Beiträge von Steigerwaldpilzchen

    Hallo,


    na das ist doch was. Sporenpulverfarbe können wir noch abwarten, aber ich denke wie Andy an etwas aus dem Dunstkreis vom Braunen Ledertäubling Russula integra agg..


    Gestützt wird das noch durch die ausgeprägten Anastomosen (Querverbindungen) der Lamellen (s. In deinem nachgereichten Bild der obere Fruchtkörper in den Lamellen so auf ein Uhr).

    Ich denke daher, dass das Sporenpulver ockerfarben sein wird.


    LG Thiemo

    Hallo Mareike,

    und herzlich willkommen bei uns. :party:

    Gern würde ich Dir bei deinen Funden helfen, aber ich fürchte, dass das so nichts wird. Bei einigen gut kenntlichen Arten klappt das mit der Bildbestimmung vielleicht ganz gut. Eine Bestimmung nach Fotos ist grundsätzlich schon schwer, weil Haptik, Geruch und das Gesammtbild einfach anders rüberkommen. Die Bilder zeigen leider zu wenig Merkmale und wichtige Angaben fehlen.

    Um zumindest etwas sagen zu können:

    - Ein Sporenabdruck: Schneide den Stiel ganz oben ab und lege den größten Pilzhut mit den Lamellen nach unten auf eine Glasplatte oder ein Blatt Papier und stülpe eine Schüssel darüber. Morgen früh dürfte man die Sporenpulverfarbe auf dem Papier sehen. Weiß, Cremefarben, Ockergelb?

    - Geschmackstest (hier: ungefährlich - sonst bitte nur bei ausreichend Kenntnis): Erbsengroßes Stück Pilzfleisch oder ein Stück Lamelle zerkauen und im Mund dabei etwas bewegen. Am Ende ausspucken! Mild oder scharf?

    - Ein Bild auf dem man die komplette Hutunterseite mit den Lamellen sieht.

    LG Thiemo

    Hallo zusammen,

    ich sehe wie Joe unten links eine rote Stieloberfläche - das ist also kein WuBi. :)

    Meine Satans-Stelle vor Ort hat leider schon länger nicht mehr fruktifiziert oder die Friedhofsgärtner entfernen die Frkp leider zu schnell. Nur die Wurzelnden Gesellen zeigen sich fast noch jedes Jahr. Die Hoffnung stirbt zuletzt... Schon interessant, dass sich die beiden Röhrlinge oft ein Habitat teilen.

    Von 2009:


    LG Thiemo

    Hallo zusammen,

    nach 4 Wochen Trockenheit und Waldentzug, ist die letzten Tage doch vermehrt Niederschlag gefallen. Da konnte ich nicht anders, als in den Wald spitzen.
    Es braucht wohl noch ein paar Tage, aber die ersten Saprophyten zeigten sich in Form von Ockerbraunen Trichterlingen Infundibulicybe gibba:



    Man darf sich ja auch mal mit häufigen Arten beschäftigen und daher habe ich mir die inkrustierten Hyphen der Hutdeckschicht mal angeschaut. Dieses Merkmal trennt die Art vom optisch sehr ähnlichen Infundibulicybe splendoides.Der Kerbrandige Trichterling Infundibulicybe constata ist ebenfalls mit inkrustierten Hyphen versehen, hat aber einen dunkel gefärbten Stiel und reagiert auf KOH mit Braunfärbung.

    Hyphen der HDS mit Inkrustierungen in Leitungswasser x1000[Öl]


    Das Sporenpulver im Abwurf ist rein weiß (<-> einige Trichterlinge mit creme- oder rosafarbenen Einschlag).

    Für die geübte Nase ist der Geruch typisch nach Feld-Schwindling Marasmius oreades/bittermandelartig, wenn auch etwas schwächer.

    LG Thiemo

    Hallo Shawn.

    Schön, dass du Dich für Pilze interessierst. Ich versuche deine Fragen so gut wie möglich zu beantworten.

