Beiträge von Beorn

    Hallo.

    Dazu eine Bitte: Verlasst euch nicht zu sehr auf solche Merkmale wie "Hutrand gerieft" und "Ring ungerieft".
    Hutränder bei Perlpilzen udn grauen Wulstlingen können durchaus mal gerieft sein (ist er hier ja auch) und der Hutrand vom Panther mal nicht oder nur undeutlich gerieft (gerade bei jungen Pilzen ist die Riefung da oft nicht erkennbar). Panther mit gerieftem Ring habe ich auch schon gesehen. Bei der Eingesenkten Form des Grauen Wulstlings ist die Riefung des Ringes oft so schwach ausgeprägt, daß das nur mit Lupe zu erkennen ist.
    Das einzige wirklich 100%ige Einzelmerkmal um einen perlpilz vom Panther zu unterscheiden ist das gerötete Fleisch an Knabberstellen am Stiel, an Madengängen und unter der Huthaut.

    Wenn man die Arten aber kennt, setzt sich aus all diesen Einzelmerkmalen (dazu dann auch Gestaltung der Stielknolle, Farbe und Form des Velums auf dem Hut, Hutfarben) ein Gesamtbild zusammen, daß einen die Art meistens auf den ersten Blick erkennen lässt.


    LG, Pablo.

    Hallo, Uwe!

    Daß alle arten der Gattung Scleroderma giftig sind, sollte eigentlich unstrittig sein.
    Klar, daß in Osteuropa manches gegessen wird (teils nach besonderer Zubereitung), was im Westen nicht auf den Tisch kommt. Das hat auch damit zu tun, daß von manchen Pilzen regional etwas andere Sippen auftreteten: Der Gehalt an toxischer Ibutensäure und Muscimol ist östlich des Ural in Fliegenpilzen (Amanita muscaria) zB offenbar signifikant niedriger als in Mittel- und Westeuropa. Weswegen der Pilz dort oft problemlos (nach kochen) verzehrt wird.
    Die Sache mit den scharfen Milchlingen nach Silieren ist ohnehin Geschmackssache, da die verzehrten arten nicht wirklich giftig sind, sondern einfach nur sauscharf.
    Aber bei Kartoffelbovisten?
    Das wäre in der Tat interessant, ob da möglicherweise auch regionale Schwankungen im Giftgehalt vorliegen.
    Aber ob das glaubhaft ist?


    LG, Pablo.

    Hallo, Uwe!

    Zitat von Uwe pid='22915' dateline='1438883490'

    Hallo Pablo
    Du findest Rauhfußröhrlinge wirklich lecker? Die einzigen wirklich leckeren sind doch nur die Rotkappen!


    Diese Art schon!
    Das ist im Grunde genommen eine Rotkappe, gehört jedenfalls phyllogenetisch in diese Sektion, ist also näher mit Leccinum quercinum (Eichenrotkappe) und co verwand als mit Leccinum scabrum und co.
    Hatte man den Pilz ein paar mal in der Hand, erscheint es logisch, wenn man die überstehende Huthaut und das sehr feste, stabile Fleisch wahrnimmt.
    Geschmacklich: Definitiv jeder Rotkappenart ebenbürtig.
    Womit du recht hast: ich mag ihn auch wesentlich lieber als die Raufüße mit weichem Fleisch (also "Birkenpilze" und co).


    LG, Pablo.

    Hallo, Danielle!

    Wow, sehr schöner Fund. Und die sind auch wirklich lecker. :agree:
    Bei warmem Wetter entwickeln sich die Fruchtkörper bei Röhrlingen sehr schnell. Da reichen schon ein paar tage, um die "alt aussehen" zu lassen.
    Nur so am Rande: Die großen Alten, mit schon etwas weichen Hüten und recht dunklen Poren hätte ich stehen gelassen. Die sind als Sporenverbreiter auch absolut super. Und alte Pilze bergen auch ein gewisses Risiko, nicht mehr so lecker oder gar unbekömmlich zu sein. aber das musst du für dich selbst entscheiden.

    Vorletzter Pilz: Amanita rubescens (Perlpilz)
    Letzter Pilz: Xerula radicata (Grubiger Wurzelrübling)
    Erkennen ist allerdings zu viel gesagt. Dazu gehört auch "Kennen lernen", und dazu gehört, die Pilze ausgiebig zu untersuchen und sich die merkmale einzuprägen. :wink:


    LG, Pablo.

    Hallo, Franc!

