Beiträge von Steigerwaldpilzchen

    Hallo Rigo,

    das ist sicher kein Fauxpas hier etwas Unsicherheit zu zeigen. Ich hatte auch erst überlegen müssen was in Frage kommt. Aber gerade das Knobeln macht doch die Freude! :wink:

    Natürlich ist es kein Muss, aber falls es dich beruhigt, Eisen(II)sulfat ist nicht gerade giftig. Oder auch Guajak-Tinktur. Man sollte bloß nichts verschlucken oder ständig auf die Haut bekommen. Was ich z.B. nicht anschaffen werde ist Anilin - da hab ich trotz ausreichende Laborerfahrung vom Pharmaziestudium zu viel Respekt davor.

    LG Thiemo

    Hallo Rigo,

    der Täubling ist schon irgendwie komisch. Ich denke, dass wir es hier mit einem von der Norm abgewichenen Fund zu tun haben.

    ein Frauentäubling ohne irgendwelche Lila- oder Grüntöne ist mir noch nicht begegnet

    So geht es mir auch.

    Hast du noch ein paar Bilder mit Lamellenansicht? Schmeckt er mild? Und v.a. was sagt Eisen(II)?

    Frische Frauen-Täublinge haben speckige, beim darüberstrichen verschmierende Lamellen. Nur stark ausgetrocknet ändert sich das.

    Nachgiebige, relativ elastische Lamellen können mehrere Arten der HETEROPHYLLIDIAE im frischen Zustand, v.a. jung haben aber die verschmieren nie beim darüberstreichen. Z.B. R. vesca, heterophylla, aeruginea, mustelina, virescens, ... (bei allen ist übrigens die Huthaut +/- gleich abziehbar n. KIBBY).

    LG Thiemo

    Hallo Martin,

    herzlich willkommen im Forum. Deine Anfrage wurde ja schon soweit es anhand der Bilder möglich ist beantwortet.

    Ich finde es super, dass du die Sporenfarbe beachtet hast! Zum Bestimmen von Pilzen gehört ja mehr als das bloße Vergleichen von Größe und Farbe. Wichtig ist es auch zu wissen welche Merkmale gewichtet werden müssen. Und die Farbe des Sporenpulvers ist etwas ganz spezifisches und kaum veränderliches Merkmal. Ein Feld-Schwindling wird nie braun absporen. Also ein absolutes K.O. Kriterium. Andere Merkmale wiederum können veränderlich sein. Ob z.B. der Hut mal ockergelb oder doch fast weiß daherkommt oder auch wie lang der Stiel ist (Grashöhe :)).

    Auch ein gutes, konstantes Merkmal ist das Vorhandensein von Velumresten (Hüllresten). Deine Ackerlinge haben zwar schon gelitten und zum Teil ihren Stielring eingebüßt, bei manchen ist er aber noch zu erkennen. Der Feld-Schwindling hat kein sichtbares Velum und nie einen Ring am Stiel.


    Um deine Feld-Schwindlinge in Zukunft sicher zu erkennen noch einen Tipp:
    Neben dem hellen Sporenpulver haben die Schwindlinge einen ganz zähen Stiel. Er lässt sich verdrillen oder sogar knoten ohne zu zerbrechen. Diesem Test hält kein mir bekannter, potentieller Verwechslungspartner stand.


    LG Thiemo

    Hallo Andy,

    toll, was bei Dir in den Alpen so alles aufgeht. Bei uns geht es hoffentlich auch bald so richtig lis. Gestern immerhin die ersten Netzhexen-Babys gefunden.

    #2: Ich habe zwar bisher noch nie die Art gefunden, aber bei einem Seminar mal auf dem Tisch gehabt und da hatten die Schweinsohren ein andes Aussehen. Sicher, dass das nicht andere Keulenpilze sind? Oder liegt das am Trockenschaden?

    #5: Hm, mit einem Wurzelnden Schleimrübling/Schleimigen Wurzelrübling kann ich mich hier leider nicht anfreunden. Der Stiel ist mit viel zu dick und der Pilz zu fleischig. Evtl. ein blasses Breitblatt?

