Beiträge von Da_Schwammalmo

    Hallo Alex

    Einen schönen Steinpilz hast du da gefunden. ^^

    Bei passenden Bedingungen können sogar noch typischer ausgeprägte zu finden sein.

    Dieser wäre im Idealzustand ja maximal als Mischpilz zu gebrauchen. (Wobei, "echte" Steinpilze sehe ich kulinarisch auch nicht viel höher angeordnet, als "Mischpilz" :wink:)


    Dass der Kaffeebraune Gabeltrichterling Blausäure enthalten soll, ist mir neu. Diese ist aber hitzeinstabil, sonst könnte man Nelkenschwindlinge und Rauchblättrige Schwefelköpfe auch nicht essen.

    LG Matthias

    Hallo Pablo

    Bei 7 handelt es sich schon um A. pes-caprae. Auch, wenn es mein Erstfund war, war ich quasi nicht der Erstfinder. :wink:

    Der ist schon Stunden davor rausgerissen und dann achtlos weggeworfen worden, daher schon ziemlich angedörrt.

    Von oben kann man ihn noch besser erkennen.

    Bei der 10 kann ich mit Protostropharia ganz gut leben. :) Da hatte mich das Substrat Pferdemist wohl vorschnell in die falsche Richtung gebracht.

    Und bei der 4 wird es dann wohl aufs Aggregat hinauslaufen. Wäre dann Pholiota cerifera Agg. die richtige Bezeichnung?

    LG Matthias

    Hallo Flo

    Einen interessanten Thread hast du da begonnen.

    Auf vergangene Erfolge blickt man natürlich gerne zurück. Es ist natürlich auch immer wichtig, dass man sich für die Zukunft Ziele setzt. So erzielt man auch gute Lernerfolge.

    Was mich betrifft, meine Highlights letztes Jahr war die unwahrscheinlich hohe Artenvielfalt, auch wirklich seltener Arten. Damit einhergehend gab es auch jede Menge Erstfunde.

    Mein größtes Highlight war natürlich die bestandene PSV-Prüfung.

    Als Ziele kann ich nennen, endlich im vierten Jahr meiner Suche danach Morcheln zu finden. Der Fransige Wulstling fehlt mir auch noch, wobei der hier im Bayerischen Wald auch sehr selten sein soll. Generell gilt es auch noch, meine Artenkenntnis zu verbessern. Denn auch ein PSV ist nicht perfekt - ich natürlich auch nicht. :wink:

    Dann freue ich mich noch auf mein erstes Mitwirken bei einem Seminar und generell auf meine neue Tätigkeit als PSV.

    Zum Schluss noch eine Auswahl meiner letztjährigen Erstfunde.

    1 Gerippter Gasritterling (Tricholoma stiparophyllum)

    2 Stinkender Körnchenschirmling (Cystoderma carcharias)

    3 Beschleierter Zwitterling (Asterophora parasitica)

    4 Goldfellschüppling (pholiota aurivella cf adiposa)

    5 Gehämmerter Röhrling (Hemileccinum depilatum)

    6 Grüner Kammporling (Laeticutis cristata)

    7 Ziegenfußporling (Scutiger pes-caprae)

    8 Sonnentäubling (Russula solaris)

    9 Erlengrübling (Gyrodon lividus)

    10 Ringdüngerling (Panaeolus semiovatus) (Dung-)Träuschling (Protostropharia sp)

    11 Rotschuppiger Raukopf (Cortinarius bolaris)

    12 Getigerter Sägeblättling (Lentinus tigrinus)

    13 Leberreischling (Fistulina hepatica)


    LG Matthias

    Hallo Alex

    Bei den ersten beiden Bildern von 19 sehe ich eher einen Mäuseschwanz. Für einen FiZaRü fehlt mir da ein wenig das Gelb-bräunliche.

    Die unteren beiden Bilder von 19, hast du da mal dran gerochen? Der erinnert mich an einen Fichtenzapfenhelmling. Aber den hatte ich immer nur im Frühjahr. Kann der eigentlich, wie sein Kompagnon auch außerhalb des Frühjahrs vorkommen?

    :/

    LG Matthias

    Hallo Gango

    Herzlich willkommen erst mal in der Welt der Pilzverrückten!