    Vorweg:
    Perfekt wäre es, wenn am Anfang eine erfahrene Person mitgeht. Im Idealfall Leute aus einem Pilzverein, aber das kann auch ein Verwandter/Bekannter sein der schon jahrelang in die Pile geht. Da kann man je nach Kentnissstand einiges lernen. Vielleicht bietet aber auch ein geprüfter Pilzsachverständiger/Pilzberater Lehrwanderungen in deiner Nähe an. So jemanden, kannst du auch deine Funde zeigen um auf der sicheren Seite zu sein. Denn auch verdorbene Pilze sind eine Gesundheitsgefahr und nicht für jedermann ist der Frischezustand leicht zu erkennen.

    Am Besten sollte man sich zu Beginn auf eine Art spezialisieren. Das klassische Besispiel eines "Anfängerpilzes" ist der Maronenröhrling. Es gibt eigentlich keinen giftigen Pilz den man mit ihm verwechseln könnte. Generell sind Röhrlinge für Anfänger sehr dankbar, da es unter ihnen keine tödlichen und nur ganz wenige Magen-Darm giftige Arten gibt. Also: Pilze immer umdrehen und die Hutunterseite betrachten, nie nur von oben bestimmen! Bei den Röhrlingen kommt man über Bildvergleiche mit einem Pilzbuch zumindest ganz gut in die richtige Richtung. Bei den Lamellenpilzen sieht das ganz anders aus, deshalb da (erstmal) die FInger von lassen.

    Der Maronenröhrling wächst fast überall, bevorzugt im Nadelwald auf sauren Böden. Diese erkennt man u.a. an Heidelbeeren.

    Allgemeine Pilzsaison ist das ganze Jahr. Im Frühjahr gibt es Morcheln, Feldschwindling und Maipilz, im Sommer bereits die ersten Steinpilze oder Hexenröhrlinge und im Winter Austernseitlinge oder Samtfußrüblinge. Am wenigsten Wachstum gibt es bei Frost und während der trockenen Sommermonate. Aber der Fokus der meisten Arten (und auch des Maronenröhrlings) liegt im Herbst. So 1-2 Wochen nach einem kräftigen Regenguss stehen die Chancen ganz gut.

    LG Thiemo

    Hi,

    Als "Laie" verkaufst du Dich aber unter Wert, Andy. Ich hoffe mein Beitrag wurde jetzt nicht als"hätte man doch erkennen müssen" gelesen, vielmehr konnte ich die von Jörg eingebrachten Zweifel ("eigenartig") nicht verstehen, weil ich den Frkp. eben doch recht typisch finde. :)

    LG Thiemo

    Hallo,

    Nicht milchende Milchlinge sind immer gemein. ^^

    Aber ich finde den Rotbraunen Milchling hier schon typisch ausgeprägt. Buckel, Stiel und Habitus allgemein passen. Von den ähnlich gefärbten Verwandten unterscheidet ihn seine matte, unebene Huthaut. Ob der Hut jetzt mehr braun als rot ist, ist variabel.

    LG Thiemo

    Hallo Sabine,

    ich hoffe du genießt deinen Urlaub. Am Chiemsee und im Chiemgau war ich auch schon oft, aber noch nie zum Pilze suchen. Leider kann ich Dir daher nichts besonderes empfehlen, aber gern meine bisherigen Erfahrungen teilen.

    Bei einer Wanderung von Aschau auf die Kampenwand (Start: Parkplatz Kampenwandbahn Talstation) konnte ich einmal Habichtspilze und Grubige Milchlinge am Wegesrand im Wald finden.

    Richtung Westen führt eine bedeutend kürzere Tour zur Hofalm hinauf. Da geht's auch fast nur durch den Wald und der dürfte bei den von mir damals nicht näher bestimmten Schleierlingen wahrscheinlich recht kalkhaltig sein.

    LG Thiemo

    Hallo Andy,

    weil sich unsere Beiträge überschnitten haben noch ein paar Anregungen:

    OK man müsste dazu noch abwarten wie sich die Milchfarbe verändert.

    Ich muss unbedingt auch ein Querschnitt das nächste Mal machen.