    Das ist ziemlich sicher Boletus radicans (Wurzelnder Bitterröhrling).
    Bei so alten Pilzen ist es nicht immer ganz sicher mit der Bestimmung.
    Ein komplettes Schnittbild (sollte bei Röhrlingen eigentlich immer Standard sein) hätte vielleicht noch die typische rote verfärbung im Stielfleisch gezeigt. Die ist nicht immer vorhanden, aber wenn sie bei alten Fruchtkörpern auftritt, ist es ein gutes Bestimmungsmerkmal.
    Das Stielnetz verschwindet im Alter bei der Art oft fast vollständig und ist kaum noch zu erkennen.


    LG, pablo.

    Hallo.

    Nachts finde ich ideal. Es lässt sich besser aushalten und zudem: Dann regnet es vielleicht nur nachts. Andere Leute wollen ja die Ferien bei Trockenheit genießen, sollen sie gerne. Solange es die nächste durchregnet, kann es von mir aus tagsüber trocken sein.


    LG, pablo.

    Hallo, Brandie!

    Danke für das Lob. Auch wenn es in Deutschland etliche wesentlich kundigere Allrounder als mich gibt. So lange bin ich noch gar nicht dabei, ich kenne viele Leute, die mir eine Menge Wissen voraus haben.
    Aber bitte: Keine Gottheit.
    Ich fühle mich ganz menschlich, mit allen Fehlern und Stärken. und ich fühle mich wohl dabei, so daß ich ganz bestimmt auch gar kein Gott in irgendeinem Sinne sein will.

    Zur "Pilzgottheit" sollte man im Moment mal für einen schönen, langanhaltenden und flächendeckenden Landregen beten. Sonst haben die pilzbegeisterten Menschlein auf der Erde bald nichts mehr zum Bestimmen. :(


    LG, Pablo.

    Hallo, Brandie!

    Glückwunsch zu deinen Funden. :agree:
    Auch wenn es blöd ist, für ein paar Pilze soweit fahren zu müssen. Aber gerade der Südwesten von Deutschland (und da zähle ich das schöne Schwabenland mal dazu) sieht an den meisten Stellen ganz schlecht aus.
    Kollektive Regentänze müssen her.
    Früher, vor vielen vielen jahren, gan es doch auch hier im Süden ein sommerliches Wetterphänomen, das sich "Landregen" nannte. Diese herrliche Wettererscheinung scheint aber zumindest in unserer Region ausgestorben zu sein.
    Vielliecht sollte cih auch mal nach Tirol fahren.

    Bei deinen Pilzen hast du soweit ich sehe alles gut bestimmt. Zu den Täublingen sage ich lieber nichts, die sind nicht so meine starke Seite. Wenn der rote scharf geschmeckt hätte (brennend) häte ich bei dem Aussehen Russula sanguinaria (Bluttäubling) vorgeschlagen. Aber der scheidet bei mildem geschmack natürlich aus.

    Der nach dem Riesenchampignon ist ein Trichterling (Gattung: Clitocybe). Die Artbestimmung ist in der Gattung oft schwer und man muss eine Menge Details berücksichtigen, manchmal auch mikroskopieren.

    Der Saftling könnte auch eine Art aus der Gruppe um den Spitzgebuckelten Saftling (Hygrocybe acutoconica / persistens) sein. Ist aber bei soclhen schon recht zerknabberten Einzelfruchtkörpern oft nicht mehr gut zu bestimmen. Gegen Hygrocybe psittacina sprechen die weißen Lamellen.

    Nach dem Saftling ist da noch ein Schleierling (Cortinarius) aus der Untergattung Telamonia (Gürtelfüße / Wasserköpfe). Auch der ist kaum bestimmbar, da alleine in der Untergattung um die 300 Arten in Europa vorkommen.


    LG, Pablo.

    Hallo.

    Also aus meiner Sicht ziemlich typische Leccinum duriusculum (Pappel - Raufüße).
    Ich gehe ganz stark davon aus, daß Harry auch diese Art im Auge hat. Meinen Erstfund der Art hat mir nämlich Harry gezeigt. :happy:
    Du kannst ja mal an der Stelle nachgucken, ob sich nciht doch ein Pappelgewächs dort aufhält.
    Die einzige alternative, die mir da noch einfiele, wäre eine graubraunhütige Form der Birken - Rotkappe (Leccinum versipells). Die hätte aber meiner Erfahrung nach gröbere Stielschüppchen und einen ganz leicht anderen habitus.


    LG; Pablo.

