Beiträge von Beorn

    Hallo.

    Ich denke es ist weniger die Höhe, als viel mehr die klimatischen Voraussetzungen. Also sollte es zB nicht zu heiß werden, und auch die Winter nicht konstant zu warm sein. Dann hat es wohl auch mit dem verbreitungsgebiet der Weißtanne zu tun (mW Lieblings - Mykorrhizapartner des Schweinsohres), und die wächst hierzulande eben meist in den etwas höheren Lagen. Dazu braucht der Pilz wohl auch noch einen zumindest basisch - mineralischen Untergrund (am besten Kalk), was die Verbreitungsmöglichkeiten weiter einschränkt.
    Der Bergporling scheint übrigens ganz ähnliche ökologische Vorlieben zu haben, nur beim Bodentyp ist er wohl flexibler (da geht auch klar saures Grundgestein).


    LG, Pablo.

    Hallo.

    Aha, also ein pilzuntersuchender Käfer dann. :happy:
    Hast du versucht, den irgendwie zum Absporen zu bringen?
    Theoretisch müsste das klappen, wenn der Pilz heute gesammelt wurde. Also Hut mit Lamellen nach unten auf ein weißes Stück Papier legen. Muss man nicht unbedingt abdecken, ich denke mal, der Hut ist gut durchfeuchtet. Wenn man den dann noch abdeckt, könnte er durch die Kondensation anfangen zu faulen.


    LG; Pablo.

    Hallo, Claus!

    Auch wenn die wattig ausgestopften Kammern des Stieles nicht klar zu erkennen sind (die sind halt auch derbe brüchig, diese Pilze), ist das für mich ein gut erkennbarer Hasenröhrling (Gyroporus castaneus). Deine Bestimmung passt aus meiner Sicht. :agree:


    LG; Pablo.

    Hallo, Claus!

    Wirklich eine prachtvolle Kollektion. :agree:
    Hoffentlich ist das auch für dich der Auftakt zu weiteren, reichlichen Funden.
    Mit einem Augenzwinkern am Rande: Ein "Saitling" ist für mich eher die Pelle um die Wurst rum. Seitlich aus Stämmen und Stümpfen wachsende, große Lamellenpilze hätte ich "Seitling" buchstabiert. :wink:


    LG; Pablo.

    Hallo, Linstedt!

    Das ist ein schwieriger Fall, weil der Fruchtkörper - nuja - ziemlich zerfleddert ist. Ob da wohl die Waldmistkäfer den Stiel bearbeitet haben?
    Ein Würziger Tellerling könnte - wenn das Sporenpulver im Abwurf Mykologenrosa (also fleischbräunlich) ist, schon möglich sein. Mit mehr rostbraunem Sporenpulver könnte das aber sogar ein Schleierling sein. Reifpilze zB sehen recht ähnlich aus. Gegen den Tellerling könnten die schartig wirkenden Lamellenschneiden sprechen, aber da der Fruchtkörper insgesamt recht mitgenommen aussieht...


    LG, Pablo.

    Hallo, Joachim!

    Wow, schöne, astreine Schweinsohren (Gomphus clavatus). :agree:
    Finde ich auch prima, daß du da schonend mit umgehst. In manchen gegenden ist die Art nicht so selten, und wenn man dann mal auf Massen von Fruchtkörpern trifft, kann man schon auch mal ein paar für kulinarische Experimente einsammeln. Davon wird die Art nicht aussterben. Aber man sollte genug stehen lassen, denn am besten funktioniert die Verbreitung und auch der genetische Austausch der Organismen, wenn die Fruchtkörper vor Ort bleiben und dort möglichst lange sporulieren können.

    Der zweite Pilz könnte auch was Hübsches und recht seltenes sein: Wenn es kein Riesenporling (Meripilus giganteus) ist, dann wäre es ein Bergporling (Bondarzewia mesenterica). Der hätte etwas größere Poren als der Riesenporling (müsste man mal von uinten sehen) und würde im Gegensatz zum Riesenporling nicht schwärzen (müsste man mal ein kleines Stückchen abbrechen und zuwarten, ob sich das innerhalb von 15-20 Minuten dunkelbraun bis schwarz verfärbt).


    LG; Pablo.

    Hallo, Roswitha!

    Soweit ich weiß, sind Calocera cornea und Calocera furcata am Aussehen nicht zu unterscheiden. Calocera cornea kann durchaus mal gegabelt sein, und Calocera furcata ungegabelt. Das Substrat ist aber wohl ein recht solides Trennmerkmal, mikroskopisch kann man auch noch was machen (was ich jetzt aber nachschlagen müsste).
    Ich denke aber, an Tanne sollte das schon der Gegabelte sein.


    LG, Pablo.

    Hallo.

