Beiträge von Beorn

    Hallo, Jutta!

    Das Problem ist, daß Ascotremella faginea in einem bestimmten Stadium schwer von Arten der Gattung Ascocoryne (Gallertbecher) bzw. deren Nebefruchtformen zu unterscheiden ist.
    Bei deinem Bild meine ich schon Ansätze einer Becherform zu erkennen. Das würde dann zu Ascocoryne führen, ist aber wie gesagt schwer zu unterscheiden.


    LG, Pablo.

    Hallo, Uwe!

    Ein paar Sachen müsste man mal deutlicher sehen. Insbesondere das Peristom und den Stiel sowie den Übergang zwischen Stiel und Endoperidie.

    Wenn ich jetzt davon ausgehe, daß das Peristom gefurcht ist, wie ein gerippter Kegel, dann lande ich rasch bei Geastrum pectinatum (Kammerdstern).

    Geastrum quadrifidum sollte einen kürzeren Stiel haben und ein gewimpertes Peristom mit deutlich abgegrenztem Hof.

    Hier ein Bild von Geastrum pectinatum aus meinem Archiv:


    LG, Pablo.

    Hallo.

    Oha, wie sich das hier entwickelt, das ist auch fast schon verschreibungspflichtig. :cool:
    Klar, das Fass kann man nun auch noch auf machen.
    Ich denke dazu: Jeder soll seine eigenen Entscheidungen treffen.
    Das aber dann bitte infomiert und in Kenntnis aller Risiken und Nebenwirkungen.

    Und in Sachen Umweltschutz, Rote Listen usw könnte viel mehr gehen. Dazu müssten sich die Leute aber mehr engagieren und auch mal hin und wieder auf etwas verzichten. Das ist der Haken.
    Und das betrifft nicht die privaten Sammler, sondern die Stellen, wo auf kosten von Umwelt und Natur Geld verdient wird.
    Das der Mensch aber nur ein Teil der Natur ist, und nur in einer einigermaßen intakten Umwelt mittelfristig überleben kann, das wird ja gerne verdrängt.
    Mehr Eigenverantwortung ist hier sicher hilfreicher als der Kampf gegen Windmühlen (Behörden & Ämter).


    LG, Pablo.

    Danke, Ingo! :agree:

    So sehe ich das auch.
    Aber nochmal zum Grünling:
    Die Sachlage ist da etwas anderes. Man kann auch die Giftigkeit eines Pilzes nachweisen, ohne genau das Zusammenspiel der verantwortlichen Giftstoffe zu kennen.
    Eben so ist man beim Grünling damals vorgegangen.
    Aber wie schon erwähnt: Man muss dabei berücksichtigen, daß die betroffenen Personen über längere Zeit große Mengen der Pilze verzehrt hatten.
    Bei Salz zB wäre eine wesentlich geringere Menge absolut tödlich als hier zu den Grünlings - vergiftungen geführt hat. :wink:


    LG, Pablo.

    Hallo.

    Zum Grünling gibt es jede Menge Untersuchungen und Literatur.
    Das ist schon ein anderes Kaliber als der Artikel zu T. terreum, der hier kursiert.
    Ein Papier von Dietmar Winterstein ist da sehr aufschlussreich.
    Das sollte es eigentlich >hier< zum Download geben, geht aber nicht, wie ich merke. Mit Benutzerkonto sollte es allerdings gehen.

    Der volle Dokumentname wäre
    "Rhabdomyolyse-Intoxikationen durch Tricholoma equestre
    Dietmar Winterstein"
    Kann man ja mal durchs Netz suchen, ob der noch wo anders frei erhältlich ist. Ich will hier nichts einstellen, was eventuell Urheberrechte verletzt.


    LG, Pablo.

    Hallo.

    Daß die Vergiftungen im Zusammenhang mit Grünlingen auf Verwechslungen mit Erdritterlingen zurückzuführen sind, glaube ich nicht.
    Das wäre ja ungefähr so, als würde man einen Lacktrichterling mit einem Knollenblätterpilz verwechseln.
    Gehen wir mal davon aus, daß die Leute schon in der Lage sind, eine Art aus der Grünlingsverwandschaft von einer Art aus der Erdritterlingsverwandschaft zu unterscheiden.
    Das es durch den regelmäßigen Verzehr von großen Mengen von Tricholoma equestre oder Tricholoma frondosae zu Vergiftungen kommen kann, ist belegt. Da lässt sich nichts dran rütteln.
    Man kann natürlich eine individuelle Entscheidung treffen, ob man den Pilz für sich selbst weiterhin isst. Dann sollte man aber darauf achten, das nicht in Massen zu tun.
    Prinzipiell ist vom Verzehr absolut abzuraten.
    Daß T. equestre aber weiterhin viel verzehrt wird (was verständlich ist, der ist ja einfach unheimlich lecker), ist ja auch bekannt. Daß es dabei kaum zu Vergiftungen kommt, muss man auch sehen.
    Daß es aber durch den verzehr ausgelöste Todesfälle gegeben hat, sollte man sich dabei klar machen.


