Beiträge von Beorn

    Hallo, Norbert!

    Ich hoffe wirklich, daß nun bald Ende mit Winter ist.
    Und wenn es dann losgeht und wärmer wird, dann legt auch dieser Holzstapel wieder los. Das Frühjahr zeigt oft sehr hübsche Schlauchpilze an Holz. Auch richtig große mitunter. Und der Staapel sieht sehr gut dafür aus.


    LG, Pablo.

    Hallo, Bernhard!

    Das ist aber ganz normal.
    Ich laufe auch als großes Fragezeichen durch den Wald. Auf eine Art, die man bestimmen kann, kommen immer wieder welche, die man nicht kennt. Das ist ja auch das Faszinierende daran: Man kommt nie an ein Ende, es gibt einfach unendlich viel zu entdecken.


    LG, Pablo.

    Hallo, Thorsten!

    Ja, das Problem ist, daß sich die Variationsbreiten der beiden Stielporlingsarten überschneiden. Wenn die Optik auf dem ersten Bild etwas verzerrt ist, kann das schon in die Irre führen. Du kannst ja mal den Fruchtkörper mit der Hutoberseite nach unten auf das Blatt legen und dann direkt von oben photografieren, dann sollte es geometrisch stimmen.

    Bei den Zählingen würde mich mal interessieren, wie viel Abstand zwischen den beiden Fruchtkörpern lag.
    Die Thematik ist aber noch mal kniffliger als die Sache mit den Stielporlingen. Ob der Stiel zentrisch oder komplett seitständig ist, scheint mir kein gutes Merkmal zu sein. Da habe ich schon Kollektionen gefunden bzw. gezeigt bekommen, wo die Fruchtkörper eben beidens gemacht haben (und mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit vom selben Mycel gebildet wurden).

    Zur Bestimmung habe ich da wenig Material.
    Entweder gehe ich nach Funga Nordica, dort ist Lentinellus flabelliformis eine Sammelart, in der Lentinellus micheneri (= Lentinellus omphalodes) und Lentinellus vulpinus (hatte ich oben vergessen zu erwähnen) integriert sind.
    Oder ich versuche mich nach "Großpilze Baden-Württembergs band 3" zu richten, da werden L. omphalodes (= L. micheneri), L. vulpinus und L. flabelliformis unterschieden, aufgeschlüsselt nach Größe der Sporen und Form der Zystiden.
    Da bin ich aber bei zwei untersuchten Kollektionen zu keinem Ergebnis gekommen, weil sich die Merkmale (Sporengröße und zystidenform) wiedersprochen haben.

    Die Gattung ist aber sicher.
    Diese herablaufenden, sehr grob gesägten Lamellen in Verbindung mit hellbräunlichen Fruchtkörpern an Holz findest du nur in der Gattung. bei den kleinen Fruchtkörpern mit deutlichem Stiel (ganz gleich ob Stiel zentrisch oder exzentrisch) landest du auch immer in dieser Gruppe (L. flabelliformis s.l. sensu Funga Nordica).

    Lentinellus ursinus und Lentinellus castoreus sind gar nicht bis rudimentär gestielt, lentinellus cochleatus (Aniszähling) größer und von büscheligem Wuchs, die Art, die nur an Krautstengeln (nicht an Holz) wächst, habe ich gerade vergessen.


    LG, Pablo.

    Hallo.

    Doch, ja, mit Nebelkappe könnte ich mich bei 5 auch anfreunden. Ist auf jeden Fall eine bessere Lösung als bei Tellerlingen zu gucken. Habituell wäre man da ohnehin beim Würzigen (Rhodocybe gemina) und das geht bei den Farben gar nicht.


    LG, Pablo.

    Hallo, Thorsten!

    Den Porling würde ich tendenziell eher bei Polyporus arcularius (Weitlöchriger Stielporling) einordnen. Die Poren sind ja schon 1mm groß oder größer (wenn das eine 5mm Skalierung ist) und dazu noch deutlich in die Länge gestreckt, nur am Hutrand rundlich.
    Gewimperter Hutrand ist auch noch vorhanden, Farben sind eher blass, Wuchs eher schlank, das kommt so auch vom Gesamtbild hin.

