Beiträge von Beorn

    Hallo, Heinz!

    Meine persönliche Erfahrung:
    Ein sehr leckerer Pilz, etwas weicher in der Konsistenz als Flockis. Biechen und Weinchen dazu war kein Problem. Also ich habe ihn schon mit Alkoholz zusammen problemlos verzehrt.

    Trotzdem darüber hinaus noch ein paar Fakten:
    Der Netzstielige Hexenröhrling (Boletus luridus) enthält kein Coprin. Dieser Giftstoff konnte bei keiner Untersuchung bislang nachgewiesen werden.
    Sehr wohl nachgewiesen wurde Coprin (Giftstoff, der den Alkoholabbau in der Leber hemmt und so zu schweren vergiftugen führt) im seltenen Ochsenröhrling (Boletus torosus), der der Netzhexe durchaus ähnlich sehen kann. Somit werden Vergiftungsberichte entweder auf individuelle Unverträglichkeit oder auf Verwechslungen mit dem Ochsenröhrling zurückgeführt.

    Ich verspeise trotzdem keine Netzhexen mehr.
    Der Grund: Offenbar wurde in dem Pilz Involutin (bzw. chemisch sehr ähnliche Substanzen) nachgewiesen.
    Dieser Stoff ist auch im Kahlen krempling (Paxillus involutus) vorhanden. Noch ist nicht geklärt, wie genau da die vergiftungen mit teils tödlichem Ausgang genau funktionieren und warum es eben nicht immer zu Vergiftungen kommt. Die Rolle des Involutins ist auch noch nicht abschließend geklärt.
    Und solange da keine Klarheit besteht, muss ich da kein Risiko eingehen, und sammle lieber ein paar Flockis ein. :wink:


    LG, Pablo.

    Hallo, Heinz!

    Schöner "Käffchen"morchelfund. :wink:
    Mir haben sich bisher nur ein paar noch ganz kleine Einzelgänger gezeigt.

    Die Nummer 3 kannst du auch gerne gleich mit Voreilender Ackerling (Agrocybe praecox) benamsen. :agree:


    LG, Pablo.

    Hallo, Tommi!

    Nicht böse sein, aber mir dreht sich so ein bisschen der Magen um.
    Ich denke mal du weißt, was du tust.
    Und ja, auch mir sind die Berichte bekannt, daß Gyromitra esculenta in manchen Ländern immer noch ein Marktpilz ist, weil sich die Giftstoffe (Gyromitrin) beim Trocknen und Erhitzen meist zum größten Teil zersetzen.
    Und daß der Pilz dann ganz famos schmecken soll, ist mir auch bekannt.

    Dennoch, bevor jetzt jemand auf komische Ideen kommt: Die Frühjahrslorchel ist ein hochgiftiger Pilz, nicht ausreichend gegart auch durchaus tödlich. Der zerfall der Giftstoffe beim Trocknen und Erhitzen ist schwer steuerbar und voraussagbar, teils bleiben auch nach langer Garzeit noch gewisse Mengen an Gyromitrin vorhanden.
    Die DGfM führt die Frühjahrslorchel als Giftpilz, kein PSV würde diese freigeben. Was der Sammler und Genießer tut, tut er auf eigene Verantwortung.

    Kann übrigens auch sein, daß da einige Zipfellorcheln (Gyromitra fastigiata) und / oder Riesenlorcheln (Gyromitra gigas) dabei sind. :wink:

    Der vermeintliche Silberröhrling zwei Beiträge weiter oben ist ein Kornblumenröhrling (Gyroporus cyanescens).


    LG, Pablo.

    Hallo, Uwe!

    Da musst du jetzt mal beim nächsten Ausflug die große Husqvarna einpacken und mal reingucken, ob da die glodernde Lut - äh - ludernde Glot - äh, äh, ähm - lodernde Glut zu finden ist.
    Sieht aber soweit schon mal nicht schlecht aus.
    Vergleiche finden sich ja genug, zB >hier<, >hier< oder >hier<.


    LG, Pablo.

    Hallo, Harry!

    Klasse Beitrag, weil: So eine Ökologie hatte ich als Morchelhabitat bislang gar nicht auf dem Schirm. Das eröffnet ja ganz neue Optionen, wo man sich mal umschauen könnte.
    Danke für's Zeigen!


    LG, pablo.

    Hallo, Heinz!