    LG, Pablo.

    Hallo, Morpheus.

    Dann stimmt aber irgendwas nicht mit den Farben der Röhrlingsbilder im Startbeitrag. Ist aber nicht so schlimm, danke für die Erklärung mit dem Messer. So kann man da schon alte, Gemeine Birkenpilze (Leccinum scabrum) sehen. Was halt immer noch fehlt, ist die Stielbasis. Das ist halt die Stelle, wo sich bei anderen Arten die blauen Flecken zeigen.

    Was macht dich denn bei dem Fälbling so sicher, daß Weide der Mykorrhizapartner ist?
    Standen da keine anderen Bäume im Umkreis von sagen wir 15 Meter um die Fundstelle? Also absolut nur und ausschließlich Weiden?
    Wenn die anderen beiden Pilze an der gleichen Stelle (also auch im Umkreis von 10-15 Metern) wuchsen, dann gibt es da durchaus noch einige andere Laubholzarten. Mal abgesehen davon, daß Hebeloma crustiliniforme absolut nicht wählerisch ist und ganz gut auch Mykorrhiza mit Weidenarten bilden kann.


    LG, Pablo.

    Hallo, Donna!

    Keine Angst, bei den gängigsten Speisepilzen kommt es zwar zu Verwechslungen, aber im Grunde ist da alles gut erforscht und sicher.
    Klar gibt es Gegenbeispiele.
    Am Bekanntesten sind wohl der Kahle Krempling (Paxillus involutus) und der Grünling (Tricholoma equestre), die lange Zeit als Speisepilze oft und viel verzehrt wurden, bis irgendwann eine Giftigkeit erkannt wurde.
    Das Problem sind Pilze, deren Gifte eine lange Latenzzeit haben. Dann werden Vergiftungen und gar Todesfälle manchmal nicht mit der Pilzmahlzeit in Verbindung gebracht.
    Aber wie gesagt: Das sind eher Ausnahmen.
    Die Giftigkeit bei Clitocybe amoenolens und co (zB Clitocybe acromelalga / Bambustrichterling) ist ja schon länger bekannt, die Art ist auch unstrittig und klar von Lepista flaccida abgegrenzt. Nur ist es eben eine Art, die bislang nur subtropisch bis maximal mediterran vorkommt.
    Welches genau die Merkmale zur Abgrenzung sind, das müsste ich jetzt auch erst recherchieren.

    Aber generell ist das einer der Gründe, warum man auch von den meisten Lamellenpilzen am Anfang die Finger lässt und erstmal einen Überblick über diese hoch komplexe Materie braucht, um bei Bestimmungen wirklich sicher zu sein.


    LG, Pablo.

    Hallo, Heinz!

    Sagenhaft, das kann man eine amtliche Pilzüberflutung nennen. :)
    Glückwunsch zu all den tollen Funden.
    ich kann's natürlich nicht alles durchgehen, aber die Saftlinge mit den grünen Stielspitzen könnt ihr ruhig als Papageiensaftlinge (Hygrocybe psittacina) benennen.


    LG, Pablo.

    Hallo, Multi!

    Sorry, keine Chance.
    Wie Heinz schon richtig angemerkt hat: Wild rumspekulieren kann man hier, aber nichts bestimmen.
    Standort (mit Photo), Sporenpulverfarbe, und Stielbasis sind hier das absolute Minimum. Ansonsten lege ich mich hier nicht mal fest, ob es eher in richtung Schleierlinge (Cortinarius) oder in richtung Schüpplinge (Pholiota) geht.

    Zwei Sachen kann man aber mit absoluter Sicherheit sagen:
    1. Es gibt keine Pilzsorten. Pilze sind lebende Organismen, da spricht man von Arten.
    2. Das ist nichts zum essen.

    PS.:
    Das liegt nicht an dir, deiner Anfrage oder deinen Bildern. Wenn du die Pilze so bekommen hast, dann kannst du ja gar nicht mehr zeigen oder wissen. Also nicht falsch verstehen.
    Pilze sind halt nicht einfach, diese hier sind zudem noch nicht vollständig ausgereift, da sind viele Merkmale noch nicht ausgeprägt. :wink:


    LG, Pablo.