    Den Zapfenrübling bestätige ich als eine Art der Gattung, höchstwahrscheinlich der an Fichtenzapfen (Strobilurus esculentus). Idealerweise gräbt man da mal bis zum Ende der Wurzel und schaut sich das Substrat an, kommt schon mal vor, daß Kiefernzapfen verschleppt werden und dann im Fichtenwald liegen.
    Aber wie wahrscheinlich ist das...
    Übrigens sind alle mild schmeckenden fruchtkörper der Gattung essbar. Also theoretisch auch der Bittere und der Milde Kiefernzapfenrübling.

    Diese kleinen Zählinge sind ein brandheißes Gebiet.
    Je nach dem, welchem Autor du da folgst, ist es entweder eine unterschiedliche Art oder es bleibt auch dann einfach bei Lentinellus sp.
    Funga nordica macht es einfach: Da wird eben alles mit ungefähr dem Aussehen und an Holz wachsend unter "Lentinellus flabelliformis s.l." vereint. Also inclusive L. micheneri und L. omphalodes.

    Rein makroskopisch ist dazu keine Aussage möglich und selbst wenn man Sporengrößen, Zystiden und ein paar weitere Feinheiten kennt, kann es auch sein, daß es kein Ergebnis gibt.


    LG, pablo.

    Hallo.

    Da schließe ich mich Emil an.
    An einen Rötling glaube ich da erst, wenn ich das braunrosa Sporenpulver sehe, oder die eckigen Sporen.
    Die erste Frage dann wäre, wie die Huthaut aufgebaut ist und da das Pigment vorliegt: Rötlinge sind eine der schwierigen gattungen.

    Ist hier aber erstmal irrelevant, Rotterling würde ich auch sagen.
    Ein Feinschuppiger (Tricholoma imbricatum) ist das aber nicht. Der ist dunkler, anders im Habitus und wenn ich die Finger zum vergleich nehme, auch größer.

    Wenn da auch Lärchen (Larix sp) anwesend waren, dann würde ich sagen: Der kam im APR vor, die Art vergesse ich nie mehr. :yay:
    Optisch erinnert der jedenfalls an Tricholoma psammopus (Lärchenritterling).
    Ist aber eine ganz heikle Sache, weil gerade im mediterranen Raum bei den Ritterlingen noch große Fragezeichen stehen. Da ist einiges wohl nicht bestimmbar.


    LG, Pablo.

    Hallo, Uwe.

    Ich habe die Veröffentlichung, in der die Art umkombiniert wird, nicht.
    Kann also nichts Fundiertes dazu sagen.
    In den meisten Büchern dürfte die Art aber als Inonotus geführt sein.
    Die Datenbanken sind sich - wie so oft - uneinig: Speciesfungorum behauptet, weder Inonotus nodulosus noch Mensularia nodulosa zu kennen (hihi...), Indexfungorum kennt beides, synonymisiert auch, mag aber nicht sagen, welches der aktuell gültige Name ist.

    Also halte ich mich mal an >Mycobank<, da ist als "Current name" Inonotus nodulosus geführt, Mensularia nodulosa als "homotypic synonym".

    Im Grunde also nichts, was uns umtreiben muss: Egal, welches Synonym man nun benutzt, es bleibt so oder so der Knotige Schillerporling. :happy:


    LG, Pablo.

    Hallo, Uwe!

    Ach, hat man die Gattung Inonotus jetzt auch zerlegt? :what:

    Wenn es ein Schillerporling ist (was ich wohl glaube), dann kann das schon sein.
    Wenn das Substrat Erle ist, dann wäre bei den deutlichen Hüten an der Seite des Substrats auch Inonotus radiatus (Erlen - Schillerpolring) möglich.
    Wenn ich Inonotus nodulosus mit so deutlicher Hutbildung finde, dann meist mit weniger prägnant gezonten Hüten und mit deutlicherem und etwas hellerem Hutfilz.
    Beide Arten finde ich aber meist an dickerem Substrat, Inonotus radiatus bislang nur an stehenden, toten Stämmen von Erlen. Der soll aber wohl in Ausnahmefällen auch an andere Substrate (zB Buche, Lieblingssubstrat von Inonotus nodulosus) gehen können.

    Phellinus ferruginosus (Rostbrauner / Rostroter Feuerschwamm) sowie den selteneren, hauptsächlich an Eichenholz wachsenden Phellinus ferreus kann man bei der Hütchenbildung ausschließen.