    Hallo, Danielle!

    Ich schließe mich Uwe an, was deine Seite betrifft (die Aufnahmen sind superschön!).
    Und ich vermute bei deinen Raustielröhrlingen das Selbe wie Harry. Habe also den verdacht, daß da mindestens eine Pappel (Populus sp.) irgendwo rumsteht.


    LG, Pablo.

    Hallo, Karakuji!

    Das sind starke Bilder, danke!
    Für mich selbst hätte ich ja etwas Hemmungen, solche Häuser zu betreten. Vor allem auf Grund von Einsturzgefahr.
    Aber ich habe damit auch keine Erfahrung und kanns darum nicht einschätzen. Wenn du sowas öfter machst, dann hast du da ein ganz anderes Gespür. Und spannend ist es ja auf jeden Fall. Egal ob mit Pilzen oder ohne.


    LG; pablo.

    Hallo, Svensch.

    Ich würdee gerne noch ein vollständiges schnittbild sehen, vor allem durch die Stielbasis. Aber ich denke auch, daß Harry richtig liegt, und deine erste Idee gut war. Nur denken und wissen sind halt zwei paar Stiefel.


    LG, pablo.

    Hallo, Brigitte!

    Die Wälder um den Bodensee sind pilztechnisch ein hochinteressantes Gebiet. Dort wachsen viele Arten, die sonst in Deutschland kaum zu finden sind. Auch an Mykorrhizapilzen.
    Was vielleicht weniger wahrgenommen wird, weil es halt nicht die klassischen Speisepilze sind. Die Umgebung des Bondesees ist in großen Gebieten kalkhaltig. Fichtensteinpilze und Flockenstielige Hexenröhrlinge meiden Kalk, sind dort also recht selten. Dafür findet man mehr Sommersteinpilze, sehr viel herbsttrompeten, an Pfifferlingen gerne die selteneren Arten wie Bereiften laubwald - Pfifferling, Amethystschuppigen Pfifferling, Krause Kraterelle, Grauer Leistling...
    Während der Gemeine Pfifferling und der Samtige Leistling isch auch wieder auf sauren Böden wohler fühlen.

    Das Problem in diesem jahr ist aber: Es wächst da unten gar nichts, das Wetter war über weite Strecken des Jahres einfach zu schlecht. Pilze brauchen mehr Wasser und das hat gefehlt.
    Ich denke, man muss da einfach nur etwas warten.


    LG, Pablo.

    Hallo, Emil!

    Das wäre freilich auch eine Erklärung. Wenn es ansonsten keine weiteren morphologischen Merkmale gibt, auch mikroskopische, wenn sich keine signifikanten Unterschiede in der Ökologie finden...
    ...dann wäre es mal interessant, einige Kollektionen zu sequenzieren. So ließe sich das eine oder das Andere bestätigen. Und wenn da tatsächlich zwei Arten mit jeweils eigener Frequenz drinstecken, dann müsste man nochmal genauer recherchieren, ob's nicht doch härtere makroskopische merkmale gibt. :hmmm:


    LG, Pablo.

    Hallo, Karakuji!

    Wow, das ist echt beeindruckend. Und enthält eine Menge morbider Schönheit, die mir ausgezeichnet gefällt. Das verfallene Hotelzimmer, die Matratze mit dem Unrat darauf, und auf dem Unrat diese Pilze, selbst schon am vergehen (die Morcheln) bzw. geheimnisvoll und frisch (die Becherlinge).

    Spannend. Ohne zu wissen wo genau das ist und wem es gehört: So ein Schauspiel im Zusammenwirken von Natur und Überresten von Kultur und Bebauung könnte man fast stehen lassen. Als Naturdenkmal bei der UNESCO eintragen oder so.

    Oder einen Titel ans Kunstwerk dranhängen mit dem sinnigen Inhalt "Breakfast in Bed". :)

    Die Becher, die Dieter meint sind schon die kleinen, etwas weißlichen zwischen den vergangenen Morcheln. Die haben auch einen Hauch violett, kann das sein?
    Da müsste man zur Bestimmung aber näher ran und wahrscheinlich auch mikroskopieren. Tut der Schönheit aber keinen Abbruch.

    Aber mal was anderes: Wann ist denn das Bild entstanden? Denn die Zeit für Spitzmorcheln aus der conica - clade ist eigentlich ja lange durch. Wobei es immer mal Ausreißer geben mag, vielleicht sogar besonders an solchen ungewöhnlichen Standorten.


    LG, Pablo.