    #6: Zu 95% ja :). Der Grünende Pfeffermilchling grünt leider nicht immer, daher müsste man für 100% sich die Huthaut mikroskopieren. :cheeky:

    #7: Würde ich makroskopisch auch so sehen, wobei die Korallenmilchlinge sicher nicht einfach sind.

    #8: Sieht schon nach R. sardonia aus. Aber gab's da auch Kiefern, denn ich seh nur Fichtennadeln? Der Zitronenblättrige lässt sich übrigens mit Chemie leicht bestimmen. Etwas Ammoniak/NaOH/KOH auf die Lamellen und die Stelle wird rosa - das kann nur noch eine andere "Säufernase", die aber habituell viel schmächtiger ist.

    LG Thiemo

    Hi,

    ich finde auch, dass die Rauchblättrigen geschmacklich erste Klasse sind!

    Die Krause Glucke, welche in unseren Kiefernwäldern häufig vorkommt - sagen wir mal ich sammel sie gerne für Mischgerichte, aber die Putzarbeit ist schon nicht zu unterschätzen, denn ich hab ungern "Wald" im Mund. :)

    LG Thiemo

    Hi,

    Danke für eure Antworten!

    Ich hätte nicht gedacht dass Du den noch nie gefunden hast.

    Wenn ich hier in der Gegend außerhalb des Waldes über Champignons stolpere, sind es zu 80% Karbolis. Seltener mal einen Anis-Egerling oder Wiesen-Champignon.
    Ich renne auch so manch anderen, eigentlich häufigen Arten seit Jahren hinterher. Judasohr, Schwefelporling, Ziegelroter Risspilz, Sparriger Schüppling, ... ich würde sie sofort erkennen, aber müsste sie daür erst einmal finden. Da hab ich scheinbar bisher Pech gehabt :D.

    LG Thiemo

    Hallo zusammen,

    Bei der Gattung beschränke ich mich in den Meisten Fällen eigentlich nur noch auf die Sektionen. Aber bei dieser markanten Art freue ich mich über meinen Erstfund.

    Ganz entgegen des Names, habe ich dieses Grüppchen Stadtchampignons am Rande eines Waldweges im Steigerwald gefunden. Manche Fruchtkörper quälten sich gerade unter dem Schotter hervor.


    Wunderschön ist der doppelte Ring aus Teil- und Gesammthülle zu sehen. Der aufsteigende Ring, brachte dem Pilz auch den Namen Scheidenegerling ein.

    Im Schnitt rötet das Fleisch langsam und schwach. Die Lamellen sind recht schmal im Vergleich zum Hutfleisch.


    Geruch etwas säuerlich aber angenehm. Geschmacksprobe (der nicht bereits madigen): Bestanden! :)

    LG Thiemo

    Hey,


    für einen Zwergtäubling ist dein Fund, wie du selbst geschrieben hast, zu stattlich. Das macht man nicht nur am Hutdurchmesser, sondern auch am Stiel fest.


    Der Milde Wachs-Täubling/Mädchentäubling R.puellaris wäre mit einem recht dünnen, hohlen, zusammendrückbaren Stiel ausgestattet. Außerdem hättest du spätestens am Folgetag ein deutliches, starkes Gilben gesehen, das keinen Zweifel lässt.


    LG Thiemo

    Hallo Andy,

    also wenn du in einem reinen Fichten-Tannen Gebirgsnadelwald unterwegs warst, ist Russula integra schon der wahrscheinlichste Kanditat. Was mich allerdings irritiert ist die von dir angegebene Farbe des Sporenpulvers. 30Y, 5M entspricht IIb, also blass cremfarben - das ist deutlich zu hell! Hat er ausreichend gesport? Hast du die Sporen zusammengeschoben? Deine Glasplatte auf dem Bild sieht nämlich recht leer aus.

    Wenn das wirklich ein Cremesporer ist wird daraus keiner der Ocker-Dotter sporenden Ledertäublinge.

    Guajak: blaugrün

    Klugsch***-Modus an :wink::

    Die Angabe ist so leider wenig aussagekräftig. Die Inhaltsstoffe des Guajak-Harzes reagieren immer nach bläulich, zur Not auch mit Luftsauerstoff. Wichtig ist daher die Reaktionszeit zu beobachten. Alles was länger als 5 Sekunden dauert ist negativ.