    Wenn du PIlze wirklich zum Essen sammeln willst, dann solltest du im eigenen Interesse noch wenigstens ein paar ganz einfache Basics lernen. Auch wenn Röhrlinge schon mal der richtige Weg sind (schlimmstenfalls Bauchschmerzen oder zwei Tage Brechdurchfall), sollte man auch da am besten anfangs mal ein kleines Pilzbuch anschaffen und sich mit ein paar merkmalen (vor allem auch von giftigen arten!) vertraut machen.

    Steinpilze: Niemals blauend, Fleisch immer weitestgehend weiß, Poren niemals rot, Stieloberfläche niemals rot.
    Ob das hier nun Netzstielige Hexenröhrlinge (Boletus luridus) sind, kann ich nicht sagen, dazu fehlt zuviel vom Stiel und die Stieloberfläche ist nicht gut zu erkennen (Netz oder kein Netz). Sinnvoll ist bei Röhrlingsbestimmungen auch immer ein vollständiges Schnittbild, und wenn man einen Pilz nicht zu 100% sicher bestimmt hat, und der Art noch auf den grund gehen will, muss immer die Stielbasis mit. Pilze zur Bestimmung werden nie abgeschnitten, sondern immer vorsichtig rausgedreht.

    Lasst am Anfang einfach mal alle rotporigen Röhrlinge mit Stielnetz weg (also auch netzhexen), dann seid ihr auf der richtigen Seite. Macht euch mal damit vertraut, wie ein Steinpilz aussieht, was Maronenröhrlinge sind, und wie man Filzröhrlinge, Biorkenpilze usw. erkennt. Wenn das sitzt, dann kann man einen Schritt weiter gehen und sich so nach und nach immer mehr schmackhafte Arten beibringen, und auch deren giftige Doppelgänger kennen lernen.


    LG; Pablo.

    Hallo!

    Übrigens: Es gibt keine kontaktgiftigen Pilze. Selbst die allergiftigsten Arten wirken nur dann schädlich, wenn sie über das verdauungssystem aufgenommen werden, sprich: Gegessen. Und auch da braucht es eine gewisse Menge: Es ist noch niemand zuschaden gekommen, der zB einen Grünen Knollenblätterpilz berührt hat. Selbst dann nicht, wenn man nach der Berührung die Finger in den Mund nimmt. :wink:

    Also keine Scheu: Anfassen schadet nicht.
    Die hier gezeigten Pilze sind auf jeden Fall Röhrlinge, also im grunde genommen harmlos. Sicherlich aber roh ebenso giftig wie die allermeisten Pilze (auch die meisten Speisepilze). Also mal angenommen, ein Kind würde es schaffen, einen kompletten fruchtkörper zu verzehren (was sehr unwahrscheinlich ist), dann wäre mit Bauchweh und eventuell Erbrechen zu rechnen.


    LG; Pablo.

    Hallo, Roswitha!

    Wow, toll. :)
    Da hoffe ich, daß es nun auch hier bald mal richtig losgeht. Für morgen ist noch mal gutes Wetter prognostiziert, da sollte sich eigentlich mal ein bissel was zeigen in der kommenden Zeit.


    LG; Pablo.

    Hallo, Matyves!

    Meistens ist die Linie (besser zu überprüfen, wenn man die Röhrenschicht vorsichtig vom Hutfleisch löst) schon ein sehr gutes Merkmal. Aber in seltenen Fällen kann sie eben fehlen.
    Die Farbe des Stielnetzes ist schon wichtig, um zumindest mal in die richtige Gruppe zu kommen. Aber: Auch da darf man sich nicht täuschen lassen. Denn bei Netzhexen zB ist diese Farbe sehr variabel und kann eben auch rot sein. Wie zB auch beim Schönfußröhrling.


    LG, Pablo.

    Hallo, Jörg!

    Die Originalbeschreibung der Art wurde zwar in einer Tschechischen Fachzeitschrift (Czech Mycology) veröffentlicht, ist aber größtenteils auf Englisch. Ich glaube, die müsste auch als Pdf frei auf der Seite der Zeitschrift zu finden sein, falls du sie da nicht findest und Interesse hast: Schick mir mal deine Mailadresse per PN.


    LG, Pablo.

    Hallo zusammen!

    Einer der Purpurröhrlinge ist das nicht, weil das Stielnetz vor allem an der Stielspitze nicht rot ist, sondern gelb. Also auch kein Satansröhrling (Boletus satanas / Rubroboletus satanas) und auch kein Blasshütiger Purpurröhrling (Boletus rhodoxanthus / Rubroboletus rhodoxanthus), der zudem ein anderes Verfärbungsmuster hätte (Stielfleisch in den unteren 2/3 nicht blauend, aber gelbfleischig).

    Das hier sieht stark aus wie eine Netzhexe (Boletus luridus / Suillellus luridus), die im Schnitt ein wenig spärlich im blau Anlaufen ist und der die Bataille - Linie fehlt. Was beides durchaus vorkommen kann.


    LG, Pablo.

    Hallo, Roswitha!

