Hallo, Klaus!
Zitat von klausausga pid='20989' dateline='1426631652'
Was sollen wir alle bloß ohne dich machen.
Das Gleiche wie jetzt auch. Die Pilze sind ja nicht von mir abhängig (eher andersrum).
Wenn ich nicht da bin, dann springt jemand anderes in die Bresche. Es gibt auch hier im Forum genug Leute, auf die man sich verlassen kann, wenn es um Bestimmungen geht.
Und natürlich ist niemand frei von Fehlern.
Ich mache welche, auch bei Ingo W, Harry, Veronika oder Wolfgang kommt das mal vor.
Vielleicht bin ich auch so eine Art Pilzautist, weil ich immer alles ganz genau wissen will. Wenn ich was finde, was mich interessiert, will ich wissen wie es heißt und warum.
Das ist dann schon ein riesiger Unterschied, ob ich einen eigenen Fund bearbeite, oder hier im Forum nach Bildern versuche, etwas zu erkennen.
Zuhause habe ich einen Pilz in der Hand, habe die Notizen (gedanklich oder schriftlich) zu den detaillierten Fundumständen, kann Geruch, Geschmack, Biegsamkeit und Haptik der einzelnen Strukturen beurteilen. ich kann mikroskopieren und Chemikalien zur Bestimmung einsetzen.
Man muss nicht immer das volle Programm fahren, ein Mikroskop habe ich erst seit einiger Zeit, davor bin ich auch makroskopisch vorgegangen.
Und musste dann in vielen Bereichen eben auf eine Bestimmung verzichten weil es eben gar nicht möglich ist.
Rißpilze, Faserlinge, 90% aller Rinden- und Schichtpilze und viele mehr: Ohne Mikro - keine Bestimmung.
Annähern kann man sich, aber die Sicherheit fehlt. Die fehlt dann aber auch mit Mikro noch manchmal.
Was eben unbedingt dazu gehört:
Ein gewisser Einblick in die Systematik der gesamten Funga, eine grobe Einteilung in Klassen, Ordnungen und Familien nach makroskopischen Merkmalen. Das bekommt man nicht aus einem 200-Seiten-Pilzbuch.
Und kann es sich auch nur bedingt im Internet zusammenklauben.
Pilzkurse sind super (Fortgeschrittenenniveau).
Literatur ist enorm wichtig. Standardwerke wie Ludwig (Pilzkompendium), Pilze der Schweiz, Großpilze Baden - Württembergs, Gröger (Bestimmungsschlüssel für Röhrlinge und Blätterpilze) geben einen wichtigen Überblick.
Ganz ins Detail kommt man dann nur noch mit Monographien.
Willst du Saftlinge bestimmen? Der Boertmann (The Genus Hygrocybe in Europe) ist ein absloutes Muss.
Korallenpilze? Da führt kein weg an Josef Christan (Gattung Ramaria in Deutschland) vorbei.
Ritterlinge? Will man da etwas bestimmen können, braucht man sogar im grunde zwei Monographien. Die von Christensen / Heilmann - Clausen und die von Riva.
Und so weiter.
Auch dann gibt es immer noch einzelne Fälle, wo man mal stecken bleibt, Pilze die zu keiner beschriebenen Art wirklich passen.
Aber das ist es eben und das ist es auch, was mich so fasziniert: Mykologie ist kompliziert und spannend. Ein Ende gibt es nicht. Man wird immer Neues entdecken.
Es wird niemals eine einzelne Person geben, die zB alle Pilze in Europa gesehen hat. Also jede hier vorkommende Art mindestens einmal gefunden und bestimmt hat.
Wird nicht passieren, dazu ist die Funga zu vielfältig.
Wie's weltweit aussieht, kannst du dir hochrechnen.
In dem Zusammenhang muss ich hier:
Zitat
ist ein Punktiertsporiger Düngerling
davon ausgehen, daß zur Bestimmung auch mikroskopische Merkmale (in dem Fall aus dem Kopf Sporengröße + Ornament sowie Huthaut) abgeklärt wurden, ansonsten kann das ja alles Mögliche sein.
Von einem Phellinus war ja nie die Rede. Warum auch? Keiner der hier gezeigten Pilze hat was mit Feuerschwämmen zu tun.
Serpula rötet nicht, egal wie der liegt und wieviel Licht der hat.
Das was du als "Wilden Hausschwamm" mal vorbestimmt hattest, könnte zB ganz gut Phlabia radiata (Orangeroter Kammpilz) im verfallsstadium auf einem vertrockneten und abgestorbenen Fruchtkörper von Peniophora quercina (Eichen - Zystidenrindenpilz) sein.
Könnte. Kann aber auch was anderes sein. Merkmale müsste man wissen.
Was ich allerdings nicht verstehe:
Zitat
Ich bleibe bei meinem Knorpelschichtpilz, ich will auch mal recht haben.
Warum?
Es geht doch nicht ums "recht haben", sondern darum was für ein Pilz das ist. Wieso solltest du also etwas als Knorpelschichtpilz bezeichnen wollen, was ganz offensichtlich keiner ist?
Ich würde gerne weitere Alternativen und Tips zu Bestimmungen der Funde geben, aber dazu fehlt einfach zu viel.
Du hast da sicher hübsche und interessante Arten gefunden, aber es reicht einfach nicht an Angaben und merkmalen, um zu einer Bstimmung zu kommen.
LG, pablo.