    Der Querschnitt ist hier eher weniger hilfreich. Bei einer makroskopichen Bestimmung der Korallenmilchlinge sind vor allem wichtig:


    - Zeit für die Verfärbung der Milch

    - Verfärung nur in Verbindung mit dem Fleisch/Lamellen oder auch abgetropft = isoliert

    - Genaue Betrachtung der Beschaffenheit der Hutoberfläche

    - Geschmack von Fleisch und Milch

    - Ökologie des Bodens und mögliche Baumpartner

    LG Thiemo

    Hallo,

    danke für's zeigen der vielen Funde. Von gut der Hälfte hab ich zugegebener Maßen noch nie etwas gehört :D.

    Pholiota lenta - Tonweisser Schüppling

    Ich hielt den erst für einen Fälbling, das ist offenbar bekannt bei dieser Art.

    Das hatte ich mir beim ersten Fund dieser Art auch gedacht!

    LG Thiemo

    Hallo,

    sehr schöne Funde Andy! Das ist jetzt nicht als Bestimmung zu verstehen, aber den Korallenmilchling würde ich mal mit dem Flügelsporigen L.pterosporus vergleichen. Der Hut scheint mir in der Mitte schon etwas runzelig zu sein und die Lamellen stehen recht gedrängt. Buchenblätter kann ich auch auf dem Bild erkennen. Hast du Fleisch/Milch probiert oder die Zeit für die Verfärbung notiert?

    Zu dem Violettmilchling kann ich mangels Funderfahrung nichts beitragen nur, dass ich wie Pablo L.uvidus wegen der erkennbaren Zonierung ausschließen würde.

    LG Thiemo

    Hallo Lio,

    die Gattung der Täublinge hast du richtig erkannt. :thumbup:Neben der Brüchigkeit kann man auch noch auf die Lamellen achten. Die meisten Täublinge (außer der Schwärz- und Weißtäublinge) haben kaum Lamelletten, also halbe, nicht ganz vom Stiel zum Hutrand durchgehende Lamellen. Bei den meisten anderen Lamellenpilzen sind Lamelletten so zahlreich wie ganze Lamellen.

    Damit steht auch einer Kauprobe nichts im Wege, die mild ausfallen dürfte. So nach Bildlage würde ich deiner Bestimmung als Fleischroter Speise-Täubling Russula vesca folgen. Die Hutfarbe ("schinkenfarbig") passt, die Lamellen wirken auf dem Bild weiß und damit lässt sich auch das Sporenpulver als weiß einschätzen. Ein guter Hinweis und verlässlicher als die oft zitierte, zurückstehende Huthaut am Hutrand, sind die vor dem Stiel gegabelten Lamellen was man gut auf deinem Bild sieht. Ergänzend kann man die ockerbraunen Flecken an der Stielbasis erwähnen, die die Speise Täublinge gerne zeigen.

    Das Vorkommen im reinen Nadelwald ist schon möglich aber nicht so häufig. Vielleicht war doch eine Buche irgendwo in der Nähe? Das dürfen auch ruhig 10-20m Entfernung sein. Vorzugsweise wächst der Pilz nämlich bei eingetreuten Buchen oder anderen Laubbäumen (Eiche, Edelkastanie,...).

    LG Thiemo

    Hallo,

    aufgetragen wird eigentlich immer auf der Stielrinde. Die Guajak-Tinktur zusätzlich auf den Lamellen. Bitte nicht wundern, dass in meinem Beitrag zum Heringstäubling das Ganze nicht korrekt ist, denn auch ich lerne immer noch dazu. :)

    R.grisea konnte ich noch nicht finden. Im Nachbarforum meinte Christoph mal, dass R.grisea sehr selten sein soll und fast alle dafür gehaltenen Funde nach molekularbiologischer Untersuchung eigentlich keine R.grisea waren. So haben sich auch fast alle R.grisea in RUSSULARUM ICONES nachträglich als falsch bestimmt herausgestellt.