    Wie Veronica schon erwähnte, ist es schwierig, auf all diese Fragen einzugehen.

    Um die Prüfung zum PSV zu bestehen, ist es wichtig, dass du dir da erst mal ein umfangreiches Allgemeinwissen aneignest.

    Wenn du in Pilzforen aktiv bist, dann hast du dazu schon einmal den Grundstein gelegt. Vom Mitlesen allein kannst du schon einiges lernen. Noch besser kannst du dazulernen, wenn du dich aktiv an den verschiedenen Themen beteiligst.

    Dann solltest du dir noch aktuelle Literatur besorgen, lieber ein Buch mehr, als zu wenig. Nach geeigneter Literatur wird hier immer wieder mal nachgefragt. Da müsstest du über die Suchfunktion relativ schnell fündig werden.

    Auch gibt es auf YouTube einige gute Kanäle, auf denen man gut was lernen kann. Hier ist natürlich Vorsicht geboten, denn jeder kann hier einstellen, was er will und mir sind auch schon welche unter gekommen, die völligen Unsinn verbreiten.

    Am allerwichtigsten aber, finde ich, suchst du dir einen guten Pilzkenner/PSV, mit dem du öfters mal losziehen kannst. Da kannst du am meisten lernen und eventuelle Fragen werden dir sofort beantwortet.

    Der Beitritt in einen Pilzverein / die Teilnahme an Pilzexkursionen bietet dich diesbezüglich auch an, noch besser die Teilnahme an mehrtägigen Pilzseminaren. Diese gibt es sowohl für blutige Anfänger, als auch für Fortgeschrittene.

    Im Laufe der Zeit wird dein Pilzwissen immer umfangreicher werden. Wenn du dann der Meinung bist, du könntest dich der Prüfung stellen, dann kannst du dir auf der Seite der DGfM den Fragenkatalog der Prüfungsfragen runterladen und dich an deren Beantwortung versuchen.

    Du solltest die gängigen Speisepilze samt Verwechslungspartner kennen, insgesamt eine gute Artenkenntnis besitzen. Ebenso alle giftigen Pilze, deren Gifte und Giftwirkung. Dann ist noch die Taxonomie wichtig, die Ökologie und Umweltgesetze.


    Jetzt noch kurz zu deinen Fragen. Diese sind ja dazu da, um gestellt zu werden, haben daher immer Berechtigung.

    Separate Bereiche gibt es hierfür nicht. Wie oben schon erwähnt, schaue einfach, dass du bei so vielen Themen wie möglich dabei bist. Stellst du dann mal einen Beitrag ein, der nach aktueller wissenschaftlicher Kenntnislage nicht ganz richtig ist, und wirst von einem der Experten hier darauf hingewiesen, dann bietet sich dir die Möglichkeit, aus deinen eigenen Fehlern zu lernen.

    1. Ungenießbar bedeutet nur, der Pilz ist in aller Regel nicht giftig, aber aus bestimmten Gründen (Geruch, Geschmack, Dünnfleischigkeit, hohe Verwechslungsgefahr zu gefährlich giftigen Pilzen, zu hart/zäh, ...) wird vom Verzehr abgeraten. Aber Achtung! Auch Pilze, bei denen der Speisewert unbekannt ist, werden auch als "ungenießbar" bezeichnet, können rein theoretisch aber auch giftig sein. Von daher sollte man wirklich nur jene Arten sammeln, die auch ausdrücklich als "essbar" bezeichnet werden. (Aktuelle Literatur!)

    Bei Punkt 2 verstehe ich möglicherweise die Frage nicht richtig. Als "giftig" gilt ein Pilz, wenn sein Verzehr zu negativer Beeinträchtigung unserer Gesundheit führt. Dies kann bis zum Ableben führen. Ein "essbarer" Pilz führt in ausreichend gegartem Zustand demnach bei Verzehr nicht zu negativer Beeinträchtigung der Gesundheit - von individueller Unverträglichkeit mal abgesehen.

