Beiträge von Beorn

    Hallo, Veronika!

    Genau, den finde ich nun ziemlich eindeutig. :agree:
    Mit der strubbeligen Hutoberseite, hymenium noch mit Violettönen, auch dieses dichte Wachstum an Schnittflächen von Laubholzstämmen.
    Da habe ich kei9ne Zweifel.


    LG, Pablo.

    Hallo, Thomas!

    Kleine Hausaufgabe: Eine kurze Beschreibung der Hutunterseite bei Schichtpilzen (zB. Arten der Gattung Stereum) verfassen und dazu eine kurze Beschreibung der Hutunteseite bei Porlingen (zB Arten der Gattung Trametes) dazu im Vergleich.

    Dann ist dir klar, warum bei deinem zweiten Pilz der Gedanke an eine Schmetterlingstramete völlig abwegig ist.
    Skier haben ja auch keine Räder, sind also keine Autos. :wink:

    Beim dritten liegst du mit feuerschwamm richtig. Aber versuch mal, das Substrat, also den Baum zu bestimmen. Eiche ist das wohl nicht, und der Eichenfeuerschwamm (Phellinus robustus) ist da schon sehr streng festgelegt.
    Edit: Kommando zurück. Sieht doch sehr nach Eiche aus. :agree:

    Den ersten bekommst du wahrscheinlich noch raus. Spätestens, wenn du mal mit einem feuerzeug versuchst, die Hutkruste anzuzünden.


    LG, Pablo.

    Hallo, Ingo & Jürgen!

    Da habt ihr sicherlich recht.
    Gut, daß ihr aufgepasst habt.
    Was auch nicht zu Physisporinus passt, sind Porenform und -größe sowie das Wachstum an sehr frischem, ganz und gar nicht durchmorschtem Holz.

    Was das fleckige Wachstum betrifft: Das ist wohl eher eine Frage des Alters. Hier mal ein Bildchen von einem jungen Physisporinus sanguinolentus vom letzten Jahr:


    LG, pablo.

    Hallo, veronika!

    Alles klar! :agree:
    Die systematische Stellung bei vielen "Saftporlingen" ist nicht einfach. Manche Autoren packen auch alles unter "Oligoporus" zusammen. Wenn ich das richtig evrstanden habe, dann erzeugt Tyromyces eine Weißfäule und Oligoporus eine Braunfäule.
    Manche Arten wurden auch in komplett andere Gattungen ausgegliedert (wie zB Rhodonia placenta, ehem. Oligoporus placenta) oder eben Postia caesia (ehem. Oligoporus / Tyromyces caesius).

    Tyromyces stipticus sollte derzeit Oligoporus stipticus sein, bildet idR. größere, kräftigere Fruchtkörper als der Blauende Saftporling, die auch deutlich fester sind. Der sowie der Tropfende Saftporling (Oligoporus guttulatus, in meiner Gegend die häufigere Art) sind oft gruselig bitter.
    Der Blauende und der Getropfte sind noch gut makroskopisch zu erkennen, aber dann wird's in der Gattung ziemlich schwierig. Da kommen noch etliche Arten dazu, die sich oft nur mikroskopisch sicher unterscheiden lassen.


    LG, pablo.

    Hallo, Veronika!

    Was auch immer ein weißer Nadelholzporling (gibt's da nicht etliche Dutzend?) sein mag: ich finde, dein Fund passt ganz gut zu Postia caesia / Oligoporus caesius.
    Das Blauen ist oft inkonstant und kaltes Winterwetter wirbelt gerade im farblichen bereich so manche merkmale lustig durcheinander. Die kleinen fruchtkörper (sollten auch recht weich sein) mit blauen verfärbungen irgendwo und unrunden, hier sogar schwach labyrinthischen Poren kommen sehr gut hin.


    LG, pablo.

    Hallo, Veronika!

    Die "Großpilze" melden zum Vorkommen von Stereum gausapatum:

    Zitat

    Überwiegend an Eiche (über 90%), selten an Rot- und Hainbuche, Hasel, Erle und Linde.

    Selbst gefunden habe ich den bisher nur an Eichen.

    Dein Fund ist wirklich ein schwieriger Fall. Eine dunkle Trennschicht gibt's bei Stereum gausapatum übrigens nicht. Beim ebenfalls rötenden (aber dickeren, nicht so flatterig - hütig wachsenden) Stereum rugosum gibt es eine.