    LG Thiemo

    Hallo gelBlau,

    von mir auch ein Herzlich Willkommen! :party:

    Das Pilze sammeln im Wald hatte mich auch schon als Kind fasziniert und auch nicht mehr losgelassen. Schön, dass du bereits Jemanden sachkundiges gefunden hast der dich schult, denn so kommt man am besten vorran.

    Wir freuen uns auch auf deine Beiträge, schöne Bilder oder Bestimmungsanfragen.

    Falls du Fragen zu deinem ambitionierten Ziel "Pilzsachverständige" hast, kannst du mir auch gerne eine persönliche Nachricht schicken.

    LG Thiemo

    Hallo ihr,

    der Ohrfömige Seitling ist nicht nur stiellos, sondern auch deutlich schmächtiger und wächst an stark vermoderten Nadelholz. Gefunden habe ich ihn leider auch nich nie.

    Ohne den Pilz verharmlosen zu wollen: Das Gift Pleurocybellziridin muss sich im Körper anreichern um die Blut-Hirn Schranke zu überwinden und seine gefürchteten Schäden im Zentralen Nervensystem anrichten zu können. Der Stoff ist nierengängig, daher sind klinisch relevante Vergiftungen ausschließlich bei Menschen mit vorgeschädigten Nieren bekannt.

    LG Thiemo

    Hallo Mareike,

    schade, dass es beim ersten Fund mit dem Sporenabdruck nicht geklappt hat, aber scheinbar ja beim Zweiten? Mit weißem Sporenpulver gibt's auch noch ein paar mehr Täublinge als den Frauen-Täubling.

    Da du schreibst, er würde ähnlich aussehen (rotbraun oder gelbgrünbraun), könnte es sich auch um einen der Speisetäublinge handeln. Frisch und knackig haben die nämlich auch oft biegsame Lamellen.

    Frauentäublinge sind farblich schon echte Chamäleons, aber typischerweise spielt die Färbung zwischen violett und grün. Einen (rot)braunen Frauentäubling würde ich für sehr unwahrscheinlich halten. :/

    LG Thiemo

    Hallo,


    na das ist doch was. Sporenpulverfarbe können wir noch abwarten, aber ich denke wie Andy an etwas aus dem Dunstkreis vom Braunen Ledertäubling Russula integra agg..


    Gestützt wird das noch durch die ausgeprägten Anastomosen (Querverbindungen) der Lamellen (s. In deinem nachgereichten Bild der obere Fruchtkörper in den Lamellen so auf ein Uhr).

    Ich denke daher, dass das Sporenpulver ockerfarben sein wird.


    LG Thiemo

    Hallo Mareike,

    und herzlich willkommen bei uns. :party:

    Gern würde ich Dir bei deinen Funden helfen, aber ich fürchte, dass das so nichts wird. Bei einigen gut kenntlichen Arten klappt das mit der Bildbestimmung vielleicht ganz gut. Eine Bestimmung nach Fotos ist grundsätzlich schon schwer, weil Haptik, Geruch und das Gesammtbild einfach anders rüberkommen. Die Bilder zeigen leider zu wenig Merkmale und wichtige Angaben fehlen.

    Um zumindest etwas sagen zu können:

    - Ein Sporenabdruck: Schneide den Stiel ganz oben ab und lege den größten Pilzhut mit den Lamellen nach unten auf eine Glasplatte oder ein Blatt Papier und stülpe eine Schüssel darüber. Morgen früh dürfte man die Sporenpulverfarbe auf dem Papier sehen. Weiß, Cremefarben, Ockergelb?

    - Geschmackstest (hier: ungefährlich - sonst bitte nur bei ausreichend Kenntnis): Erbsengroßes Stück Pilzfleisch oder ein Stück Lamelle zerkauen und im Mund dabei etwas bewegen. Am Ende ausspucken! Mild oder scharf?

    - Ein Bild auf dem man die komplette Hutunterseite mit den Lamellen sieht.

    LG Thiemo