Beiträge von Beorn

    Hallo.

    Polyporus leptocephalus / varius ist sicher richtig. :agree:
    Bei dem zweiten wären auch Austernseitlinge (Pleurotus ostreatus) denkbar. Im Alter sind die nicht leicht von Panus conchatus zu unterscheiden, am besten geht das durch die Konsistenz: Austern sind zwar alt auch zäh, aber nicht so, als würde man versuchen drei übereinandergelegte Telefonbücher zu zerreißen. Das wäre dann so etwa der Laubholzknäueling. Überraschend wäre es aber, von dem um die jahreszeit noch solche Fruchtkörper vorzufinden. Zumal es schon Frost hatte, das übersteht die Art nicht.

    Zum letzten sage ich nichts, das sind nur mehr Überreste.

    Zu dem diskutierten Porling mit der weißen Hutoberfläche:
    Rein vom optischen passt der wie angebügelt zu Trametes suaveolens (Anistramete). Das Substart könnte durchaus auch Weide sein, was die Art bevorzugt.
    Der Anisgeruch kann bei so alten Fruchtkörpern und bei kalter Witterung mal schwach ausgeprägt sein.

    T. suaveolens ist eine eher weichfleischige Tramete, wichtig wäre hier die Festicgkeit des Fleisches, also ob sich der Pilz leicht zerbrechen / zerreißen lässt. Bei einem dimitischen Porling (mit Skeletthyphen bei Trametes) geht das deutlich schwerer als bei einem monomitischen Porling (nur generative, keine Skeletthyphen bei Oliogoporus).
    Die Unterscheidung zwischen Tyromyces chioneus und Oligoporus lacteus / tephroleucus ist makroskopisch sehr schwierig und klappt nicht immer.
    Aber wie gesagt: Ich glaube sowieso eher an eine Tramete. :wink:


    LG, Pablo.

    Hallo, Heinz!

    Bei der Borstentramete müsste man nur mal einen Fruchtkörper durchschneiden, dann kann man sagen, ob es die Blasse oder die Braune ist.

    Du hast übrigens sehr recht, vielleicht hätte sonst auch noch jemand gerne ein wenig rumgeknobelt. Am besten hätte ich noch einen Tag gewartet mit den Namen, um da den Spaß nicht zu verderben.

    Auch wenn es freilich nicht so einfach ist, nur nach Bildern. Aber wem sage ich das. :wink:
    Da besteht natürlich ein gewisses Fehlerpotential bei der Benennung.


    LG, pablo.

    Hallo, Othmar!

    Die Kelchbecherlinge sind ein Traum! :agree:
    Aber wenn man's recht überlegt: Weniger hübsch sind solche Trametenansammlungen ja auch nicht. Nur die Seltenheit ist noch keine Schönheit an sich.

    Das Gebiet sieht aber auch toll aus, und das bei so einem Wetter, da macht's sicher umso mehr Spaß.


    LG, pablo.

    Hallo, Heinz!

    In der Tat, eine enorme Ausbeute.
    Prima Impressionen.
    Da Wolfgang schon eine Vorlage gegeben hat, schreibe ich noch ein paar mehr Namen dazu:
    2,3,4 = FomFoms (Zunderschwamm, Fomes fomentarius)
    5 = Plicaturopsis crispa (Krauser Adernzähling)
    6 = Judasohren (Auricularia auricula-judae)
    7,8 = Exidia truncata (Stoppelige Drüslinge)
    9 = Lepista flaccida (Fuchsiger Röteltrichterling)
    10 = Samtfüßchen (Flammulina sp)
    11,12,13 = Panellus serotinus (Muschelseitlinge)
    14 = Gallertträne, wahrscheinlich zerfließende (Dacrymyces stillatus)
    15 = Tremella mesenterica (Goldgelber Zitterling, müsste man mal nach dem Zystidenrindenpilz gucken, auf dem der wohnt)
    16,17 = Feuerschwämme (Phellinus sp, zur Art kann ich hier nichts sagen)
    18,19 = siehe 10
    20 = Tubaria furfuracea (Gemeiner Trompetenschnitzling)
    21,22,23 = Borstentramete (Coriolopsis sp, die Haare sind hier etwas verwittert)
    24 = siehe 10
    25 = Exidia nigricans (Warziger Drüsling)
    26 = Coryne dubia (Nebenfruchtform von Ascocoryne sarcoides / Fleischroter Gallertbecher)
    27 = Stereum cf subtomentosum (Samtiger Schichtpilz, den Prächtigen / Stereum insignitum halte ich hier ausgehend von Substrat udn Sammelgebiet für nahezu ausgeschlossen)
    28 = siehe 26 & 27
    29 = siehe 10
    30 = Pleurotus ostreatus (Austern)