    Freilich ist Chondrostereum noch nicht völlig aus dem rennen. Wieder mal so ein Pilz, der sich bestimmt über uns totlachen würde, wenn er könnte. Sollte man vielleicht Rumpelstilzchen nennen, so wie der seinen Namen geheim hält. :wink:


    LG, Pablo.

    Hallo nochmal.

    Ja, ist schon komisch, diese Erscheinung.
    manche Teile davon scheinen hohl zu sein? Andere wirken wie plattgedrückt?

    Zwischendurch hatte ich mal an Ceratiomyxa fruticulosa var. fruticulosa (Geweihförmiger Schleimpilz) gedacht. Der sieht aber etwas regelmäßiger aus, ist fein flaumig bereift und das Substrat stimmt nicht. Der besiedelt liegendes, optimalmorsches Laubholz (selten Nadelholz) und zwar habe ich den bisher ausschließlich an dicken Stämmen und Stümpfen gesehen.

    Die einzigen richtigen Pilze, die annähernd so aussehen können, sind cyphelloide Pilze aus dem Bereich der "Hängeröhrchen" (also Gattungen Henningsomyces und Phaeosolenia). Aber die sind auch bedeutend regelmäßiger angeordnet und das Substrat stimmt ebenfalls nicht.


    LG, pablo.

    Hallo, Uwe!

    Es ist ja durchaus möglich, daß es Tulostoma brumale ist.
    Ich kann es nur anhand der Bilder nicht sagen, was mich zweifeln lässt, habe ich oben geschrieben.
    Tulostoma brumale ist natürlich die mit Abstand häufigste Art der Gattung in Deutschland. Nur habe ich mir abgewöhnt, Pilze nach Wahrscheinlichkeiten zu bestimmen. Das funktioniert nicht.
    Die Größe ist wird dann relevant, wenn man zwischen Tulostoma fimbriatum var. fimbriatum und Tulostoma fimbriatum var. campestre unterscheiden will.
    Ansonsten ist die Größe für Bestimmungen in der Gattung irrelevant.
    Ich richte mich bei der Bestimmung von Stielbovisten nach dem schlüssel von Peter Specht und Hartmut Schubert, erschienen in Zeitschrift für Mykologie 78/2: 179-202.

    Geschlüsselt wird da über die Form des Peristoms, dann über dunkler Hof vorhanden oder nicht. Und an dem Punkt müsste man hier "dunkler Hof nicht vorhanden" annehmen und kommt folglich nicht zu T. brumale.
    Es sei denn, da ist eben noch diese dünne Außenhülle drüber, die den Hof verdeckt. Die ist aber vergänglich. Die Zitzenstielboviste bei mir in der Gegend haben mittlerweile diese pergamentartige Exoperidie zumindest apikal größtenteils verloren und man sieht den Hof.

    Tulostoma squamosum ist wohl extrem selten, die Art kenne ich nicht. Wie vergänglich bzw. variabel die Schuppen am Stiel sein können, weiß ich nicht. Tulostoma kotlabae ist ebenfalls sehr selten, davon hatte ich bislang nur ein Belegexemplar in der Hand, das mir ein Pilzfreund gezeigt hat.
    Der sieht allerdings deinem Fund schon sehr ähnlich (Größe ist wie bei T. brumale), hat nur eben kein behöftes peristom und keine Exoperidie.


    LG, Pablo.

    Hallo, Uwe!

    Ich bin mir da nicht so sicher.
    Bei keinem der Exemplare ist ein dunkler Hof ums Peristom erkennbar. Ich kann auch nicht beurteilen, ob da eine pergamentartig abblätternde Exoperidie vorhanden ist, oder ob die Endoperidie (die Kugel mit den Sporen drin) einfach nur etwas runzlig ist.
    Der dunkle Hof und die dünne, abblätternde Exoperidie sind ganz wesentliche Kennzeichen, um Tulostoma brumale makroskopisch zu bestimmen.

    Das Peristom ist hier zwar erkennbar zylindrisch und nicht fransig / gewimpert, aber es ist auch recht weit und kurz.
    Wenn dann absolut kein dunkler Hof und keine Exoperidie vorhanden ist, dann muss man eher mal Tulostoma kotlabae (Dünen - Stielbovist) ins Auge fassen.
    Und wenn irgendwo deutlich schuppige Stiele zu finden sind: Tulostoma squamosum (Schuppiger Stielbovist) könnte man auch noch überprüfen. Die Fruchtkörper sind wahrscheinlich aus dem Späthernst, da könnten Schuppen ja auch vergänglich sein.