    LG, Pablo.

    Hallo, Uwe!

    Sehr gut geschrieben und bebildert! :agree:
    Und natürlich gings mir auch icht anders, auch wenn's schon einige Jahre her ist: "Der Pilz sieht ja aus wie der auf dem Bild. Also ist es..."
    Da muss man erstmal hinter steigen, daß es in 99% der Fälle eben nicht so einfach ist.

    Dein gewähltes Beispiel ist ein sehr Gutes, aber nicht das Einzige.
    Ich nenne solche Arten immer "Chamäleons", weil sie ihr Aussehen so drastisch verändern können.
    Fomes fomentarius (Zunderschwamm) wäre ein weiteres Beispiel bei den Porlingen. Boletus erythropus (Flocki) und Boletus badius (Marone) wären zwei Beispiele bei den Röhrlingen. Gymnopilus penetrans (Fleckblattflämmling) und Tubaria furfuracea (Gemeiner Trompetenschnitzling) wären Chamäleon - Lamellenpilze.

    Aber FomPini ist nihct nur einer der Extremsten, sondern auch einer der Hübschesten. Was deine Bilder ebenso eindrucksvoll belegen wie die Vielseitigkeit.


    LG, Pablo.

    Hallo, Klaus!

    Zitat von klausausga pid='20557' dateline='1423990728'

    Was nun mit Pilz 3 wird, das ist die große Frage.
    ...
    Ich hoffe, dass einer den schon mal gefunden, gesehen oder dokumentiert hat und ihn bestimmen kann.


    Ich glaube, du stellst dir das immer noch zu einfach vor.
    Pilzbestimmung funktioniert nicht oder höchstens schlecht über Bildvergleich bzw. "sieht aus wie".
    Pilze sind variabel, halten sich nicht daran, wie sie laut Buch und Bild aussehen sollen, sind unheimlich vielfältig. Fruchtkörper ein und der selben Art können völlig unterschiedlich aussehen, Fruchtkörper zweier völlig verschiedener Arten können absolut identisch aussehen (rein von der makroskopischen Optik her).
    Es geht darum, möglichst viele merkmale zu erfassen und diese zu vergleichen. Anhand von Literatur, eventuell mit mikroskopischer Untersuchung.

    Ob man den Pilz bestimmen kann?
    Aber sicher geht das. So über Bild wird es kaum möglich sein, aber du kannst mir einen oder zwei getrocknete Fruchtkörper zuschicken (besser mehrere, oft sind die steril, was die Untersuchung erschwert).
    Dann erfahren wir beide, was es ist. :wink:

    Zu dem Zitterling / Gallertträne:
    Nadelholz ist kein kategorisches Ausschlußkriterium für Tremella mesenterica.
    Alle Arten der Gattung Tremella (Zitterlinge) sind nicht direkt Holzbewohner, sonder Parasiten auf dem Mycel und oder den Fruchtkörpern anderer Pilze. Tremella mesenterica befällt Zystidenrindenpilze (Arten aus der Gattung Peniophora).
    Da es in der Gattung auch Nadelholzbewohnende Arten gibt, ist ein Vorkommen von T. mesenterica an Nadelholz zwar sehr selten, aber eben möglich.

    Das Aussehen dieser Art ist extrem variabel. Die Fruchtkörper beginnen als orangegelbe Knöpfchen (wenige Millimeter groß), sind in dem Stadium noch von der Anamorphe (Nebenfruchtform) überzogen, die eben nicht hyalin - zitronengelb sondern eher opak - orangegelb ist.

    Erst im fertilen Stadium sehen die Fruchtkörper dann so aus wie auf deinem Bild. ich zeige mal zwei Bilder von Tremella mesenterica (schlechte Qualität, bitte um Verzeihung), wo die Übergänge zwischen anamorphem und teleomorphen Stadium zu sehen sind, unter anderem auch Fruchtkörper, die noch recht jung und eher knopfförmig sind:

    Das ist der Grund, warum ich bei deinem Bild Tremella nicht ausschließen kann.
    Aber wie gesagt ist Dacrymyces ebenso möglich, nur eben nicht Dacrymyces chrysospermus (Riesengallertträne), sondern sehr viel wahrscheinlicher (wenn überhaupt Dacrymyces) eine andere Art der Gattung.