    LG, Pablo.

    Hallo, Thomas!

    Ganz genau, das wären auch für mich zweifelsfreie Muschelseitlinge. :agree:
    Außer den scharf abgegrenzten Lamellen wäre da sogar noch die wunderlich dreieckige Stielform zu erkennen: Oben breit, zum Substrat hin zuspitzend.
    Dank an Ingo, der mich auf dieses morphologische Detail aufmerksam machte. Das sieht übrigens bei allen Arten der Gattung Panelleus +/- so aus.


    LG, pablo.

    Hallo, Jörg!

    Nicht viel gefunden?
    Das nenne ich dann Jammern auf hohem Niveau. :wink:
    Die Bilder sehen doch ganz gut aus, finde ich. Insbesondere, wenn man die eher diffusen Lichtverhältnisse bedenkt.

    Trameten haben übrigens immer Poren. Was du zeigst, sollten Schichtpilze (Stereum) sein. Eventuell auch der erste, auch wenn man da eben die Unterseite nicht sieht. Aber so dünn... Das wäre eher selten bei Tremetes.
    "Irgendein Porling" ist der Rotrandige (Fomitopsis pinicola, kurz "FomPini").


    LG, Pablo.

    Hallo.

    Bei Hypsizygus würde ich ein etwas anderes Aussehen erwarten, insbesondere einen anderen Lamellenansatz. Auch die Erscheinungszeit wäre ein kleines Detail, das in eine andere Richtung zeigt.

    Austern (Pleurotus ostreatus) werden im Alter braun oder wenn sie mehrmals eingefrohren und wieder aufgetaut sind. Manche Kollektionen sind auch von Anfang an braun, aber das ist etwas seltener.
    Das Blöde ist: Auch der Muschelseitling (Panellus serotinus) entfärbt sich im Alter und sieht dann so aus. Dann ist auch nichts mehr mit gelbem Stiel zB.
    Der hat aber auch einen anderen Lamellenansatz: Kurz herablaufend und alle in einer Linie am Stiel aprupt endend. Darum denke ich hier schon am ehesten an Austernseitlinge. Passt irgendwie am besten ins Gesamtbild.


    LG, pablo.

    Hallo.

    Sicher, auch der Vorschlag könnte ein Treffer sein. Aber das reicht mit dem Bild nicht für eine Bestimmung. Aber wenn es der wäre: Einmal drunter gucken, und man hätte ihn dingfest machen können.


    LG, pablo.

    Hallo, Fred & Wolfgang!

    Ja, das war so ein Naturwunder, wo man eben mal stehen bleibt und staunt. Ich glaube, ich stand eine ganze Weile. Die Wandergruppe wurde schon unruhig, obwohl die es gewohnt sind, daß ich hin und wieder zurück blaibe, um einen Pilz anzugucken.

    Die gab es übrigens durchaus auch vielfältig und reichlich, aber leider nichts zum Essen. Hatte ich doch gehofft, meinen Begleitern ein paar Austern präsentieren zu können. Aber der Wald bot nicht genug liegende Laubholzstämme, wie es schien.


    LG, Pablo.

    Hallo, Wolfgang!

    Zitat


    Dein Bild hat was... Hast du es am Abend geschossen oder am Morgen?!