    3. Wenn du dir bei einem Ritterling die Lamellen mal genau anschaust, dann wirst du feststellen, dass diese nicht gerade bis zum Stiel hinlaufen. Jede Lamelle läuft kurz vorm Stiel etwas nach oben zum Hut, um danach wieder nach unten zu laufen und dann am Stiel anzuwachsen. In der Gesamtheit der Lamellen betrachtet, sieht es so aus, wie ein Graben um den Stiel. Da dies einem Burggraben um einer Burg sehr ähnelt, wird dieser auch als solcher bezeichnet. Eben wegen diesem Burggraben haben die Ritterlinge ihren Namen. Nur um dich etwas zu verwirren: Nicht nur Ritterlinge haben einen Burggraben. :P

    4. Diese Frage ist sehr berechtigt. Bei Pilzbüchern würde dies aber den Rahmen sprengen. Du hättest entweder riesen Schmöker, die dich im wahrsten Sinne erschlagen, oder du hättest nur ein paar wenige Arten in deinem Buch. Die guten Pilzbücher haben aber meist auf einem Bild Fruchtkörper verschiedener Altersstufen abgebildet. Bei Webseiten wäre dies eigentlich leichter zu bewerkstelligen.

    Aber, einen Pilz im "Verwesungsstadium" abzubilden macht nicht wirklich viel Sinn. Denn sobald ein Fruchtkörper zu alt wird und der Verwesungsprozess startet, ist eine sichere Bestimmung sowieso nicht mehr möglich.

    5. Mit den Schnittbildern aber gebe ich dir Recht. Schnittbilder frisch und nach x Minuten, um ein Verfärbeverhalten zu dokumentieren, sieht man meist (fast) keine.

    6. Das "Verdecken" der Sammelstelle dient lediglich, das durch die Entnahme geschädigte Mycel vor weiterem Schaden durch Licht, Vertrocknung und Keime zu schützen.

    Zu 7 kann ich nichts sagen. Ich benutze meist mein Smartphone. Dort gibt es dieses Problem nicht. Du wirst wahrscheinlich von einem PC aus zugreifen. Aber auch hierzu gab es schon Anfragen. Schaue am besten mal in den FAQs oder via der Suchfunktion.

    8. Eingeatmete Pilzsporen werden vom Körper wieder ausgeschieden und sind nicht schädlich, auch nicht von Giftpilzen. Bei geschwächtem Immunsystem können bestimmte Arten aber zu Lungenproblemem führen, wenn sie über längere Zeit in sehr hoch konzentrierter Menge eingeatmet werden. Hier wäre unter anderem der Gemeine Spaltblättling und der Austernseitling zu nennen.

    9. Nein! Keinesfalls.

    10. Google Lens ist ein lustiges Spielzeug. Mehr nicht. Sollte jemand auf die Idee kommen, damit Pilze zu bestimmen und diese dann zu essen, dann schwebt er in hoher Lebensgefahr.

    LG Matthias

    PS: du sprichst vom verschneiten Süden. Aus welcher Region kommst du denn, wenn ich fragen darf? :wink:

    Übermäßiger Konsum bedeutet, dass du weit mehr, als eine übliche Portion zu dir nimmst. So viel, dass man es dem gesunden Menschenverstand nach eigentlich gar nicht runterwürgen könnte. Eine genaue Mengenangabe kann ich dabei nicht liefern. :wink:

    Wenn du das an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen praktizierst, dann kann dein Körper eine Rhabdomyolyse ausbilden. Das heißt, deine Muskeln lösen sich auf. Genauer gesagt sie quergestreiften Muskelfasern werden zersetzt.

    Diese Rhabdomyolyse kann tödlich enden, wobei Todesfälle durch wiederholten übermäßigen Speisepilzkonsum noch keine bekannt sind. (¹)

    Anders dagegen ist es bei Vergiftungen mit dem oben schon erwähnten Grünling. Wiederholter Grünlingsgenuss in größeren Mengen verursacht das selbe Syndrom (wurde wegen ihm auch Equestresyndrom genannt), jedoch hier sind Todesfälle schon dokumentiert. (²)


    Diese Informationen entnahm ich den Schulungsunterlagen zur Vorbereitung PSV; Hier wurde auf "Comprehensive Reviews in Food Science and Food Safety" 2018 (¹) und einem Bericht der Charité (ZfM 82/2 von 2016, letzter bekannter Fall) (²) verwiesen.