    LG, Pablo.

    Hallo, Uwe.

    Nicht unbedingt.
    Aber Phellinus punctatus bildet bei mehrjährigem Wachstum übereinanderliegende Zuwachsschichten. Dabei wird die fertile Fläche imer kleiner, so daß man auch an den Rändern die verscheidenen Zonen erkennen kann.
    Wie gesagt: Im Idealfall.
    Hier mal ein Bild aus meinem Archiv von einem einigermaßen typischen Phellinus punctatus:

    Frühjahr 2014, Oberitalien, an Robinie

    Eine unregelmäßige Oberfläche (Porenschicht) ist hier oft abhängig von der Dicke der Fruchtkörper. Wenn das Holz darunter unregelmäßig ist, dann passt sich ein dünner Pilz eher der darunterliegenden Form an und sieht dann auch unregelmäßig aus.


    LG, Pablo.

    Hallo, Uwe!

    Ich würde den Polsterförmigen (Phellinus punctatus) nicht ausschließen. Kenne die Art aber insgessamt dicker, mit entsprechenden Zuwachsrändern (und Schichten) bei mehrjährigen Aufsammlungen.
    Und etwas anders gefärbt.
    Das alles muss nicht viel heißen, ist ja auch möglich, daß du da einen Ph. punctatus hast, der sich frisch bildet, d.h noch keine Zuwächse nach Wachstumsperioden hat.

    Was ich optisch genau so kenne, wie den von dir gezeigten Pilz, wäre Phellinus ferruginosus (Rostbrauner Feuerschwamm) bzw. der optisch idente Phellinus ferreus (?) mit etwas engerer ökologischer Amplitude.


    LG, Pablo.

    Hallo, Björn!

    Ja, das ist irreführend. Die Einteilung - so richtig sie theoretisch ist - hält der Praxis nicht stand.
    Klar sind alle Wulstlinge "Freiblättler", erkennbar im Feld ist das aber nur bei wenigen Arten, meist bei Scheidenstreiflingen. Bei den meisten Funden sind die Lamellen angeheftet oder sogar breit angewachsen.

    Da mal in der Literatur oder auch in Kursen drauf hin zu weisen, wäre eigentlich nicht schlecht, wird aber meist übergangen, weil's halt einfahcer zu sagen ist: "Freiblättler - Lamellen frei". Schade eben, daß die Realität anders aussieht. :confused:


    LG, Pablo.

    Hallo.

    Auch hier muss ich mich Uwe anschließen.
    Das ist nicht gerade leicht, etwas hiolfreiches zur Bestimmung der Pilze zu schreiben, wenn man so gut wie nichts hat, woran man die Bestimmung festmachen kann.
    Aber es hilft ja nichts zu meckern, wenn du schreibst, daß du zu der Zeit eben nicht wusstest, auf was zu achten ist.

    Also macht immerhin der Versuch absolut Sinn, sich wenigstens ein paar Ideen einzusammeln. :agree:
    Nur musst du davon ausgehen, daß wir hier beim besten Willen keine echten Bestimmungstips sondern nur Vermutungen abgeben können.

    Darum auch von mir nur ein paar vage Gedanken, die mir da in den Sinn kommen:
    1: Siehe Harry, Amanita citrina (Gelber Knolli) wäre hier gut möglich, der wesentliche Teil (Knolle) fehlt ja weil leider von Maden zerfressen.
    2: Schwefelköpfe mit dem Habitus sind mir nicht bekannt. Das Sporenpulver ist auch braun, nicht violettbraun. Flämmlinge haben keinen auf diese Weise fettig glänzenden Hut und keinen so weißen Stiel.
    Da sollte man bei den Schüpplingen auf die Suche gehen, vergleiche zB Pholiota spumosa (Nadelschüppling).
    4: Wenn, dann eher Hebeloma crustiliniforme (Tonblasser Fälbling). Die Art ist heller und zierlicher, riecht aber auch nach rettich und hat auch den Zapfen (hier immerhin andeutungsweise zu erahnen).
    Wenn. Die Lamellen sind schon ziemlich hell für einen Fälbling in dem Stadium.
    5: Nebelkappe ist sehr gut möglich. Ob Lepista oder Clitocybe nebularis ist ja nach wie vor uzmstritten, ich sehe die Art wegen dem Sporenpulver ohne Rosaton im Abwurf und den glatten Sporen eher bei Clitocybe.
    6: Lepista panaeolus kenne ich aber anders. Die Art ist allerdings sehr variabel, ausschließen mag ich den nicht. Fehlende Wasserflecken und Lamellenansatz machen mich aber stutzig. Es würde mich da auch nicht überraschen, wenn der Sporenabwurf rosabraun ist und man mal bei Rhodocybe (Tellerlinge) nachgucken muss.