    Pilz 1 ist der Veränderliche Knäueling (Panus conchatus).
    Bei Pilz 2 stehe ich gerade auf dem Schlauch. So von der Hutstruktur und den feinen Poren dachte ich an den Löwengelben Stielporling (Polyporus leptocephalus). Aber das Susbtrat scheint Nadelholz zu sein (was extrem ungewöhnlich wäre), und da stimmt auch irgendwas nicht mit der Hutform. Wenn wenigstens Stiele zu sehen wären...
    Aber vielleicht gab's gar keine Stiele, dann bin ich völlig auf der falschen Fährte.


    LG, Pablo.

    Hallo, Harry!

    Stimmt schon, das ist ziemlich extrem hier. Allerdings finde ich "Haustintlinge" bislang auch immer büschelig wachsend. Dieses hier:

    wäre noch ein kleineres Büschel.
    Wobei die nicht mikroskopiert sind, könnte also auch Falscher Haustintling (Coprinus ellisii) oder Strahlenfüßiger Tintling (Coprinus radians) sein.

    Brrr...
    Tintlinge... :(


    LG, Pablo.

    Hallo, Heide & Fred!

    So büschelig gibt es auch noch den Büscheligen Faserling (Psathyrella multipedata), der aber etwas anders aussieht und später im Jahr erscheint. Also hat Harry sicher recht.

    Die Trockenheit sieht man den Pilzen allerdings schon an.

    Die Art ist da schwer einzugrenzen. Sollte aber was aus der Gruppe um Glimmertintling (Coprinus micaceus) und Haustintling (Coprinus domesticus) sein. Da wäre mal wichtig, ob es unten am Substrat solches Gefussel gab:

    Das wäre ein Ozonium, wie es der Haustintling gerne bildet. Allerdings gibt's dann noch zwei weitere Arten mit diesem Ozonium.

    Bei den "Vielleicht Anistrichterlingen" hätte ich jetzt so nur von dem Bild an oben fast an Blasse Waldfreundrüblinge (Gymnopus aquosus) gedacht. Rochen die wirklich nach Marzipan?
    Ob der eigentliche Dufftrichterling (Clitocybe fragrans) wirklich giftig ist, weiß ich gar nicht. Der Grüne Anistrichterling (Clitocybe odora) ist jedenfalls essbar. Aber dann muss man Marzipangeschmack im Essen mögen...
    Bei beiden besteht natürlich jederzeit Verwechslungsgefahr mit anderen zum Tiel sehr giftigen Trichterlingen.


    LG, Pablo

    Hallo.

    Ich halte das für den ganz normalen Rehbraunen (Pluteus cervinus s.str.), auch ohne Rettichgeruch.
    Wichtig wäre aber erstmal, ob der an Laub- oder an Nadelholz gewachsen ist. An Laubholz gibt es nur eine weitere Art, die aber auch in ihrer Eigenständigkeit strittig ist. Das wäre Pluteus brunneoradiatus, der vorwiegend an Eiche wächst und Schnallen in der Lamellentrama aufweist. Selbst gefunden habe ich den aber noch nicht.

    Eine Übersicht über die Dachpilze in der cervinus - Gruppe findest du >hier<.


    LG, Pablo.

    Hallo zusammen!

    Beinahe hätte ich mich entschlossen, zu dem Pilz garnichts zu schreiben.
    Warum?
    Nun, weil ich überzeugt bin, daß der keineswegs zufriedenstellend zu klären ist. An der Dokumentation liegt das nicht, da hat Heinz schon alles rausgeholt, was makroskopisch rauszuholen ist. Am Wissen der hier Schreibenden liegt's auch nicht.
    Es liegt am Pilz. Es gibt eben eine ganze Reihe Pilze, die sich hartnäckig jeder Bestimmung wiedersetzen. Wennd as zB ein Weichritterling wäre (was ich fast nicht glaube), dann wäre man hier ohnehin aufgeschmissen. Makroskopisch bestimmbar sind da bestenfalls der Schuppenstielige (Melanoleuca verrucipes) und der Frühlings - WR (M. cognata). Unter den weiteren Arten in der Gattung gibt es noch zwei oder drei, die sich relativ sicher ansprechen lassen, wenn sie zufällig absolut typisch ausgeprägt sind. Ansonsten hilft manchmal nicht mal eine wirklich umfassende und gute mikroskopische Dokumentation und ausführliche Spezialliteratur weiter.

    Aber wie gesagt: Irgendwas gefällt mir nicht für einen Weichritterling. Zum Beispiel der Lamellenansatz und der irgendwie bereifte (oder gar filzige?) Hut.