    Gestern nachmittag um kurz vor vier. Laut Kamerauhr, ich übernehme keine Haftung ob die stimmt.
    Leider sieht man das eigentlich Besondere gar nicht richtig.
    Das Bild entstand auf einem Hügelrücken im Odenwald. An der Nordflanke des Berges lag eine Nebelbank, von Süden schien die Sonne drauf.
    Regenbogen kennt man ja.
    Das hier ist aber ein sogenannter Nebelbogen.
    Der ist etwas anders, kleiner und diffuser, nicht ganz so klar gefärbt. Und vor allem ist er im Gegensatz zum Regenbogen kreisrund und genau in der Mitte ist mein Schatten.
    Hatte ich noch nie gesehen, sowas.


    LG, pablo.

    Hallo, Wolfgang!

    Zitat


    manchmal schreibt man schneller als man denkt...

    Ohja, das kenne ich auch ganz gut. :)


    Deine Gabeltrichterlinge sind bestimmt welche, Jörg.
    Das passt. :agree:
    Ich drücke dir die Daumen für schöne Funde bei schönem Wetter morgen.


    LG, Pablo.

    Hallo, Wolfgang!

    Das ist höchstwahrscheinlich schon Stereum subtomentosum. Die Striegelige Behaarung der Oberseiten müsste bei S. hirsutum in dem Stadium schon noch deutlich zu erkennen sein. Auch ist die Wuchsform und Farbgebung etwas anders.

    Der eigentliche Doppelgänger von Stereum subtomentosum ist aber Stereum insignitum / ostrea (Prächtiger Schichtpilz). Die Art bevorzugt allerdings Buche (hier ist's Erle, oder?) und breitet sich sehr langsam von Südwesten aus. Optisch sind beide Arten identisch, nur daß Stereum insignitum wohl nie gilben soll. Da ich aber fürchte, daß das auch bei S. subtomentosum niht immer gut erkennbar ist, bliebe als letztes Mittel zur Unterscheidung nur das Mikroskop (S. insignitum mit Acanthohyphidien, S. subtomentosum ohne).

    PS.:
    Bei den ersten Bildern sollte wohl "...trompetenschnitzling" statt "...trompetenpfifferling" stehen. :wink:


    LG, pablo.

    Hallo.

    Es ist nicht der Runzlige, sondern der Striegelige Schichtpilz (Stereum hirsutum). Stereum rugosum hat kein orange gefärbtes Hymenium. Wenn S. hirsutum resupinat auftritt (kann die Art auch, gerade im Jungzustand), dann sind auch keine striegeligen Hutoberseiten sichtbar. Was verwirrend ist.


    LG, Pablo.

    Hallo.

    In Frankreich sind das wohl ziemlich begehrte Speisepilze.
    ich hatte mir eigentlich vorgenommen, die mal zu verkosten (kann ja nichts schaden), aber irgendwie kam es noch nicht dazu.
    Jetzt im Winter würde ich darauf verzichten, da das keine ausgesprochene Winterart ist. Da ist das Risiko recht hoch, daß irgendwelche Zersetzungsprozesse stattfinden, die man gar nicht erkennt, weil man die Art ja noch nie kritisch auf die Genießbarkeit beurteilt hat.


    LG, pablo.

    Hallo, Klaus!

    Diese Ozonien sind nicht selten. Die entsprechenden Tintlings - Arten besiedeln meist totes Laubholz, wenn man da unterwegs ist und ein paar liegende Äste umdreht findet man oft so etwas.
    Aber das verhält sich wie so oft: Man nimmt es erstmal gar nicht wahr. Oder zumindest nicht als Pilz. Hat man es mal gesehen und sich eingeprägt, dann findet man es immer wieder.


    LG, Pablo.