    Hallo, Veronika.

    Nicht nur äußerlich, auch mikroskopisch ist da nichts zu unterscheiden.
    Die Trennung ist mittlerweile obsolet, da alle Formen vom selben mycel (also von einem, genetisch identen Organismus) hervorgebracht werden können.
    Lepista inversa gehört da auch mit rein, ist auch nichts anderes als Lepista flaccida bzw. Lepista gilva.


    LG, pablo.

    Hallo, Klaus!

    Danke für das nachgereichte Bild. :agree:
    Kleiner Tip: Wenn du ein Bild nachträglich einfügst, dann setze im Thema noch eine Antwort, sonst merkt man ja nicht, daß was Neues da ist.
    Ohne die Antwort von Thomas hätte ich das zweite Bild gar nicht gesehen.

    Gut, so kann es durchaus sein, daß Ingo richtig liegt, jedenfalls was die Gattung betrifft.
    Früher war "Collybia" ein Sammelbecken, die meisten Arten sind aber mittlerweile in den Gattungen Rhodocollybia und Gymnopus geführt.
    Zur Gattung Collybia gehören heute nur noch wenige, kleine Arten.
    Eine schöne Übersicht über einige findest du >hier<.
    Allerdings sollte man hier auch noch die Gattung Marasmiellus (Zwergschwindlinge) im Hinterkopf haben, wo es auch einige ähnliche Arten gibt. Das sind aber beides nicht meine Spezialgebiete...


    LG, Pablo.

    Hallo, Thomas & Jörg!

    Doch, Netzhexen könne auch ganz normal im Wald wachsen.
    Es kommt auf den Waldtyp an; der muss halt kalkig im Untergrund sein.
    Im Sommer war ich in einem traumhaften Kalkbuchenwald bei Würzburg unterwegs.
    Da stehen die auch abseits der Wege im Wald. Zwischen Silberröhrlingen, Blauenden Königsröhrlingen, Glattstieligen Hexenröhrlingen, Satansröhrlingen... Eben alles Kalkboleten.
    Einen Flocki wird man in dem Wald allerdings nicht finden.


    LG, Pablo.

    Hallo, Morpheus!

    Das ist aber nicht der selbe Röhrling jetzt, oder?
    Wo sind denn die gelben Poren hin, oder war das ein Artefakt auf den oberen Bildern?

    Da würde ich ja gerne den rest vom neuen Pilz auch sehen, ich kann mir vortellen, daß das was Anderes ist.
    Verfärbungen meine ich übrigens durchaus zu erkennen, da ist was rosaliches oder rosagraues im Hutfleisch erkennbar. In dem Fall sollte man sich die Stielbasis noch mal genau angucken, auch außen, ob es da blaue Flecken gibt. Und die Hutoberfläche wäre hier interessant.

    Bei dem Fälbling bin ich nicht überzeugt. Man muss sich klar machen, daß es in der Gattung in Deutschland über 50 Arten gibt, viele davon riechen nach Rettich, die meisten sind eher hell gefärbt, etlche können Tröpchen entwickeln.

    LG, Pablo.

    Hallo, Jutta.

    Hm, das könnte ich ja aus der Liste rauskopieren. Ist aber eine recht lange Liste. Nur ist es ja viel zu früh für ein Resumee, das Jahr geht ja noch zwei volle Monate, da werden noch einige Erstfunde kommen.
    Am besten den Thread noch mal zu Beginn der nächsten Saison (also am 1.1.) hochschubsen. :)


    LG, Pablo.

    Hallo, Max.

    Keine Sorge, die Bilder scheinen schon gut zu sein.
    Daß mir im Moment keine Art einfällt, die alle Merkmale von L. chysorrheus aufweist, aber bei Nadelbäumen wächst, muss nicht viel heißen. Ich kenne ja nicht alle Milchlinge.
    Es ist übrigens völlig belanglos, welcher Baum am nächsten beim Pilz steht.
    Wenn man Lärchenröhrlinge direkt an Buchenwurzeln in Stammnähe wachsen sieht, ist ja die Buche trotzdem nicht der Mykorrhiza - Partner, sondern immer eine Lärche. Auch wenn die 15 Meter weit weg steht.


    LG, Pablo.

    Hi.