    Emils Gedankengang finde ich übrigens gar nicht mal so schlecht. Nur einen Rötelritterling (Gattung: Lepista) kann ich da nicht erkennen. Auch das ist übrigens eine teilweise recht schwierige Gattung. Aber die Idee mit der Nebelkappe finde ich gut. Auch wenn es sicherlich keine ist, der Pilz von Heinz.
    Nun ist die Nebelkappe ja derzeit auch kein Weichritterling, sondern ein Trichterling (Nebelgrauer Trichterling / Clitocybe nebularis). Die wechselt hin und wieder die Gattung.
    Und die Spur gefällt mir nicht schlecht. Da gibt es - im Umfeld von Nebelkappe, Keulenfuß - Trichterling (Clitocybe clavipes) und Mönchskopf (Clitocybe geotropa) ja noch einige interessante, robuster gebaute Arten. Da passt irgendwie auch die Huttextur und der Lamellenansatz zu.
    Also ungefähr etwas >in dieser Richtung<.
    Auch wenn es die Art wahrscheinlich nicht ist.
    Die Gattung Clitocybe ist noch schwieriger als Melanoleuca, Lepista und Calocybe zusammen.

    Und die Idee Dunklen Schönkopf will ich auch ganz und gar nicht ausschließen. Das könnte nämlich auch eine gute Spur sein.

    Dann geht es aber natürlich weiter, jetzt müsste man mal schauen, was es bei Lyophyllum (Raslingen), Porpoloma (Wiesenritterlinge) usw. noch an Optionen gibt.
    Und das ist der Punkt, wo ich aussteige. Ist mir definitiv zu kompliziert. :what:


    LG, Pablo.

    Hallo, Tosh & Alle!

    Ich fange mal mit dem Einfacheren an, also Pilz D.
    Da hätte ich mir nach den ersten Bildern auch einen Schillerporling vorstellen können, sinnigerweise den Knotigen (Inonotus nodulosus). Der ist aber weniger hart als ein Feuerschwamm. Und die Bilder 4 und 5 passen schon sehr schön zum Pflaumen - Feuerschwamm (Phellinus tuberculosus), der zwar überwiegend aber nicht nur an Pflaumengewächsen (Prunus) wohnt. Wenn jetzt allerdings jemand sagt, daß der Stamm Sanddorn wäre, dann gäb's natürlich noch eine weitere Idee.

    Jetzt zu den Trameten:
    Die Ockerfarbene oder Zonentramete (Trametes ochracea / zonata / multicolor) gehört zu den am häufigsten fehlbestimmten Arten. Was kein Wunder ist. Der klassische Verwechslungspartner ist die Schmetterlingstramete (Trametes versicolor). Die Schmetterlingstramete hat allerdings eine so enorm große Variationsbreite, daß sie durchaus der Ockerfarbenen extrem ähnlich sehen kann. Hier hilft dann nur viel Erfahrung und vor allem eine Beurteilung des Gesamteindrucks. Es gibt zur Unterscheidung der beiden Arten kein einziges hartes Merkmal, das immer konstant ist. Auch die ominöse "schwarze Linie" zwischen Hutfilz und Hutfleisch ist mit großer Vorsicht zu genießen, da sie innerhalb eines Fruchtkörpers nur an manchen Stellen vorhanden ist, bei jungen Fruchtkörpern oft ganz fehlt, ebenso bei besonders hellen Schmetterlingstrameten.
    Oft ist sie nur schwer sichtbar zu machen, weil zu dünn. bei starker Nässe verschwindet sie auch.
    Und der beste Witz dabei: Gelegentlich können Ockertrameten auch eine dunkle Linie entwickeln.
    Zu dem Thema gab es in letzter Zeit auch einige längere Diskussionen bei den Doppelpilzen und den Eupilzen, mit dem vorläufigen Fazit, daß es keine Klarheit.
    Das Vorhandensein von schwarzen, dunkelbraunen oder bläulichen Farbnuancen am Hut ist aber ein Merkmal, das die Ockerfarbene Tramete unbedingt ausschließt. Ebenso wenn die Fruchtkörper auffällig dünn gewachsen sind, insbesondere an der Ansatzstelle.

    Daher ist der Pilz B hier ohne jeden Zweifel als Schmetterlingstramete (Trametes versicolor) anzusprechen.
    Pilz A größtenteils auch, hier spricht aber vor allem das Gesamtbild mit den dunklen Zonen, eher dünnen Fruchtkörpern und deutlichem Haarflaum für T. versicolor.
    Doch auch da gibt es zwei Ausnahmen, ich habe mal das 4. Bild geklaut und drin rumgemalt:

    Die Fruchtkörper in den roten Kästchen wären diejenigen, die ich mir jetzt rauspicken würde und mitnehmen, weil die eben ganz arg nach Ockerfarbener (T. ochracea) aussehen. Daß beide Arten am selben Stamm oder Stumpf vorkommen, ist nicht ungewöhnliches, habe ich auch schon öfter so gefunden.
    Wie gesagt, sicher ist das auch nicht, aber das wären da die einzigen Fruchtkörper, wo aus meiner sicht Trametes ochracea in Frage kommt.