    In jedem Fall ein bemerkenswerter Fund. :agree:
    Man sollte sich nicht zu stark auf die Ökologie verlassen, wenn der Fundort genug Wärme bekommt und ein wenig Kalk im Boden ist, dann kann auch Boletus fuscoroseus (= Butyriboletus fuscoroseus = Boletus pseudoregius = Blauender Königsröhrling) im Bergnadelwald wachsen. Die Abgrenzung zu Boletus roseogriseus (= Butyriboletus roseogriseus) ist schwierig, makroskopisch nur anhand von Nuancen der Hutfärbung, der Farben im Stielfleisch (hier aus meiner Sicht wohl zu viel rosa für Boletus roseogriseus) und den Farben am Stiel außen (Boletus roseogriseus nie mit roter Zone, aber halt auch bei Boletus fuscoroseus manchmal rein gelb) möglich.
    Um sicher zu gehen, sollte man noch die Huthaut mikroskopieren (Endzellen bei B. fuscoroseus deutlich inkrustiert, bei B. roseogriseus gar nicht oder nur sehr spärlich).

    Falls du die anderen Pilze noch nicht losgeschickt hast, kannst du gerne auch den Röhrling trocknen (am besten so in 10mm dicken Scheiben und dann bei ~40° aufs Dörrex), da gucke ich auch gerne rein.


    LG, Pablo.

    Hallo, Roswitha!

    Da auch die roten Kügelchen (Hauptfruchtformen) makroskopisch ganz stark wie Hypoxylon howeanum aussehen, würde ich deine Bestimmung unterstützen wollen. :agree:


    LG, Pablo.

    Hallo, Thomas!

    Ich denke, das gilt für die Erscheinung von beidem zusammen. Ohne den Pustelpilz wird ja kein Steinreizker draus. Tendenziell wäre es aber wohl so am exaktesten: Ein sichtbar von Hypomyces lateritius befallener Reizker ist ein Steinreizker.
    Die Frage ist halt, wie man dann andere Milchlinge bezeichnet, die vom selben Pilz befallen sind.


    LG, Pablo.

    Hallo, Roswitha!

    Ich weiß nicht, ob man da mittlerweile auch mehrere Arten nachgewiesen hat, aber mein letzter Wissensstand war schon der, daß man diese Erscheinung auf Sprödblättlern (Milchlingen und Täublingen) als Hypomyces lateritius ansprechen kann.
    Auf Täublingen hatte ich den allerdings noch nie, nur auf verschiedenen Reizker-Arten sowie auf dem Flaumigen Birkenmilchling (Lactarius pubescens) und dem normalen Borkenreizker (Lactarius torminosus).


    LG, Pablo.

    Moin!

    Die Kartoffelboviste der Gattung Scleroderma sind nicht nur ungenießbar, sondern durchaus auch giftig, und zwar ganz gleich in welchem Reifestadium.
    Trüffeln (auch da gibt es eine ganze Menge Arten und vor allem viel mehr ungenießbare als essbare) sehen schon anders aus, vor allem haben die nie so einen stummelartigen Stiel mit "Wurzeln" dran.

    Das hier ist eine der dünnschaligen Scleroderma - Arten, die nur mikroskopisch bestimmbar sind, speilt aber für den Speisewert keine Rolle. Giftig sind sie alle.


    LG, Pablo.

    Hi.

    Aber interessant sieht er schon aus. In den Bereichen neben dem Moos sogar fast ein bisschen wie ein zahnförmiger Steccherinum.
    Ist aber schwer zu beurteilen, aus der Perspektive.
    Ich freu mich jedenfalls schon auf die nächste Pilzpost. :happy:


    LG, Pablo.

    Hallo, JoBi!

    Das wichtigste Kriterium ist da das Schnittbild. Der Aprikosenfarbene Röhrling ist total zweifarbig: Im Hutfleisch und oberen Stieldrittel +/- stark blauend, im unteren Stieldrittel mit orangenem Fleisch. Das sieht hier eben ganz anders aus, da ist keine Ählnichkeit mit keinem der Aprikosenfarbigen Röhrlinge erkennbar, den ich jemals durchgeschnitten habe.


    LG, Pablo.

    Hallo, Matthias!

    Das ist auch durchaus möglich, und gar nicht mal unwahrscheinlich. Aber so gut wie alle Peziza - Arten variieren stark in ihrem Aussehen, und ein paar andere können ebenfalls solche Wuchs- und Farbformen zustande bringen.
    Es ist eine lustige Gattung, weil man immer wieder Überraschungen erlebt beim Blick durch die Linsen. Allerdings auch eine reichlich verzwickte Gattung, und auch mit ordentlicher Literatur und Mikro bekommt man nicht jede Kollektion sicher bestimmt.


    LG, Pablo.

    Hallo.

    Das kann theoretisch auch einer der Öhrlinge (Otidea) sein.
    Das Problem bleibt aber das gleiche: Weder in der Gattung Peziza noch in der Gattung Otidea (dort mit einer Ausnahme) sind makroskopische Bestimmungen möglich.


    LG; Pablo.