    LG Thiemo

    Hallo Andy,

    danke für die schönen Bilder. Täublinge sind immer so farbenfroh und schön anzusehen. :)

    Bei Bildern mit fällt die Beurteilung der Farben ja immer schwer, daher würde ich es begrüßen, wenn du vielleicht noch in Worten deine Einschätzung von Sporenpulverfarbe und makrochemischen Reaktionen mit angibst.

    #1:Wäre jetzt auch meine Vermutung.

    #2: Sporenpulver sieht für mich schon rein weiß aus, dürfte passen. Übrigens "Zähne zeigen" können mehr Täublinge. Das Merkmal der zurückstehenden Huthaut wird so oft angeführt und ist gleichzeitig eigentlich kaum aussagekräftig.

    #3: Da bin ich ganz bei Jörg:

    Wie hast Du den Papagei bestimmt? Das könnte auch R. grisea oder einer seiner Verwandten sein.

    Einer der Grautäublinge ist das schon, wenn die Lamellen brüchig waren, aber die Art ist ohne Mikro nur geraten. Hutfarbe ist zwar dem echten Frauen-Täubling sehr ähnlich, doch deswegen muss es nicht der Kleine Frauentäubling R.ionochlora sein. Denn in punkto Farbe können fast alle Griseinae in ihrer Variationsbreite die Farben des jeweils anderen annehmen. Ich könnte auch behaupten, dass es sich um den Blaugrünen Reif-Täubling R.parazurea handelt. Sporenornament und Huthaut muss hier unters Mikroskop. Auch die Nuancen der Sporenpulverfarben sind leider wandelbarer als bisher angenommen und hängen zusätzlich noch von der Frische ab. Was heute IIc ist, kann morgen IIa sein. Soweit ich weis, gibt die Literatur die Sporenpulverfarbe nach ca. 1-2 Tagen an. Wirklich ausschließen kann man hier makroskopisch von den Griseinae den Grasgrünen Täubling R.aeruginea der immer mit etwas Grün daher kommt, sowie den Ockersporigen Grautäubling R.medullata mit deutlich dunkleren Sporenpulver.

    #4: Wenn du hier neben Guajak wrklich Eisen(II) aufgetragen hast, kann aus dem Fund nie einer der Heringstäublinge werden. Die Eisen(II) Reaktion ist bei den Heringstäublingen klar graugrünlich.

    Hier wäre ein Bild dazu (zweites Bild von oben).

    Roter Heringstäubling

    Auch die von Uwe erwähnte Abziehbarkeit der Huthaut und die evtl. Färbung darunter ist wichtig. Erwähnenswert sind jedoch nur die nicht-banalen Ergebnisse, also Komplett abziehbar oder (fast) gar nicht abziehbar.

    LG Thiemo

    Hallo Diether,

    von Porlingen hab ich wenig Ahnung, aber deinen Fund hätte ich als den häufigen Flachen Lackporling Ganoderma applanatum bestimmt. Die Art wächst v.a. an Buche ist aber bestimmt nicht wählerisch und kann sogar an Nadelholz vorkommen. Der Hut ist von Sporen bestäubt und wirkt daher so schön einheitlich zimtbraun.

    Der Sprödblättler siehr für mich nach einem der Pfeffermilchlinge aus. Wahrscheinlich komplett ausgetrocknet, daher nicht mehr milchend und weniger scharf. Die Weißtäublinge haben einen anderen Habitus und selbst beim Dichtblättrigen stehen die Lamellen nicht so extrem gedrängt. Vielleicht mal so als Vergleich ein Bild, welches beim Seminar Russula 2019 von aufgenommen wurde.

    Russula chloroides s.l.


    (Nur im weitesten Sinne, da eine Artbestimmung bei den Weißtäublingen ohne Neubearbeitung der Sektion nicht mehr möglich ist. Das ist ein Aggregat von mehrere (10)+ Arten.)

    LG Thiemo

    Hallo,


    also von meiner Seite geht hier ohne mehr Infos nichts. Zumindest die Farbe des Sporenpulvers wäre schon sehr wichtig.


    Beim ersten könnte es sich um eine Art aus der Gruppe der Grautäublinge handeln.

    LG Thiemo