    LG, Pablo.

    Hallo, Uwe!

    Das passt schon.
    Stäublingsschleimpilze finde ich auch oft an liegenden Stämmen. Bei unreifen Fruchtkörpern schwankt die Farbe zwischen gelblich und rosa oder weiß.
    Ein paar passende Bilder gab's vor kurzem >hier<.


    LG, Pablo.

    Hallo, Rhoenpitt et Al.!

    Außer dem Krausen Adernzähling ist aber schon auch noch ein Schichtpilz bei dem Zitterling. Vermutlich der Runzlige (Stereum rugosum). Klar, gehört da ja auch hin, auf irgendwas muss Tremella foliacea (Blattartiger Zitterling) ja wachsen. :wink:

    Zu den beiden Pyrenos sag' ich nichts, damit kenne ich mich zu wenig aus.


    LG, Pablo.

    Hallo, Uwe!

    Früh, ganz besonders im Vergleich zum letzten Jahr.
    17.04.2013:

    24.02.2014:

    Wobei man natürlich auch einrechnen muss, daß es nochmal einen Unterscheid zwischen Rügen und der Oberrheinebene gibt, was den Erscheinungszeitpunkt betrifft.
    Das ist eben klimatisch bedingt.


    LG, Pablo.

    Hallo, Emil!

    Ein Merkmal wie die Porengröße ist generell viel weniger variabel als die Färbung. Das wird schon durch die Genetik recht eng festgelegt. Farben dagegen sind auch viel stärker äußeren einflüssen unterworfen.
    Hier kommt noch ein weiteres hartes Merkmal dazu: Struktur der Hutoberfläche. Die ist bei Reinhards Pilzen ja eben nicht glatt und speckig glänzend, sondern erkennbar bereift oder gar leicht filzig.
    Auch das ist ein optisches Merkmal, das sich aus der mikrobiologischen Struktur der Huthaut ergibt. Und das ist ebenfalls genetisch festgelegt. Filzige Hutoberfläche kann P. badius nicht.

    Reinhards Pilze sind schon das hier:

    Polyporus brumalis = Winterporling


    LG, Pablo.

    Hallo, Veronika!

    Ah, ich dachte die Bilder aus dem Link sind es, auf die es ankommt.
    Macht aber nichts, das scheint beides das selbe zu sein: Hemitrichia calyculata habe ich so schon des öfteren gefunden. Passt auch gut ins Frühjahr, die Art. Ich glaube, ein deutscher Name wäre Wuschelköpfiger Schleimpilz.


    LG, Pablo.

    Hallo, Veronica!

    Die beiden obenren Bilder zeigen wohl Hemitrichia calyculata. Das dritte wahrscheinlich auch, in unreifem Zustand. An anderer Stelle würde ich jetzt hier noch dazuschreiben, daß man besser die Antworten von Ulla, Toffel und Matthias abwarten sollte, aber das geht hier nicht. Ich bin aber auch so mit der Bestimmung ziemlich sicher.


    LG, Pablo.

    Hallo, Fred!

    Die Weichritterlinge sind mE. Frühlings - Weichritterlinge (Melanoleuca cognata) wegen der gelblichen Lamellen.
    Die anderen scheinen keine Dufttrichterlinge (Clitocybe fragrans) zu sein. Pilze, die so aussehen, gibt es allerdings haufenweise. Da musst du mal etwas tiefer in die Schachtel mit den Merkmalen greifen. :wink:


    LG, pablo.

    Hallo, Uwe & Ingo!

    Zitat von Ingo W pid='10145' dateline='1394149211'

    Hallo Uwe!

    Rein bildlich spricht nichts gegen einen trockenen Phellinus ferruginosus (Rostroter Feuerschwamm).


    Zumindest solange nicht, bis man feststellt, daß die Poren hier eher 1 bis 4 pro Millimeter statt 4 bis 8 pro Millimeter sind.
    Dann müsste man sich nämlich noch ein paar andere schwierige Gedanken machen.


    LG, Pablo.

    Danke, Harry!

    Das ist ein tolles Bild. Vielleicht ist mir sogar schon mal was Ähnliches begegnet, aber da habe ich es noch nicht beachtet.
    Letztlich kann man es sich ja schwer oder einfach machen. Nicht jeder Fund muss immer bis zur letzten "forma" bestimmt werden. ;)


    LG, Pablo.