    Kannt mal deine Pilzbücher durchgucken, wenn irgendwo Gminder als Autor draufsteht, ist es ein sehr gutes. :wink:
    Gernot Friebes und Else Vellinga kennt man, wenn man sich eben mit den Gattungen beschäftigt, die von ihnen wissenschaftlich bearbeitet werden.

    Der doppelte Ring:
    Stell dir einen Keks (Prinzenrolle) vor. In die Mitte von dem Keks bohren wir ein Loch und stecken den Stiel durch. Der Keks wird nun zum doppelten Ring: Oberseite und Unterseite und dazwischen was lockeres. Keine Schokolade, aber die Ringe von Riesenschirmlingen schmecken mindestens genauso gut wie Schokolade. Selbst wenn ich nicht zum Sammeln unterwegs bin, die Ringe von Riesenschirmlingen, an denen ich vorbeilaufe, die mampfe ich immer an Ort und Stelle weg. Das aber nur so am Rande.

    Bei manchen Arten ist der Ring nicht ganz so schön doppelt wie der Prinzenrollen - Doppelkeks. Jedenfalls nicht nach außen hin. Am Stiel schon, aber nach außen läuft er spitz zu.

    Meist sind diese speziellen Ringe auch gut verschiebbar. Wenn sie nicht fest sitzen. Verschiebbar heißt nichts anderes, als daß sie nicht fest mit dem Stielfleisch verbunden sind.


    LG, pablo.

    Hallo.

    OK, Thomas.
    Das wollte ich wissen. Hätte ja sein können, daß es da ein Merkmal gab, was dich irritiert hatte, dann hätten wir das diskutiert.
    Also ein Erstfund. Das ist schön. Dann kennst du jetzt auch den typischen Geruch dieser Art. Der ist ziemlich unverwechselbar, ein sehr gutes Merkmal.

    LG, Pablo.

    Hallo, Heiko!

    Die Reizker hast du richtig bestimmt.
    Da kannst du auch mal nach dem Baumpartner gucken. Lactarius salmonicolor ist obligat an Weißtanne gebunden.
    Lactarius deliciosus obligat an zweinadlige Kiefernarten.
    Natürlich gibt es bei Kiefern noch weitere Arten, die ich jetzt hier nicht diskutieren will.
    Für den Lachsreizker sprechen hier die beschriebenen Verfärbungen, die fehlenden Grün- und / oder Blautöne, die satt orangegelben Farben mit eher dezenter Zonierung und die Grübchen am Stiel. Die findest du beim Fichtenreizker (lactarius deterrimus, sollte man hier auch auf dem Schirm haben) nie.

    Bei den Stockschwämmchen vergisst du bitte sofort das Substrat (Laubholz) und den zweifarbigen Hut und das Merkmal Hurand gerieft / ungerieft.
    Nichts davon taugt zur Unterscheidung vom Gifthäubling!
    Der Geruch geht, ist aber ein sehr unsicheres Merkmal.
    Verlass dich auf den geschuppten Stiel, dann machst du es richtig.
    Der Geschuppte Stiel des Stockschwämmchens gegenüber dem silbrig befaserten des Gifthäublings ist das einzige konstante Trennmerkmal.

    Einen zweifarbigen Hut können beide Arten haben.
    Einen gerieften Hutrand können beide Arten haben oder nicht.
    Beide Arten wachsen auf Laub- und Nadelholz, oft auch vergesellschaftet an einem Stumpf.
    Der Geruch ist bei ungünstiger Witterung oder nach dem 10 geknautschten Stockschwämmchen nicht mehr zu unterscheiden.


    LG, Pablo.

    Hallo.

    Genau, beide Arten erscheinen ziemlich früh und können auch weit in den Spätherbst hinein Fruchtkörper bilden.
    Allerdings meiden Netzhexen saure Böden, die sind an Kalk gebunden. Dazu reicht aber ein mit Kalk geschötterter Weg oder der Kalk, der in vielen Städten verbaut wird, um die zum Fruchten zu bringen.
    Der Flocki benötigt saure Böden um fruchtkörper zu bilden, kann aber auf Kalkböden auch bei einer geringen oberflächlichen Versäuerung auftreten.
    Dennoch sind beide Arten ja leicht auseinanderzuhalten, eben durch das Stielnetz, das nur selten bei Netzhexen fehlt. Dann kann man sich noch den Röhrenboden angucken, der bei Netzhexen fast immer rötlich ist, bei Flockis immer gelb.

    Eine kleine Übersicht zu den in Europa vorkommenden Dickröhrlingen gibt es >hier<.


    LG, Pablo.