    LG, pablo.

    Hallo.

    Das Problem ist nur: Gymnopilus junonius kenne ich nicht so rötend.
    Daß es aber wohl eine Art aus der Verwandschaft ist, da gehe ich auf jeden Fall mit.
    Was es da allerdings in Brasilien noch für weitere (eben rötende) Arten im Umfeld gibt, dazu kann ich nichts sagen.


    LG, pablo.

    Hallo, Heinrich!

    Wie ein Pilz sieht das nicht aus. Eher wie Insekteneier.
    Weiße Pilze an Holz gibt es zwar wie Sand am Meer (sind auch in aller Regel nicht mit Bildvergleich bestimmbar, da gehört etwas mehr dazu), aber mir ist keine Reiskornförmige Art bekannt, die dann auch noch so unregelmäßig ausgerichtete Einzelfruchtkörper bildet.


    LG, pablo.

    Hallo, Veronika!

    Das ist der, den du schonmal eingestellt hattest, oder?
    Wo war das nochmal?

    Die Fruchtkörper hier auf den ersten beiden Bildern röten doch jetzt aber am Hymenium, kann das sein? Da sollte man auch noch an Stereum gausapatum (Eichenschichtpilz) denken, wenn das der Falls ist.


    LG, pablo.

    Hallo, Pilzi!

    Ich sag's mal so rum: Es ist nicht auszuschließen, daß auf den Bildern Samtfußrüblinge (Flammulina velutipes) abgebildet sind.
    Du könntest die Bidler mal in höherer Auflösung hochladen, dann kann man auch bestimmungsrelevante Details erkennen, wie zB die Stieloberfläche. :wink:


    LG, Pablo.

    Hallo, Thorsten!

    Das Kunstlicht ist egal, es geht ja nicht um die Farben.
    Aber ich versteh jetzt deine Zwickmühle. Das sieht so nämlich in der Tat eher feinporig aus (ich zähle bis 15 auf 5mm, also 3pro Millimeter). Nach allen Literaturangeban (und auch nach eigenen Erfahrungen) ist das für Polyporus arcularius zu fein.
    Auch wenn der sonstige Eindruck (gerade auch mit dem bewimperten Hutrand) so schön passen würde. Das ist eben die Schwierigkeit bei der Unterscheidung dieser beiden Arten, was schon oft zu Diskussionen und Kontroversen geführt hat.
    Dennoch sind in Kultur wohl beide nicht kreuzbar, sind also definitiv unterschiedliche ("gute") Arten.
    In diesem Fall müsste man den Pilz tatsächlich wohl Polyporus brumalis (Winterporling) nennen. Wenn auch mit einem kleinen Fragezeichen vielleicht.
    Da mikroskopisch bei der Unterscheidung auch nicht wirklich ein Blumentopf zu gewinnen ist, müsste man hier wohl Sequenzieren um es frei von jeder Restunsicherheit sagen zu können.


    LG, pablo.

    Hallo.

    Naja, ein wenig Diskutieren ist ja nicht schlimm. Zumal so wie ich das herauslese, wir ja alle im Grunde einer Meinung sind.
    Der Schritt ist ja gar nciht weit: Die Liebe zu Pilzen, zur Natur, das Beobachten, das Verstehen. Und daruas resultiert zwangsläufig das Erkennen der Probleme, die unsere Zivilisation im Gefüge der Ökologie nun mal verursacht.
    Eigentlich finde ich das wichtig, auch darüber hin und wieder ein paar Worte zu verlieren.


    LG, Pablo.

    Hallo, Uwe!