    Hallo, Uwe!

    Das ist doch mal was. :agree:
    Es ist schon erstaunlich, an was für "einfachen" Pilzen man seine Freude findet. Agrocybe dura habe ich übrigens in diesem jahr noch gar nicht zu Gesicht bekommen.

    Dafür heute einen anderen klassischen Bewohner von nährstoffreichen Wiesen. Und da habe ich mich auch total gefreut, über einen Rasen voller (wahrscheinlich) Milchweißer Samthäubchen (Conocybe albipes):

    Hoffentlich sind das Anzeichen, daß es sich nun so langsam besser.
    Meine Daumen sind gedrückt, für alle Pilzfreunde!


    LG, Pablo.

    Hallo, Veronika!

    Wahrscheinlich müsste man beide Arten kennen und auch mal hin und wieder mikroskopisch angeguckt haben. Es ist ja oft so, daß man manche Arten "kennenlernen" muss, um dann auch nach dem Gesamtbild urteilen zu können. Was dann oft sehr gut klappt, aber meist schwer erklärbar ist. Das macht auch manche Beschreibungen schwierig zu verstehen. Auch wenn man davon ausgeht, daß der Autor / die Autorin die Arten kennt und gut unterscheiden kann. Aber wie soll man jemandem, der die Arten nicht kennt, solche Nuancen in Farben, Lamellenansatz, Habitus, Haptik usw erklären?

    Deine Bestimmung glaube ich dir so oder so. Das sieht mal logisch aus, so wie du es begründest.


    LG, Pablo.

    Hallo.

    Beim ersten Pilz wäre meine Spontanidee mal der Raustielige Ackerling (Agrocybe pediades). Auch wenn es freilich mit nur dem einen Bild recht schwierig ist. Aber Stropharia semiglobata kenne ich gerne etwas kräftiger und meist wenigstens mit einem angedeuteten Ring.
    Agrocybe pediades ist auch eine der wenigen Arten, die momentan hier noch zu finden sind. Der ist sehr resistent gegen wiedrige Witterungsbedingungen, wächst quasi an allen möglichen offenen Standorten und ist zudem noch eine sehr häufige Art.


    LG, Pablo.

    Hallo, Klaus!

    Zu den Spinenn und Farben siehe Jürgen.
    Sowas findet man immer wieder mal.
    Bei deinem Pilz musste ich spontan an Diplomitoporus lindbladii (Grauender Resupinatporling) denken. Zumindest bei mir in der Gegend ist das die häufigste Art mit dem Aussehen an Nadelholz.
    Um das zu bestimmen, muss allerdings auch hier mikroskopiert werden. Es gibt etliche weißliche, resupinate Porlinge an Nadelholz. Das ist oft auch mikroskopisch icht ganz einfach...


    LG, Pablo.

    Hallo, Jutta!

    Ich finde, das sind sogar zwei bemerkenswerte Funde.
    Milchbrätlinge finde ich ab und an, aber leider selten in ordentlicher Anzahl, daß es für eine Mahlzeit reicht. Gebietsweise ist die Art sogar ganz schön selten. Da kann man von Glück sagen, wenn man da Stellen kennt.

    Und eine Breitblättrige Glucke habe ich bsiher sogar erst ein Mal gefunden. Auch diese Art ist in den meisten Gegenden ziemlich selten.


    LG; pablo.

    Hallo, Veronika!

    Da ich bisher keine der beiden Arten gefunden habe, kann ich dir bei deinem Bestimmungsproblem nicht helfen.
    Aber: Zu dem schönen Fund kannund will ich dir gerne gratulieren. :)


    LG, Pablo.

    Hallo.

    Ohne jetzt sagen zu wollen "Das ist..." zeige ich mal noch zwei Bilder vom letzten Jahr.
    Trametes gibbosa in jung an Eichenstumpf:

    Am selben Eichenstumpf ein paar Wochen später:

    Da ist es also durchaus sinnvoll, sich die Entwicklung anzusehen. Wie Thomas schreibt, so ist es am besten. Bei so jungen Fruchtkörpern sind die Merkmale eben bisweilen verwirrend.


    LG, Pablo.

    Hallo.

    Wenn die Huthaut abziehbar ist, der Geruch sich beim lagern langsam etwas ins Fischige verändert und die Haptik der Hutoberfläche sowas leicht klebriges, fein pelziges hat, dann solltest du richtig liegen. :agree:
    Optisch kommt es auf jeden Fall hin.


    LG, Pablo.