas haarig daherkam. :wink:

    Genauer gesagt, hat ihn ein Jochpilz, der Helmlingsschimmel Spinellus fusiger befallen, der fast ausschließlich auf diversen Helmlingen parasitiert.

    LG Thiemo

    Hallo,

    Ich glaube nicht, dass sich irgendwer von diesen zwei Büchern trennen will. Wenn, dann mal mit viel Glück bei einem Nachlass. Und da Fr. Marxmüller keinen weiteren Druck fertigen wird, bleibt es vergriffen. Eben darum hat sie ja die digitale Version ausarbeitet, um die große Nachfrage zu bedienen. Diese ist außerdem mit einen sehr guten Bestimmungsschlüssel versehen, der der Printversion fehlt!

    Ich habe auch kein CD Laufwerk an meinem PC. Ist doch kein Problem, einfach ein externes (1x) anschließen und auf den PC ziehen, für das Ausführen muss die CD nicht eingelegt sein.

    ich weiß nicht wie es rechtlich ist, aber vielleicht könnte man nachfragen ob man sich die gekaufte CD druckt und dann die Blätter binden läßt. Würde es gerne auch auf Blättern haben. Habe bis jetzt nur CD. Vielleicht kann jemand auch etwas dazu sagen.

    Solange du das nur für deinen eigenen Gebrauch machst sehe ich da kein Problem. Wenn du das allerdings ganz oder teilweise teilst oder im Internet hochlädst ist das natürlich illegal.

    LG Thiemo

    Hallo,

    um das Thema noch mal aufzugreifen: Gilbt der Pilz nun irgendwo, insb. Stielbasis? Lässt sich die Huthaut nur bis ca. 1/6 des Hutdurchmessers oder weiter abziehen? Und da Pablo einen Spei-Täubling in's Feld führt, frage ich noch mal zur Sicherheit, ob die Lamellen rein weiß sind? Dann ist das zweite Bild aber nicht farbecht. Die Emeticinae mit den Kiefern Spei Täubling hätten nämlich weißes Sporenpulver im Gegensatz zu meiner Vermutung.

    Ich denke, dass ist eher ein scharfer Ockersporer. Und unter Koniferen kann man Russula persicina, den Doppelgänger von R. sanguinaria eigentlich ausschlißen. Und letzterer passt mit der aderig anmutenden, kaum abziehbaren (?) Huthaut, den etwas herablaufenden Lamellen und rot überhauchtem Stiel ganz gut. Allerdings haben beide eine Tendenz zum schwachen gilben.

    LG Thiemo

    Hallo,

    ich denke mit "FOTE" bist du mehr als gut bedient. Die zwei Bände sind super um das Bestimmen zu lernen, gerade die Pilzräder geben eine klasse Übersicht über die Gatungen und die Unterteilung. Auch zum Nachschlagen von guten(!) Bildern zu diversen Arten ist das Werk klasse.

    Zur zuverlässigen Artbestimmung taugt es allerdings nur bedingt. Das klappt oft nur mir Schlüsselwerken, die dann aber auch mikroskopische Merkmale abfragen.

    Bzgl. Gattungsmonograpien. Da gibt es ein paar preislich erschwingliche, nettte Zusammenfassungen von G. Kibby. Gerade zu Röhrlingen und Milchlingen durchaus zu gebrauchen. Und für Täublinge, wie ich kürzlich erst geschrieben hatte, ist die CD von Russularum Icones samt Schlüssel und Sporenpulvertabelle für nur 35€ lächerlich billig!

    LG Thiemo

    Hi,

    https://www.dora.lib4ri.ch/wsl/islandora/…stream/PDF/view

    Die Unterscheidung der Hallimasche ist nicht einfach. Außerdem kommen Hybride vor...

    Der seltene vor dir vorgeschlagene A.cepistipes wächst v.a. im montanen Bergwald, was in der Schweiz plausibel erscheint :wink:. Jedoch ist er oft kaum von A.gallica zu unterscheiden. Da bei deinem Fund die gelben Hutschuppen auch noch am Hutrand erkennbar sind, vielleicht doch eher A.gallica? ... :hmmm:

    LG Thiemo

    Hallo,

    Ohne Angabe des Geschmacks kann man bei Täublingen jede halbwegs solide Bestimmung vergessen, sofern man die Art nicht auf den ersten Blick auswendig kennt.

    Die beiden vorgeschlagenen Arten wachsen im montanen Fichtenwald. In "der Mitte Sachsen-Anhalts" liegt ja nicht gerade der Harz wo es diese Arten auch gibt, aber sonst schon unwahrscheinlich. Übrigens wäre mir für einen Cremesporer (R.mustelina) die zu erwartende Sporenpulverfarbe zu dunkel. Aber auch das kann man ohne Abwurf und den schlechten Lichtverhältnissen des Bilds (Sonnenuntergang?) nicht sicher sagen.

    Für den nächsten Täubling noch mal das absolute Grundprogramm: Geschmack, Sporenpulverfarbe, Ökologie und dann ggf. weitere Auffälligkeiten (Geruch, Verfärbungen, Huthaut komplett oder gar nicht abziebar, Stiel fest oder hohl, ...). Einen Bildvergleich mit Buch oder Suchmaschiene kann man in der Gattung komplett vergessen, da allein die Hutfarben extrem variieren können.


    LG Thiemo

    Hi,

    Ein Sporenabwurf bringt glaube ich nur bedingt was, weil bei Braun die plausiblen Vorschläge nicht so richtig eingegrenzt werden

    Bleibt also Hypholoma und Kuehneromyces.

    Ich denke zwischen Hypholoma und Kuehneromyces schon einen deutlichen Unterschied in der Farbe des Sporenpulvers zu erkennen :wink:.

    Was waren nochmal alles die erwähnten Vorschläge?

    - Schwefelkopf: schwarzviolett
    - Faserling: dunklebraun schwarz ohne violett

    - Flämmling: orangebraun

    - Schüppling/Stockschwämmchen: braun

    - Häubling: braun

    - Samtfußrübling: weiß

    :)

    LG Thiemo

    Hi,

    das sind 100%ig Täublinge und keine Milchlinge. Nicht nur, dass es kaum Gattungsvertreter mit derart leuchtenden Farben gibt, sind Milchlinge immer mit regelmäßigen Zwischenlamellen ausgestattet.Bei deiner "Milch" muss es sich um etwas anderes handeln.

    Zur Art könnte ich jetzt nur mutmaßen. Mit der Hutstruktur, den ziemlich herablaufenden Lamellen und rot überhauchten Stielen kann ich mir z.B. den Bluttäubling Russula sanguinaria vorstellen. Aber da gib's noch ein paar Doppelgänger.

    Gilbt das Fleisch an Druckstellen oder am nächsten Tag? Schmeckt er wirklich sehr scharf und nicht etwa scharf und bitter? Welche Bäume standen in der Umgebung?

    LG Thiemo