    Ja, da hast du sicher recht!
    Gerade die Offshore - Windparks sind bedenklich. Es geht hier aber um das Abwägen zweier Übel. Entsprechende Statistiken kann man auch zu anderen Energiegewinnungsmöglichkeiten finden. Alleine durch die entsprechenden Baumaßnahmen wird immer ein gewaltiger Schaden angerichtet, der Betrieb verursacht weitere Schäden. Das ist auch bei Wasserkraftwerken (Staudämme) der Fall, am wenigsten wahrscheinlich noch bei Energiegewinnung durch Solarkraftwerke.
    Fossile Brennstoffe und Kernkraft sind insgesamt wesentlich übler, auch wenn sich da die Statistiken nicht so prägnant ausnehmen, weil die Zerstörungsmechanismen beim Betrieb ganz andere sind.
    Aber alleine die Verschmutzung durch die radioaktiven Abfälle bzw. die Luftverschmutzung bei fossiler Energiegewinnung ist mindestens genauso tödlich, wahrscheinlich sogar um ein Vielfaches tödlicher als bei alternativer Energiegewinnung wie Windkraft und Wasserkraft.

    Im Grunde gibt es nur eine vernünftige Lösung: Wir alle müssten uns einschränken und sehr viel weniger Energie verbrauchen.


    LG, pablo.

    Hallo, Thorsten!

    Das eilt nicht. Stielporlinge sind sehr beständig.
    Im Glas besteht allerdings ein gewisses Risiko wegen Schimmelbildung und sonstiger Fäulnisprozesse. Du kannst den fruchtkörper auch trocknen, Porlinge schrumpeln dabei nur wenig ein. Die Form und Größe der Poren kann man dann immer noch beurteilen.

    Wichtig ist übrigens, die Größe der Poren auch in relation zur Größe des gesamten fruchtkörpers zu sehen. Bei dem Bild von Polyporus brumalis, das du verlinkt hast, ist der Fruchtkörper insgesamt recht groß, auch wenn die Porengröße deinem Fruchtkörper entspricht, sind sie dort im Verhältnis ja wieder kleiner.


    LG, Pablo.

    Hallo, Fitis!

    Im Grunde hat Norbert schon alles Wesentliche geschrieben. Ich denke, die Reagenzien kosten nicht viel und können schon recht nützlich sein. Gut, mit Täublingen beschäftige ich mich fast nicht, da brauche ich kein Guajak und kein Eisensulfat.
    KOH 20% ist nützlich für Porlinge und Schleierlinge, Melzer für recht viele Sachen (nicht nur Dickröhrlinge), weil man die Amyloidität (Blaufärbung mit Iod) von Sporen auch makroskopisch an einem Abwurf gut testen kann.

    Aus meiner Sicht: Es kann nicht schaden, sich für ein paar Euro ein paar Fläschchen zu besorgen. :agree:


    LG, Pablo.

    Hallo, Norbert!

    Also mit Porlingsparaden kannst du mich das ganze Jahr über ködern. :wink:
    Auch da gibt es einige Arten, die nur bei warmem Wetter Fruchtkörper bilden, darum lohnt es sich auch im Sommer danach zu gucken.

    Die Groviane sind vielleicht nicht hübsch, aber es gibt Schlimmeres (AKWs, Kohlekraftwerke usw...). Und gerade so im nebel und in den Wolken halb versunken haben die auch was angenehm Gespenstisches, was mir sogar ganz gut gefällt. Ist dir da auch dieses Geräusch aufgefallen? Ich habe es "Graunen" genannt, also eine Mischung aus Brausen und Raunen und Grausen. Fand ich auf einem Winterspaziergang im Schwarzwald sehr beeindruckend.


    LG, Pablo.

    Hallo, Jutta!

    Na das kann doch gar nicht sein. Es weiß doch jeder, daß es Pilze nur im September / Oktober gibt, aber ganz und gar nicht im Winter. :wink:

    Tolle Ausbeute jedenfalls und gerade mit dem Rauhreif daran zaubert das immer ein paar hübsche Effekte.
    Ganz besonderen Glückwunsch natürlich zu den Kelchen.
    Hast du da jemanden, der die untersuchen kann?


    LG, Pablo.

    Hallo, Peter!

    Du bist klasse! :agree:
    Und hast ein schönes Glück, diese tolle Art selbst sehen zu dürfen.
    Dein Bild passt sogar noch besser zu Klaus Fund als das von Mycoweb. Erinnert habe ich mich daran eben wegen dem Artikel, nur im netz wiedergefunden habe ich ihn blöderweise auf die Schnelle nicht. Genausowenig wie die Bilder von Anna im AT - Forum.
    Trotzdem: Ich bin für Klaus Pilze weit von einer Bestimmung entfernt. Es soll ja nur ein "Könnte sein" sein.


    LG, Pablo.