    LG, Pablo.

    Hallo, Klaus!

    Ich schließe mich da Heinz und Uwe an. Es ist wirklich sehr schwierig, Pilze sinnvoll zu erörtern, wenn man so viele Arten mit Diskussionsportential in einem Beitrag hat.
    Weil bei den Bestimmungen werde ich gleich ein wenig wiedersprechen, also müsste dann zur jeweiligen Art eine Diskussion beginnen. Was schwierig und unübersichtlich wird, weil das unweigerlich durcheinander gehen wird. :wink:
    Und bitte bitte um Verzeihung, wenn's so viele Pilze sind, zu denen ich was schreiben soll, werde ich gelegentlich tippfaul und liefere teilweise nur die botanischen Namen.

    01: Tubaria furfuracea (Trompetenschnitzling), da dürfte es kein Diskussionsportential geben.
    02: Hypholoma capnoides (Rauchschwefel), auch da wird wohl niemand wiedersprechen, solange du nicht erzählst, der sei an Laubholz gewachsen und hätte eine gelbgrüne Stielspitze.
    03: Ist wahrscheinlich der interessanteste Pilz, den du zeigst. Die einzige sinnvolle Idee im Moment wäre >Antrodiella fragrans<. Aber was der da oben im Norden zu suchen hat, ist mir absolut schleierhaft.
    Das soll auch keine Bestimmung sein, dazu müsste ich den Pilz in der Hand haben.
    04: Das sieht mir schon so aus, als würde deine Bestimmung passen. Wie groß sind denn die Kügelchen? Wenn es Nectria cinnabarina ist, dann aber die Nebenfruchtform. Die Hauptfruchtform ist sehr viel kleiner und rot.
    05: Müsste man mehr von sehen. Aufgrund der Farben und der Form denke ich aber, daß Dieters Tip (Tremella mesenterica) hinkommen könnte. Dann sollte das substrat aber Laubholz sein und es muss eben zwingend eine Peniophora - art dabei sein.
    An Nadelholz wäre das aber auch nicht Dacrymyces chrysosoermus (viel zu klein und mit nicht ganz passender Form), sondern eine der anderen Gallerttränen.
    06: Auch da müsste man mehr von sehen.
    Rötet der denn beim Ärgern?
    07: Unstrittig, Datronia mollis.


    LG, Pablo.

    Hallo, Klaus!

    Ja, mit allergieverstopfter Nase, das kann schon mal ein Handicap sein.
    Aber sowas schult oft den Blick für andere Details, was auch nicht schlecht ist.
    Hatten wir nicht mal jemanden im Forum, der trotz Farbsehschwäche sich recht erfolgreich mit Pilzen beschäftigte? Sowas ist schzon beeindruckend.

    Was du übrigens immer machen kannst: Von spannenden und / oder unklaren Arten ein sog. Exsikat anlegen. Das ist eine getrocknete Probe vom Pilz, die in Zweifelsfällen nachuntersucht werden kann.
    Am besten tut man da einen Fruchtkörper (bei dicken Pilzen auch halbiert oder in Scheiben) ins Dörrex und trocknet das bei ~50° durch, dann in ein luftdichtes Behältnis und das am besten noch mal in den Tiefkühler (das tötet auch die Parasiten ab, die bei 50° im Dörrex überleben). So ein Exsikat hält sich sehr lange und konserviert die mikroskopischen Merkmale sehr gut.
    Wenn du sowas zusätzlich zu deinen Bildern anlegst, kannst du das im Zweifel an jemanden verschicken, der sich mit mikroskopischer Untersuchung von Pilzen beschäftigt.


    LG, Pablo.

    Hallo, Klaus!