    Hallo, Klaus!

    ich habe mal versucht, die Bilder richtig in den Beitrag einzuordnen. Ich hoffe, das ist OK so.
    Wichtig ist, daß du halt beim Einfügen in den Text auch die richtigen Bilder anklickst. :wink:

    Das Gefussel ist das Ozonium einer Tintlings - Art. Der Haustintling (Coprinus domesticus) kann das, darüber hinaus können das aber noch zwei oder drei weitere Arten.
    Bei dem vermeintlichen Zystidenkammpilz würde ich mal ein veto einlegen. So gleichmkäßig fein stachelig ist der nicht. Und das Substrat sieht auch nicht wie Kiefer aus.
    Da gibt es aber einen ganzen Haufen Arten, die sich so ein Aussehen verleihen können. Eine sehr Hübsche wäre zB Brevicellicium olivascens (Kurzzelliger Rindenpilz), aber da wären die Stacheln kleiner.
    Bei dem Porling danach sollte man mal warten, wie der aussieht, wenn er das Embryonalstadium verlassen hat. Zwischen Fomitopsis pinicola (FomPini) und Phellinus sp (Feuerschwamm) ist da ziemlich viel möglich.
    Bei den letzten würde icih fast vermuten, daß es Dunkelsporer sind und man mit Tubaria furfuracea (Trompetenschnitzling) gar nicht so verkehrt liegt.


    LG, pablo.

    Hallo.

    Gerade bei Rißpilzen ist das schon so, daß die sich gerne als Weißsporer tarnen. Vom Sporenpulver braun bestäubte Lamellen sieht man dann bei vielen Arten erst ganz zum Schluss.
    Schade, daß dieser Pilz nicht untersucht wurde.
    So muss es leider bei "Fungus sp." (irgendein Pilz) bleiben.


    LG, pablo.

    Hallo.

    Naja, bei Saftlingen kann man schon viel makroskopisch machen, wenn man frische Fruchtkörper hat und eben ganze Kollektionen (mehrere Pilze in verschiedenen Entwicklungsstadien).
    Im Boertmann ist ein sehr guter makroskopischer Schlüssel drin. Funktioniert nicht immer, manchmal gibt es untypische Ausprägungen, aber das ist schon sehr durchdacht da.

    Um in diesem Fall eine Bestimmung (makroskopisch) vornehmen zu können, braucht man nur noch ein paar wenige Details:
    - Oberflächenbeschaffenheit Stiel (glatt, faserig, trocken, schleimig, klebrig)
    - Oberflächenbeschaffenheit Hut
    - Lamellenfarbe
    - Lamellenansatz am Stiel (hierbei unbedingt mehrere Fruchtkörper beurteilen)
    - Geruch
    - Geschmack

    Hygrocybe reidii kenne ich optisch anders, Geruch nach Honig wäre für die Art ein charakteristisches Kennzeichen.
    Hygrocybe coccinea kann gut sein, der blasst gerne mal vom Rand her aus. Ohne Blick auf die Lamellen und die weiteren Angaben oben kann man das weder bestätigen noch verwerfen.
    Hygrocybe mucronella (Bitterer Saftling) und Hygrocybe insipida (Gelbrandiger Saftling) wären zwei weitere Arten, die man sich angucken kann. Nur so als Beispiele. Da kommen noch mehr in Frage.


    LG, pablo.

    Hallo.

    Ja, das mag schon verwirrend sein.
    Wenn die Bilder im Forum nun orografisch korrekt angezeigt werden, dann war der Ast zu der Zeit, als der Fruchtkörper daran wuchs, tatsächlich anders ausgerichtet.
    Bild 1 zeigt die Unterseite und Bild 2 die Oberseite.
    Jedenfalls war das beim Wachstum des Pilzes so. Und da der Fruchtkörper sich nach der Lageveränderung des Sunbstrates nicht mehr geotrop umorientiert hat, war er auch schon vor dem Abbrechen des Astes abgestorben.


    LG, pablo.

    Hallo, Heinz und alle!

    Linde ist das aber nicht zufällig, der Baum?
    Weil an Linde müsste man noch Holwya mucida (Konidien - Schwarzbecher) im Auge haben. Der kann wohl auch recht groß werden, sollte vom Aussehen auch etwa passen, besiedelt selten und gelegentlich auch andere Substrate, und hat nicht immer seine auffällige Nebenfruchtform dabei.


    LG, pablo.