    Stimmt. Die Gefahr dabei ist äußerst gering. Aber die Möglichkeit besteht, und nur darum gab ich den Hinweis darauf. Auch, wenn es klar erkennbar ist, dass die Absicht des Überverzehrs nur gespielt ist, in Anbetracht der stillen Mitleser erschien mir der Warnhinweis jedoch angebracht. Damit man Probleme bekommt, müsste man wohl kiloweise an mehreren Tagen hintereinander verzehren. Wobei dazu aber auch noch mehr geforscht werden muss.

    Hallo

    Naja, der Grünblättrige Schwefelkopf ist zwar nur Magen-Darm-giftig. Sollte man es dennoch fertig bringen, dass man davon eine größere Menge zu sich nimmt, dann können die gastrointestinalen Beschwerden für längere Zeit und sehr intensiv auftreten. Hier besteht dann schon sekundär Lebensgefahr - wegen einer möglichen Dehydrierung. Aber wer würde von dem schon mehr als einen Bissen in den Mund nehmen?

    :/

    LG Matthias

    Hallo Emil

    Übertreibe es bitte nicht. Wiederholter übermäßiger Genuss ein und der selben Pilzart innerhalb weniger Tage kann unter Umständen zu unangenehmen Folgen führen. So zumindest wurde uns im F2-Kurs in Hornberg berichtet, dass dies ähnliche Symptome hervorrufen kann, wie es beim Grünling der Fall ist. Im speziellen wurde da unter anderem der Steinpilz genannt, aber auch auf alle anderen Speisepilze verwiesen. Hoffentlich habe ich dir jetzt nicht den Appetit verdorben...

    LG Matthias

    Hallo Pablo

    Danke für den Hinweis. :)

    Ich war selbst beeindruckt, was sich da alles finden ließ.

    Gestern war ich nochmal unterwegs, an anderer Stelle natürlich, konnte nochmal einige interessante Pilze finden, aber bei weitem nicht mehr diese Artenvielfalt. Im großen und ganzen würde ich mich wiederholen. Lediglich diese Winterhelmlinge (Mycena tintinnabulum) an mir bekannter Stelle waren davor nicht dabei.

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    Und dann war noch dieses schöne Büschel Samtfüße

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    LG Matthias

    Hallo Pilzfreunde

    Wir erleben gerade ganz besondere Weihnachtsfeiertage. Stiller als gewohnt, weniger hektisch als gewohnt, einfach anders, als die früheren.

    Bleibt gesund und passt auf euch und eure Liebsten auf. Eigentlich wollte ich ein schönes weihnachtliches Pilzbild einstellen. Doch da ich kein passendes finde, gibts die Funde aus der pilzarmen Zeit vom 4. Advent.


    1 Gallertfleischiger Fältling (Phlebia tremellosa)


    2 Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola)


    3 Gemeiner Spaltblättling (Schizophyllum commune)


    4 Gallertträne (Dacrymyces sp) mit Haareis (Exidiopsis effusa) auf Giraffenholz


    5 Rauchblättriger Schwefelkopf (Hypholoma capnoides)


    6 Gelbstieliger Muschelseitling (Panellus serotinus)


    7 Fenchelporling (Gleophyllum odoratum)


    8 Orangeseitling (Phyllotopsis nisulans)


    9 Milchweißer Eggenpilz (Irpex lactea)

    Wahrscheinlich eher Veränderlicher Spaltporling (Schizopora paradoxa)


    10 Austernseitling (Pleurotus ostreatus)


    11 Striegelige Tramete (Trametes hirsuta)


    12 Herber Zwergknäueling (Panellus stipticus)


    13 Gifthäubling (Galerina marginata)


    14 Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis)


    15 beide im Vergleich


    16 Rötende Tramete (Daedalopsis confragosa)


    17 Buckeltramete (trametes gibbosa)


    18 Samtfußrübling (Flammulina velutipes)


    19 Striegeliger Schichtpilz (Stereum hirsutum)


    Ich wünsche euch frohe Weihnachten und schöne Feiertage!

    LG Matthias

    Hallo

    Dem brauchts nichts mehr hinzuzufügen.

    Vor vielen Jahren, da hatte es unsere Mirabelle erwischt. Ein großes Rätselraten war das damals. Ich hatte mich zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiter für Pilze interessiert. Die Mirabelle lebt aber immer noch, produziert seitdem auch wieder laufend leckere Früchte. :)

    LG Matthias