    Wenn es ein Körnchenschirmling ist, gibt es im Grunde zwei Optionen.
    Die beiden vornehmlich weißen Arten sind Cystoderma carcharias (Starkriechender Körnchenschirmling) und Cystoderma ambrosii (Weißer Körnchenschirmling). Gerade letzterer sollte aber einen ausgeprägten Ring haben. Allerdings kenne ich auch C. carcharias nur +/- beringt.
    Alternativ käme auch eine der eigentlich gefärbten Arten der Gattung in Frage, die können auch albinotische Formen hervorbringen. Da wäre Der Amiant - Körnchenschirmling (Cystoderma amianthinum) eine gute Option, der ist oft nicht wirklich beringt.
    In dem Fall wird es aber schwierig, eine sichere Artbestimmung vorzunehmen, ohne auch mikroskopische Merkmale einzubeziehen.

    Zumal ich mir hier auch gut einen Mehlschirmling (Gattung: Cystolepiota) vorstellen kann. Wegen den kleinen Fruchtkörpern und dem fehlenden Ring wäre das schon eine Option. Da gibt es einige Arten, die wohl so aussehen können, aber auch da geht in dem Fall ohne mikroskopische Untersuchung keine sichere Bestimmung.
    Könnte sowas >in der Richtung< sein.


    LG, Pablo.

    Hallo, Klaus!

    Der Hut ist hygrophan, d.h. er verändert die Farbe je nach dem, ob er nass oder trocken ist. Weil die Huthaut nicht gleichmäßig abtrocknet, kann das zonen- oder fleckweise passieren. Ist die ganze Huthaut ausgetrocknet, ist eben der ganze Hut hell.
    Ein wirklich passendes Bild habe ich nicht, aber wenn man sich bei diesem hier:

    das Aussehen mit komplett trockenem Hut vorstellt, dann hat man deinen Pilz.
    Auch im ersten Bild kannst du ganz am Hutrand noch die "feuchtfarbe" sehen.

    Wenn du eine neue Art beschreiben willst, dann musst du mehrere Kollektionen untersuchen (kann auch vom selben Standort sein, dann aber aus unterschiedlichen Jahren, da müssen freilich auch alle mikroskopischen Parameter dokumentiert sein, dann musst du den Pilz Sequenzieren lassen und mit den Sequenzen anderer Arten vergleichen, dann musst du das den Regeln entsprechend (wobei die lateinische Diagnose immerhin keine hohe Bedeutung mehr hat) in einem geeigneten fachblatt veröffentlichen. :wink:

    Allerdings wird da auch dann nichts anderes rauskommen als Rhodocollybia butyracea (oder asema).
    Ich halte beides eh für Synonym, weil sich eben alle Übergänge finden, wie Uwe ja schreibt:

    Zitat von Uwe pid='20518' dateline='1423771488'

    Hallo
    Eine Unterscheidung ist makroskopisch oft schwer oder ganz unmöglich. Die Palette reicht von weiß bis schwarz, von zierlich bis groß und stämmig.


    ...und mikroskopisch gibts da auch nichts zu trennen.
    Jedenfalls gibt es keine konstanten merkmale, die entweder der einen oder der anderen Farbform zugeordnet werden können.


    LG, pablo.

    Hallo, Klaus!

    ich wäre da auch bei den Pilzen, die du zeigst, alles andere als sicher mit Entoloma sericeum.
    Die Farben wollen nicht so ganz passen, einen wirklich prägnanten Buckel kann ich nicht erkennen, die Lamellenschneiden sind zu glatt.
    Ist aber eh müßig, weil Rötlinge aus der Gruppe ohne mikroskopische Merkmale schlichtweg nicht zu bestimmen sind. :wink:

    Die Weichritterlinge wären so schöne Pilze - wenn man sie denn irgendwie bestimmen könnte.
    Im Grunde lassen sich zwei Arten makroskopisch ansprechen (und das auch recht zielsicher), die restlichen geschätzen 20 bis 40 meist noch nicht mal mikroskopisch bestimmen, weil die Gattung eben bislang noch nie richtig bearbeitet wurde!
    Also wenn jemand intensiven Forscherdrang verspürt und der Pilzwelt was Gutes tun will: Ran an den Speck, da gibt es viel Neuland zu entdecken. Und eine gute Monographie wäre anhaltenden Applaus wert.


    LG, Pablo.